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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 28.11.2012, 23:11   #1
männlich Lionwolf
 
Dabei seit: 11/2012
Ort: Kiel
Alter: 32
Beiträge: 2

Standard Waldesruf

Mein Leben, sagte man, sei toll
So wie man es sich heut begehrt
Mit viel Besitz und Räumen voll
Ein guter Herr, stets wohlgenährt.

Ich lebte fein, so wie es soll
In was für einer Harmonie
Mein Leben, sagte man, sei toll
Doch wirklich glücklich war ich nie.

In mir, ich spür ein' tiefen Drang
Es ruft mich aus der Ferne
Ich muss nun gehn', mir ist nicht bang
So gehe ich doch gerne.

Kein' Rucksack schwer nehm' ich mir mit
Bin selbst genug für diese Reise
Den letzten Tag mein Dasein litt
Ein niemand geht auf Bald ganz leise.

Die Nacht ist frisch, der Wind weht kalt.
Der Himmel strahlt aus allen Sternen
Wohin führt mich der Mond wohl bald?
Ein nackter Mensch will soviel lernen.

Die Straße glänzt im nassen Dunst
und spiegelt golden Straßenlicht
Die Schimmer spieln' in ihrer Gunst
sie schenken mir die klare Sicht

Muss dir, mein Heim, den Rücken kehren
Zu finden, was ich nie gefunden
Kann mir kein' letzten Blick verwehren
Doch kurz darauf bin ich verschwunden.

Mein Schritt, der hart auf Boden hallt
Wenn ich den dunklen Schemen weich
Gesichter ohne Jung und Alt
Denn in den Schatten sind wir gleich.

Den Pfad ich nahm, er macht hier halt
Im Nebel- und im Schattenreich
Vor mir, dort liegt ein finstrer Wald
Das wenig Licht, es scheint ganz bleich.

So tret' ich ein mit allem Mut
Verschwinde in dem dunklen Sumpf
Wie fühle ich mich doch so gut
Die Schritte, sie verklingen dumpf.

Ich bin berauscht von dieser Macht
Sie nicht zu haben, nicht zu wolln'
Mein Herz tief in mir freudig lacht
Bin ich alsbald im Wald verscholln'

Die Eule dort, im Bäume wacht
Schaut wissend auf mich Wicht herab
Was solch ein Wesen hat gedacht
Gibt mir von diesem Glück was ab.

Zu ihrem Fuß, seh ich Gefahr
Ein Wolf, der meinen Schritten lauscht
Doch nehm' ich ihn als Feind nicht wahr
Sind wir vereint vom Mond berauscht.

Und wie ich in der Ruhe weil'
Fühl' ich mich gänzlich angenommen
In dieser Welt ist mein nun Teil
Denn ich bin endlich angekommen
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