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Alt 30.05.2006, 08:05   #1
Lily P.
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 27


Standard Unten am Fluss- Watership Down Vorwort

Basierend auf den Roman von Richard Adams und der gleichnamigen Zeichentrickserie von Martin Rosen (Super RTL)


Dies ist die Geschichte von 7 Kaninchen, die auf der Suche nach einem Friedlichen Zuhause sind. Mit dem kleinen unterschied zu der Serie, dass die Kaninchen dieses Mal Unterstützung bekommen. Von einem Engel, der von Frith geschickt worden war, dem Gott der Kaninchen.

Titelied: bright eyes von Art garfunkel
Is it a kind of dream,
Floating out on the tide,
Following the river of death downstream?
Oh, is it a dream?
There's a fog along the horizon,
A strange glow in the sky,


And nobody seems to know where you go,
And what does it mean?
Oh, is it a dream?

Bright eyes,
Burning like fire.
Bright eyes,
How can you close and fail?
How can the light that burned so brightly
Suddenly burn so pale?
Bright eyes.

Is it a kind of shadow,
Reaching into the night,
Wandering over the hills unseen,
Or is it a dream?

There's a high wind in the trees,
A cold sound in the air,
And nobody ever knows when you go,
And where do you start,
Oh, into the dark.

Bright eyes,
burning like fire.
Bright eyes,
how can you close and fail?
How can the light that burned so brightly
Suddenly burn so pale?
Bright eyes.

Bright eyes,
burning like fire.
Bright eyes,
how can you close and fail?
How can the light that burned so brightly
Suddenly burn so pale?
Bright eyes.

Im Folgenden ist der Kaninchendialekt aufgeführt. Zwar habe ich nicht alle Ausdrücke verwendet, aber wird trotzdem hilfreich sein:

Bob-stones: Ein traditionelles Spiel unter Hasen.
Crixa: Das Zentrum von Efrafa, am Kreuzungspunkt zweier Reitwege.
Efrafa Der Namen des von General Woundwort gegründeten Hasengeheges.
El-ahrairah: Der Held der Hasen. Der Namen (Elil-hrair-rah) steht für Tausend-Feinde-Preis = der Prinzen mit tausend Feinden.
Elil: Die Feinde der Hasen.
Embleer: Gestank, z.B. der Geruch eines Fuchses.
Flay: Nahrung, z. B. Gras oder anderes Grünfutter.
Flayrah: Ungewöhnlich gute Nahrung, z.B. Salat, Karotten, ...
Frith: Die Sonne, die von den Hasen als ein Gott verkörpert wird. ‚Frithrah’ = Lord Sonne - benutzt als ein Ausruf.
Fu Inle’: Nach Mondaufgang.
Hlao: Jedes Grübchen oder jede Vertiefung im Gras, wie die eines Gänseblümchens oder einer Distel, die Feuchtigkeit halten kann. Der Namen eines Hasens.
Hlao-roo: Eine liebevolle Verkleinerungsform des Namens Hlao; Pipkin in Lapine.
Hlessi: Ein Hase, der überirdisch wohnt, ohne ein eigenes Loch oder Hasengehege. Ein wandernder Hase, der im Freien wohnt.
Homba: Ein Fuchs.
Hrair: Sehr viel: eine unendliche Zahl; jede Zahl über vier.
U Hrair = Tausend (Feinde).
Hrairoo: „Kleine Tausend“. Der Namen Fiver in LAPINE-Sprache.
Hraka: Kot, Exkremente.
Hrududu: Ein Traktor, Auto oder jedes andere Kraftfahrzeug.
Hyzenthlay: Wörtlich: Glänzt-wie-Tau-Fell = Fell, das wie Tau glänzt.
Name eines Weibchens.
Inte: Der Mond oder auch die Monddämmerung.
Bedeutet auch: Finsternis, Furcht und Tod.
Lendri: Ein Dachs.
Marli: Ein Weibchen. Bedeutet auch: Mutter.
M’saion: Wir treffen sie.
Narn: Lecker, schmeckt gut.
Ni-Frith: Mittag.
Nildro-hain: Der Gesang der Amsel. Der Name eines Weibchens.
Owsla: Die stärksten Hasen in der Gemeinschaft, die Anführer.
Owslafa: Polizeirat (ein Wort, das nur in Efrafa verwendet wird).
Pfeffa: Eine Katze.
Rah: Ein Prinz, Führer oder der Chef der Hasen. Normalerweise verwendet als Suffix. Beispiel: Threarah = Lord Threar.
Roo: Verwendet wie ein Suffix, um eine Verkleinerung zu bezeichnen.
Beispiel: Hrairoo.
Silf: Draußen, d.h. nicht unterirdisch.
Silflay: Nach draußen gehen, um Nahrung zu sammeln. Wörtlich: sich draußen ernähren. Auch benutzt als ein Hauptwort.
Tharn: Benommen, verzweifelt, hypnotisiert vor Furcht. Steht in gewissen Zusammenhängen auch für ‚dumm ausschauen’ oder für ‚wieder von einem Herzensbrecher verlassen’.
Thethuythinnang: Bewegungen der Blätter. Der Name eines Weibchen.
Thlay: Das Fell.
Thlayli: Fell-Kopf. Bigwig in Lapine.
Threar: Ein Vogelbeerbaum oder die Gebirgsasche.
Vair: Ausscheiden, kötteln.
Yona: Ein Igel.
Zorn: Zerstört, ermordet. Bezeichnet eine Katastrophe
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Alt 30.05.2006, 08:06   #2
Lily P.
 
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Standard Unten am Fluss- Watership Down Kap.1

Rettung in letzter Sekunde




Wie fing das ganze jetzt wohl an?
Es begann so:
Die Kaninchen verließen ihren Bau, Sandleford Warren. Denn eines der Kaninchen hatte eine Vision von der Zerstörung ihres Baus.
Das war Fiver.
Der hat seinen Älteren Bruder Hazel davon überzeugen können, welche Gefahr ihnen drohte.
So sammelten sich ein paar Kaninchen zusammen, und verließen mitten in der Nacht ihren Bau. Dabei waren viele unsicher, denn keiner glaubte Fiver diese Geschichte.
Diese kleine Gruppe bestand aus Hazel, Fiver, Bigwig, Hawkbit, Dandelion, Blackberry und Pipkin.
Gemeinsam hoppelten die Kaninchen nun ins unbekannte. Sie suchten den Ort, den Fiver in seiner Vision gesehen hatte. Nach einer Gefährlichen Auseinandersetzung mit Hund und Katze fanden sie nicht nur neue Freunde (Die Rede ist von Keehaar dem Möwerich und Hannah der Maus.), sondern auch bald ihr neues Heim. Watership Down.
Doch leider war das ganze nicht so einfach. Der Bau hatte Umgrabungen nötig, da der Bau lange leer gestanden hatte und viele Gänge verschüttet waren.
Da fing das Problem nämlich an. Blackberry war das einzige Weibchen der Gruppe. Und die Rammler dachten nicht einmal im Traum daran, zu Graben.
Denn wie Bigwig passend bemerkte: „Das ist Weiberarbeit!“
„In unserer Situation müssen wir umdenken. Blackberry ist das einzige Weibchen hier, sie kann doch nicht das ganze Gehege für uns buddeln!“, meinte Hazel.
Damit hatte er nicht ganz Unrecht. So mussten die Rammler zum graben verdonnert werden. Nur Bigwig gelang es einige male die Grabarbeiten zu umgehen.
Zum Beispiel als Hazel, Fiver und Bigwig mit Kapitän Holly, der ihnen in einiger Entfernung nach Watership Down gefolgt war, zu einem Nachbarbau gingen, weil sich dort noch einer der Kaninchen aus Sandleford aufhielt.
Holly konnte übrigens auch berichten, dass die Menschen Sandleford zugeschüttet hatten, woraus Holly noch in letzter Sekunde entkommen konnte.
So gingen sie nach Cowslips Warren.
Fiver hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl, was diesen Bau betraf. Und das auch nicht zu unrecht. Denn die Kaninchen hier benahmen sich alle recht seltsam. Man könnte ihr benehmen beschreiben, als wären sie eine Kaninchensekte.
Ob zufällig oder Schicksal, jedenfalls hielt sich ein Mädchen in der nähe auf, Lily. Sie hörte einen fürchterlichen Schrei.
Das war Bigwig gewesen, der durch ein Gebüsch gesprungen war, in dem eine Drahtschlaufe versteckt gewesen war.
Jetzt hing Bigwig hilflos mit seinem Hals in der Schlaufe, die sich immer fester zog, je mehr Bigwig versuchte sich zu befreien.
Hazel und Fiver waren ihm gefolgt und sahen nun die Bescherung.
„Hilf mir, Hazel, bitte.“, flehte Bigwig seinen Freund an.
Während Hazel und Fiver verzweifelt versuchten, ihren Freund zu befreien, kam Lily durch das Gebüsch: „Mein Gott!“, rief sie aus, als sie sah, was geschehen war. Hazel und Fiver machten sich daran, den Pflock auszugraben, an dem die Schlinge befestigt war. Geistesgegenwärtig kniete Lily sich neben Bigwig, holte ein Messer aus ihrer Schürzentasche und schnitt den Draht an Bigwigs Hals durch, damit er wieder atmen konnte.
Doch es schien zu spät. Bigwig bewegte sich nicht mehr.
Zaghaft ging Hazel zu Bigwig, um sicher zu gehen: „Bigwig? Er atmet nicht mehr.
Mein Herz ist bei den vielen toten, mein Freund hat heute aufgehört zu laufen.“
Lily verstand diese Verse nicht und schüttelte nur den Kopf.
Lily nahm Bigwig in ihren Schoß und begann mit einer Herzmassage.
„Na komm schon, alter Junge, fang an zu atmen!“, sagte Lily, während sie Bigwig über die Brust rubbelte.
Fiver und Hazel verstanden das ganze nicht, bis Lily anfing zu lächeln und Bigwig die Augen öffnete.
„Bigwig, du lebst ja noch!“, sagte Fiver glücklich.
Bigwig rappelte sich langsam auf und sah Lily über ihm. Da er, so wie seine Freunde Menschen als seine Feinde betrachtete, sah er Lily ziemlich zornig an.
Lily merkte das und sagte: „Na, na, na… Immer mit der Ruhe. Ich will dir doch nichts böses.“, sagte Lily.
Die Kaninchen starrten sie verwundert an, denn sie hatten verstanden, was sie sagte.
„Wie ist das möglich. Die Menschen verstehen uns doch eigentlich nicht.“, sagte Hazel.
„Woher wollt ihr das wissen? Ihr habt doch bestimmt noch nie mit einem Menschen geredet, oder?“, sagte Lily.
„Sie sind überall, überall um uns herum, Die schimmernden Drähte! Cowslip wusste davon bescheid, alle wussten bescheid!“, sagte Fiver.
„Warum tun die Menschen so etwas?“
„Weil sie Kaninchen essen.“
„Was?!“, sagten die Kaninchen erschreckt.
„Ja.“, sagte Lily, „Einige Menschen essen Kaninchen. Was glaubt ihr denn, warum sie so wohlgenährt sind und sie von Feinden beschützt werden? Damit sie viel gutes Fleisch zum essen an den Knochen haben.“
„Igitt! Wie können Menschen nur so etwas tun?“, fragte Fiver.
„Tja, manche Menschen sind so. Ich zum Glück nicht. Keine Sorge. Doch ich würde euch raten, wenn ihr nicht als Festbraten enden wollt, schnell hier zu verschwinden!“
Es kam heraus, dass der Kamerad, den sie gesucht hatten, auch in einer Drahtschlinge verendet war. So hielt die Kaninchen nichts mehr. Lily führte sie sicher außerhalb der Gefahrenzone. In Sicherheit, blieb Bigwig stehen: „Ich muss nur mal kurz verschnaufen.“
„Tu das, mein Freund. Wir sind jetzt außer Gefahr.“, sagte Hazel.
Plötzlich horchten die Kaninchen auf. „Ein Fuchs!“, sagte Bigwig.
„Das hat uns jetzt gerade noch gefehlt.“, sagte Fiver.
„Keine sorge. Ich bin ja bei euch. An einen Menschen traut sich dich kein Fuchs ran…“
Doch kaum hatte Lily ausgesprochen, sprang der Fuchs aus einem Gebüsch hinter ihr und machte Jagd auf die Kaninchen. Lily wusste, dass Füchse sehr gefährlich sein konnten. Vor allem wenn sie Tollwut hatten, so wie dieser. Denn der Fuchs hatte Schaum am Maul. Die Kaninchen ergriffen die Flucht.
„Wohl doch… Schnell, lauft!“, rief Lily und schnappte sich Bigwig, dem es gar nicht gefiel, dass Lily ihn auf ihren Armen trug: „Lass mich runter! Ich kann selber laufen!“
„Für einen Fuchs reicht es bestimmt nicht. AAAH!“, schrie Lily plötzlich, als der Fuchs sie ansprang.
Lily stand nun da. Mit Bigwig im Arm an einen Baumstamm gelehnt, mit keiner Möglichkeit zur Flucht. Da sah Lily etwas Glänzendes hinter dem Baumstamm. Als der Fuchs Lily erneut attackieren wollte, duckte Lily sich, sodass der Fuchs mit seinem Kopf gegen den Baumstamm knallte.
Jetzt erkannte Lily, was das Glänzende hinter dem Baumstamm war: „Eine Eisenstange!“
Langsam hob Lily die Eisenstange auf. Sie setzte Bigwig hinter dem Baumstamm ab und erhob die Stange, als der Fuchs wieder angreifen wollte. Der Fuchs biss sich in die Stange fest und Lily schubste ihn so mit aller Kraft zurück. Der Fuchs knallte gegen einen anderen Baum, wobei er die Stange losließ und rannte davon.
Erschöpft sank Lily, gegen den Baumstamm gelehnt zu Boden: „Puh, das war knapp.“
„Für einen Menschen ist sie recht Mutig.“, dachte Bigwig laut.
„Wie bitte?“
„Ach, nichts. Wo sind die anderen?“
„Die sind wohl vorgerannt. Gehen wir?“
„Wieso wir?“
„Ich kann dich doch nicht alleine durch den Wald laufen lassen.“
„Wenn du glaubst, dass ich dir zeige, wo wir leben, hast du dich gewaltig geirrt, du Mensch!“
„Verzeihung, aber ich habe einen Namen.“
Plötzlich tauchten Hazel, Fiver und Holly aus einem Gebüsch auf und sagten: „Das können wir doch nicht wissen.“
„Oh! Tut mir leid, tut mir leid. Mein Name ist Lily. Und dieser Sturkopf, dem ich das Leben gerettet habe, heißt Bigwig, ja? Und wer seid ihr?“
„Ich bin Hazel und das ist mein kleiner Bruder Fiver und Hauptmann Holly.“
„Freut mich, euch kennen zu lernen.“
Bigwig schaute sich verwirrt um: „Was? Heißt das etwa, sie gehört jetzt zu uns?!“
„So ein Unsinn! Sehe ich etwa aus, wie ein Kaninchen?“, fragte Lily.
„Natürlich nicht, aber Freunde können doch nicht schaden, oder?“, sagte Hazel.
„Nein, nein, nein! Da mache ich nicht mit! Das ist doch ein Scherz, oder?“, sagte Bigwig.
Hazel schüttelte den Kopf.
„Da könnten wir ja genauso gut einen Fuchs oder ein Wiesel in unserem Bau wohnen lassen!“, sagte Bigwig wütend.
„Sie hat bewiesen, dass sie ein guter Mensch ist. Vielleicht haben wir uns bisher in den Menschen geirrt.“, sagte Hazel.
„Nein, Vorsicht ist besser als Nachsicht. Nicht alle Menschen sind so wie ich. Seid also ruhig weiter misstrauisch, was andere Menschen betreffen. Doch ich bin hier, um euch zu helfen. Ich will euch zeigen, dass nicht alle Menschen gleich sind. Manche sind gut, manche sind es nicht. Ich denke bei euch Kaninchen ist es ganz genauso.“, sagte Lily.
„Das ist wahr.“, sagte Hazel.
„Ja, aber…“, protestierte Bigwig.
„Ihr könnt mir ruhig vertrauen.“, sagte Lily, während sie Bigwig über seine „Mähne“ streichelte.
„Kommt, gehen wir nach Hause.“, sagte Hazel und Lily folgte den Kaninchen nach Watership Down.
„Ich kenne diesen Hügel! Meine Großmutter war mit den Kaninchen befreundet, die hier lebten. Es ist schön, dass wieder leben in Watership Down herrscht. Der Bau hat Jahrelang leer gestanden. Großmutter sagte, dass sie eines Tages plötzlich weg waren.“, erzählte Lily.
„Dann setzt du die Geschichte deiner Großmutter fort.“, sagte Hazel.
„Sieht so aus, was?“
Sie gingen den Hügel hinauf. Als Hawkbit, Dadelion, Pipkin und Blackberry den Menschen sahen, verschwanden sie sofort im Bau.
Doch Hazel erklärte ihnen alles, und seitdem gehörte Lily zu den besten Freunden von Watership Down.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2006, 08:07   #3
Lily P.
 
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Standard Unten am Fluss- Watership Down Kap.2

Efrafa






Am nächsten Morgen kam Lily von der Farm mit einem großen Korb nach Watership Down.
„Was ist das?“, fragte Hazel und deutete auf den Korb.
„Tja, seht mal!“, Lily schüttete den Korb aus, der über und über voll mit Gemüse war.
„Flayrah!“ Riefen die Kaninchen begeistert und machten sich sofort daran, das Gemüse in den Bau zu schaffen.
„Flayrah? Was soll das sein?“
„Salat, Karotten und andere leckere Sachen, die ihr Menschen für uns züchtet.“, sagte Dadelion.
Und dann ging wieder der Streit ums Graben los:
„Ihr könnt euch nicht immer drücken! Wenn ihr einen gemütlichen Bau haben wollt, dann müsst ihr schon mithelfen.“, sagte Blackberry.
„Das geht nicht, meine Aufgabe ist die Verteidigung. Ich muss eine Owsla ausbilden.“, sagte Bigwig.
„Aber was du verteidigen willst gibt es doch noch gar nicht.“
„Berichten zufolge gibt es hier ein Blutrünstiges Gehege. Die nennen sich Efrafa.“
„Von wem denn?“, fragte Hazel.
„Naja, von Strawberry.“
Strawberry war ein Kaninchen aus Cowslips Warren. Es war den anderen Gestern gefolgt, da er nicht weiter in diesem gruseligen Bau bleiben wollte.
„Wir wissen doch gar nicht, ob es so ein Gehege wirklich gibt.“, sagte Hazel.
„Dann überprüfen wir es eben.“
Bigwig ging mit Dandelion, Hawkbit, Pipkin und Strawberry los, um die Efrafa ausfindig zu machen. Es dauerte auch nicht lange, bis sie ein paar ziemlich kräftig gebaute Kaninchen ausschwärmen sahen. Sie suchten etwas. Spuren von Fremden waren gefunden worden, und nun waren die Owsla auf der such nach den Fremden. Zum Glück stand der Wind für Bigwig und seine Owsla günstig, sodass sie nicht entdeckt wurden.
Doch leider war Bigwig zu unvorsichtig (Wie er halt so ist), und die Owsla der Efrafa machten Jagd auf sie. Dabei geriet besonders der kleine Pipkin in große Schwierigkeiten, denn die Efrafas waren ihm dicht auf den Fersen.
Doch mithilfe eines Ablenkungsmanövers von Keehaar und Hannah konnten sie der Efrafa entkommen.
Als sie wieder in Watership Down waren, erzählte Bigwig alles: „Sie betrachten alle Fremde als Feinde. Sie schwärmen schon aus und suchen nach unserem Gehege. Sie werden uns Jagen und vernichten. Sie werden nicht eher ruhen, bis unser Bau zerschlagen ist.“
„Unglaublich, dass es so etwas gibt!“, sagte Lily.
„Ihr seht, eine Owsla ist sehr wichtig, um uns zu Verteidigen.“
„Dann werden wir zwei Gruppen bilden. Bigwig, Pipkin, Dandelion und Hawkbit sind die Owsla und Fiver, Strawberry, Blackberry und ich werden Graben.“, sagte Hazel.
Am darauf folgenden Tag kam Hazel auf die Verrückte Idee, Kaninchen aus Efrafa zu holen.
Doch das war leichter gesagt als getan, denn in Efrafa werden alle wie Gefangene von der Owsla bewacht, egal was sie taten.
Hazel, Fiver, Bigwig und Keehaar machten sich also auf dem Weg nach Efrafa.
Lily wollte sie begleiten, doch Bigwig sagte: „Das ist nichts für Menschen! Du bist viel zu groß und zu auffällig! Du kannst dich ja nicht wie wir ins Gras ducken, ohne gesehen zu werden.“
Doch Lily kann genau so stur sein wie Bigwig.
Sie ließ sich nicht abwimmeln und folgte ihnen in einiger Entfernung.
Sie duckte sich neben Bigwig und Keehaar, die zurückgeblieben waren, in ein Gebüsch.
So bekam sie mit, wie Hazel und Fiver Woundworth vorgeführt wurden, dem Anführer der Efrafa.
„Du fragst, was mir lieber ist, Krieg oder Frieden. Meine Antwort ist Krieg! Du fragst, was mir lieber ist, Tod oder Leben. Meine Antwort ist Tod! Deine Fragen habe ich beantwortet. Nun beantworte mir eine Frage: Wo ist dein Bau?“, fragte Woundworth.
„Das werde ich nicht tun, General.“, sagte Hazel.
„Dann werdet ihr Sterben!“
Plötzlich begann Fiver zu zittern an und er schien wie in Trance.
Er hatte wieder eine seiner Visionen. Doch dieses Mal war es keine aus der Zukunft, sondern aus der Vergangenheit. Aus Woundworths Vergangenheit.
Er erwähnte das Wort Darkheaven, den Bau, in dem Woundworth geboren und aufgewachsen ist. Er erzählte etwas von einem brennenden Feld und von einem Wiesel.
Dann brach Fiver zusammen.
„Was hat das zu bedeuten?!“, fragte Woundworth.
„Ihr habt gesehen, was Fivers dunkler Geist vermag. Rührt uns an und sein dunkler Geist wird euch auf ewig verfolgen. Unsere Owsla ist so leise wie die Nacht und so zahlreich wie die Sterne.“, sagte Hazel.
„Schnell Keehar. Flieg die Buschreihe ab. Lily, schüttel’’ die Zweige, wir wollen ihnen zeigen, dass eine Armee hier ist.“, sagte Bigwig.
Und wirklich, der Trick funktionierte. Hazel und Fiver konnten fliehen, doch Woundworth folgte ihnen.
Doch dank eines Bahnübergangs hatten Hazel und die anderen einen Vorsprung und konnten Woundworth abschütteln, da gerade in dem Moment, in dem sie den Bahnübergang überquert hatten, ein Zug vorbeirollte. Doch Bigwig blieb kurz stehen, mitten auf den Bahngleisen. Lily, die sah, dass der Zug angerollt kam, rannte sofort los, hob Bigwig von dem Gleis und sprang mit ihm in ein Gebüsch auf der anderen Seite. Sie duckte sich mit den Kaninchen hinter das Gebüsch, während sie Woundworth wüten hörten: „Ich werde dich kriegen, Fremdling! Die Welt ist nicht groß genug, um sich vor mir zu verstecken! Gnadenlos werde ich dich jagen, bis Frith vom Himmel fällt!“
Obwohl sie mit heiler Haut davongekommen waren, war Hazel deprimiert. Denn er hatte etwas Wichtiges zurückgelassen: Primrose, ein Kaninchenweibchen aus Efrafa.
Er hatte ihr versprochen, sie und Blackavar zu befreien. Am darauf folgenden Morgen hatte Hazel die verrückte Idee, zum Bauernhof zu gehen um Weiblichen Zuwachs zu finden.
Er nahm Pipkin und Fiver mit zum Bauernhof. Während Pipkin schmiere stand, gingen Hazel und Fiver in den Stall, wo in Käfigen ein paar Kaninchen lebten.
Fiver hatte eine Böse Vorahnung, was dieses Abenteuer betraf. Er meinte, dass das Schwarze Kaninchen von Inlé würde sie beobachten.
Und das auch nicht zu unrecht. Denn als Hazel eines der Kaninchen überreden konnte, mitzukommen, bekamen sie Besuch von der Katze Tabatha. Während Pipkin und Fiver mit dem neuen Kaninchen Clover aus dem Stall entkommen konnten, war Hazel noch im Stall und versuchte der Katze zu entkommen.
Das gelang Hazel auch schließlich. Doch als er draußen ankam, lauerte eine weitere Gefahr, ein Mensch mit einem Gewehr.
Dieser Mensch war Lilys Onkel. Er war schon auf das Gebell des Hofhundes Duster aufmerksam geworden, der die Störenfriede bemerkt hatte.
Lily kam gerade aus dem Haus, als sie Hazel über das Feld rennen sah, und ihren Onkel, der gerade auf ihn zielte.
„Onkel, nein! Tu das nicht!“, rief Lily ihrem Onkel zu.
Doch er hörte sie nicht und drückte ab.
„HAZEL!“, Lily rannte zu ihrem Onkel und schrie: „Oh, Gott! Wie konntest du das tun?“
„Was ist denn los? War doch nur ein Karnickel.“, meinte ihr Onkel.
„Ich hasse dich!“
Lily rannte davon. Irgendwann fand sie auf dem Weg frische Blutspuren und folgte ihnen. Kurz darauf traf sie auf Fiver.
Genauer gesagt: Sie sah ihn nicht, da er sich in einem Gebüsch versteckt hatte. Doch Fiver hatte sie gesehen und rief nach ihr: „Lily! Lily!“
„Fiver? Was tust du allein hier draußen?“, fragte sie ihn.
„Ich suche Hazel.“
„Was ist denn passiert?“
„Hazel wollte Zuwachs fürs Gehege. Doch als wir wieder aus der Scheune waren, hörten wir ein furchtbares Geräusch.“
„Tut mir leid, Fiver. Das war mein Onkel, der da auf deinen Bruder geschossen hat. Wir müssen Hazel schnell finden, vielleicht können wir ihn noch retten.“
„Aber ich weiß nicht wo.“
„Siehst du das hier?“, Lily deutete auf die Blutspuren, „Das sind Hazels Spuren, denn sie sind frisch.“
„Ja aber sie hören hier auf. Soweit bin ich auch schon gekommen. Aber ich habe keine Ahnung wo er sein könnte.“
„Du hast doch die besondere Gabe zu sehen, Fiver.“
„So funktioniert meine Gabe nicht.“
„Doch, ich glaube schon. Du bist doch Hazels Bruder. Manche Geschwister haben eine besondere Verbindung zueinander. Gerade weil du sein Bruder bist, kannst du ihn finden, davon bin ich überzeugt.“
„Naja, ich könnte es ja mal versuchen.“
Fiver schloss seine Augen. Er konzentrierte sich voll und ganz auf Hazel. Dann hoppelte er los, Lily folgte ihm.
Vor einer Höhle blieb er stehen.
„Ist er hier drin?“, fragte Lily.
„Ich weiß es nicht.“, Fiver lief in die Höhle und rief nach seinem Bruder. Doch keine Antwort. Als Fiver sich enttäuscht umdrehte, um weiterzusuchen, hörte er plötzlich eine schwache Stimme, die sagte: „Fiver, ich bin hier.“
„Hazel!“, rief Fiver und lief in die Höhle, Lily folgte ihm. In der Höhle fanden sie ihn schließlich auch. Die Gewehrkugel hatte ihn in den rechten Hinterlauf getroffen, er blutete stark.
„Hazel! Dem Himmel sei dank, du bist wohlauf.“, sagte Lily.
Sie holte aus ihrer Schürze eine Pinzette.
„Keine Sorge, das haben wir gleich. Hör zu, du hast eine schwarze Kugel in deinem rechten Hinterbein. Ich muss sie rausholen, oder du stirbst. Das wird jetzt wehtun, aber du musst still halten sonst ist es nur noch schmerzhafter.“
Lily machte sich an die Arbeit, um Hazel von der Gewehrkugel zu befreien.
Mit einem Ruck hatte sie das Ding draußen, wobei Hazel zwar aufschrie, aber er es heil überstand.
Lily trug Hazel auf ihrem Arm nach Watership Down.
„In dieser Hinsicht bin ich froh, dass du unsere Freundin bist.“, sagte Hazel.
Als sie in Watership Down angekommen waren, war Hazel in Lilys Armen eingeschlafen.
Das sie ihn nicht wecken wollte, musste sie wohl oder übel diese Nacht in Watership Down verbringen.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2006, 08:09   #4
Lily P.
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 27


Standard Unten am Fluss- Watership Down Kap.3

Freund oder Feind?





Einige Zeit ist vergangen, seit Primrose und Blackavar aus dem Bau der Efrafa entkommen konnten. Inzwischen hat Primrose Hazel zwei Junge geboren.
Auf der Suche nach Flayrah waren die Kaninchen von Watership Down auf der Flucht vor der Efrafa zu einem Gewächshaus gekommen. Plötzlich hörten sie einen Falken über sich und sie duckten sich in die Büsche.
Plötzlich sahen sie, wie der Falke mit einem braunen Kaninchen zu einem Baum flog.
Jedoch verlor er unterwegs seine widerspenstige Beute, die ihm Tritte verpasste und die Beute fiel mehrere Meter in die Tiefe.
Vorsichtig gingen die Kaninchen auf den verletzten Artgenossen zu. Es bestand keine Gefahr, denn er hatte das Bewusstsein verloren.
„Bei Frith, das ist ja Campion!“, rief Fiver aus, als er den Verletzten genauer sah.
„Nun gut, geben wir ihm den Rest, dann haben wir einen Feind weniger.“, sagte Bigwig und hob die Vorderpfote.
„Er mag unser Feind sein, aber heute ist er nur ein Verwunderter. Bringen wir ihn rein.“, sagte Hazel und sie brachte ihn gemeinsam in das Gewächshaus.
„Das sieht aus, wie das Gehege von Prinz Regenbogen.“, meinte Dandelion, als er sich im Gewächshaus umsah.
Die Kaninchen machten sich über die Zuchtpflanzen her.
Als die Sonne unterging, sagte Hazel zu Bigwig: „Es wird spät. Geh du mit den anderen nach hause. Ich passe auf Campion auf.“
Bigwig rief alle zusammen.
„Sei vorsichtig Hazel. Ich spüre irgendetwas kaltes, was uns beobachtet.“, sagte Fiver
„Fiver hat Recht, hier ist wirklich etwas nicht in Ordnung. Sei Vorsichtig!“, sagte Bigwig und er Verließ mit dem Rest der Sippe das Gewächshaus.
So blieb Hazel mit Campion allein zurück.
Es war schon fast dunkel, als jemand das Gewächshaus betrat. Schnell versteckte Hazel sich mit dem immer noch bewusstlosen Campion hinter dem riesigen Blatt einer Pflanze.
Ein Mensch war gekommen, um in eine Schale Vogelfutter zu hinterlassen.
Als Hazel erkannte, wer das war, rief er. „Lily, bist du das?“
„Hazel? Was machst du denn hier? Oh, das ist ja Campion! Was ist passiert?“, fragte Lily, als sie Campion sah.
„Ein Falke hat ihn erwischt.“
„Autsch, der ärmste, das er das überlebt hat?“
Plötzlich hörten sie zwei krächzende Stimmen: „Ha ha ha was macht ihr denn hier? Für Langohren ist es sehr gefährlich hier. Der Schlingeling sucht euch, er spürt eure wärme!“
Das waren Papageien, die im Gewächshaus lebten. Sie saßen auf einer Vogelstange über ihnen.
„Schlingeling? Was ist das?“, fragte Hazel.
„Sehe ich so aus, als könnte ich die Vogelsprache?“
Plötzlich öffnete Campion seine Augen: „Hazel?“, fragte er mit schwacher Stimme.
„Campion. Ein Falke hat dich erwischt. Deine Leute haben dich zurückgelassen. Wir haben dir geholfen.“, sagte Hazel.
„Der gute, alte Vervain. So zuverlässig wie Treibsand.“
„Du musst schnell wieder zu Kräften kommen. Wir werden wie mir scheint beobachtet.“
„Von wem?“
„Die da, nennen es Schlingeling.“, Hazel deutete auf die Papageien über ihnen.
„Darunter kann ich mir nichts vorstellen.“
„Ich auch nicht.“, fügte Lily hinzu.
„Was? Ein Mensch? Wer bist du, gehörst du auch zu Hazel?“
„Das ist unwichtig…“
- Da wurde ihr Gespräch unterbrochen. Denn sie hörten ein seltsames zischen.
Plötzlich kam etwas langes, Schuppiges aus einer Pflanze gegenüber.
„Oh Gott… Das ist ja eine Schlange!“, rief Lily aus. Die Schlange wollte auf die beiden Kaninchen los. Doch die Langohren waren schneller.
„Lily, kannst du uns helfen?“, fragte Hazel.
„Das ist leichter gesagt, als getan. Bei einigen Arten ist ein Biss tödlich, weil sie Gift in ihren Zähnen haben. Lieder kenne ich mich nicht mit Schlangen aus, die sehen ja fast alle gleich aus!“
„Raus hier! Ich hoffe du bist schon wieder auf den Pfoten.“, sagte Hazel zu Campion.
„Nicht mal El-ahrairah könnte mich einholen!“, prahlte Campion.
So rannten die beiden Kaninchen, so schnell sie konnten, durchs Gewächshaus, in wilder Flucht vor der Schlange.
Sie folgten Lily, die, im Gegensatz zu den Kaninchen nicht durch die Hecken hindurch springen konnte, den verzweigten Wegen folgen musste.
Sie kamen zu einer Tür, doch die war verriegelt.
An der Tür war eine Fliese raus gebrochen, darunter kam Erde zum Vorschein. Hazel beschloss einen Fluchtunnel zu Graben. Doch dafür brauchten sie Zeit, doch die hatten sie nicht.
Die ganze Nacht lang waren sie nun auf der Flucht und am Morgen, als die Sonne aufging, sahen die Papageien die beiden Kaninchen und sagten: „Oh ihr seid ja noch da?“
„Ihr seid ja richtige Überlebenskünstler!“
„Wisst ihr einen Weg hier raus?“, fragte Hazel die beiden Papageien.
„Natürlich wissen wir es.“
„Wir waren schon da.“
„Doch wir sind direkt wieder zurück, weil wir beide sehr klug sind.“
„Es ist zu kalt draußen. Schlingeling findet das auch.“
Die Papageien führten die Flüchtlinge zu einer weiteren Tür. In dieser Tür war unten ein Loch, das bestimmt groß genug für die beiden Kaninchen war. Leider war es aber mit einem Sack zugestopft.
Hazel machte sich daran, an dem Sack zu ziehen, während Lily an der Tür rappelte, die anscheinend auch verschlossen war.
„Mist, die verdammte Tür klemmt!“, schimpfte Lily.
Plötzlich tauchte Bigwig mit den anderen an dem Gewächshaus an. Sie sahen Hazel, der an dem Sack zog und Bigwig tat es ihm nach. So zog Hazel von außen und Bigwig und die anderen von innen.
Als sie den Sack endlich herausgezogen hatten, rief Bigwig: „Na komm schon, Campion!
„Da! Es kommt!“, rief Fiver erschreckt.
„Raus, raus!“, rief Hazel. Die 2 Kaninchen krochen durch das loch in der Tür nach draußen. Soeben hatte Lily die Tür aufgekriegt und ging ebenfalls hinaus. Lily machte die Tür wieder fest zu. Doch die Schlange kam zielstrebig auf das Loch zu. Lily war schon drauf und dran, der Schlange einen Tritt zu versetzen. Und auch Bigwig machte sich bereit zum Kampf. Doch die Schlange kroch an der Tür vorbei und verschwand wieder in einer der Pflanzen im Gewächshaus.
„Hey, das hatte wohl Angst vor uns!“, meinte Bigwig großspurig.
„Nein, ihm ist es zu kalt draußen.“
Da kam Keehar angeflogen und rief: „Haut ab, der fiese Vervain kommt! Oder wollt ihr kämpfen?“
„Nein, heute nicht.“, meinte Hazel.
Die anderen gingen schon vor. Nur Bigwig blieb mit Hazel und Campion zurück.
„Sind wir nun wieder Feinde?“, fragte Hazel.
„Egal, was passiert ist, er ist nicht dein Freund. Er gehört zu Woundworths Owsla.“, sagte Bigwig.
„Ich weiß nicht mehr, wehr oder was ich bin.“, sagte Campion. Schnell verschwanden auch Hazel und Bigwig mit Lily in die Büsche.
Kurz nach diesem Ereignis wurde Pipkin entführt. Von Woundworth. Zwar hatte Pipkin es sehr gut in Efrafa, dennoch waren Hazel und seine Freunde der Überzeugung, Woundworth würde Pipkin etwas antun, wenn sie nicht auf seine Forderung, nämlich Hazel, Fiver und Bigwig im Austausch von Pipkin, eingehen würden.
Lily war immer noch Zuhause. Sie war schon beim Ereignis im Gewächshaus noch nicht auskuriert von ihrer Erkältung gewesen.
Lily war gerade in ihrem Zimmer, als sie ein ohrenbetäubendes Getöse aus der Küche vernahm. Lily, nur in Unterwäsche bekleidet, ging zur Tür der Küche und riss sie wütend auf: „Was um alles in der Welt ist hier los?!“, rief sie. Sie sah, das Tabatha, die Katze hinter etwas herjagte. Die vermeidliche Beute sprang auf Lily zu. Lily erschreckte sich und fiel nach hinten und landete auf dem Boden.
Auf ihrer Brust saß die Beute, ein Kaninchen.
„Bigwig?! Was machst du hier?“ Lily setzte sich langsam auf, wobei Bigwig von ihrer Brust in ihren Schoß rutschte.
Die Katze sprang auf Lily zu. Lily duckte sich, sodass die Katze hinter ihr landete. Lily setzte Bigwig auf dem Küchentisch ab und packte die Katze am Kragen und trug sie zur Haustür. Dort warf sie die Katze mit Karacho vor die Tür: „Bleib draußen und such dir ein paar Mäuse!“
Lily schloss die Haustür und ging wieder in die Küche zu Bigwig:
„Jetzt erzähl mal, was suchst du hier?“
„Dich, wen sonst?“, sagte Bigwig abweisend.
„Warum denn?“
„Hazel meint, wir brauchen deine Hilfe.“
„Was ist denn Passiert?“
Bigwig erklärte widerwillig was passiert war. Lily nahm Bigwig und trug ihn auf ihren Armen nach draußen, was Bigwig nicht gern hatte, denn er strampelte wie verrückt.
„Halt still! Oder willst du etwa zum Frühstück für Tabatha werden?“, sagte Lily.
Da fiel Lily ihr Fahrrad auf: „Mmh… so geht´s schneller.“
Sie packte Bigwig in den Korb am Lenker des Fahrrads stieg auf und strampelte los. So waren sie in null Komma nichts in Watership Down.
Gemeinsam tüftelten sie einen Plan aus. Und mit einer Falle, anderen Tierarten und Campion gelang es ihnen, Pipkin zuretten und keiner musste sich für ihn eintauschen.
Seid der Gewächshaus-Geschichte war Campion zum Freund von Watership Down geworden. Kurz nach der Entführung von Pipkin fand Vervain den geheimen Hinterausgang von Watership Down. Vervain war in letzter Zeit bei Woundworth in Ungnade gefallen und musste als einfacher Soldat in Efrafa Wache schieben. Bei der Futtersuche entdeckte er den Hinterhausgang, und Hazels, Fivers und Bigwigs Spuren. Er rannte sofort zurück nach Efrafa, wo er schon vermisst wurde. Als Campion hörte, dass Vervain den Eingang zu Hazels Gehege gefunden hatte, ordnete Campion an, Vervain vor dem General fern zu halten bis er zurückkommt.
Campion behauptete, dass er die Sache untersuchen wollte. In Wirklichkeit aber, wollte er Hazel warnen.
So rannte er zum Bau und landete so tatsächlich in Watership Down.
Nach seiner Warnung führte Primrose Campion im Bau herum.
„Fiver hat diesen Ort in seinen Träumen gesehen. Höhe Hügel, wo der Wind auch nur das leiseste Geräusch hinträgt. Es heißt Watership Down.“, sagte Primrose, als sie draußen auf dem Hügel angekommen waren.
„Watership Down…Ich wusste nicht dass es auf der Welt so eine Ort gibt.“, sagte Campion.
„Ich glaube, es gibt ihn auch nur einmal auf der Welt.“
Sie kamen an Lily vorbei, die gerade mit ein paar Jungen spielte.
„Oh, nanu? Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht dass du den Weg hierher findest.“, sagte Lily.
„Nicht nur ich. Ich habe es durch Vervain gefunden.“, sagte Campion.
„Bei Frith! Warum ausgerechnet Vervain!“, sagte Lily erschreckt (Sie hat inzwischen auch ein bisschen den Kaninchendialekt angenommen).
Plötzlich rief Hazel vom Bau: „Campion! Wir haben einen Plan, wie wir Woundworth stoppen können.“
Der ganze Kampf fand im Bau statt, was Lily sehr verärgerte, da sie nichts zu tun hatte, außer auf die kleinen aufzupassen.
Die Kaninchen machten sich daran, unten in der großen Höhle am hinteren Eingang des Baus, wo Woundworth angreifen würde, einen riesigen Felsen auszugraben, damit dieser auf Woundworth hinunter fällt und somit seine Herrschaft beendet ist. Der hatte inzwischen vom Eingang von Watership Down erfahren und machte sich mit seiner Owsla auf den Weg nach Watership Down. Campion war mit von der Partie, denn er war wieder nach Efrafa zurückgekehrt. In diesem erbitterten Kampf wechselte Campion zum Erstaunen seines Generals die Fronten. Er half Bigwig, der von Woundworth in Bedrängnis geraten war, indem er den General von Bigwig wegstieß. Im verlaufe des Kampfes kam der Felsen hinunter, der nicht wie alle erwarteten, Woundworth unter sich begrub, sondern Campion, der den General zur Seite gestoßen hatte. Der hintere Teil des Baus brach vollständig in sich zusammen (Wo die Höhle ist).
Dennoch gelang es Woundworth und einigen seiner Owsla ins Freie zu kommen. Doch er hatte über die hälfte seiner Truppen verloren.
„Mein Herz trauert mit vielen von uns, denn mein Freund hat aufgehört zu laufen.“, sagte Hazel, ein Kaninchenvers zitierend.
Besonders Blackberry traf Campions Tod sehr tief. Denn sie und Campion waren sich bei seinem ersten Besuch näher gekommen waren…
Lily war ebenfalls bestürzt über das, was passiert war.
„Die Sonne wird Morgen wieder für uns aufgehen, weil Campion sein Leben für uns gelassen hat.“, sagte Hazel, als er vom Hügel in die Ferne schaute.
„Einen wie ihn findet man selten. Er war ein Kämpfer mit Fairness und einem großen Herzen.“, meinte Bigwig, der neben Hazel saß.
Doch es sollte sich herausstellen, dass Campion gar nicht so tot war, wie sie dachten.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2006, 08:10   #5
Lily P.
 
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Standard Unten am Fluss- Watership Down Kap.4

Flucht aus Efrafa





Es dauerte nicht lang, und die Kaninchen machten sich auf dem weg zu den Efrafa, um Primrose und Blackavar zu befreien.
Dabei hatten sie unterwegs noch eine Auseinandersetzung mit einem Fuchs. Während der Rest der Kaninchengruppe sich unter einer Brücke verstecken konnte, lockte Bigwig den Fuchs von dem Versteck seiner Freunde weg und lief so der Efrafa Owsla über den Weg.
Der Fuchs erwischte zwei von ihnen, die zu unvorsichtig waren. Währenddessen konnte Bigwig fliehen.
Doch Campion und Vervain, beide Hauptmann der Efrafa Owsla, hatten Bigwigs Fährte gefunden und suchten ihn.
Sie fanden Bigwig auch und brachten ihn zu General Woundworth.
Lily, die das ganze beobachtet hatte, hatte keine Möglichkeit, einzugreifen. Da erstens: Niemand erfahren soll, dass sie mit Kaninchen verbündet ist und weil Bigwig zweitens, zu stur und dickköpfig ist, als andere um Hilfe zu bitten. So versteckte sich Lily hinter Gebüschen, um nicht entdeckt zu werden und um gleichzeitig mitzubekommen, was in Efrafa vor sich ging.
Zuerst war nur Campion zu sehen, der dem General Bericht erstattete.
Und dann kam Bigwig dazu. Lily erschreckte und wunderte sich zugleich: „Was hat er nur vor? Ist er jetzt völlig verrückt geworden?“
Sie hörte zu, was sie sagten, von ihrem Standort aus konnte man alles sehr gut verstehen.
„General Woundworth, ich bin Bigwig. Zu Euern Diensten. Ich bin ein wandernder Krieger, der einen Anführer sucht, der meine Talente zu schätzen weiß.“, stellte Bigwig sich vor.
„Nun, Bigwig, woher kommst du?“, fragte Woundworth.
Lily biss sich nervös auf die Lippen.
„Aus Sandleford Warren. Den Bau gib es nicht mehr. Zerstört. Von Menschen.“, sagte Bigwig und Lily atmete erleichtert auf.
„Menschen! Möge Frith ihnen das faulende Fleisch von den Knochen brennen!“, sagte Woundworth zornig.
Bigwig nickte mit dem Kopf.
„Und du bist ein Krieger, sagst du?“, fragte Woundworth.
„Mmh.“, meinte Bigwig.
„Dann kämpf doch mal gegen den da.“, Woundworth deutete auf Vervain, den ziemlich schmächtigen Owsla Hauptmann und Woundworths engsten vertrauten.
Sogleich gab Bigwig Vervain einen Stoß, der nicht nach allzu großem Kraftaufwand aussah, sodass dieser zu Boden fiel.
Bigwig erhob seine Pfote mit ausgefahrenen Krallen und fragte: „Soll ich ihn töten Sir?“
„Nein, noch nicht.“, meinte Woundworth lachend, „Ich ernenne dich zum Hauptmann der Owsla auf Probe. Hauptmann Campion, führe Bigwig in die Gepflogenheiten der Efrafa ein.“
Campion verbeugte sich und Bigwig tat es ihm nach. Dann verschwanden die beiden im Bau.
„Hauptmann Vervain. Dieser Bigwig hat einen sonderbaren Geruch beobachte ihn.“, sagte Woundworth, als Vervain sich verdrücken wollte.
„Ja, General.“, sagte Vervain und folgte Campion und Bigwig.
Lily schlich sich davon und ging zu der Brücke, unter der sich der Rest der Kaninchensippe versteckt hatte.
„Lily! Wo warst du denn?“, fragte Hazel.
„Ich? Ich bin unserem sturen Abenteurer gefolgt.“
„Wo ist er denn?“
„Er ist…“
In dem Augenblick hörten sie über sich auf der Brücke eine Bekannte Stimme. Bigwig war mit Campion inzwischen auf der Brücke angekommen, um die Wachposten zu kontrollieren, die die Brücke bewachten. Doch diese beiden Wächter nahmen ihre Pflicht wohl nicht besonders ernst, da sie lieber frisches Gras fraßen, anstatt Wache zu schieben.
So musste Campion die Wächter erstmal auf die Brücke rufen: „Wache, auf die Brücke, Sofort!“
„Ich dachte die Efrafa Owsla wäre so diszipliniert, Campion?“, meinte Bigwig.
„Ein verlaustes paar hängeohriger Faulpelze, das seid ihr!“
Während Campion die Wachen ermahnte, hoppelte Bigwig zu dem großen Loch auf der Brücke. Hazel hoppelte ebenfalls zu der Stelle, wo sich das Loch befand und schaute nach oben zum Loch, wo Bigwig schon stand.
Während Bigwig sprach, gab er seinem Freund unauffällig zu verstehen, dass er wieder in Deckung gehen sollte: „Ich denke, es wird mir gefallen, in der Efrafa Owsla zu dienen. Allerdings sind mir ein paar Lücken in eurem Sicherheitssystem aufgefallen.
Darüber sollten wir reden.“
„Natürlich interessiert mich das, Bigwig.“, sagte Campion und wollte gerade auf Bigwig zuhoppeln. Doch Bigwig war schneller. Er hoppelte an Campion vorbei und blieb vor den Wachposten stehen.
Er zeigte sich nun von seiner grimmigsten Seite und sagte zu den Wachen: „Wenn jemand diesen Posten durchbricht, dann werdet ihr beide es mit mir zu tun bekommen. Und ich bin nicht einmal halb so freundlich wie Hauptmann Campion. Verstanden?!“
„Ja.“, sagten die beiden Wachen eingeschüchtert.
„Ich wusste, dass Bigwig losgezogen ist, um irgendeine Dummheit zu begehen, aber dass er auf so eine Idee kommt…“, flüsterte Blackberry Hazel zu.
„Dummheit oder nicht, aber Bigwig ist drin. Er kann sie nur so da raus holen. So dumm war das gar nicht.“, sagte Hazel.
Kaum hatten Bigwig und Campion die Brücke verlassen, tauchte Vervain auf, der ja Bigwig beobachten soll.
„Hey! Ihr zwei!“, rief Vervain den Wachen zu.
Sofort liefen die Wachen zu ihm.
„Was wollten Campion und Bigwig hier?“, fragte Vervain.
Die Wachen erzählten Vervain, was er wissen wollte.
„Also sie haben über Sicherheitsmaßnahmen und standen nur um dieses Loch herum? Mehr nicht?“
„Nein, Hauptmann.“, sagte eines der beiden Wachenkaninchen.
Als Vervain wieder weg war, überlegte Hazel, wie sie am besten nach der Befreiung von Blackavar und Primrose verschwinden können. Und Keehar, der Möwerich, brachte sie auf die Idee. Auf dem Fluss, an der Brücke befestigt, trieb ein Holzboot, dass gerade Mal soviel Platz für alle Kaninchen hatte.
„Das ist ein Boot.“, sagte Keehar mit seinem Seemannsdialekt. Da in diesem Dialekt in einigen Wörtern einige Buchstaben geradezu verschluckt werden, hörte sich das Wort Boot für Kaninchen, die keine Ahnung von den verschiedenen Dialekten der Welt haben, wie Boat an, welches sie ja nicht kennen.
„Boat? Was soll das sein?“, fragte Hawkbit.
„Davon gibt es ganz viel auf dem großen Wasser. Manche sind so groß, wie eine ganze Stadt.“ Das Wort Stadt hatte Keehar falsch betont. Aber selbst wenn er es richtig betont hätte, wäre doch fraglich gewesen, ob die Kaninchen es verstanden hätten.
„Was ist denn eine Stadt?“, fragte Hawkbit.
„Eine Stadt ist… Wie soll ich das am besten erklären? Eine Stadt ist ein Ort, an dem viele Menschen nebeneinander wohnen. In so einer Stadt bekommen Menschen ach was sie zum Leben brauchen, in großen Mengen. Wie Obst oder Gemüse… Verstanden?“, fragte Lily.
„Ja, du kannst sehr gut erklären. Durch dich lernen wir bestimmt noch einiges über die Menschen.“, sagte Hazel.
„Danke, danke.“, sagte Lily
„Ich denke, das ist der Fluchtweg.“, sagte Blackberry, die sich auf das Boot gesetzt hatte.
„Du hast recht, Blackberry, du bist ein Genie.“, sagte Hazel.
„Das Boot ist solide, es müsste uns alle tragen können, ohne zu sinken.“
„Wir müssen los. Blackberry, du bleibst beim Boot. Bereite alles für die Flucht vor. Aber nur bis Sonnenuntergang, dann fahr allein.“
„Ich werde Warten, solange es dauert, Hazel.“
„Ins Boot mit dir. Ich hoffe du bist gut im Kunstfliegen, Keehar.“
„Aber sicher, Hazel.“, sagte Keehar.
Keehar flog im Sturzflug auf die Efrafa Owsla zu, die vor ihm die Flucht ergriffen. Denn Kaninchen haben Angst vor allen großen Vögeln.
So konnten Hazel und seine Sippe gemeinsam mit Lily von der Brücke weg und in die Gebüsche fliehen.
Dort auf der Wiese an der Brücke tauchte plötzlich nach einiger Zeit Bigwig wieder auf.
Hazel flüsterte Bigwig etwas zu, als Bigwig nah genug am Gebüsch dran war, um ihn zu verstehen: „Wir haben einen Fluchtweg aus Efrafa, wenn ihrs bis zur Brücke schafft.“
„Heute Abend, kurz nach Sonnenuntergang. Siehst du den Posten auf dem Damm da?“, fragte Bigwig und deutete unauffällig auf den Damm.
„Ja.“
„Wir kommen nachher aus einem Fluchtloch da oben raus, und zwar direkt hinter ihm.“
„Viel Glück!“
Dann versteckte Hazel sich wieder im Gebüsch.
Im nächsten Moment kam Vervain mit zwei kräftigen Soldaten zu Bigwig, lachend vor Schadenfreude: „General Woundworth möchte dich gerne sehen. Ha ha ha, du stehst unter Arrest!“
Damit wurde Bigwig abgeführt.
„So ein Mist! Warum sollte ich nicht eingreifen?“, fragte Lily, als Vervain mit den Soldaten und Bigwig verschwand.
„Weil wir sonst nur noch mehr Schwierigkeiten bekommen.“, sagte Hazel.
„Und was wird geschehen, wenn herausgekommen ist, das Bigwig zu dir und Fiver gehört? Wenn er schon euch beide damals töten wollte, nur weil du nicht den Standort von Watership Down preisgeben wolltest, was wird er dann erst mit einem Verräter machen?“
„Ich weiß es nicht, Lily.“
Die Sonne ging langsam unter, während Hazel und die anderen im Gebüsch an der Brücke warteten. Plötzlich kamen drei Kaninchen auf sie zu gerannt, gefolgt von Woundworth, Campion und Vervain.
„Da, da kommen sie!“, rief Lily.
Tatsächlich. Es waren Bigwig, Blackavar und Primrose.
„Auf geht’s, letzte Etappe!“, rief Bigwig, während Blackavar und Primrose an ihm vorbei liefen.
„Haltet sie auf!“, rief Woundworth, während Hazel mit seiner Sippe und den Flüchtlingen in wilder Flucht zum Fluss rannten. Als Blackberry sie auf sich zukommen sah, machte sie sich daran, das Seil durchzunagen, das das Boot an das Ufer hielt.
„Jetzt gleich, Blackberry!“, drängte Hazel.
„Es tut mir leid für euch, dass es so enden muss.“, sagte Campion, zu Bigwig und Hazel, die ihm gegenüberstanden, während die anderen Kaninchen sich ins Boot retteten.
„Hazel, jetzt!“, rief Fiver vom Boot aus, als Blackberry das Boot durchgebissen hatte und das Boot davon trieb.
Hazel sprang auf das Boot, doch Bigwig blieb zurück. In dem Moment war Lily zur Stelle. Sie war schon zum Boot vorgelaufen und hatte sich unter der Brücke versteckt.
Sie packte Bigwig mit den Worten: „Es ist jetzt wirklich nicht an der Zeit, um den Helden zu spielen!“, und warf ihn in Boot.
„Sie versuchen über den Fluss zu fliehen!“, rief Campion, der als erster bemerkte, was die Flüchtigen vorhatten.
Mit einem Wutschrei sprang Woundworth ins Wasser und versuchte das Boot zu erreichen.
Er krallte sich an das Heck des Bootes. Doch Bigwig hinderte ihn mit einem heftigen Tritt daran, ins Boot zu klettern.
„Wir sind total überfüllt Woundworth. Such dir selber ein Boot!“, sagte Bigwig, als er Woundworth den Tritt verpasste.
Als das Boot ein Stück Flussabwärts trieb, tauchte plötzlich Lily aus dem Wasser auf und schob das Boot schwimmend vorwärts.
„Was soll das werden?“, fragte Hazel.
„Je schneller wir hier weg sind, desto besser.“, sagte Lily.
Als sie an Land gingen, unweit der Hügel, begann Lily zu niesen.
„Was ist los?“, fragte Fiver.
„So wies aussieht habe ich mir eine Erkältung eingefangen. Hatschi!
Es wäre besser ich gehe nach Hause, sonst stecke ich euch an. Hatschi!“, sagte Lily verschnupft, sie hielt sich mit der Hand den Mund zu.
„Ist wohl besser.“, sagte Hawkbit.
„Für euch Tiere hat leider eine Erkältung schlimmere Folgen als für mich.“
Lily verließ die Kaninchen und die machten sich genau wie Lily auf den Weg heimwärts.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2006, 08:11   #6
Lily P.
 
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Standard Unten am Fluss- Watership Down Kap.5

Campion lebt!





Am Tag nach dem Kampf in Watership Down beschlossen Hazel und seine Freunde Efrafa anzugreifen.
Unsere Freunde dachten, dass sie Woundworth wirklich besiegt hätten, denn auch dieses Mal wollte Hazel nicht auf die Hilfe anderer Tierarten verzichten.
Lily war Zuhause gewesen und hatte so von den weiteren Plänen ihrer Freunde nichts erfahren. Es regnete in strömen, als Lily nach Watership Down ging.
Als sie oben vor der Buche auf dem Hügel ankam, hörte sie eine Stimme aus dem Bau, die immer wieder das gleiche rief, nämlich die Namen der Kaninchen aus Watership Down.
Lily hockte sich vor den Eingang des Baus ins nasse Gras und schaute in den Bau. Da kam ein Kaninchen aus dem Bau und sagte: „Alle sind weg, niemand ist mehr da.“
Das Kaninchen sah Lilys Gesicht im Eingang und Lily ihrerseits erschreckte sich zu Tode.
„AAAH! EIN GEIST!“, schrie sie.
Denn das Kaninchen das Lily da vor ihr sah, war zwar furchtbar zugerichtet, aber dennoch erkannte sie es: „C-Campion? Bist du das oder träume ich nur?“
„Nein, ich bin es. Du bist Hazels Freundin, oder?“
„Ich bin Lily. Komm, ich kann dir helfen, wieder auf die Pfoten zu kommen.“
„Hazel hat mir erzählt, dass du so was wie der Schutzengel von Watership Down bist. Dann werde ich dir wohl vertrauen müssen.“
Wenn Hazel nur wüsste, wie nah das an mir dran ist. Dachte Lily.
Sie nahm Campion auf den Arm und trug ihn nach hause. Dort stieg sie auf ihr Fahrrad, legte Campion in den Korb am Lenker und radelte in dem strömenden Regen in die Stadt zu einem Tierarzt, zu dem ihre Familie ein sehr gutes Verhältnis hatte.
Die Praxis sollte gerade geschlossen werden, als Lily ankam.
„Doktor! Warten sie, ich habe einen Notfall!“, rief sie.
Und für Lily legte der Doktor noch Überstunden ein.
Nach einer Stunde konnte Lily Campion wieder mitnehmen.
„Es ist schier ein Wunder, dass ein Kaninchen so schwere Verletzungen überlebt. Dein Freund muss einen unglaublich starken Überlebenswillen haben. Es kommt mir vor, als wäre es Gestern gewesen, als deine Großmutter herkam, die ebenfalls ein schwer verletztes Kaninchen herbrachte. Es war das einzige überlebende seines Baus gewesen.“
„Aha, zum Glück wird er durchkommen.“
„Ja. Allerdings nicht spuren los. Es werden Narben
Zurückbleiben.“, sagte der Arzt.
„Hauptsache er überlebt.“, sagte Lily.
Der Regen hatte sich inzwischen wieder gelegt und Lily fuhr triefend nass zurück nach hause. Sie behielt Campion ein paar Wochen bei sich, bevor sie ihn nach Watership Down mitnahm. Als sie mit dem Fahrrad und Campion im Korb vor den Hügeln ankam, stieg sie ab und wollte das Fahrrad den Berg hochschieben, als Campion aus dem Korb sprang, um am Fluss etwas zu trinken.
„Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe, dass du mir das Leben gerettet hast.“
„Ach, schon gut.“, sagte Lily.
Doch als er sein Spiegelbild im Wasser erblickte, sagte Campion: „Warum hast du mir nie gesagt, wie schlimm ich aussehe?“
„Weil es nicht wichtig ist. Nur das Kaninchen in deinem inneren zählt.“, sagte Lily.
„Ich kann noch nicht zurück. Ich habe eine Aufgabe. Das schwarze Kaninchen von Inlé ist mir erschienen und hat mir gesagt, dass ich Woundworth aufhalten muss. Sage niemanden, dass ich noch Lebe.“
„Das war nur ein Fiebertraum. Woundworth ist tot. Campion! Warte!“
Doch zu spät. Campion war bereits verschwunden.
„Na super, ich rette ihm das Leben und er rennt in den sicheren Tod.“
Lily ging nach Watership Down, wo große Aufregung herrschte. Denn Fiver hatte wieder eine seiner Visionen aber dieses mal war es schlimmer als sonst. Er war wie in Trance und sagte immer wieder das gleiche:
„Das einäugige Böse ist noch immer am Leben.
Ein Krieger der Dunkelheit, dem Wahnsinn ergeben.
Eine Armee versammelt er um sich, Mann um Mann.
Die Schlacht um den Frieden fängt gerade erst an.“
„Das einäugige Böse? Er meint Woundworth. Er ist noch am leben.“, sagte Hazel.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2006, 08:12   #7
Lily P.
 
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Standard Unten am Fluss- Watership Down Kap.6

Geschrumpft!





Fivers Vision hatte sich bewahrheitet:
Woundworth lebte noch. Er hatte sich in Redstone eingeschleust unter falschen Namen. Er erfuhr, dass eine Straße an der Stelle gebaut werden soll, wo sich Redstone befindet. Als die Bulldozer auftauchen, fliehen Woundworth und Vervain. Doch sie bekamen dabei nicht mit, dass Hazel und Fiver die restlichen Bewohner des Baus zu sich nehmen, um sie zu retten.
Woundworth findet Darkheaven wieder, den Bau, in dem er Aufgewachsen ist.
Hier konnte sich kurz zuvor Campion den Anführerposten erkämpfen, den er aber an Woundworth verlor.
Lily konnte das ganze beobachten. Während die beiden gegeneinander kämpften, hörte Lily etwas in ihrer Schürze piepen.
Das war ihr Amulett, das böse Geister aufspüren konnte. Als sie es hervorholte, piepte und leuchtete es wie verrückt.
„Ein Dämon? Hier? Na dass hätte ich nun überhaupt nicht erwartet.“
Lily machte sich aus dem Staub, da das Amulett sie sonst verraten hätte.
Sie kehrte zurück nach Watership Down, wo Lily den Kaninchen alles erzählte.
„Also ist es wahr! Wir müssen auf der Hut sein.“, sagte Hazel.
Doch gerade in dem Moment kam Keehar angeflogen und rief: „Primrose und Blackberry werden von fremden Kaninchen verfolgt!“
Sofort eilten ihnen Hazel, Fiver und Bigwig zur Hilfe, während die anderen Kaninchen den Bau sicherer machten.
Nur Hannah und Lily fühlten sich etwas überflüssig.
„Hach, diese blöden Kaninchen! Von wegen, wir Mäuse sind nutzlos! Ich werde Bigwig noch beweisen, wie Nützlich ich bin!“, meinte Hannah wütend, nachdem Bigwig sie mit: „Was willst du schon machen? Du bist eine Maus! Geh und such dir ein Stück Käse, dann bist du beschäftigt!“ abgewiesen hatte und Hazel folgte.
Als Hannah so traurig dasaß, kam ein Igel vorbei.
„Du willst dich nützlich machen? Dann geh zu der Zauberin Hedge im Sumpf. Sie kann dir sicher helfen.“, sagte der Igel.
Sofort rannte Hannah los und Lily folgte ihr.
Der Sumpf war gar nicht so weit vom Bau entfernt, und als sie dort ankamen, setzte Hannah sich auf einen Moosbewachsenen Stein und sah sich um.
„Wo ist sie denn nun? Hedge!“
Der Stein, auf dem Hannah saß, war gar kein Stein, sondern, wie Lily passend bemerkte: „Eine Schildkröte!“
Genauer gesagt saß Hannah auf dem Panzer der Schildkröte.
„Seid gegrüßt, Hannah und Lily.“, sagte die Schildkröte.
„Woher kennst du unsere Namen?“, fragte Hannah.
„Ich weiß alles, ich sehe alles. Du willst dich bei deinen Kaninchenfreunden besser nützlich machen. Und du, Lily, für dich habe ich einen Vorschlag.“
„Und der wäre?“, fragte Lily.
„Du solltest mal die Welt aus der Sicht deiner Freunde sehen.“
Ein helles Licht hüllte Lily ein. Als sie die Augen wieder öffnete, erschrak sie sich zu Tode: „AAH! Hannah, warum bist du plötzlich so groß?“
„Nein, ich bin nicht groß, du bist nur kleiner geworden.“, sagte Hannah.
Und tatsächlich, Hannah reichte Lily plötzlich fast bis ans knie, wenn sie aufrecht stand.
„Was hast du getan?“, fragte Lily Hedge.
„Du wirst für einen Tag die Welt aus der Sicht deiner Freunde sehen.“, sagte die Zauberin zu Lily. Dann wandte sie sich Hannah zu: „Ich werde dir helfen. Komm morgen bei Sonnenaufgang wieder.“ Dann verschwand die Schildkröte wieder im Moor.
„Ha, ha ha! Das ist lustig. Ich möchte wissen, wie die anderen reagieren, wenn du jetzt plötzlich so groß bist, wie sie.“, lachte Hannah.
„Sehr witzig! Sie hat sich einen sehr ungünstigen Zeitpunkt ausgedacht. Wir müssen uns gegen Woundworth verteidigen, und ich bin plötzlich kleiner als er!“
Lily und Hannah kehrten zurück nach Watership Down. Das war leider nicht mehr so einfach, bei Ca 40 cm gösse.
Allein den Hügel hinaufzusteigen, war für Lily wie eine Bergsteigertour.
Als sie dann endlich total ausgepowert vor dem bau angekommen war, brach sie vor Erschöpfung zusammen.
Hazel kam zu ihr gehoppelt und starrte sie verwundert an, während sie keuchend aufstand.
„Lily!“, rief Hazel aus.
„Puh! Keuch, keuch… Ich wusste nicht, dass es so anstrengend sein kann, den Berg hinauf zu kommen!“, sagte Lily.
„Lily… Du bist irgendwie anders.“
„Na klar bin ich anders, Ich bin geschrumpft!“
„Du bist was?“
„Diese Zauberin Hedge, die Schildkröte im Sumpf hat mich kleiner gemacht. Jetzt bin ich nicht größer als du!“, sagte Lily und setzte sich enttäuscht ins Gras. Denn tatsächlich, sie war so groß wie Hazel, wenn er aufrecht stand (Ohren nicht mitgerechnet).
„Was willst du jetzt machen?“, fragte Hazel.
„Ich kann so jedenfalls nicht nach Hause. Da würde mich die Katze sicher jagen wollen. Und wer glaubt mir denn schon, dass ich verzaubert bin? Ich hoffe dass ihr noch Platz für mich im Bau habt.“, sagte Lily.
„Natürlich. Soweit ich weiß, geht Bigwig heute auf Nachtpatroullie. Dann kannst du dich in seinem Lager einquartieren.“
„Naja, etwas Gutes hat die Sache ja. Jetzt kann ich endlich mal euren Bau von innen sehen.“
Lily lief vor in den Bau. Die Sonne war fast untergegangen, so passierte es, dass Lily mit Bigwig zusammenstieß, der gerade mit seiner Owsla zur Nachtpatroullie ausschwärmen wollte.
Dabei stürzte Lily rücklings zu Boden.
„Aua! Pass auf, wo du hinläufst, du Trampel!“, schimpfte Lily. Doch als sie sah, mit wem sie zusammengestoßen war, wurde sie ganz kleinlaut.
„Wie war das, Lily? Moment mal. Du bist ja…“, staunte Bigwig, als ihm auffiel, dass Lily fast so groß war wie er.
„Ja, Ich bin kleiner, ich weiß.“, sagte Lily, während sie aufstand.
„Kleiner ist gut.“
„Sie hat erzählt, dass eine Schildkröte sie so klein gemacht hat.“, sagte Hazel.
„So ein Quatsch! Das ist Unsinn! Naja, darüber reden wir später, wir müssen los. Achtung, Owsla, folgt mir!“
Mit den Worten hoppelte Bigwig mit seiner Owsla davon.
Hazel zeigte Lily den Bau. Lily fand es wunderschön. Er führte Lily zu Bigwigs Quartier, wo sich Lily zum Schlafen niederlegte.
Am nächsten Morgen wurde sie in aller Frühe unsanft aus dem Schlaf gerissen. Von Bigwig.
„Hey! Was hast du hier zu suchen?!“, sagte Bigwig.
„Was wohl? Ich habe Geschlafen, bis du mich erschreckt hast mit deiner lauten Stimme!“, sagte Lily verschlafen und rieb sich die Augen.
„Was willst du eigentlich hier? Ich dachte du warst nach hause gegangen.“
„Wie denn in dem Zustand? Da hätte ich es noch nicht mal bis zum Fluss geschafft. Da hätte mich eher eine Eule erwischt.“
Plötzlich war ein komisches grummeln zu hören.
„Bei Frith, was war das?“, fragte Bigwig.
„Mein Magen. Ich habe seid gestern Mittag nichts mehr gegessen.“, sagte Lily.
„Aha. Dann wird ein bisschen Flayrah dieses Geräusch bestimmt vermindern. Das hört sich furchtbar an.“
Lily und Bigwig gingen hinaus aus dem Bau. Lily genoss die frische Luft, denn unter der Erde ist es ziemlich stickig.
„Als dauerhaft könnte ich das nicht.“, sagte sie.
„Was?“, fragte Bigwig.
„Na unter der Erde leben. Da unten ist gar keine frische Luft. Da lob ich mir das Draußen.
Während sich die Kaninchen um das Flayrah hermachten, saß Lily daneben mit knurrendem Magen.
„Was ist denn? Greif zu. Es ist genug für alle da.“, sagte Hazel.
„Nein, danke. Ich mag kein rohes Gemüse. Ich werde mal nach ein paar Beeren suchen gehen.“
So ging Lily davon. Den Hügel hinunter zu kommen, ist immerhin einfacher, als ihn hinauf zu klettern.
Bigwig fiel erst sehr spät auf, dass Lily weg war und fragte Hazel: „Wo ist denn Lily geblieben?“
„Sie wollte ein paar Beeren suchen.“, antwortete Hazel.
„Allein?“
„Ich weiß nicht.“
Bigwig, der es zwar niemals zugeben würde, machte sich sorgen um Lily. So klein, wie sie jetzt ist, ist sie ein leichter fang für die Elil.
Dachte Bigwig sich, während er Lilys Spuren verfolgte.
Es dauerte nicht lang, und er hatte sie gefunden. Sie hatte sich vor einen Brombeerstrauch gesetzt und schlug sich den Magen voll.
„Lily, bist du verrückt geworden? So wirst du ein leichtes Opfer für die Elil!“, schimpfte Bigwig.
„Was denn? Hier ist doch niemand!“, meckerte Lily.
„Ach ja, dann sieh mal nach oben!“
Lily sah nach oben und sah einen Falken, der über ihr am Himmel kreiste.
„Oh, oh…“, sagte sie.
Langsam stand Lily auf.
„Komm hierher ins Gebüsch!“, sagte Bigwig, der sich die ganze Zeit in dem Gebüsch vor ihr versteckt gehalten hatte damit der Falke ihn nicht sah. Diese Aufforderung von Bigwig, zu ihm zu kommen, sollte sich als großer Fehler herausstellen. Denn der Falke hatte Lily die ganze Zeit im Auge gehabt und beobachtet. Jetzt, wo Lily aufstand und sich auf Bigwig zu bewegte, wollte sich der Falke auf sie stürzten.
Bigwig sah das, im Gegensatz zu Lily, die sich nicht umsah, und stürzte aus dem Gebüsch. Er versetzte dem Falken einen hieb, sodass er kurz innehielt und Lily entkommen konnte.
Doch jetzt war Bigwig dem Falken ausgeliefert.
Doch so einfach lässt sich der tapfere Owsla Krieger nicht kriegen.
Er versetzte dem Falken einen Hieb nach dem nächsten.
Lily hatte sich währenddessen auf die suche nach etwas gemacht, was den Falken vertreiben würde. Lily fiel die Vogelscheuche ein, die auf dem Getreidefeld ganz in der nähe stand und rief Bigwig zu: „Lock ihn zum Getreidefeld!“
Obwohl Bigwig eigentlich nur ungern die Flucht ergreift, tat Bigwig, was Lily sagte. Er rannte zum Getreidefeld und versteckte sich hinter der Vogelscheuche. Der Falke, der in dieser Vogelscheuche einen Menschen sah, flog davon.
„Ich habe nie verstanden, wozu dieser künstliche Mensch gut war.“, sagte Bigwig keuchend.
„Nun weißt du es. Er hält uns die Vogel von unseren Gärten fern. Du hast mir das Leben gerettet.“, sagte Lily
„Ich war dir einiges schuldig, schon vergessen? Und Owsla begleichen immer ihre Schulden.“
„Aha…“
Seufzend machte sich Lily auf den weg zurück.
Mit hängendem Kopf ging sie auf den Bau zu.
„Du wirst den Bau nicht mehr verlassen, verstanden?“, sagte Bigwig zornig.
„Ja, ja. Manchmal wünschte ich mir, du würdest etwas umsichtiger mit mir umgehen. Immerhin wärst du ohne mich schon längst beim Schwarzen Kaninchen von Inlé!“, sagte Lily, während sie rein ging.
Bigwig schüttelte nur den Kopf und blieb draußen auf den Hügeln.
Im Bau traf Lily auf Hazel, der gerade auf dem Weg nach draußen war.
Er bemerkte Lilys Stimmung und fragte: „Was ist los? Ist was passiert?“
„Hach, mich stört einfach nur, dass ich mich mit jedem hier gut verstehe. Mit Ausnahme von Bigwig. Er behandelt mich, als wäre ich ein Elil!“, sagte sie.
„Ach, das bildest du dir nur ein.“
„Nein. Er ist total rücksichtslos mir gegenüber und er behandelt mich als wäre ich für ihn ein Klotz am Bein.“
„Das glaube ich nicht.“
„Es ist aber so. Merkst du das nicht? Hach, ich würde alles dafür geben, wenn er mich akzeptieren würde. Wir müssen ja nicht gleich dicke Freunde werden, aber etwas mehr Rücksicht wäre viel besser und auch von Vorteil, wenn wir gegen Woundworth kämpfen.“
„Ich werde mal mit ihm darüber sprechen.“
Mit diesen Worten ging Hazel raus.
Bigwig saß am Abhang des Hügels und starrte ins Ferne.
„Bigwig, was tust du da?“, fragte Hazel
„Ich halte Wache, einer muss es ja tun.“, meinte Bigwig.
„Bigwig, ich muss mit dir über Lily sprechen.“
Bigwig verdrehte gelangweilt die Augen.
„Bigwig, bitte reiß dich zusammen! Sie ist eine enorme Hilfe im Kampf gegen Woundworth, das musst du einsehen.
Für alle hier ist sie mittlerweile zu einem Teil unseres Lebens geworden, ausgenommen von dir. Meinst du nicht, dass du deinen Menschenhass langsam hinter dir lassen solltest? Das ist ja schon krankhaft bei dir. Weißt du warum sie uns immer hilft? Weil sie dein Vertrauen gewinnen will.“
„Menschen sind und bleiben unsere Feinde!“
„Bigwig, ich warne dich, ich brauche keine Visionen wie Fiver, um zu wissen, dass Woundworth uns vernichten wird, wenn du dich nicht mit Lily verträgst.“
Hazel ging zurück in den Bau. Im Bau kam auch gerade Hannah an, die in Lilys Auftrag Hedge fragen sollte, wie und wann sie ihre normale Größe zurückerhält.
„Hat Hedge dir was gesagt?“, fragte Lily
„Ja. Sie hat gesagt, wenn du dich mit dem Krieger versöhnst, wirst du am Mittag des dritten Tages im Sonnenlicht deine wahre Größe erlangen, wie es deinem Herzen entspricht, das hat sie wortwörtlich gesagt. “
„Aha, so ne art Rätsel? Das kann ich jetzt am wenigsten gebrauchen.“
„Wer ist mit Krieger eigentlich gemeint?“
„Ich weiß nicht, doch ich glaube, ich kann’s mir denken.“
„Wer denn?“
„Bigwig.“
„Warum denn Bigwig?“
„Erstens: Ist er ein Owsla Krieger und zweitens: Ist er der einzige hier, mit dem ich praktisch auf Kriegsfuß stehe.“
„Aha.“
Gerade kam Hazel an ihnen vorbei:
„Ich habe mit ihm gesprochen. Ich hoffe, dass er jetzt etwas freundlicher zu dir ist.“
„Hoffentlich. Meine Größe hängt davon ab.“, sagte Lily.
„Warum?“
„Weil sie nur dann wieder groß werden kann, wenn sie sich bis zum dritten Tag mit Bigwig verträgt. Und das dürfte morgen sein.“, sagte Hannah.
„Offiziell?“
„Wahrscheinlich.“, sagte Lily.
„Dann geh jetzt nach draußen, los!“, sagte Hazel und stupste Lily mit seiner Nase in Richtung Ausgang.
Kaum war Lily draußen, drehte sich Bigwig schon zu ihr um. Er hoppelte auf sie zu und meinte: „Ich wollte mich für meine harten Worte vorhin entschuldigen.“
„Ach? Plötzlich will der große Owsla Krieger mit mir Frieden schließen? Bist du krank oder bist du gar nicht Bigwig?“, sagte Lily und legte ihre Hand auf Bigwigs Stirn, wie man zu pflegen tut, um Fieber zu erkennen.
„Nein, ich bin’s wirklich und gesund bin ich auch. Wir sollten diesen Kinderkram einfach vergessen und noch mal von vorne beginnen, was meinst du?“
Ein strahlendes lächeln war auf Lilys Gesicht plötzlich zu lesen: „Oh, na also, ich dachte schon, du würdest nie zur Vernunft kommen.“
Sie streckte Bigwig die Hand entgegen. Sie wollte ihm zur Versöhnung die Pfote schütteln. Doch Kaninchen kennen diese Geste nicht. Bigwig starrte Lily verwundert an.
Lily lachte: „Oh, natürlich. Komm, gib mir deine Vorderpfote, ich will dir was zeigen.“
Lily nahm Bigwigs rechte Vorderpfote mit beiden Händen und schüttelte sie.
„Was soll das?“, fragte Bigwig.
„Das machen wir Menschen wenn wir uns begrüßen, oder wenn wir uns versöhnen.“, sagte Lily zur Erklärung.
So hatten Lily und Bigwig nach Monate langer Feindschaft daraus Freundschaft gemacht.
In dieser Nacht hatte Bigwig nichts dagegen, nein er lud sie sogar zu sich in die Schlafhöhle ein!
Sie lag in dieser Nacht sehr bequem an Bigwig Fell geschmiegt.
Als Lily am nächsten Morgen aus dem Bau kam, sah sie eine unfreuliche Überraschung: „Oh, nein!“, rief sie aus.
Bigwig, Hazel und Fiver kamen sofort zu ihr gerannt und fragten, was denn los sei.
„Seht doch, seht! Es regnet wie aus Eimern! Wie soll denn da heute noch die Sonne scheinen?“, sagte Lily entsetzt, „Oh Gott, warum tust du mir das an?“
„Gott?“, fragte Bigwig.
„Wer soll das denn sein?“, fragte Hazel.
„Naja, so heißt Frith bei uns.“, sagte Lily.
„Erzähl uns mehr davon!“, rief Pipkin, der gerade hinzugekommen war.
Sie geleiteten Lily in den Honigsaal. Eine große Höhle im Zentrum des Baus, so etwas wie ein Aufenthaltsraum für die Kaninchen.
„Ich weiß nicht, Dandelion ist doch hier der Geschichtenerzähler. Ich möchte ihm nicht seine Stelle streitig machen.“, sagte Lily.
„Ist schon okay, ich freu mich, wenn ich in Rente gehen kann.“, sagte Dandelion lachend.
„Das ist garantiert nicht meine Absicht. Du bist ein wunderbarer Geschichtenerzähler. Und ich glaube ich spreche hier im Namen aller, wenn ich sage, dass du uns auch weiterhin mit den Geschichten von El-ahrairah unterhalten sollst.“
„Trotzdem, heute überlasse ich dir gern meinen Posten. Ich möchte auch gerne etwas über euren Schöpfer wissen.“
So erzählte Lily den Kaninchen die Geschichte von der Erschaffung der Welt und Adam und Eva.
Als Lily ihre Geschichte beendet hatte, waren die Kaninchen begeistert und trommelten Beifall. Lily hingegen war plötzlich ganz erschrocken, als sie eine Stimme hörte: „Lily, komm heraus.“
Diese Stimme war durchdringend und tief.
„Was war das?“, fragte Pipkin zitternd.
„Doch nicht etwa das Schwarze Kaninchen von Inlé.“, sagte Fiver.
„So ein Quatsch. Was sollte denn das schwarze Kaninchen von mir wollen? Ich bin ein Mensch. Das schwarze Kaninchen ist nicht für mich zuständig.“, sagte Lily und machte Anstalten, hinaus zu gehen. Doch ihre Freunde wollten sie nicht alleine gehen lassen. So ging Lily mit Hazel und Bigwig nach draußen. Dort war die Sonne zu erkennen. Sie hing sehr tief über Watership Down. Lily glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie hörte, dass die seltsame Stimme, die sie gerufen hat von der Sonne kam.
„B-bist du… Frith?“, fragte Lily zögerlich.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass du meinem Volk so tatkräftig beistehst. Diese Veränderung war nicht von mir geplant.“
„Kannst du mir meine wahre Größe wieder zurückgeben?“
„Willst du das wirklich? Bedenke, wenn du wieder deine wahre Größe hast, wirst du nie mehr so am Leben deiner Freunde teilnehmen können, wie du es jetzt erlebt hast.“
„Ich weiß. Aber andererseits bin ich ihnen so keine große Hilfe.“
„Also hast du dich entschieden?“
„Ja, ich will meine alte Größe zurück haben, bitte.“
„So sei es.“
Frith warf einen seiner Sonnenstrahlen auf Lily und Schwupps! War sie wieder 1,60 Meter groß.
Frith stieg wieder in den Himmel empor. Und Lily lachte und Jubelte und tanzte auf dem Hügel herum weil sie so glücklich war, endlich wieder ihre normale Größe zu haben.
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Alt 30.05.2006, 08:15   #8
Lily P.
 
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Standard Unten am Fluss- Watership Down Kap.7

Die letzte Schlacht





Blackberry war von Woundworth entführt worden, um den Standort von Hazels Gehege zu finden.
Doch mit Hilfe von Campion und Spartina, einem Kaninchenweibchen von Darkheaven, hatte Blackberry nichts zu befürchten, als sie sich weigerte, Watership Down zu verraten.
Also beschloss Woundworth, anderswo Hilfe zu suchen. Er erfuhr von Silverweed, einem Kaninchen, dass ähnliche Fähigkeiten wie Fiver hat. Er kann auch Hellsehen, allerdings ist seine Gabe unter anderem auch, dass er mit seinen Gedanken in die Köpfe anderer rein kann und sie so kontrollieren kann, wie eine Marionette.
Woundworth holte Silverweed aus Cowslips Warren nach Darkheaven.
Woundworths Plan: Silverweed sollte in Fivers Gedanken herausfinden, wo Watership Down ist.
Doch Fiver gelang es, einige zeit zu verhindern, obwohl es sehr anstrengend war, gegen Silverweed anzukämpfen.
Lily merkte sofort das was nicht stimmte:
„Irgendjemand will die Kontrolle von ihm übernehmen.“
In einer gefährlichen Befreiungsaktion konnte Fiver in Silverweeds Gedanken, Blackberry und Campion helfen, doch zur flucht kam es nur von Silverweed. Campion und Blackberry blieben in Darkheaven. Doch Silverweed, der zur Verwunderung aller sehr gerne mit nach Watership Down kam, kannte sich dort auch bestens aus, weil er ja in Fivers Gedanken alles über Watership Down erfahren hatte.
Kurz nach Silverweeds Ankunft brachten Bigwig und seine Owsla ein (scheinbar) verletztes Kaninchen nach Watership Down. Das war niemand anders als Spartina, die in Woundworths Auftrag Watership Down ausspionieren wollte.
Doch weil niemand hier Kaninchen aus Darkheaven kennt, hatten sie keine bedenken. Nur Lily war plötzlich diejenige, die misstrauisch war.
Sie stellte Bigwig zur rede: „Bist du verrückt geworden? Sie könnte eine Spionin sein, willst du, das Watership Down zerstört wird?“
„Sie war eine Verletzte.“, meinte Bigwig.
„Ich glaube eher, dass du ein Auge auf sie geworfen hast.“
„Was? So ein Unsinn! Für die Liebe hat ein Owsla keine Zeit. Besonders jetzt nicht, in dieser Situation.“
„Wenn du meinst. Aber sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Ts, ts, ts…Und ich dachte, es gehört auch zur Aufgabe der Owsla, vorsichtig zu sein.“
„Wenn du unbedingt einen Beweis haben willst, dann fragen wir Silverweed. Wenn er ihre Gedanken ausforscht, ohne eine Spur von Verrat, dann wirst du dich entschuldigen. Wenn ja, dann werde ich sie persönlich töten.“
Gesagt, getan. Silverweed sollte sich von Spartinas Ehrlichkeit überzeugen.
Silverweed stellte sich zwischen Spartina und Bigwig und sagte zu Bigwig: „nimm meine Pfote, dann kannst du sehen, was ich sehe.“
Das tat Bigwig dann auch.
Mit der einen Vorderpfote an Bigwigs und mit der anderen auf Spartinas Brust sah er nun in den Gedanken von Spartina die Wahrheit. Bigwig, geschockt von der Wahrheit, rannte fluchtartig aus dem Bau.
Dabei stieß er gegen Lily.
„Hey, was ist los? Oh, ich sehe schon, ich hatte recht, nicht wahr?“, sagte Lily.
Spartina war ihm gefolgt und stand hinter ihm:
„Bigwig ich muss zurück, sonst wird Blackberry sterben!“
„Was? Bist du irre?! Wie konntest du das anordnen?“, fragte Lily.
„Weil sie sonst Blackberry ausfragen würden.
„Was? Heißt das, du bist auf unserer Seite?“
„So könnte man das sehen.“
„Bigwig. Ich glaube sie sagt die Wahrheit. Du solltest sie gehen lassen.“
„Woher4 weiß ich denn, ob sie uns nicht verrät?“, fragte Bigwig.
„Du wirst mir vertrauen müssen.“, sagte Spartina.
So ließen sie die Spionin gehen. In letzter Sekunde konnte sie die Tötung von Blackberry verhindern. Dies war nicht wegen ihres Auftrags geplant. Blackberry hatte Granite, der sie hätte töten sollen, verarztet, als er bei Blackberrys Fluchtversuch verletzt wurde. Da dies jedoch streng verboten ist, wurde Blackberry zum Tode verurteilt.
Doch Granite wollte den Befehl nicht ausführen, da Blackberry ihm geholfen hat.
Als Spartina in Darkheaven ankam, befragte Woundworth sie gleich wegen Watership Down.
Da Campion das verhindern wollte, warf er sich dazwischen.
Er wurde mit Blackberry zum Tode verurteilt.
Kurz vor der Hinrichtung stellte Woundworth ihn vor die Wahl: „Deine letzte Chance, Campion. Entweder du sagst endlich, wo Hazels Bau ist, oder du wirst sterben.“
Widerwillig führte Campion Woundworths Armee nach Watership Down. Noch immer versucht er, den Verrat zu verhindern, doch stehen er, Blackberry und Spartina ständig unter strengster Bewachung. In Watership Down laufen unterdessen die Vorbereitungen zur Verteidigung. Hannah machte sich auf dem Rücken von Skree auf, um Campion, Blackberry und Spartina zu befreien, was ihnen auch gelang.
Doch leider findet Woundworth Watership Down und greift an.
Die Kaninchen tun alles, um ihre Heimat zu beschützen. Doch leider ist fast jedes Kaninchen in Darkheaven vom gleichen Kaliber wie Woundworth.
Außerdem waren sie in der überzahl.
Langsam wird es Zeit, ihnen die Wahrheit zu sagen. Sie schaffen es nicht ohne Hilfe von oben. Dachte Lily.
Am Abend, als sich die Feinde ausruhten (obwohl die es nicht so nötig haben wie die Kaninchen von Watership Down), rief Lily alle Kaninchen zu sich, um die Wahrheit zu beichten.
Doch Bigwig, der wie immer, so ungestüm ist, wollte nicht hören, was Lily zu sagen hatte und sagte nur: „Ich habe eine Idee. Campion hat mir erzählt, wie das bei denen läuft. Besiegt man einen von ihnen im Kampf, erreicht man automatisch den Rang des Besiegten.“
„Ja, und?“, fragte Hazel.
„Ganz einfach, ich besiege Woundworth im Kampf und wenn ich gewinne, habe ich das Kommando und schicke sie nach hause. Tschüss, Caio, auf nimmer wieder sehen!“
„Bigwig, das ist Wahnsinn! Wir wissen alle, wie mutig und Stark du bist, aber das schaffst du nicht!“, sagte Lily.
„Vielen dank für dein Vertrauen!“, meinte Bigwig und rannte den Hügel hinunter.
„Jetzt warte doch erstmal, was ich zu sagen habe!“, rief Lily ihm noch hinterher, doch er hörte sie nicht oder wollte sie nicht hören, jedenfalls rannte er einfach weiter.
Lily schlug sich mit ihrer Hand auf ihre Stirn und sagte: „Dieses verrückte, dickköpfige Kaninchen!“
„Du Schickst deinen Freund in den sicheren Tod? Was bist du nur für ein Anführer!“, sagte Spartina.
„Er hätte es selbst getan, wenn Bigwig nicht gegangen wäre. Außerdem ist Bigwig von nichts abzubringen, wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat.“, sagte Fiver.
„So ist er halt, unser Bigwig…“, sagte Lily.
„Was wolltest du uns nun sagen, Lily?“, fragte Hazel.
„Es geht um mich und Woundworth. Wisst ihr ich bin kein normaler Mensch, und er kein normales Kaninchen.“, sagte Lily.
„Dass er nicht normal ist, wissen wir schon.“, sagte Hawkbit.
„Es geht um folgendes: Ich bin ein Engel, von Frith geschickt, um euch zu beschützen.“, sagte Lily
„Wieso denn das?“, fragte Dandelion.
„Wegen Woundworth natürlich! Er ist von einem bösen Geist besessen, de ihn kontrolliert und ihn zwingt, dinge zu tun, die er nicht will.“, sagte Lily.
„So ähnlich wie, als Silverweed in meine Gedanken eingedrungen ist?“, fragte Fiver.
„Ja, so ähnlich. Ich bin damals hergekommen, ohne zu wissen, was die Bedrohung ist. Ich habe leider erst zu spät erfahren, was wirklich hinter Woundworths Kriegslust steckt. Nur ich kann ihn bekämpfen, den Geist austreiben, und unschädlich machen, bevor alles hier zerstört ist!“, sagte Lily
„Ich verstehe. Mir kam das schon anfangs sehr seltsam vor, weil du immer uns gefolgt bist.“, sagte Hazel.
„Ich folge Bigwig, mal sehen, ob ich diesen Durchgeknallten Thlayli noch helfen kann.“
Mit diesen Worten ging Lily den Hügel hinunter. Doch die Feinde waren wieder im Anmarsch.
Lily blieb nichts anderes übrig, als ihre wahre gestalt zu offenbaren.
Sie verwandelte sich vor den verdutzten Augen aller in die Dämonenjägerin Jeanne.
„Das Spiel ist vorbei, Woundworth!“, rief Lily entschlossen.
„Ich hätte mir denken können, dass du dahinter steckst!“, sagte Woundworth.
„Zeig´ dein wahres Gesicht, Dämon!“
Und plötzlich verwandelte Woundworth sich in einen schwarzen Geist.
Lily rief ihren Zauberbogen hervor und machte sich bereit, einen Lichtpfeil auf den Dämon abzuschießen, als ein heftiger Wind aufkam. Der Himmel verdunkelte sich und aus den schwarzen Gewitterwolken schwebte ein schwarzes Geisterkaninchen.
„B-bist du das schwarze Kaninchen von Inlé?“
„So ist es.“, antwortete das schwarze Kaninchen mit seiner gruseligen, dunklen Stimme.
„Schwarzes Kaninchen, ich bin hier, um deine Arbeit zu tun.“, sagte Woundworth.
„Mein Reich ist nicht von dieser Welt, Woundworth. Und kein Geschöpf ruft meinen Namen für seine eigenen finsteren Zwecke an.“
„Warte! Lass mich bitte erst meine Pflicht tun, dann kannst du die deine tun.“, sagte Lily zu dem schwarzen Kaninchen.
Das Kaninchen nickte und Lily begann noch einmal: „Im Namen des Herrn, fange ich die Ausgeburten der Finsternis und mache sie unschädlich! Schach Matt!“, sie schoss den Lichtpfeil auf woundwortjh ab. In einem Hellen Licht verwandelte er sich in eine Schachfigur und fiel zu Boden.
Lily hob sie auf und dann emfachte das schwarze Kaninchen eine Art Wirbelsturm, der alle Kaninchen von Darkheaven mitnahm in die Unterwelt.
Schließlich verschwand auch das schwarze Kaninchen und der Himmel erhellte sich wieder.
Die Kaninchen von Watership Down hatten sich in den Bau zurückgezogen und von alledem nichts mitbekommen. Nur Hazel hatte die ganze Zeit im Eingang gestanden und alles mit angesehen.
Als die anderen sich wieder raus trauten und fragten, was den passiert sei, sagte Hazel: „Woundworth, seine Armee… sie sind verschwunden.“
„Bigwig!“, rief Lily.
Sie rannte den Hügel hinunter, Hazel und seine Sippe folgten ihr.
Bigwig lag am Fuße des Hügels immer noch bewusstlos. Lily nahm ihn auf den Arm und Weinte: „Du bist so verrückt! Warum hast du das getan?“
„Weil ich euch helfen wollte.“, sagte Bigwig. Er zwinkerte Lily zu.
„Thlayli!“, rief Lily erfreut aus.
„Seid wann nennst du mich denn so?“
„Irgendwann muss ich ja euren Dialekt draufhaben, oder?“
Plötzlich waren von weitem Rufe zu hören: „Hazel, Hazel!“
Das war Hannah. Lily und Hazel folgten mit den anderen ihrer Stimme.
Sie war mit Silverweed hinter einem Gebüsch am Fuß des Hügels.
„Silverweed hat meinen Zauber genommen und ihn selber benutzt. Und nun seht euch an, was aus ihm geworden ist!“, sagte Hannah.
Silverweed war von einer Minute auf die andere wahnsinnig gealtert. Er sah aus, als wäre er Steinalt.
„Ein alter, kranker Mann. Ein Freund wird es sein, den wir werden beklagen.“, wiederholte Fiver eine seiner Visionen.
„Beklagt mich nicht, meine Freunde. Das müsst ihr nicht. Ich bin zufrieden. Meine Gabe, das Morgen zu sehen ist Vergangenheit. Ich bin davon befreit. Das Leben ist süß meine Freunde. Und der Traum, er lebt weiter… Für immer.“, sagte Silverweed
Die Kaninchen hoppelten den Hügel wieder hoch. Doch Lily folgte ihnen nicht. Fiver bemerkte es als erster: „Wo ist Lily?“
Die Kaninchen drehten sich um. Von Lily war nicht die geringste Spur zu sehen.
Doch als sie in den Himmel blickten, sahen sie Lily dort am Himmel schweben. Mit ihren prächtigen Flügeln schwebte sie vor der Sonne, die ihre Flügel golden erscheinen ließ.
„Lebt wohl, meine Freunde!“, sagte Lily.
Zum Abschied sendete sie ein helles Licht, dass die Kaninchen Hazel, Fiver, Bigwig, Hawkbit, Dandelion, Spartina, Blackberry und Campion einhüllte. Dann flog Lily davon.
Lily hatte diesen Freunden ein ewiges Leben ermöglicht. Für alle hatte es leider nicht gereicht.
So führten die Kaninchen von Watership Down das Leben, was sie sich immer gewünscht hatten. Und jedes Kaninchen der Welt kennt heute die Geschichte von Hazel und seinen Freunden, die für den Frieden alles riskierten.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2006, 11:20   #9
Nothingness
 
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Beiträge: 140


Hi.
Ich habe die Themen wie gewünscht zusammengefasst. Warum die Kapitel nicht richtig hintereinander sind, kann ich nicht sagen, ich forsche da mal nach. Geht glaube ich nach der Zeit des Postings, sodass der älteste Post am Ende steht.

Bitte, um soetwas zu vermeiden, immer, egal wie lang die Kapitel sind, in einen Thread posten! Dann kann soetwas nicht passieren und es erspart mir auch einiges an Arbeit.

Liebe Grüße, Nothingness
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Lesezeichen für Unten am Fluss- Watership Down Kap.7




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