Leerer Körper
Leerer Körper
Caroline liegt seitlich neben mir auf der Wiese im Mauerpark, mein Gesicht ist eben mit den Grashalmen. Ich stelle mir vor, ich bin ein kleiner Troll, auf der Suche nach meiner Elfe die mich erlöst. Nebenbei fummle ich an Caroline rum. Wie immer der gewohnte Ablauf. Wie in der Fabrik. Erst chatten ,smsen dann telefonieren, danach mit ihr schlafen. Tschüß und gute Reise, die nächste bitte. Ein Hoch auf Jappy.de. Drehe meinen Kopf zum Himmel, die Mücken hacken auf mich ein. Petra wo bist du. Diese Rosawolke da, nimm mich mit. Ach ja Caroline ist ja auch noch da. Ich scheine grad gut zu sein, denn sie zuckt heftig. Oder sagen wir mein Körper scheint gut zu sein. Denn ich bin schon lange nicht mehr neben ihr.Ich fahre im Gedanken mit den Zug, die ganzen kleinen Bahnhöfe ab. Ich bin der einzige im Zug. Es ist ein klarer kalter Wintertag, Es geht mir gut, denn ich bin tot. Ich weiß, auf einen dieser kleinen niedlichen Bahnhöfe wird sie sitzen.
Und auf mich warten, wir werden dann noch bei Oma vorbei gehen, „hier Omi ,darf ich dir Petra vorstellen? Mein ganzes Leben hab ich sie gesucht, und erst im Tod gefunden“ Was für eine Ironie; Gott dieser alte Scherzkeks, sein Timing war schon immer Scheiße. Omi macht mir eine heiße Milch mit Honig, wie damals als Kind. Dieses warme Licht in der Dunkelheit. Caroline ist grad gekommen, sie küsst meine kalten Lippen und sagt ich hätte schöne Augen. Nun gut, mein Fleisch hat seinen Auftrag erfüllt.
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