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Theorie und Dichterlatein Ratschläge und theoretisches Wissen rund um das Schreiben. |
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30.04.2010, 19:00 | #1 |
Dabei seit: 03/2010
Ort: Bülach (CH)
Beiträge: 151
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Paradoxe der neudeutschen Umgangssprache
wunderbar, herrlich, überzeugend, fantastisch, schön, grossartig, überwältigend, gut, hervorragend = geil (1 Wort)
Hingegen 7 unterschiedliche Wörter oder Begriffe für das einsilbige Wort ja definitiv, sicher, so ist es, okay, alles klar, auf jeden Fall, absolut , statt: ja Schweizerdeutsch: Ich finde, mer sött jetz eifach e mal drüber nahdänke, obs nöd besser wär, mer würd die ganzi Sach für e zytlang so si lah, wie sie halt e mal isch und dänn alles no mal vo vorne afange = Es wäre besser, die Sache einstweilen ruhen zu lassen Fazit: Schweizer brauchen, wenn sie einen Sachverhalt klar stellen wollen, 4x so viele Wörter wie nötig wären. Da sie nur halb so schnell reden wie Deutsche, brauchen sie insgesamt 8 x soviel Zeit, um einen Satz zu formulieren. |
01.05.2010, 00:26 | #2 |
Dabei seit: 11/2009
Ort: Hinter den Spiegeln
Alter: 38
Beiträge: 449
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I lol'd
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12.05.2010, 16:54 | #3 |
Dabei seit: 02/2010
Ort: Potsdam
Alter: 61
Beiträge: 354
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Liebe(r) Aporie,
deine Einstellung zur einfachen deutschen Sprache finde ich bewundernswert. Auch ich bin ein Fanatiker der deutschen Sprache,obwohl ich mich bei Posts usw. einigen wenigen,englischen Wörtern geschlagen geben muß. Als Reisebusfahrer war ich auch viel in der deutsch-sprachigen Schweiz,sowie im Schwizerdütsch unterwegs.Dieses Schwizerdütsch ist im Gegensatz zum "normalen" Deutsch eine äußerst angenehme,ruhige,gelassene Sprache.Ich hab sie gern gehört,wie leichte,säuselnde Musik in meinen Ohren.Überhaupt nicht anstrengend. Aber mögen die Süddeutschen,nahe dem Bodensee,auch schon einige Wörter mehr benötigen,einen Satz zu bilden,als die Hamburger. Ich jedenfalls verstehe alle deutschsprachigen Dialekte gut. Weil ich nicht nur gut schreiben(Kritiken sind willkommen),sondern auch gut zuhören kann. Noch soviel: Klar gibt es zu einem bestimmten Wort mehrere Anwendungen. In der Steinzeit gab es ein Uhhh oder ein Ähhhhh und jeder hat gewusst,was er zu tun hatte. Heut gibt es ein ja und militärisch wirds zum Jawoll,Herr Oberst,usw. . Das Nein überzeugt in der Hinsicht,daß jeder auf dieser Welt seine Abneigung gegen etwas zum Ausdruck bringen kann. Sogar der Säugling schreit sein "Nein" heraus,eben in seiner,noch etwas undeutlichen Sprache. Mir ist es ganz lieb,nicht nur nein oder ja zu sagen,sondern dasselbige auch irgendwie zu begründen. Und deswegen begrüsse ich es,bestimmte Wörter auch erweitert zu definieren und zu gebrauchen. Gruß Lucifer |