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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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23.09.2012, 20:16 | #1 |
Ein Lied zur Nacht
Kleine Blume, schließ die Augen,
glaube mir, es wird nun Zeit, musst nur meinem Singsang glauben, halt für Träume dich bereit. Schnell die Decke unters Näschen! Auf dem Kissen, neben dir, wacht dein weiches Kuschelhäschen, doch - ein böses Schattentier hat im Dunkeln sich verkrochen, lauert hämisch in den Ecken. Längst hat‘s deine Angst gerochen, lohnt es da, sich zu verstecken? Auch der Nachtalb unterm Bette wetzt nun messerscharfe Klauen! Dass kein Schrei dich mehr errette, stopft er dir den Hals mit Grauen. Doch der schlimmste aller Schrecken harrt im hellsten Morgenblau: Vaters Hand in deinen Decken - und die Welt wird kalt und grau. Lux, 05.04.2012 |
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23.09.2012, 20:22 | #2 |
R.I.P.
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Gut gedichtetes Entsetzliches.
LG Thing |
23.09.2012, 21:04 | #3 |
Dabei seit: 09/2012
Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562
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Hallo, Lux,
jedes Mal, wenn ich so etwas höre oder lese, dreht sich mir der Magen um. Und jedes Mal frage ich mich, wie krank und verdreht jemand sein muss, um so etwas zu tun. Und ich frage mich, warum es so viele, viel zu viele sind. Manchmal frage ich mich auch, ob wohl mit den menschlichen Genen irgend etwas nicht stimmt, ob diese Unmenschen mit einem Gehirn geboren werden, das in irgendeinem Teil nicht funktioniert, total "fehlgeschaltet" ist ... Puh. Formal möchte ich sagen, dass ich es ganz hervorragend geschrieben finde. Es beginnt harmlos, unschuldig. Dann steigert es sich langsam, aber der Leser denkt noch "nichts Böses". Im weiteren Verlauf wird es dann beklemmender - und dann schlägt die Conclusio, in den letzten beiden Versen, im "letzten Moment" mit dem Vorschlaghammer zu. Und der Schlag sitzt. Punktgenau. Beklommenen (Freundlichen) Gruß, Poetibus |
23.09.2012, 21:14 | #4 |
Hallo Thing,
ich bedanke mich. Hallo Poetibus, die Frage nach dem "Warum" ist verständlich. Mein Gedicht kann und will sie nicht beanwtorten. Nicht weil ich mich "drücke", sondern, weil ich es einfach nicht weiß. Vielleicht steckt in uns allen ein sehr "dunkler" Anteil, bei den meisten verborgen, kaum einer kann ihn benennen. Aber er ist da. Viele Kriege haben uns gezeigt, wozu sonst tadellose Familienväter und Mütter, ja auch Kinder fähig sein können, wenn sie in haltslose, brutale Situationen kommen. Sie lassen sich mitreißen. Unter uns scheint es Menschen zu geben, die diese dunkle Seite leben und ich weiß, dass sie dafür Ausreden für sich erfinden, die dies sogar rechtfertigen sollen. Danke, für dein Lob, Lux |
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23.09.2012, 21:45 | #5 |
Hab's früher schon einmal gelesen und gelobt. Sehr gut, Lux.
LG gummibaum |
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26.09.2012, 10:29 | #6 |
Dankeschön, Gummibaum!
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26.09.2012, 10:33 | #7 |
Ein echter Schlag in die Magengrube, mir ist fast schlecht geworden.
Phantastisch, Lux, in jeder Hinsicht ein Volltreffer. LG Persephone |
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26.09.2012, 10:40 | #8 |
auch von mir noch ein spätes, aber ganz dickes Lob, Lux!!!
lg simba |
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26.09.2012, 10:41 | #9 |
Danke, Simba!
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26.09.2012, 11:07 | #10 |
Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438
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Ein bedrückendes Gedicht. Gerade dort wo man sich eigentlich geborgen und behütet fühlen sollte, haust der Peiniger.
Handwerklich gut umgesetzt, Lux. Gruß, SC |
30.09.2012, 16:15 | #11 |
abgemeldet
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Die Beklemmung schleicht sich leise durch die ersten Zeilen,um im weiteren Verlauf in blankes Entsetzen umzuschlagen.
lg dunkelkristall |
30.09.2012, 16:33 | #12 |
Forumsleitung
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Das ist grausig-gut gedichtet, nur ...
... es kostet mich Überwindung, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und mir solche Monster vorzustellen. Ich hatte einen guten Vater, den ich über alles liebte. Die Vorstellung, ich hätte ihm auch nur einen Augenblick lang nicht vertrauen können, ist für mich der blanke Horror. Er war mein bester "Kumpel", und wäre dieses Band zerrissen worden, wäre ich heute wahrscheinlich ein anderer Mensch. Ich will das gar nicht weiter ausspinnen. |
01.10.2012, 11:49 | #13 |
Liebe Lux,
ehe ich mich vergesse, lass ich lieber den Desperado aus dem Federhut zu Wort kommen, der nennt Dinge beim Namen, die andere Leute nichtmal laut zu denken wagen, und das wäre sein Kommentar zu Deinem großartigen Gedicht: Ich würde Scheißkerlen, die sich an einem Backfisch vergehen und Frauen Gewalt antun, ohne große Ansage das Licht ausblasen, hat sowieso nie gebrannt, dann wär’ bald Ruhe im Gemächt. Wer zu sowas fähig ist und es verbricht, den darfst du getrost und guten Gewissens zum Teufel schicken, ohne einen Gedanken zu verlieren dran, eine Perle der Menschheit gepflückt zu haben. Manche Männer sind schlicht und einfach nicht zu verantworten für welche Gesellschaftsform auch immer und haben nichts anderes verdient als eine gesunde Ladung Blei. Wobei es aber nun noch viel schlimmere, unsäglich grässlichere Dinge gibt, die nicht einmal mit einem Vollbad in siedendem Öl aus der Welt zu schaffen sind. Über die auch nur zu reden mir nicht gelingt, ohne dass ich etwas an die Wand pfeffere oder den Nachbarn würge. Ich weiß nicht, wie oft der Eisberg noch ausweichen wird, wenn da in voller Fahrt ein Schiff gefahren kommt, ’s gilt, einen Mühlstein um den Hals des Steuermanns zu schlingen und ihn im tiefsten Meer zu versenken, so steht’s geschrieben, im jüngsten Buche wohlbemerkt. Ich fürchte die Leute hätten echt Skrupel, einem Dämon, der seinem eigenen Kind und Fleisch und Blut was derartig Unvorstellbares antut, den Dotter aus dem Eiweiß zu schießen, oder einen Gottesmann, der seinen anvertrauten Zöglingen unheilbares Leid zufügt, auf dem kürzesten Wege zum Teufel zu schicken. Die Leute würden da echt zögern und zaudern, was von der Unantastbarkeit heiligen Lebens faseln, zumindest aber von Unrecht und Selbstjustiz, womöglich sogar noch von mangelnder Beweiskraft oder undurchsichtigen Zusammenhängen, und alles was es an faulen Ausreden gibt aus den Mottenkisten ihrer feigen Hohlköpfe hervorkramen. Würden das elfte Gebot aus der Bibel pflücken, die sie erst mal zwei Stunden lang suchen haben müssen, irgendwo tief vergraben unterm Stapel ihrer Postkarten Girls. Wer bitte hat denn hier getötet? Eine unschuldige kleine Kinderseele ermordet ohne Skrupel, Gewissen und auch nur ein verschwindendes Überbleibsel an Menschlichkeit? Sich einen Dreck um die unantastbare Heiligkeit des Lebens geschert? Der Justizia den Stinkefinger gezeigt und sich auf das mangelnde Urteilsvermögen und die zögerliche Unentschlossenheit seiner Mitbürger verlassen? Wer bitte hat es denn da verdient ohne jeden geringsten Zweifel und fraglos, mal seinetwegen auf das bewährte „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ zurückzugreifen, das genau so schwarz auf weiß geschrieben steht in der guten alten Bibel? Dann gibt es da sogar noch besonders helle Leuchten, die sich offenbar nicht zu schade sind, bei sowas von Krankheit zu sprechen. Ich meine, was die Leute so alles an krankhaften Abartigkeiten in ihren Köpfen mit sich rumtragen, weiß ich nicht und will es auch nicht wissen, solange sie ihren Dreck gut verborgen da drin behalten, schert es mich auch nicht. Die Frage ist doch vielmehr die, ob sie’s dabei belassen oder ihre Widerwärtigkeiten in die Tat umsetzen, und das ist dann mitnichten und nirgendwo mehr krank, sondern schlicht und ergreifend einfach nur noch böse, unsäglich unverzeihlich böse sogar. Ich frage mich, wie diese Quacksalber es fertig bringen, sich als gebildete Leute auszugeben, wenn sie nicht einmal eine simple Gleichung wie diese auf die Reihe kriegen. Nein, sowas versteht ein einfach gestrickter Desperado nicht, das will ihm nicht in seinen Kopf. Also ich könnte das nicht nur, diese Schweinehunde in einer Kohlenrutsche zur Hölle fahren lassen, ich würde es einfach tun ohne groß zu fragen, ob das nun rechtens ist oder rechtsanmaßend, vermessen oder vorbildlich. Vielleicht sogar mit Freude und Genugtuung, obwohl, soweit würd’ ich gar nicht gehen, für derlei Gesocks ist mir jeder Aufwand zu schade. Doch anders schaffst du so ein Scheusal nunmal nicht aus der Welt, oder glaubst du, dieses Monster fürchtet deinen entsetzten Aufschrei? Das reibt sich böse lächelnd die ekligen Hände drüber, fellows. Ich würde jedem Kinderschänder in den Höllenzug helfen, ohne viel Federlesens, der mir auf dem Bahnsteig über den Weg läuft, um so die Welt von einem Stück menschgewordener Abscheulichkeit und Grauenhaftigkeit zu befreien, das wär’ sozusagen meine heilige Bürgerpflicht und mein schöpferischer Beitrag zum friedlichen Zusammenleben, wenn ich sonst schon keinen einzig brauchbaren auf die Reihe bringe. Die Gerichte galoppieren neuerdings in eine Richtung, deren Ziel ich gar nicht so genau kennen will, das Ende kann nur der Untergang des freien Westens sein, weil auf diesem nachgiebigen Wege das Böse obsiegt, obsiegen muss. Weil es seine Stunde gekommen sieht, die Stunde der Freiheit, unvorstellbar Böses zu tun, ohne um seinen Kopf und Kragen fürchten zu müssen dafür. Und genau das läuft ab, peoples peoples peoples, genau das und nichts anderes. Lieben Gruß Desperado... Urururururenkel des oben Angeführten. |
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01.10.2012, 12:23 | #14 |
abgemeldet
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Die meiste Betroffenheitslyrik ist purer Kitsch. Ganz besonders gilt das für Themen, die en vogue sind wie die NSU oder der Kindesmissbrauch, von der Beschneidung bis hin zum Lustmord.
Dieses Gedicht hier ist - so irre das klingen mag - eine wohltuende Ausnahme von all dem Schrott. Es klingelt nicht mit allerlei Schellen wohlfeil über den Markt; es prangert nicht an, sondern es zeigt her. Als Prosastückchen begegnet einem diese Idee hier und da; als derart wohlgelungenes Gedicht habe ich es noch nirgends gesehen. Ganz großes, kleines Kino! lg zonkeye |
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