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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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04.09.2016, 09:20 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Gaukler der Lüfte
Zwei Sapphische Oden
Schmetterlinge, schwerelos flattern zarte bunte Flügel anmutig Blüten suchend über Wiesen. Taumelig und zerbrechlich. Gaukler der Lüfte. Unsre Alten schritten durchs Leben, blicken weise rückwärts, könnten erzählen, aber jugendlicher Übermut will es weder hören noch sehen. |
04.09.2016, 13:36 | #2 |
Hallo Nöck,
"Gaukler der Lüfte" ist eine schöne Metapher. Die obere Ode kommt mir wie ein pastellenes Bild vor. Die "Farben" passen zu den filigranen Flügelgesellen. Die Interpunktion hat mich etwas gewundert. "Zart" und "zerbrechlich" erscheint mir leicht redundant, "anmutig" und "taumelig" eher gegensätzlich. Die untere Ode ist, wie auch die obere, formal richtig. Inhaltlich könnte man über die Weisheit der Alten diskutieren. Was mir aber aufgefallen ist: Der typisch Sapphische Rhythmus geht für mich im dritten Vers verloren, denn ich lese XxxxXxxpXxXx (p für Pause). Der Begriff "jugendlicher Übermut" entwickelt dabei ein hohes Tempo. Mich interessiert, ob andere Leser das ebenso empfinden. Es passt als Kontrast zu dem Alt-Ehrwürden, das den "Alten" immanent ist und das die Sapphische Strophe als alte Gedichtform gut trägt. Freundliche Grüße von Stachel |
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05.09.2016, 10:11 | #3 | |||
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo Stachel,
Zitat:
Wie muss ich deine Bemerkung "entwickelt dabei ein hohes Tempo" verstehen? "Ich habe mich an August von Platens "Los des Lyrikers" orientiert und keine Abweichung feststellen können. Ich lese/betone so: XxXxXxxpXxXx Zitat:
Schmetterlinge, schwerelos flattern prächtig bunte Flügel anmutig Blüten suchend über Wiesen. Taumelig und zerbrechlich. Gaukler der Lüfte. Zitat:
Ich freue mich, dass du dich so ausführlich den Oden gewidmet hast. Liebe Grüße Nöck |
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05.09.2016, 21:34 | #4 | |
Tja, schade. Woran, meinst du, liegt das?
Zitat:
Das kann natürlich eine Eigenart von mir sein, daher interessiert es mich, wie anderen diese Stelle vorkommt. Nein, aber mein Geschmack ist keine Maßgabe für "gut" oder "schlecht". Ich mag das "zarte" aber an der Stelle wesentlich lieber. Zum einen bezieht es sich auf "Flügel" statt auf "flattern", was mir sinnfälliger erscheint, zum anderen reimt sich "prächtig" auf "zerbrechlich", wenn auch unrein. Einen Reim würde ich persönlich an der Stelle vermeiden wollen, oder eben erkennbar/konsequent reimen. Aber sicher. Das macht doch das Gauklerhafte aus, oder? Um nochmal auf meine Bemerkung zu Redundanz und Gegensätzlichkeit zu kommen: In diesem Forum kommt oft die Sprache auf solche Aspekte und deswegen habe ich es angesprochen. Es ist mir aufgefallen. Beides taucht in verschiedenen Stilmitteln auf, die Redundanz z.B. in der Tautologie. Ich sehe es per se nicht als falsch an. Mich interessiert vor allem das Warum. Schön, dass du es mal testweise ersetzt hast. Es bringt eine neue Facette, die zwar nicht notwendig ist, aber interessant. Freundliche Grüße von Stachel |
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06.09.2016, 19:53 | #5 |
R.I.P.
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Dui meine Güte,
bei so viel Fachsimpelei wage ich mich beinahe gar nicht an einen Kommentar, der bestimmt hoffnungslo zerrissen wird. Schmetterlinge, schwerelos flattern zarte bunte Flügel anmutig Blüten suchend über Wiesen. Taumelig und zerbrechlich. Gaukler der Lüfte. Schmetterlinge - schwerelos flattern zarte bunte Flügel. Gaukelnd Blüten suchend über Wiesen. Taumelnd und zerbrechlich. Gaukler der Lüfte. Mir sagt meine Version zu. Vor allem, weil der zweite Vers jetzt runder ist. Ich warte auf die Fußeisen! Thing |
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