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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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14.06.2013, 08:56 | #1 |
Der Mond und die Frau in Weiß
Der Mond schien hell, der Wind ging leis,
da sah er sie, die Frau in Weiß. Sie trug ein Kleid so weiß wie Schnee. "Du warst", sprach er, "hier einst die Fee. Wie gern blieb ich des Nachts hier stehn, um dich am See beim Tanz zu sehn. Was ist der Grund, dass du so trist die Fee am See hier nicht mehr bist?" Da sprach die Frau: "Schau dort den Berg, da lebt der Zwölf, von Wuchs ein Zwerg. Es herrscht im Reich von Fee und Elf mit viel mehr Macht als wir, der Zwölf. Ich war als Fee ihm viel zu gut, voll Neid kam er drum sehr in Wut, nahm mir die Kraft, die Fee zu sein. So bleibt mir, Mond, nur noch dein Schein." Drauf sprach der Mond: "So komm und reit im All mit mir durch Raum und Zeit." So kam es, dass die Frau in Weiß nun mit dem Mond geht auf die Reis. Und wer punkt zwölf zum Mond nachts schaut, der sieht den Mann im Mond samt Braut. Doch in dem Berg der Zwerg spuckt Gift, wenn ihn der Schein des Monds nachts trifft. |
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14.06.2013, 09:18 | #2 |
Hallo, Fridolin,
solche märchenhaften, fantasieanregenden Geschichten gefielen mir schon immer gut. So gekonnt in ein Gedicht verpackt - ein besonderes Vergnügen. Die Inversion im vorletzten Vers könnt man leicht vermeiden, aber wirklich stört sie mich nicht. Danke schön, lg simbaladung |
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14.06.2013, 10:02 | #3 |
R.I.P.
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Morgenstern läßt grüßen!
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14.06.2013, 11:54 | #4 | |
Zitat:
mich stört die Inversion auch nicht, vor allem, weil sonst das jambische Metrum verloren ginge. Die Schwierigkeit bei solchen einsilbigen Gedichten liegt eben darin, dass nur einsilbige Wörter zugelassen sind, die metrisch passen müssen. Thing, da du meinen Hang zu Grotesken à la Morgenstern kennst, wundert mich dein Hinweis auf den großen Meister nicht. Vielen Dank euch beiden fürs Lesen und Kommentieren. LG Fridolin |
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14.06.2013, 12:49 | #5 |
Hi, nochmal, Fridolin,
das Metrum müsste nicht verloren gehen, ich dachte an: doch spuckt der Zwerg im Berg nun Gift ... Kannst ja mal drüber nachdenken. lg s. |
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14.06.2013, 19:35 | #6 |
Das ist eine schöne Geschichte, Fridolin. Dem bösen Zwerg geschieht das recht, er ist ganz gelb vor Neid, denn Mond und Fee geht nicht schlecht, der Weltenraum ist weit...
LG gummibaum |
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14.06.2013, 20:34 | #7 |
abgemeldet
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Ich finds schön, auch irgendwie beruhigend, erinnert mich an kindheit etc... toll lg
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17.06.2013, 14:39 | #8 |
Vielen Dank noch meridia und gummibaum fürs Lesen und Kommentieren.
Für diese Reimerei habe ich inzwischen unerwartet viele Zuschriften bekommen, die einesteils die märchenhafte Geschichte rühmen, andernteils ihr Erstaunen bekunden, wie es möglich ist, mit lauter einsilbigen Worten eine doch überaus sinnige, märchenhafte Geschichte zu dichten. Ich habe mein Werk noch leicht überarbeitet und einige Anregungen aufgegriffen: Der Mond schien hell, der Wind ging leis, da sah er sie, die Frau in Weiß. Sie trug ein Kleid so weiß wie Schnee. "Du warst hier", sprach er, "einst die Fee. Wie gern blieb ich des Nachts hier stehn, um dich am See beim Tanz zu sehn. Was ist der Grund, dass du so trist und Fee am See hier nicht mehr bist?" Da sprach die Frau: "Schau dort den Berg, da lebt der Zwölf, von Wuchs ein Zwerg. Es herrscht im Reich von Fee und Elf mit viel mehr Macht als wir, der Zwölf. Ich war als Fee ihm viel zu gut, voll Neid kam er drum sehr in Wut, nahm mir die Kraft, die Fee zu sein. So bleibt mir, Mond, nur noch dein Schein." Drauf sprach der Mond: "So komm und reit im All mit mir durch Raum und Zeit." Und wer punkt zwölf zum Mond nachts schaut, der sieht den Mann im Mond samt Braut. Doch spuckt der Zwerg im Berg nun Gift, wenn nachts der Schein des Monds ihn trifft. |
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