Entwicklung bei Poetry.de

nimmilonely · 25.02.2014, 10:36

Entwicklung

So vieles scheint so fern zu sein,
so unerreichbar – nicht zu schaffen.
Beschränkt im Wissen meines Gestern
kann ich nur Tippelschritte machen.

Wie soll ich auch von dem erfahren,
was möglich wäre, wenn ich wagte?
Ich überdachte alles neu,
bevor der Wunsch in mir versagte.

Ich dachte kühl und ängstlich nur,
traute dem Kopf – das Herz blieb still.
Und nüchtern scheiterte ich dann,
mir nehmend, was ich wirklich will.

Es ist ein Spiel – die Karten schlecht,
und doch setz ich mein letztes Hemd.
Denn zwischen jenem, was ich war
und was ich werd ist Angst mir fremd.

Thing · 25.02.2014, 10:44

hochinteressanter Text, der wohl jeden Leser ansprechen wird.
Hier

Zitat:

Und nüchtern scheiterte ich dann,
mir nehmend, was ich wirklich will.

Also doch nicht gescheitert?
Scheitern läse sich so für mich:

Und nüchtern scheiterte ich dann
am Nehmen, was ich wirklich will.

Was meinst Du?

Die letzte Strophe ist ja hoffnungsfroh - also wirds schon klappen!

Herzlichen Gruß
von
Thing

shoshin · 25.02.2014, 23:59

irgendwie hält das gefangen.
auch nach mehrmaligem lesen,
ich weiß es immer noch nicht,
wer/was spricht da?
auch bei deinen anderen texten?
weißt du es?
lg
shoshin

nimmilonely · 26.02.2014, 11:05

Hallo Thing,

mir nehmend kann man ja zweifach auslegen:
1. etwas nehmen, was man will -- also etwas bekommen. +
2. sich etwas wegnehmen, was man hat -- also etwas verlieren -

Ergibt die Zeile jetzt mehr Sinn?

@Shoshin:
Wer da spricht? Das Lyr-Ich. Zum Lyr-Du. Und was kommt an? Das Lyr-Es.^^
Nein, ich verstehe deine Frage nicht ganz. Welche anderen Gedichte meinst du?
Dieses Gedicht ist im Rahmen meines Projektes "Ich schreib über DICH!" entstanden. Ich schrieb es zu einem Bild. Das Gesamtpaket könnt ihr hier sehen:
Bild 62
http://ichschreibueberdich.tumblr.com/

Danke für die Kommis.

simbaladung · 26.02.2014, 15:13

Hallo, nimmilonely,

gefällt mir, die beschriebene Entwicklung, die die Angst dann letztlich hinter sich lässt. Aber fremd ist die Angst dem LI dann nicht mehr, er kennt sie dann doch aus eigener Erfahrung.

Auch würde ich den missverständlichen Vers, den Thing angesprochen hat,
umformulieren. Er irritiert sehr! (Verstanden hab ich ihn jetzt, dank deiner Erklärung, die ein anderer Leser anderswo aber nicht hat.)

lieben Gruß,
simba

25.02.2014, 10:36	#1
nimmilonely Dabei seit: 12/2010 Ort: Mainz Alter: 35 Beiträge: 853 Meine Gedichte Meine Favoriten	Entwicklung Entwicklung So vieles scheint so fern zu sein, so unerreichbar – nicht zu schaffen. Beschränkt im Wissen meines Gestern kann ich nur Tippelschritte machen. Wie soll ich auch von dem erfahren, was möglich wäre, wenn ich wagte? Ich überdachte alles neu, bevor der Wunsch in mir versagte. Ich dachte kühl und ängstlich nur, traute dem Kopf – das Herz blieb still. Und nüchtern scheiterte ich dann, mir nehmend, was ich wirklich will. Es ist ein Spiel – die Karten schlecht, und doch setz ich mein letztes Hemd. Denn zwischen jenem, was ich war und was ich werd ist Angst mir fremd.

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25.02.2014, 23:59	#3
shoshin gesperrt Dabei seit: 02/2014 Beiträge: 1.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	irgendwie hält das gefangen. auch nach mehrmaligem lesen, ich weiß es immer noch nicht, wer/was spricht da? auch bei deinen anderen texten? weißt du es? lg shoshin

26.02.2014, 11:05	#4
nimmilonely Dabei seit: 12/2010 Ort: Mainz Alter: 35 Beiträge: 853 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Thing, mir nehmend kann man ja zweifach auslegen: 1. etwas nehmen, was man will -- also etwas bekommen. + 2. sich etwas wegnehmen, was man hat -- also etwas verlieren - Ergibt die Zeile jetzt mehr Sinn? @Shoshin: Wer da spricht? Das Lyr-Ich. Zum Lyr-Du. Und was kommt an? Das Lyr-Es.^^ Nein, ich verstehe deine Frage nicht ganz. Welche anderen Gedichte meinst du? Dieses Gedicht ist im Rahmen meines Projektes "Ich schreib über DICH!" entstanden. Ich schrieb es zu einem Bild. Das Gesamtpaket könnt ihr hier sehen: Bild 62 http://ichschreibueberdich.tumblr.com/ Danke für die Kommis.

26.02.2014, 15:13	#5
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, nimmilonely, gefällt mir, die beschriebene Entwicklung, die die Angst dann letztlich hinter sich lässt. Aber fremd ist die Angst dem LI dann nicht mehr, er kennt sie dann doch aus eigener Erfahrung. Auch würde ich den missverständlichen Vers, den Thing angesprochen hat, umformulieren. Er irritiert sehr! (Verstanden hab ich ihn jetzt, dank deiner Erklärung, die ein anderer Leser anderswo aber nicht hat.) lieben Gruß, simba