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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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12.08.2010, 20:22 | #1 |
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Seitensprung
Deine Augen
stumpf, nachtbraun, zwei faulige Seen, leblos, ohne Atem, zwei Spiegel, in die denen ich sehe: Die Wahrheit. Zwei Seen, lebendig, frisch, gekippt in einer Nacht. Reuige Tränen gestehen Verrat im Bittersalz der Wahrheit. 12. August 2010 by Ilka-Maria |
13.08.2010, 03:07 | #2 |
Guten Abend Ilka,
Da mich mal wieder die Schlaflosigkeit wälzt, schreibe ich dir lieber ein paar Zeilen als mich im Kreis zu drehen (körperlich und gedanklich). Ich war überrascht, als ich das gerade las - das ist so gar nicht Ilka-Typisch (entschuldige, was ist schon typisch, aber ich denke du verstehst was ich meine!). Es ist so frei von Reim und Rhythmus, fast sogar von Form, wie ein Schleier der nur vor das Gesicht geworfen ist aber genug verdeckt um geheimnisvoll zu wirken. Das mag ich irgendwie. Und (!) dazu kommt noch die Wortwahl die mir gefällt - besonders zu erwähnen die letzten drei Verse- jeah(!) die rocken. Na dafür ist mir von Teil eins zu Abschnitt zwei der Sprung zu verdreht. Du schlägst da voll die Pirouetten - zeitlich gesehen. Ich frage mich warum du das a) überhaupt und b) mittendrin und nicht am Ende/Anfang tust. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich mag an sich die Bildebene die du aufbaust. Aber diese Seen sind doch schon in den ersten Zeilen "faulig", warum zwischendurch wieder "lebendig, frisch"? Dann doch lieber die Kausalität verdrehen und damit richtig stellen. Auch finde ich das doppelte aussaugen des Wortes "See" nicht all zu gelungen, ob diese Dopplung nötig ist wäre zu entscheiden, ich denke aber nicht. Dann noch die Überschrift. Die ist immer ein Problem, denn man muss sie eingeben, auch wenn man nicht will. Seitensprung passt zum Thema, verrät mir zu viel und ist sprachlich kein Meilenstein - Mist. Also neu suchen wäre mein Vorschlag. Das wäre wohl das Beste. Liebe Grüße und gute Nacht. Glasauge. |
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13.08.2010, 06:36 | #3 |
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Lieber Bill,
ich habe diese Verse ziemlich schnell entworfen und es als Wagnis gesehen, sie überhaupt einzustellen. Deshalb danke für Dein Feedback, damit kann ich eine Menge anfangen. Werde nochmal an den kleinen Text rangehen. LG Ilka-M. |
15.08.2010, 16:25 | #4 |
Hallo Ilka-Maria,
ich sehe es ähnlich wie Bill,
das Seemotiv wechselt zu abrupt die Stimmung und den Titel unbedingt ändern, er verrät ja alles bereits vorab. Mein Vorschlag auf die Schnelle wäre: Gerade noch lebendig, frisch kippen die Seen deiner Augen ins Stumpfe, Nachtbraune, leblose Spiegel ohne Atem, in die denen ich die Wahrheit sehe. Deine reuige Tränen gestehen den Verrat im Bittersalz der Wahrheit. LG Manfred |
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15.08.2010, 22:45 | #5 |
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Danke, Perry, werde darüber nachdenken. Heute geht nichts mehr. Habe schon mit Rückenschmerzen zweieinhalb Stunden im Fußballstadion durchgestanden, aber stehen ging eigentlich besser als jetzt vor dem PC zu sitzen. Ich komme auf Deinen und Bills Kommentar nochmal zurück.
LG Ilka |
16.08.2010, 00:47 | #6 |
R.I.P.
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Halli Hallo,
ich weiß es im Voraus und genau, daß ich mich jetzt unbeliebt mache: Deine Augen stumpf, nachtbraun, zwei faulige Seen, leblos, ohne Atem, zwei Spiegel, in die denen ich sehe: Die Wahrheit. Zwei Seen, lebendig, frisch, gekippt in einer Nacht. Reuige Tränen gestehen Verrat im Bittersalz der Wahrheit. ---- Deine Augen, stumpf, nachtbraun, zwei faulige Seen, lieblos, ohne Atem, zwei Spiegel, in die denen ich sehe (????) die Wahrheit zwei Seen lebendig frisch gekippt in einer Nacht...(können Seen kippen? Na, n weites Feld ...) nää, dann hört es auf .. Tränen könne womöglich etwas zeigen. Gestehen können sie nix. Auch können sie -F.-M. seis gepfiffen, getrommelt und gelobt!!!! - möglicherweise etwas bezeugen ... in d e r Nacht wurde wohl allerhand gekippt!? sry ...unfreiwillig humorgelächtericht: thing |
16.08.2010, 01:12 | #7 |
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Nein, du machst dich nicht unbeliebt - aber schließlich ist hier ja niemand auf einem Beliebtheitswettbewerb.
Geändert von Ilka-Maria (16.08.2010 um 06:32 Uhr) |
16.08.2010, 11:13 | #8 |
Hey alter Bursche, Komödiant, Scherzkeks,
Weiß ja nicht, obs vor 70 Jahren schon Biologieunterricht in der Schule gab. Ich hatte welchen und da hab ich gelernt, was passiert, wenn stehendem Gewässer zu viel Sauerstoff entzogen wird. Dann bilden Sich Algen auf der Oberfläche und erzeugen Biomasse, die den See zum "kippen" oder "umkippe" bringen. Egal. Aber was ich nicht verstehe, werter Herr Thing, warum dein Kommentar zweimal das Gedicht rezitiert, ohne Veränderung. Eigentlich besteht er nur daraus. Na gut, zwei Anmerkungen dazu - die eine haben wir schon abgeklärt, dann also noch zur anderen. Tränen können natürlich nichts gestehen, sie haben ja Keinen Mund zum Reden. Genau so wenig können sie zeigen, denn dazu fehlen ihnen die Hände und zum Bezeugen wohl der Verstand. Sie können eigentlich nur da sein und Gefühlsausdrücke verstärken. Aber: was hier passiert ist ist wohl eine eindeutige Personifikation, die zum einen die Tränen reden lässt (nein noch viel mehr, gestehen!), zum anderen aber gleichzeitig die Ohnmacht der Protagonisten symbolisiert. Ob eine salzige Körperflüssigkeit das wirklich kann, ist doch, sorry, scheißegal. Hatte ja fast das Gefühl, du wolltest nur deinen "in d e r Nacht..." Joke an den Mann bringen. hmh. Glasauge Bill. |
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24.08.2010, 10:03 | #9 |
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du transportierst hier, ilka, wahrhaft bedrückende bilder. sicher, der titel schickt das folgende voraus, dennoch finde ich vor allem das gefühl, das du auszudrücken versuchtest, als sehr gelungen interpretiert.
so empfinde ich die seen-metapher als sehr ausdrucksstark: Zwei Seen lebendig, frisch gekippt in einer Nacht die unbeschwertheit der beziehung hat durch die affäre an glaubwürdigkeit verloren. Die vertrauensfrage wird zu recht gestellt. Reuige Tränen gestehen Verrat im Bittersalz der Wahrheit man hat das bild direkt vor sich: er / sie weint ehrlichen herzens, womöglich um das enttäuschte vertrauen, vielleicht um sich selbst, der eigenen schwäche wegen, vielleicht wegen des nun nicht mehr umkehrbaren misstrauens; doch die schuld bleibt. mir gefallen deine metaphern sehr und ich finde dieses werk sehr ansprechend. lg sabi |
30.08.2010, 05:56 | #10 |
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Zunächst bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit für dieses Gedicht und die Kommentare.
Die zweite Strophe habe ich ein wenig geändert, um den Zeitbezug deutlicher zu machen: Zwei Seen, einstmals frisch, gekippt in einer Nacht. Stinkende Tränen gestehen Verrat im Bittersalz der Wahrheit. Was mich persönlich stört, wofür ich aber noch keine Lösung habe, ist das "Bittersalz". Zwar sind Tränen salzig, Bittersalz jedoch ist ein Düngemittel. Gibt es da vielleicht Vorschläge? LG Ilka-M. |
30.08.2010, 08:42 | #11 |
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deine überarbeitung, ilka, klingt jetzt noch greifbarer.
In strophe 1 wird durch die fauligen seen bereits die situation/das gefühl sehr klar formuliert. die stinkenden tränen in strophe 2 finde ich daher metaphorisch gesehen übersteigert. was hältst du von schwarzen tränen, sie stehen für trauer, verlust sowie enttäuschung und könnten zudem die absolute sinnlosigkeit der tränen zum ausdruck bringen. Zwei Seen, einstmals frisch, gekippt in einer Nacht. Schwarze Tränen gestehen Verrat im Bittersalz der Wahrheit. die landwirtschaftliche nutzung von bittersalz steht m.e. nicht als bezug zum inhaltlichen kontext. bitter könnte metapher für eine schmerzvolle erfahrung, das salz für das salz in der wunde stehen, ich finde es daher sehr gelungen. lg sabi |
30.08.2010, 08:50 | #12 |
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"Schwarz" ist mir nicht stark genug und auch zu abgegriffen.
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30.08.2010, 09:14 | #13 |
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"schwarz" also gnadenlos abgeschmettert.
lass es, wie es ist. viele köche verderben eh ... lg sabi |
30.08.2010, 13:23 | #14 |
"Einstmals frisch" finde ich gut. Wie wäre es denn einfach mit "im bitteren Salz der Wahrheit"???
Aber "stinkende Tränen"? Ne, das gefällt mir gar nicht, da fand ich "reuige Tränen" viel besser. LG Allyna |
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30.08.2010, 13:51 | #15 |
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Liebe Allyna,
wenn ein See kippt, hat er keinen Sauerstoff mehr. Das Ergebnis ist eine dunkle, stinkende Brühe - etwa faulen Eiern vergleichbar. "Reuige" Tränen sind auch gar nicht gemeint - es geht hier um einen Verlust, etwas, das unwiederbringlich zerstört ist. Aber trotzdem danke für's Lesen und den Kommentar. LG Ilka-M. |
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