Lebensentwürfe

[giselaanita]

Lebensentwürfe

Auf schlaue Kinder hofft man immer,
doch mache sind nun einmal dümmer.
Die Spreu vom Weizen trennt sich bald
in einer jeden Lehranstalt.
Doch viele Eltern woll´n nur eines,
das Reifezeugnis für ihr Kleines.
Auch sie dazu wenig taugen,
sie müssen, büffeln, lernen pauken

Refrain:
Man soll ja planen und bei Zeiten sich auf die Zukunft vorbereiten.
Wohin das Leben uns wird tragen, ist nämlich nicht vorauszusagen.

So kann der Spross nicht mehr entrinnen
und muss ein Studium beginnen.
Weiß der nicht recht, was er wohl möchte,
passt meist das Studium der Rechte.
Sind hier die Zweifel aber schlimmer,
heißt´s BWL, denn das passt immer.
Wird dann der Abschluss gut gelingen,
wird er bald recht viel Geld heimbringen.

Man soll ja planen…

Dann geht’s an das Familiegründen.
Doch oft sind Papas schwer zu finden.
Weil, wenn sie etwas Freizeit haben,
sie sich im Keller gern vergraben.
Sie schrauben, hämmern, schleifen, sägen
und sehn die Kinder kaum deswegen.
Sie basteln sich ein zweites Leben.
Die Gattin kann nichts tun dagegen.

Man soll ja planen …..

Die Frau ob der Kontaktvermeidung
denkt schon an Liebhaber und Scheidung.
So geht alles den Bach hinunter
und er geht in den Keller runter.
Dort zimmert er und macht daneben
den ersten Selbstentwurf vom Leben.
Wenn er die Konten leergeräumt hat,
merkt man, dass er nicht nur geträumt hat.

Interlude:
Im Keller findet man Hinweise
auf eine richtig weite Reise.
Dem One way-Ticket wird entnommen,
zurück wird er wohl nicht mehr kommen

Outro:
Sein Leben sicher anders wäre
mit einer guten Schreinerlehre.
Doch welche Eltern können sagen:
Geh, wo Dein Herz will hin Dich tragen.