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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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28.12.2013, 20:47 | #1 |
Der Alte
Abgedunkelt ist sein Zimmer.
Sonnenschein. Der Kinder Lauf vor der Tür. Und Sturm wie immer klingeln sie. Er macht nicht auf. Lang schon trank er in Verstecken vor der Einsamkeit, die fraß. War ein guter Tipp zum Necken: Sein Gepolter machte Spaß. Heute rufen sie noch lange ihren Spott. Durch einen Spalt spicken sie und weichen bange. - Der da hängt, ist lang schon kalt... |
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28.12.2013, 21:31 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, gummibaum -
Schockierend gut.
Vor allem der letzte Vers. Wie ein Schlag mit dem Hammer. Thing |
29.12.2013, 04:53 | #3 |
Forumsleitung
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Souverän wie immer gedichtet, gummibaum, und inhaltlich gut dargestellt. Trotzdem hatte ich schon beim ersten Lesen ein Störgefühl.
Nach dem zweiten Lesen war mir klar, weshalb: Der Rhythmus passt nicht recht zu der düsteren Geschichte, er ist zu flott und zu heiter. Ab der zweiten Strophe wäre vielleicht ein Rhythmuswechsel gut gewesen, eine Verlangsamung, die ahnen lässt, dass da etwas Schlimmes kommen wird. Würde mich interessieren, dazu andere Kommentare zu lesen. Vielleicht empfinde ja nur ich so. LG Ilka |
29.12.2013, 11:54 | #4 |
abgemeldet
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hallo gummibaum!
die schnelllebigkeit der zeit und die gedankenlosigkeit der gewohnheit wird im schon immer so praktizierten tempo präsentiert. das necken war rituell und zeitlupe und verzögerung hatten und haben keinen platz darin. hier kann etwas nicht eingeordnet werden. die situation kann nur im überschwang wahrgenommen werden. der spalt symbolisiert die begrenzte wahrnehmung des alten, der als spottfigur gut herhalten konnte. aber immer wohl wurde er im schnelldurchgang verspottet und verlassen. das szenario war vorhersehbar und für die spötter eine flotte erquickung. so passt das ausbleiben des eingeforderten gepolters nicht in das wahrnehmungs- und spasskonzept der spötter und ihre erregten sinne können die schockierende wirklichkeit nicht wirklich erfassen, sondern nur im bangen weglaufen abreagieren. sie bleiben also im flotten spottrhythmus, um den verlust zu verdrängen und sich einer vollständige wahrnehmung nicht stellen zu müssen. sie sind ganz kinder, auch ganz kinder ihrer zeit. doch die bangigkeit spricht die sprache ihres vorläufigen ausweichens und wird später, je nach sensibiltät, einen schuldmechanismus in gang setzen ... ich denke, das flotte tempo trägt den schockeffekt. es potenziert das schaurig-traurige. die aufmerksamkeit der kinder beruhte auf einen schnellen spassfaktor. die gefühlslagen des alten waren egal, nur seine prompte reaktion erhöhte das vergnügen, ihn hilflos und polternd zu erleben. genauso prompt fällt er für sie aus diesem spiel heraus. daher vermögen sie es nicht zu fassen, dass er schon so lange hängt. es ist auch die schnelle, die das ungewollte gleichgültige für mich passend transportiert. lg der rivus |
29.12.2013, 11:56 | #5 |
R.I.P.
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Ich tendiere zur Sicht von rivus.
Bis nach dem "spickeln" bleibt das neckende Spiel der Kinder munter. |
29.12.2013, 12:04 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
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29.12.2013, 17:46 | #7 |
Hallo Ilka, Thing und Rivus,
habt ganz lieben Dank. Ich habe mit Interesse die Zeilen von Rivus gelesen. Wirklich eine sehr gute Interpretation. Dass das rasante Tempo vertetbar ist, stimmt mich froh. Ich habe es im Verlauf des Schreibens mehrfach erhöht. Zur Entstehung kann ich noch mitteilen, dass ich in der ersten Strophe noch im Zimmer und mit dem Alten recht identisch war, in der zweiten von im abgerückt bin und mir nach dem Wort "fraß" klar wurde, dass der Mann nicht mehr lebt und von da an war ich dann auf der Straße bei den Kindern und fast eines von ihnen. LG gummibaum |
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30.12.2013, 07:16 | #8 | |
Hallo Gummibaum,
auch meine Wenigkeit kann dieser treffenden Ausführung Zitat:
Erschreckend gut gelungen Grüße obsidere |
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30.12.2013, 23:17 | #9 |
gummibaum,
auch von mir ein dickes Lob für dieses Gedicht. Ebenso wie für den Kommentar von Rivus. lg, simba |
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