Vor dem Ende

[AlteLyrikerin]

Als das Ende
ein Abstraktum war,
der Horizont
ins Unermessliche
sich weitete,

und doch ganz nah
ein jeder Traum
im Katalog
der abzahlbaren
Möglichkeiten,

da war die Liebe
eine helle Flamme,
hungrig lodernd,
ein Spiel
für Berauschte.

Jetzt, da kein Kredit
auf eine ferne Zukunft
mehr zu haben ist,

verblasst der Katalog
wohlfeiler Möglichkeiten
zum Altpapier.

Doch wärmt und schützt
die milde Liebe,
die geblieben ist,

und jene,
oft belächelte,
die fraglos dir
vom Himmel strahlt.

[MiauKuh]

Hallo AlteLyrikerin,

Da sag ich mal: Willkommen zurück.

Mir gefällt der "Katalog der abzahlbaren Möglichkeiten"!
(Der Katalog der abzahlbaren Möglichkeiten wäre auch ein schöner Gedichtetitel)
Das gesamte Gedicht ist für mich, aufgrund seines Metaphernreichtums nur sehr schwer zu verfolgen - was nichts gutes oder schlechtes heißen soll.
Nur kann ich mir inhaltlich kein Urteil erlauben.

Von daher ... schön dass du wieder hier mitschreibst

Liebe Grüße

[Ilka-Maria]

Die letzten beiden Strophen hätte ich gestrichen. Sie schwächen den an sich starken Text einer gelungenen Rückschau.

[AlteLyrikerin]

Hallo MiauKuh,

vielen Dank für das Willkommen und Deine freundliche Rückmeldung über den Text.

Hallo Ilka-Maria,

auch Dir vielen Dank für Deine wertschätzende Interpretation. Die letzten beiden Strophen kann ich nicht weglassen. Für mich wäre der Rückblick dann zu einseitig negativ, auf das Verblassende, Verlorengegangene beschränkt. Da dieser Rückblich sehr autobiografisch ist, gehören für mich persönlich die abschließenden Strophen dazu.

Herzliche Grüße, Euch beiden, AlteLyrikerin.