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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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20.12.2010, 02:10 | #1 |
der see
wie eine grosse träne
liegt der see vor mir und ich frage mich wieviele sorgen sein grund bergen mag, und wem sie alle gehören? im winter ist alles zugefroren und alle drehen ihre pirouetten. des nachts aber, wenn ich achtsam zuhöre, scheint es mir als poche etwas gegen das dicke eis? |
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20.12.2010, 18:46 | #2 |
Hallo raffael,
mir gefällt dein Gedicht. Es hat etwas Gruseliges aber auch Natürliches. Du schaffst einen wunderbaren Übergang vom See, als Begriff zu seinem Inhalt, nämlich den Tränen die in ihn vergossen wurden. Da Seen meistens Salzwasser beinhalten passt dieses Symbol noch besser. Das Pochen am Ende steht wahrscheinlich für die Sorgen und den Kummer der unter der dicken Eisedecke in vielen von uns lebt. Danke für diesen kleinen Leckerbissen. |
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20.12.2010, 18:56 | #3 |
abgemeldet
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Der mit dem Salzwasser war gut, mal sehen was der Autor dazu sagt. Ansonsten fantasiereich hineinversetzt wie man so sagt.
LG RS |
21.12.2010, 00:49 | #4 |
Hallo Poesieger und nimmilonely,
Es scheint tatsächlich Salzseen zu geben, jedoch treten sie leider nur singulär auf. Soweit ich weiss, hat die menschliche Träne einen Salzgehalt von 0,9%, die Weltmeere einen von 3,5%. Ein Süsswassersee hat einen Salzanteil von beinahe 0%. Fazit: Das Symbol der Träne passt zu einem Süsswassersee bezüglich des Salzgehaltes - kontraintuitiv - wirklich gut. Vielen herzlichen Dank für eure Kommentare. raffael |
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21.12.2010, 07:18 | #5 |
Forumsleitung
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Lieber Raffael,
gefällt mir bildlich und sprachlich gut, auch von der Atmosphäre her. Nur eine Kleinigkeit stört mich, und zwar das doppelte, unkonkrete "alles/alle". Ein Dichter sollte Verallgemeinerungen meiden und jede Szene genau beschreiben, wenn er seine Leser nicht verärgern will: im winter ist er zugefroren, eisläufer drehen ihre pirouetten. des nachts aber, wenn ich achtsam zuhöre, scheint es mir als poche etwas gegen das dicke eis? Ansonsten schön zu lesen. LG Ilka-M. |
21.12.2010, 22:42 | #6 |
Hallo Ilka-Maria,
Danke für deinen Hinweis (ich stimme dir darin zu). Ich werde die "private" Fassung des Gedichtes entsprechend ändern. Insgesamt sagen mir reimlose Gedichte aber wenig. Zwar schaffen sie es oft, intensive Gefühle im Leser auszulösen, doch irgendwie fehlt ihnen das "Gerüst", eine gewisse "formelle Notwendigkeit" die quasi Kontrahent des Inhalts ist. Eine glückliche Synthese zwischen Inhalt und Form hinzukriegen, das ist wohl die Herausforderung des "klassischen" Dichters. Du schreibst keine freien Gedichte, oder? Ansonsten gefallen mir die Gedichte von perry. Liebe Grüsse raffael |
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22.12.2010, 06:02 | #7 |
Forumsleitung
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Doch, ich habe auch freie Gedichte geschrieben.
Ja, Perry ist wirklich gut, seine Gedichte haben Tiefgang. |
22.12.2010, 12:15 | #8 |
abgemeldet
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das ganze könnte sich auf dem jupitermond EUROPA abspielen unter dessen dickem eismantel leben vermutet wird, weil es sich textlich fast ein wenig wie horror-SCIFI liest.
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22.12.2010, 12:35 | #9 |
R.I.P.
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Halli Hallo!
Ich dachte zuallererst an Georg Heym, der mit 27 Jahren im Eis einbrach und ertrank. Auch Deine Verse sind expressionistisch, bergen aber zwei sehr große Fehler: "ich frage mich" und "mir scheint es" sind keine Fragen, sondern Feststellungen. Die beiden Fragezeichen sind also völlig fehl am Platz. Korrekt wäre - da bedürfte es aber der Interpunktion - : Ich frage mich: wieviele .... mag sein Grund bergen? Wem gehören sie alle? dito in der zweiten Strophe. Nimm es mir nicht übel, aber das ist ein Paradebeispiel für den falschen Fragezeichengebrauch. Aber Du stehst nicht allein. Selbst "gestandene" Wortsteller machen diesen Fehler. Thing |