Murphys Gesetz

[Pit Bull]

Ich treibe Sport – brech mir dabei den Arm,
und auch mein Zug kommt wieder mal zu spät.
Im Winter ist die Heizung mir zu warm
und ständig streikt das blöde Faxgerät.

Der Stein im Schuh reibt meine Füße auf
und wieder fällt das Eis mir aus der Hand.
So nimmt das Schicksal stetig seinen Lauf
und alles Unglück hat ein Unterpfand.

Ein Drama folgt dem nächsten – wie gemein.
Und geht auch immer wieder etwas schief:
Ich gehe gern spazier'n im Sonnenschein
und bin im Schreiben trotzdem kreativ.
*

[Pit Bull]

Mir gefällt Strophe 3 einfach nicht, die wirkt doch leicht reimgeschuldet.
Von daher hier mal eine Überarbeitung:

Ein Drama folgt dem nächsten – wie gemein!
Und geht auch wieder manches Mal was schief:
Ich bleib im Hier und Jetzt und wahrem Sein
und bin im Schreiben weiter kreativ.

Sollte jemand eine andere Idee haben - her damit

[Ilka-Maria]

Zitat von Pit Bull

Ich bleib im Hier und Jetzt und wahrem Sein

Hallo, Pit Bull,

der Dativ steckt bereits in dem Wörtchen "im", deshalb muss es "... und wahren Sein" heißen.

Was das Schreiben mit Murphys Gesetz zu tun hat, ist mir in dieser Strophe allerdings nicht klar. Ich habe einen anderen Vorschlag:

Ein Drama folgt dem nächsten – wie gemein!
Und geht auch immer wieder etwas schief:
Ich will im Leben trotzdem handfest sein,
wer mutig ist, der bleibt auch kreativ.

Kannst ja mal überlegen, ob das für dich passt.

VG
Ilka

[Pit Bull]

Zitat von Ilka-Maria

Ich habe einen anderen Vorschlag:

Ein Drama folgt dem nächsten – wie gemein!
Und geht auch immer wieder etwas schief:
Ich will im Leben trotzdem handfest sein,
wer mutig ist, der bleibt auch kreativ.

Der Vorschlag gefällt mir gut, dennoch habe ich ihn noch ein bißchen modifiziert:

Ein Drama folgt dem nächsten – wie gemein!
Und geht auch immer wieder etwas schief:
Ich will im Leben trotzdem standfest sein.
Wer tapfer ist, der bleibt auch kreativ.

Ich fand das "handfest" in V3 a bissl zu krass formuliert, fand das "standfest" hingegen passender. So fand ich auch das "mutig" in V 4 nicht so recht passend, hingegen das "tapfer" im Sinne von 'tapfer gegen das Unglück ankämpfend' gefälliger.

Danke für deine Mitarbeit zum Text.

VG Pitti

[Ilka-Maria]

Ist doch gut gelöst.

[Pit Bull]

Zitat von Ilka-Maria

Ist doch gut gelöst.

Ja, es ist ganz ok, doch so richtig zufrieden bin ich nicht; ich kann das besser . Ich werde später noch mal dran feilen.

[Nöck]

Hallo Pit Bull,

wie wäre es denn so oder ähnlich?

Ein Drama folgt dem nächsten – wie gemein!
Und geht auch immer wieder etwas schief:
Ich will im Leben trotzdem standfest sein,
wer munter wagt, der bleibt auch kreativ.

LG Nöck

[Pit Bull]

Zitat von Nöck

Hallo Pit Bull, wie wäre es denn so oder ähnlich?

Ein Drama folgt dem nächsten – wie gemein!
Und geht auch immer wieder etwas schief:
Ich will im Leben trotzdem standfest sein,
wer munter wagt, der bleibt auch kreativ.

LG Nöck

Wow, das klingt doch schon viel besser, als meine Ur-Version. Übernehme ich gern. Vielen Dank fürs Mitdenken.

VG Pitti

[Ilka-Maria]

Das wird immer besser. Obwohl vielleicht richtig wäre: Wer offen bleibt, der bleibt auch aktiv.

Tatsache ist nämlich, dass die aktivsten menschen selten die kreativsten sind, eher ist das Gegenteil der Fall. Die meisten neuen, fortschrittlichen Ideen entstanden im Ruhezustand, wenn der Mensch nämlich Gelegenheit hat, zu sich selbt zu finden und den Kopf von sämtlichem Alltagsschrott frei zu bekommen, damit ihn Neues aus dem Unbewussten heraus "anfliegen" kann. Solange man nämlich auf das reagiert, was (angeblich) gefordert oder zwanghaft gesucht wird, ist dieses Unbewusste blockiert.

Ich meine, dass sowohl "mutig" wie auch "munter" prima passt, denn für manche ist es mutig, sich ohne schlechtes Gewissen dem Nichtstun hinzugeben, andere bekommen bei einem munteren Waldspaziergang in der Stille endlich den Kopf frei für neue Ideen.

Dies sei nur mal nebenbei erwähnt.

Jedenfalls ist das Gedicht gelungen und vom Thema und Wortlaut her mal etwas anderes als das Übliche.

[Ex-Lichtsohn]

Lieber Pit Bull,

kleine Vorschläge zu s2:

Der Stein im Schuh reibt meine Sohle auf
und wieder fällt das Eis mir aus der Hand.
So nimmt das Schicksal stetig seinen Lauf
und jedes Unglück hat ein Unterpfand.

Alles Liebe

[Pit Bull]

Zitat von Lichtsohn

Lieber Pit Bull,
kleine Vorschläge zu s2:

Der Stein im Schuh reibt meine Sohle auf
und wieder fällt das Eis mir aus der Hand.
So nimmt das Schicksal stetig seinen Lauf
und jedes Unglück hat ein Unterpfand.

Alles Liebe

Ja, da war ich wohl betriebsblind, danke Lichtsohn für die Vorschläge.
Der Stein (Singular) im Schuh verlangt natürlich die Sohle (Singular) und nicht die Füße (Plural).

Hier dann mal der Zwischenstand:

Murphys Gesetz

Ich treibe Sport – brech mir dabei den Arm,
und auch mein Zug kommt wieder mal zu spät.
Im Winter ist die Heizung mir zu warm
und ständig streikt das blöde Faxgerät.

Der Stein im Schuh reibt meine Sohle auf
und wieder fällt das Eis mir aus der Hand.
So nimmt das Schicksal stetig seinen Lauf
und jedes Unglück hat ein Unterpfand.

Ein Drama folgt dem nächsten – wie gemein.
Und geht auch immer wieder etwas schief:
Ich will im Leben trotzdem standfest sein,
wer munter wagt, der bleibt auch kreativ.

Finde das schon recht rund.

[Ex-Lichtsohn]

Ich treibe Sport – brech mir dabei den Arm,
und auch mein Zug kommt erneut zu spät.
Im Winter ist die Heizung mir zu warm
und ständig streikt das blöde Faxgerät.

da bin ich aber extrem unsicher ob das wirklich eine
Verbesserung ist - das "wieder mal" klingt irgendwie
weicher, runder, stimmiger - "erneut" bremst den Satz
aber recht gut ein zum Ende hin (frag jetzt aber bitte
nicht nach Jambus und Trochäus - ich habs immer noch
nicht drauf - sorry)

Der Stein im Schuh reibt meine Sohle auf
und wieder fällt das Eis mir aus der Hand.
So nimmt das Schicksal stetig seinen Lauf
und jedes Unglück braucht ein Unterpfand.

das "braucht" hatte ich vorher schon überlegt -
bitte entscheide selbst.

Alles Liebe

[Pit Bull]

Ich treibe Sport – brech mir dabei den Arm,
und auch mein Zug kommt erneut zu spät.
Im Winter ist die Heizung mir zu warm
und ständig streikt das blöde Faxgerät.

Dein "erneut" zerschießt mir die Silbenzahl; denn alle Verse bestehen aus 10 Silben. Zudem stimme ich dir zu; weil der Vers tatsächlich "gebremst" wird.

Den Endvers würde ich gern so belassen, wenns dir nichts ausmacht.

Ich schreibe meist im Jambus, bin da aber auch nicht sattelfest. Vielleicht geistert ja hier einer herum, der die Metrix aus dem FF kann (ich jedenfalls nicht).

VG Pitti

[Ex-Lichtsohn]

Den Endvers würde ich gern so belassen, wenns dir nichts ausmacht.

hey, alles gut,

bissl mitdenken hat mir Spaß gemacht, danke dafür

Vielleicht sollte ich künftig auch Silben zählen - schon
wieder was dazugelernt.

Alles Liebe

PS: ich behalte das im Auge und bin schon neugierig wie dann das Endprodukt
aussehen wird.

[Ilka-Maria]

Zitat von Pit Bull

Ich schreibe meist im Jambus, bin da aber auch nicht sattelfest. Vielleicht geistert ja hier einer herum, der die Metrix aus dem FF kann (ich jedenfalls nicht).

Kann man nicht immer durchhalten, und am Autor - in diesem Fall an dir - liegt es nicht, sondern an den Besonderheiten der deutschen Sprache. Gerade beim Jambus kommt man oft in die Bredouille und muss einen Daktylus einschieben oder mal eine Silbe mehr oder weniger akzeptieren. Davor waren auch große Dichter wie Heine oder Brecht nicht gefeit.

An meinen zuletzt in Poetry eingestellten Gedicht habe ich außergewöhnlich lange gearbeitet, weil ich bei den Wörtern, die ich für den Inhalt brauchte, ständig auf das Problem gestoßen bin, dass sich partout nichts auf sie reimen wollte. Auf vieles gibt es nun mal keine oder nur ein bis zwei Reimwörter, und die passen dann inhaltlich einfach nicht. So gesehen ist es ein Wunderedass ausgerechnet die deutsche Sprache derart viele große Dichter hervorgebracht hat.

Also sich nicht wuschig machen lassen, wenn man mal ein bisschen mogeln muss.

[Pit Bull]

Zitat von Ilka-Maria

Kann man nicht immer durchhalten, und am Autor - in diesem Fall an dir - liegt es nicht, sondern an den Besonderheiten der deutschen Sprache. Gerade beim Jambus kommt man oft in die Bredouille und muss einen Daktylus einschieben oder mal eine Silbe mehr oder weniger akzeptieren. Davor waren auch große Dichter wie Heine oder Brecht nicht gefeit.
An meinen zuletzt in Poetry eingestellten Gedicht habe ich außergewöhnlich lange gearbeitet, weil ich bei den Wörtern, die ich für den Inhalt brauchte, ständig auf das Problem gestoßen bin, dass sich partout nichts auf sie reimen wollte. Auf vieles gibt es nun mal keine oder nur ein bis zwei Reimwörter, und die passen dann inhaltlich einfach nicht. So gesehen ist es ein Wunder, dass ausgerechnet die deutsche Sprache derart viele große Dichter hervorgebracht hat.
Also sich nicht wuschig machen lassen, wenn man mal ein bisschen mogeln muss.

Es ist gut zu hören, daß es nicht nur mir so geht, daß man manchmal Kompromisse machen muss. Früher habe ich aufs Metrum sehr geachtet, heute allerdings bin ich da entspannter und folge meinem Gefühl.