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Literatur und Autoren Literatur allgemein sowie Rezensionen von Büchern, Stücken und Autoren. |
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07.04.2020, 10:41 | #1 |
Forumsleitung
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Hölderin: ARTE-Doku
Ich habe auf youtube eine Doku über Hölderlin aufgestöbert, die von ARTE ausgestrahlt wurde. Ich finde sie sehr informativ, was das Anliegen des Dichters, den politischen Hintergrund seiner Zeit und seine Verbindungen zu Hegel, Schelling, Sinclair, Schiller und Goethe angeht.
Für alle Interessierten: https://www.youtube.com/watch?v=Kb9Pp1AZKs8 |
10.04.2020, 16:05 | #2 |
Hey,
eine interessante Dokumentation. Danke für den Link! |
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10.04.2020, 17:43 | #3 |
Forumsleitung
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10.04.2020, 19:36 | #4 |
Das sollten sie als Reihe machen, über alle möglichen Dichter. Hölderlins 250jähriger Geburtstag war wohl aber der Anlass.
Schön, dennoch |
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11.04.2020, 20:21 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Liebe Ilka-Maria,
auch ich möchte mich herzlich bedanken für den Hölderlin-Tipp! MiauKuh hat Recht: Ähnliches sollte man auch von anderen Dichtern/Dichterinnen produzieren. Ein schönes Osterfest! Heinz |
11.04.2020, 20:36 | #6 |
Wer ich mir heute mal anschauen. Die Nietzsche und die Kierkegaard Dokus hatte Arte leider versaut
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11.04.2020, 21:38 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Eines der wichtigsten Dinge, die sich auf die Qualität auswirken, sind die enormen Kosten, die ein Film verschlingt. Wie beim Unterhaltungskino gibt es Auflagen, wird gestrichen usw. Anders als bei einem Buch, in dem der Autor über Recherche, Ziel und Umsetzung seines Werk die Kontrolle hat, arbeitet an einem Film ein ganzes Team. Ich möchte nicht wissen, wie es bei der Abstimmung, was gedreht wird und was nicht, manchmal zugeht. Wenn dann auch noch Zeitdruck bei der Fertigstellung dazukommt oder man keine Genehmigungen bekommt, an den Orten zu drehen, die man braucht, wird es ganz schwierig. Ich will den Sender nicht verteidigen, obwohl er einer der besten des deutsch-frz. Fernsehens ist. Aber ich bin einigermaßen im Bilde, wie es bei der Filmarbeit zugeht. Da muss man gut gestrickt sein, um das auszuhalten. Zum Abschluss eine eigene Erfahrung bei ARTE: Es ging um eine Doku über den frz. Filmemacher Melville. Plötzlich ein Satz der Sprecherin über die "Evakuierung von englischen und französischen Soldaten aus Dünkirchen im Jahr 1949". Ich dachte, ich hätte falsch hingehört und habe mir Stelle mindestens noch sechsmal angehört, aber immer wieder "1949". Da war der Krieg seit vier Jahren vorbei. Eine mögliche Erklärung für den Fehler: Die Evakuierung war 1940, und jemand muss vom Drehbuch die 0 mit eineer 9 verwechselt haben. Niemand hat es bemerkt, obwohl die Sprecherin kurz danach vom ersten Film Melvilles nach seiner Rückkehr aus dem Krieg berichtete, und zwar richtig im Jahr 1947. Passiert eben, nicht zuletzt, weil inzwischen so viele jüngere Generationen an diesen Themen arbeiten, die reine Auftragsarbeit machen ohne jedes Interesse am Thema selbst. Die merken solche Fehler nicht mehr, weil ihnen das Grundwissen fehlt. Daran werden wir uns gewöhnen müssen. |
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12.04.2020, 17:52 | #8 | |
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Zitat:
In dem oben beschriebenen Fall handelt es sicherlich nur um einen Vertipper... Was, wegen des Umfangs solcher Projekte, vorkommen kann. Mir persönlich gefällt die Doku weniger; sie wirkt sehr gekünstelt. Da gibt es bessere. |
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12.04.2020, 18:13 | #9 |
Hey Vanessa,
welche Doku über Hölderlin kennst du, die besser ist? Kannst du sie hier bitte posten? |
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12.04.2020, 18:25 | #10 | |
abgemeldet
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Zitat:
ich schrieb nicht, dass es bessere von Hölderlin gibt... Hier ist die ungeschnittene: https://www.youtube.com/watch?v=CY6ZiU2suV4 |
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12.04.2020, 18:44 | #11 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Darum geht es in meinem Beitrag aber nicht. Die Leute, die im Film- und Fernsehgeschäft arbeiten, haben i.d.R. eine ganz andere Ausbildung und brauchen für ihre Arbeit Berater vom Fach. Aber kein Historiker, der richtige Informationen geliefert hat, verfügt über einen Einfluss, was die Leute, die am Drehbuch schreiben und das filmisch umsetzen, daraus machen. Es ist etwas anderes, ob man in einem Team mit 100 Leuten arbeitet oder als Historiker allein oder in einer kleinen Gruppe von Experten. Nicht zu vergessen, dass es bei Film und Fernsehen jede Menge Seiteneinsteiger gibt. Es hat einen guten Grund, dass man richtig gute, hieb- und stichfeste Dokumentationen nur selten findet. Was meine Erfahrung angeht, kann ich durchaus zu meiner Behauptung stehen. Mit zunehmenden Generationen geht immer mehr Wissen an den jüngeren Leuten vorbei. Von zehn Namen aus der Menschheitsgeschichte, egal aus welcher Fachrichtung, kann ich davon ausgehen, dass mindestens die Hälfte, eher mehr, nicht bekannt sind, wichtige Jahreszahlen oder Dokumente sowieso nicht. Die Erklärung "nur ein Tippfehler" kann ich nicht gelten lassen. Jeder Film, auch eine Doku, wird nach einem Drehbuch gedreht. Dieses Drehbuch wird von zig Leuten gelesen, teilweise überarbeitet oder mit eigenen Anmerkungen versehen. Außerdem kann man erwarten, dass Fachleute die Zahlen überprüfen. Wenn bei so vielen Leuten, die sich mit dem Drehbuch befassen müssen, keiner - nicht ein einziger! - diesen Fehler bemerkt hat, gibt das zu denken. Es handelt sich nicht um eine fehlerhafte Jahreszahl aus der Zeit innerhalb des Krieges, sondern um vier Jahre nach Kriegsende! |
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