|
|
Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
09.08.2007, 12:08 | #1 |
Seit der Tod mich nahm
Seit der Tod mich nahm
Seit der Tod mich nahm, wohne ich in den Lüften und auf den Blüten der Blumen - ich, ein Schmetterling. Sonnenwärts fliege ich des Tags, nachts wandle ich durch die Träume der Anemonen. Zuweilen lasse ich mich auf deiner Hand nieder, du aber schaust mich zärtlich an. ---------- Fassung von Sereia Seit der Tod mich nahm, gleite ich durch die Lüfte lande lautlos auf den Blüten der Blumen. Sonnenwärts fliege ich des Tags, nachts wandle ich durch die Träume der Anemonen. Zuweilen lasse ich mich nieder auf deiner Hand, breite meine Flügel aus und sonne mich in deinem Blick. |
|
09.08.2007, 12:18 | #2 |
Schöne romantische Vorstellung. Gefällt mir sehr gut. Ich frage mich nur, warum du schreibst:
...du aber schaust mich zärtlich an. warum aber? |
|
09.08.2007, 12:27 | #3 |
Spricht mich auch an, vor allem die Träume der Anemonen finde ich sehr gelungen.
Über das "aber" bin ich auch gestolpert. Erklärst du uns das? Liebe Grüße Manfred |
|
09.08.2007, 12:27 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Hallo Arno,
ich bin mir noch nicht so sicher. Am Anfang fand ich es noch sehr gut, dann wurde es mir zu offensichtlich der Schmetterling. Vielleicht würde ich eher sagen wie ein Schmetterling und nicht 'ich, ein Schmetterling'... oder? V3 'und auf den Blüten der Blumen' vielleicht 'auf der Blumen Blüten' oder einfach 'der Blumen' weglassen, da Blüten ja schon eindeutig ist. In der letzten Strophe verstehe ich das 'aber' nicht. Ich überlege gerade, wie man jemanden 'zärtlich anschauen' kann... Gruß Sereia |
09.08.2007, 12:34 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Also so richtig will sich mir das "aber" auch nicht ergründen. Könnte es eventuell so zu verstehen sein, dass dieser Schmetterling eben gar nicht sichtbar sein sollte und das "aber" für die Verwunderung steht, dass er angeschaut wird?
Fragend Zurück |
09.08.2007, 12:35 | #6 | |||||
Zitat:
Zitat:
Aber ist hier nicht adversativ verwandt (es wird also kein eigentlicher Gegensatz ausgedrückt), sondern hat betonenden Charakter. Ich tue dies - du aber tust das. (Man findet diese Verwendung von aber übrigens im Bibeldeutsch häufig - z.B. "Es erhob sich aber ein Streit...") Finde ich so schöner als ein bloßes "und" (du schaust mich zärtlich an), was ich zu schwach fände... Zitat:
Zitat:
"Der Blumen Blüten" empfände ich als unnötig gestelzt. Zitat:
Danke für die Ratschläge... |
||||||
09.08.2007, 12:44 | #7 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Hmm, hmmm, hmmmm, wenn du es betonend meinst, müsste es dann nicht eher
"du schaust mich aber zärtlich an" heißen? Das würde dann auch parallel mit deinem Bibelzitat einher gehen. Neugierig Zurück |
09.08.2007, 12:46 | #8 |
Nach der Erklärung verstehe ich deine Intension, aber gefallen will es mir trotzdem nicht. Dieses aber passt nicht, finde ich. Auch im Zusammenhang mit deinem Beispiel aus dem Bibeldeutsch passt es nicht.
Und ist vielleicht tatsächlich ein wenig fade. Vielleicht fällt mir ja noch etwas ein. Oder es gefällt es dir uneingeschränkt? |
|
09.08.2007, 12:52 | #9 | |
Zitat:
"Aber" ich sehe schon, mit diesem "aber" habe ich offenbar ein großes Faß aufgemacht... Vielleicht fällt mir ja tatsächlich noch was anderes ein... Für Vorschläge wäre ich offen! Edit: So, ich hab jetzt einfach nochmal nach Gedichten geschaut, in denen diese Wendung "du aber" im selben Sinn verwandt wird. Z.B. in Rilkes Gedicht "Du aber warst schon da": Es beginnt so: Du aber warst schon da die stille Kraft der innigen Instinkte. Du wachtest. Und dir winkte, was in der Luft geschah. |
||
09.08.2007, 15:08 | #10 |
Also das Rilke-Beispiel hinkt. Irgendwie ist es hier passend und anders zu verstehen, als in deinem Fall.
|
|
09.08.2007, 15:16 | #11 | |
Zitat:
Wie gesagt, das Gedicht beginnt so ("Du aber") - würde man "aber" hier adversativ verstehen, wäre es noch "unlogischer", da zuvor ja nichts genannt wird, zu dem ein Gegensatz entfaltet werden könnte. "Aber" hat hier ebenfalls bekräftigende, betonende Funktion. |
||
09.08.2007, 16:04 | #12 | |||
Gast
Beiträge: n/a
|
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Übrigens finde ich es trotzdem sehr schön, habe ich glaube ich vergessen zu schreiben. Gruß Sereia |
|||
09.08.2007, 16:19 | #13 | |||
Zitat:
Zitat:
Halte mich durchaus offen für weitere Möglichkeiten... Zitat:
|
||||
09.08.2007, 16:26 | #14 |
Gast
Beiträge: n/a
|
mh, ich versuch's mal:
Seit der Tod mich nahm, gleite ich durch die Lüfte lande lautlos auf den Blüten der Blumen. Sonnenwärts fliege ich des Tags, nachts wandle ich durch die Träume der Anemonen. (übrigens ein sehr schönes Bild) Zuweilen lasse ich mich nieder auf deiner Hand, breite meine Flügel aus und sonne mich in deinem Blick. Der Schmetterling ist trotzdem da, ohne genannt zu werden. Aber wie gesagt, das ist Geschmackssache Ich hoffe, ich habe nicht zu sehr rumgefuscht... |
09.08.2007, 16:36 | #15 |
Also im Gegensatz zu den meisten Anderen hier, kann ich an dem gedicht leider wenig Gutes finden. "Träume der Anemonen" finde ich auch sehr schön. Der rest klingt mir leider viel zu verbraucht. Ich finde es langweilig. Im Übrigen sehe ich eines aber wie die Anderen: "aber" passt da leider gar nicht. Der rest ist einfach sehr durchschnittlich. Es ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht besonders gut. Mir fehlt da irgendwie etwas, dass mich berührt oder fesselt. Das finde ich nirgendwo. Naja bis auf die "Träume der Anemonen" halt. Ansonsten finde ich die Bilder einfach alle langweilig. Hab auf jeden Fall schon besseres von dir gelesen.
Lg, Kim |
|
09.08.2007, 17:40 | #16 |
nee, ich finds nett...hat was die idee, auch wenn die umsetzung nicht originell, aber eben hübsch ist.. ich mag das "aber" auch nicht, unabhängig von jeder beweisführung, die meinem beitrag vorausging. es stört.
es ist eines von den worten, an denen man beim lesen hängenbleibt, sich fragt warum so? selbst wenn man auf den sinn kommt, die stimmung ist weg. deshalb meine stimme für streichen. lg |
|
09.08.2007, 18:00 | #17 |
RE: Seit der Tod mich nahm
Ein schönes Bild. Der fliegende, schwebende Schmetterling alsTräger oder Substrat dessen, was bleibt. Aber das "aber" in S2. Klingt auch für mich etwas "verluthert".
S2 klingt für mich etwas "bemüht" (entschuldige den Ausdruck, mir fällt nicht's besseres ein) obwohl die Idee schön ist: Das zärtliche Erkennen/oder auch Verkennen durch die Weltengrenze hindurch. "Zuweilen lasse ich mich nieder auf deinem zärtlichen Blick" wäre mein Vorschlag. "Durch die Träume der Anemonen" -ein starkes Bild Lg Christoph |
|
09.08.2007, 19:55 | #18 | ||
Zitat:
Was mir sehr gut gefällt an dieser Fassung, ist die "geheimnisvollere" Wirkung durch die fehlende Nennung des Schmetterlings. Einige Sachen gefallen mir aber nicht so gut. Zu Beginn klingt das "Gleiten" und "lautlose Landen" mir eher nach Segelflugzeug als nach Schmetterling. In der zweiten Strophe gefällt mir die Satzstellung nicht so gut - "lasse ich mich nieder auf deiner Hand" - man sollte sich meiner Ansicht nach in Lyrik bei der Satzstellung an Prosa orientieren - da stünde "lasse ich mich auf deiner Hand nieder". So würde ich es gerne lassen. "Sonnen im Blick" hat was - wobei mir hier aber auch etwas verloren geht - die wechselseitige Beziehung zwischen Ich und Du - das Ich berührt die HAnd, das du "aber" schaut. Ich werde deine Fassung oben hinzufügen, dann kann sich ja der Leser selber entscheiden, welche Fassung er bevorzugt. Zitat:
Lass ich mich auf deinem Blick nieder--- gefällt mir persönlich jetzt nicht so--- gut finde ich "zärtlicher Blick". |
|||