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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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19.02.2018, 15:17 | #1 |
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Wie weit die Nächte mir in Tiefen reichen
Wie weit die Nächte mir in Tiefen reichen,
kein Leben weiß, wohin sie wirklich enden. Durch dürre Wipfel wandern schon die gleichen Verzweigungen, die sich der Nacht zuwenden. Da zieht sie ein, die Nacht wie dunkles Laub, wie es durch Gassen blättert, leise rauscht, und jedes Tagwerk ward zu süßem Staub, der sich in Schlummer schmiegt, den Träumen lauscht. Der Wald wiegt sich in Schwärze triebig nieder, und ich, ein alter Freund, bald voller Scham, befrag den bangen Wind: "Wann wehst du wieder?", er spricht: "Ich bin ein Wunsch, der niemals kam". https://soundcloud.com/eisenvorhang/...tiefen-reichen Geändert von Ex-Eisenvorhang (19.02.2018 um 20:22 Uhr) |
19.02.2018, 15:47 | #2 |
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Traumhafte Illusion!
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19.02.2018, 17:30 | #3 |
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Schön, dass es Dir gefällt!
Danke fürs Lesen poesieger Vlg |
19.02.2018, 20:18 | #4 |
Hi EV,
die Nächte haben immer etwas mystisches. Sie sind irgendwie ganz nah und zugleich unerreichbar. Das hast du in wunderschöne Verse geschrieben! Die letzten beiden Verse verstehe ich leider nicht ganz. Erstens verwirrt mich der Sprung im Tempus (befrag, sprach). Zweitens kann ich "Ich bin ein Wunsch, der niemals kam" im Zusammenhang mit der davor gestellten Frage nicht einordnen. Vielleicht kannst du mich aufklären Gruß, Tiger |
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19.02.2018, 22:48 | #5 |
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Hi Tiger,
"er sprach" ist auskorrigiert, ich rutsche ungewollt in der Betriebsblindheit oft ins Präteritum. :P Zum Verstehen: Die Nacht und der Wald als der Erhabene und sich Erhebende und das LI erschaudert im Geringen. Wieso das LI ausgerechnet den Wind fragt? Ein sanfter Wind kann lindernd wirken. Ich wollte erst "dein Wunsch" schreiben, wollte den Wind aber autonomer dastehen lassen, vom LI abgelöst. Und der Wunsch ist personifiziert und er kam halt nie. Der Wunsch wurde nie erfüllt -> Windstille. Also bleibt nur die Schwärze der Nacht und der drückende Wald. Vielleicht auch ein kleines Ankratzen der Philosophie zum Thema "Einsamkeit"... vlg EV |
19.02.2018, 22:57 | #6 |
Vielen Dank für die Erklärung! Ein schönes Bild
Aber ich muss zugeben, dass ich ohne deine Erklärung nicht darauf gekommen wäre... Gruß, Tiger |
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19.02.2018, 23:43 | #7 |
Hallo sehrschwerervorhang,
die zweite Strophe hat es mir angetan, sie zergeht nicht nur auf der Zunge sondern mundet dem Kopkino mit süßlichen Metapherpopcorn. Die Bewunderung über die Nacht ist spürbar... wie es durch Gassen blättert Tolles Bild Den kryptischen Wind hast Du jetzt ja aufgelöst... Die Natur als Seelenspiegel lese ich immer sehr gerne,deswegen mag ich deine Gedichte. Hau rein, ähh take care |
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20.02.2018, 00:01 | #8 |
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Hey Ihr!
ist die letzte Strophe wirklich derart verkappt? "Der Wald wiegt sich in Schwärze triebig nieder." Vielleicht ein Punkt und Satzende. Der Satz ist in meinen Augen verständlich. Der Wald in der Nacht, beschrieben aus der Wahrnehmung des LI. Ein Wald in der Finsternis ist monströs und erhaben. "und ich, ein alter Freund, bald voller Scham," Freund der Natur, voller Scham wegen der Erhabenheit. "befrag den bangen Wind: "Wann wehst du wieder?", Das laue Lüftchen, das weht ist im Vergleich zum Dunkel und Wald ein Fliegenschiss, weswegen er auch der "bange Wind" ist. Die Frage nach dem Wehen - warum fragt das LI? Es zeugt von Sehnsucht, weil es sich vielleicht alleine fühlt? "er spricht: "Ich bin ein Wunsch, der niemals kam". Personifikation. Die Frage nach dem Wehen wird negiert. So bleibt nur das Dunkle und der Wald und das LI. Man könnte jetzt die Frage stellen, warum ich ausgerechnet den Wind frage. GUT ok! Aber wieso nicht? Der Wind ist wie ein Schatten, ein Begleiter. Danke für die Kommentare und das Hinterfragen! Ich mache mir Gedanken. vlg EV |
20.02.2018, 00:25 | #9 |
was ist es?
*ein sehr altes gedicht von mir was ist das, was ich hier habe? ist das leben? wie ein letztes, mir liebes, vielleicht vorüber schleicht; mein geschätztes - es flüstert... was ist das, worin ich hier wate? ist es streben? wie alles einen anbeginn weiß, im samtenen gestade der zeit: ein glühendes und eins, das weint. und ich sehe keinen sehenden in mir, auch keinen sehnenden - wie spärlich mir die welt die hände reicht, die brücken, auf die ich gehe: die schenke ich dir und wir, du und ich, bekehren unsere welt immer wieder. keiner kennt das einsame, das einsam ist. wie es jeden schatten wendet, sich im kleinsten weidet und windet, wie es dich alleine lässt. und zieht schon bald die hoffnung aus feinsten fasern wie honigfäden auf, dann wisse: dir steht das fenster des lebens entgegen, lausche dem regen, dem fall - und der wind in mir, der weht verlegen. Las gerade Dein antikes Gedicht und da weht auch der Wind entgegen, scheint ein zentrales Thema zu sein... So verkappt ist die letzte Strophe nicht... |
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20.02.2018, 01:25 | #10 | |
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Zitat:
Mal stärker, mal schwächer. Windstille existiert nur sehr sehr selten und auch nur an bestimmten Orten in der Welt. Der Wind, steckt nicht nur im "Geschwind". Danke nochmal für das Feedback! vlg |
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20.02.2018, 10:54 | #11 |
Hallo Eisenvorhang,
die Nacht ist eines meiner Lieblingsmotive und du hast sie hier sehr gekonnt bedichtet - wunderschöne Wortwahl, geruhsamer Klang. Allein schon der erste Vers klingt wie ein alter Klassiker, ein Satz, der schon immer da war. Schönes Gedicht! LG |
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20.03.2018, 20:42 | #12 |
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Hi Schmuddl,
vielen Dank für das Lob. Die Nacht ist kompliziert, wenn man sie näher betrachtet. Auch im Moment schreibe ich an ein paar Zeilen und verzweifel daran in Worte zu fassen, was ich fühle. vlg EV |
21.03.2018, 08:11 | #13 |
Hallo Eisenvorhang,
hier ist es dir jedenfalls sehr gut gelungen, das in Worte zu fassen, was du fühlst. Das ist ein wunderschönes Gedicht. LG DieSilbermöwe |
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21.03.2018, 10:41 | #14 |
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Hi DieSilbermöwe,
sei bedankt für deinen sehr lieben Kommentar und das Lob! vlg EV |
29.03.2018, 21:04 | #15 |
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Zauberhaft, lieber EV. Strophe zwei und drei finde ich besonders verzaubernd.
Gern gelesen. LG Letreo |
31.03.2018, 11:55 | #16 |
Hallo Eisenvorhang,
das ist Poesie pur! Sehr viele Menschen schreiben Gedichte, aber nur sehr wenige sind auch in der Lage Poesie zu erschaffen. Gruß, A.D. |
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01.04.2018, 17:48 | #17 |
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Hallo AndereDimension,
ich danke Dir vom ganzen Herzen für Deinen Kommentar! Ich fühle mich geehrt! Dir auch Letreo! Habe leider Deinen Kommentar überlunzt. Dafür jetzt! vlg EV Geändert von Ex-Eisenvorhang (01.04.2018 um 18:56 Uhr) |
26.10.2019, 09:23 | #18 |
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26.10.2019, 16:06 | #19 | |
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ich erinnere mich sehr gut an eisenvorhang - ein sehr talentierter hobby-dichter, der in poetry landete, weil er in anderen deutschsprachigen literaturforen gesperrt worden war. das wurde von Ilka im u.s. beitrag andeutungsweise erwähnt. warum EV dann auch poetry den rücken kehrte, ist ehrlich gesagt schade, aber andererseits für mich im retrospekt ungeklärt. weiß irgend jemand dazu etwas?
Zitat:
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26.10.2019, 17:13 | #20 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Zum Kauf der Jahresbände und der CD ist niemand verpflichtet. Autoren erhalten jedoch einen Vorzugspreis. Natürlich ist das ganze eine Geschäftsidee, die auf Eitelkeit abzielt. Offensichtlich gibt es genügend Leute, die kaufen und ihre Umgebung mit diesen Bänden beglücken. Übrigens mit Texten, die nicht lektoriert sind und vor Rechtschreibfehlern strotzen. Ich gehöre in diesem Jahr zu den 100 Preisträgern, werde aber den Teufel tun, mir das Buch oder die CD zu kaufen. Ich nehme am Wettbewerb teil, und das war's. Wer ist denn so doof, so einem Verlag Geld hinterherzuwerfen für einen Text, den man sowieso in seinem PC gespeichert hat? |
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26.10.2019, 17:34 | #21 | ||
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Zitat:
Zitat:
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26.10.2019, 17:39 | #22 |
Forumsleitung
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Dieses "Archiv" ist mir kein Begriff, aber die Geschäftsidee mit den Gedichtewettbewerben ist seit Jahren etabliert. Neben der "Bibliothek" ist mir noch die Brentano-Gesellschaft bekannt, die jedoch wesentlich schlampiger arbeitet als die Bibliothek.
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26.10.2019, 17:42 | #23 |
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stimmt. ich bekomme jedes jahr mindestns 2 einladungen, wo man knete überweisen muss. manche zitierten sogar schon mal eines meiner gedichte als in der auswahl zum gewinner. das ist zwar eine geschäftsidee aber im grenzbereich zum betrug. anwaltlich (und du bist da top-beruflich erfahren) total ausgklügelt.
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26.10.2019, 17:55 | #24 |
Forumsleitung
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26.10.2019, 18:30 | #25 | ||
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Zitat:
https://schriftverkehr.net/bibliothe...hrungsbericht/ Zitat:
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26.10.2019, 18:35 | #26 |
Forumsleitung
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Ralfchen, niemand ist zum Kauf verpflchtet. Das wäre auch rechtlich angreifbar.
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26.10.2019, 18:37 | #27 |
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stimmt natürlich - aber es war vor jahren eine art zahlungs- oder bestellformular dabei. habe das oben erklärt. abgesehen davon bist du zu jung für das. das war schon vor zwanzig jahren als ich den brief mit diesem inhalt bekam.
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26.10.2019, 18:54 | #28 |
Forumsleitung
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27.10.2019, 11:04 | #29 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.496
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Also ich hab da auch den Preis gewonnen
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27.10.2019, 20:23 | #30 | |
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Zitat:
Als Konsequenz habe ich jeden respektlos behandelt, der mir im Weg stand, damit ich meine Ruhe von der Spezies Mensch habe. Es ist einfach zum schrein! Natürlich war das moralisch im höchsten Maße fragwürdig, zerworfen und zerfurcht. Das unangenehme Jucken der Reue lässt sich leider nicht mehr invertieren. Jetzt muss ich damit leben. Bin also vorerst wieder da, um zu sehen, wie ich klar komme. Die Alternative wäre halt das erneute Fernbleiben. Eure Beiträge haben indes nichts mit meinem Gedicht von damals zu tun. Werte Damen und Herren. vlg EV |
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27.10.2019, 20:58 | #31 | |
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servus EV -
ich finde es super, dass du wieder da bist. leider wurde in deinem faden viel anderes diskutiert, was seinen ursprung darin hatte, dass die bezaubernde franka dich in die sammlung deutscher gedichte einbringen wollte. damit wäre in diesem schmöker aber immerhin der einzige dichter veröffentlicht, der sein kopfwerk versteht. der rest ist blanker schmarrn. wie viele wissen. Zitat:
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27.10.2019, 21:40 | #32 |
Forumsleitung
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Wie kommst du denn darauf ? Es geht meines Wissens um ein ganz anderes Projekt. Mit der in anderen Fäden schon oft diskutierten Sammlung der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte hat das nichts zu tun.
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27.10.2019, 22:10 | #33 | |
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Zitat:
Ich wollte nur kurz danke sagen. Bin für heute erstmal weg. Wir lesen uns. vlg EV |
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