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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 08.08.2022, 23:47   #1
männlich Anaximandala
 
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Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.190

Standard Sturmgewalt

Nie könnt ein Tsunami reichen
Sturmgewalt soll niedergehen
Fischer, du erlebst die Weihe
heut gebär ich Todesschreie
und zerfetzte Menschenleichen
Winde fangen an zu wehen!

Freudig wirft der Herr der Stürme
aus dem Himmel Donnergrollen
auf des Schiffes letzte Reise
schwarze Wolken ziehen Kreise
schieben hohe Wellentürme
die das Boot schlicht überrollen!

Freund so glaub mir, keine Götter
keine Gnade wird dich retten
denn du wirst vom Meer gefressen
und die Welt wird dich vergessen
die Gebete schluckt das Wetter
fühlst du schon die Strömungsketten?

Wie sie deine Kräfte nagen
kalte Hände dich umwerben
erst wirst du mir Schreie schenken
danach werd ich dich ertränken
und mit Blitzen matschig schlagen
bettel drum dann darfst du sterben!
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Alt 09.08.2022, 04:51   #2
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.045

Sorry, aber wenn in einem Gedicht von "zerfetzen / zerfetzt" die Rede ist, schalte ich ab. Das ist ein Wort, das ich in der Lyrik nicht lesen will. Da kann der "Rest" noch so gut sein. Mit so einem Billigheimer kann man den Text nur ruinieren.

Zitat:
Winde fangen an zu wehen!
Was machen die Winde denn, wenn sie nicht zu wehen anfangen? Dann sind sie offensichtlich vorher keine Winde. Trotzdem nennt man sie so? Winde sind Wahrnehmungen des Wehens, erst dann sind sie Winde. Wie kann aber etwas, das schon so wahrgenommen wird, mit dem Wehen erst beginnen?

Wäre nicht sinnvoller zu schreiben: "Der Wind legt zu / wird stärker / baut sich zum Sturm auf / pfeift um das Haus / deckt Dächer ab " usw.?

Nee, gefällt nicht.

Auch der übrige Wortlaut dieses Textes scheint der Sensationspresse entnommen. Da wird geschluckt, gefressen und matschig geschlagen.

Nee ...
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 20.08.2022, 00:17   #3
männlich Anaximandala
 
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Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.190

Hallo Ilka,

du hast mit ein paar deiner Anmerkungen schon recht, auf jeden Fall was den Wortlaut angeht. Ich hab im Nachhinein ein paar Stellen geändert, von zerfetzt bis zermatscht.
Vomm allgemeinen Ton her war es schon mein Ziel das brachiale der Sturmgewalt auszudrücken, das mag sicher nicht jeder... aber zerfetzen/zermatschen sind einfach übersteigert. Im nachhinein hab ich es zu versenke Menschenleichen und Blitze auf dich niederschlagen geändert.
Ob der Text gut ist, ist trotzdem eine andere Sache. Als Ausdruck der brachialen Kraft der SturmGewalt gefällt es mir schon gewissermaßen, als Ergänzung eurer eigentlich ganz witzigen Geschichte nicht so sehr.

Was die wehenden Winde angeht würde ich sagen, du hättest recht, wenn die Aussage wäre, dass Winde wehen. Aber es geht ja um ihren Beginn, mehr als Auftakt des Kommenden. Ungünstig kann es natürlich trotzdem sein, auch wenn ich es nicht so sehen würde.

Vielleicht können die Änderungen ja noch ein wenig zum Besseren bewegen


Nie könnt ein Tsunami reichen
Sturmgewalt soll niedergehen
Fischer, du erlebst die Weihe
heut gebär ich deine Schreie
lasse deine Zeit verstreichen
und die Winde auferstehen.

Freudig wirft der Herr der Stürme
aus dem Himmel Donnergrollen
auf des Schiffes letzte Reise
schwarze Wolken ziehen Kreise
schieben hohe Wellentürme
die das Boot schlicht überrollen.

Freund so glaub mir, keine Götter
keine Gnade wird dich retten
denn du wirst vom Meer verschlungen
keine Lieder dir gesungen,
die Gebete schluckt das Wetter
spürst du sie, die Strömungsketten?

Wie sie deine Kräfte nagen
kalte Hände dich ergreifen
erst wirst du mir Schreie schenken
danach werd ich dich versenken
Blitze auf dich niederschlagen
und zum Meeresgrund dich schleifen.


Viele Grüße
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