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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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04.02.2013, 10:12 | #1 |
Gast
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Computerjugend
Computerjugend
©Hans Hartmut Karg 2013 Als ich noch mit Alteisensammeln Geld verdiente, Mir Wiking-Autos und die Fix- und Foxi-Heftchen kaufte, War es wöchentlich einmal, dass sich die Fremdwelt rühmte, Es gab nichts, das mich einnahm, um die Fantasie beraubte. Da heute die Compterwelt ständig präsent, Meint man, die Jugend wäre gut hinein gewachsen, Doch bleibt man nach den Untersuchungen beschämt Zurück, denn viele Jugendliche werden nicht erwachsen. Sie tauschen echte Lebenswelt mit Virtualität, Sie stieren wie Autisten nur in Bildschirmrichtung, Und viele Eltern, Jugendforscher sehen viel zu spät, Was diese Jugend aufgibt: die Verantwortungsverpflichtung. Ein Referat, ´runtergeladen, ist kein Vortrag, Die Dauerballerspiele, sie verstärken Aggressionen. Der junge Mensch, der nur noch macht, was er so mag, Wird um sich kreisen und die eigne Egosucht betonen. Die Abstumpfung, das Ritual, sie haben Folgen, Die später nicht mehr ausgeglichen werden. Wie kann man malen, schreiben und der Arbeit folgen, Wenn man als Sklave eingeparkt im Blindverwerten? Das Multitasking bleibt Vision zu stetigem Verzetteln, Es treibt die Lenkbarkeit, macht Produktivität unmöglich. So leben jene jungen Menschen, die um Hilfe betteln, Weil sie den Sinn- und Weltverlust erleiden ganz unsäglich. * |
04.02.2013, 16:12 | #2 |
abgemeldet
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Computerjugend
Lieber Dr. Karg, Deine Dynamik in puncto Dichten ist bewunderswert. Doch sag, bist Du der einsame Rufer in der Wüste oder fällt die ganze Sache unter das Motto: Tempora mutantur et nos.... ? Gruss, kipling
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05.02.2013, 11:27 | #3 |
Gast
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Re: Computerjugend
Lieber kipling,
auf drei Umstände möchte ich hinweisen: 1. Die Computersucht habe ich hautnah miterlebt. Nicht wenige Jugendliche wurden und werden durch dieses Medium unkontrolliert ihrer Lebenszeit beraubt, so dass man dies als Freund der Jugend gar nicht oft genug brandmarken kann. 2. Viele empirischen Untersuchungen gehen inzwischen davon aus, dass der Umgang mit dem Computer auch die Talente stimulieren würde. Das ist jedoch nicht automatisch so, sondern nur bei Menschen mit entsprechender Intelligenz und mit starkem Willen der Fall, welche die Zeit am Computer begrenzen, selektiv lesend auswählen und auch selbst sich manches verbietend vorgehen und die Ballerspiele ablehnen. 3. Als ich neulich wieder einmal abends mit der Bahn gefahren bin, musste ich feststellen, dass im Abteil fast alle an einem Computer, iPhone, Smartphone, Handy, usw. herumhantiert haben. Wie viel Originalität geht verloren, wenn man sich nur nichtssagende SMS schickt..... Herzliche Grüße R. R. Karg |
09.02.2013, 20:21 | #4 |
Computerjugend
Lieber Dr. Karg,
ich gebe dir völlig Recht. Wenn heutzutage Grundschüler ein i-Phone, einen PC mit Internetzugang, eine Playstaton und einen eigenen Fernseher in ihrem Zimmer haben, dann ist das etwas übertrieben, finde ich. Diese Medienkids sind kaum noch in der Lage sich zu konzentrieren, sich eine Zeitlang körperlich und geistig anzustrengen - von der Entwicklung einer eigenen, kreativen Phantasie und sozialen Kompetenz ganz zu schweigen. Ich erlebe diese Kinder (fast) jeden Tag. Was tun wir ihnen und uns an? Es liegt mir fern, mich gegen technische Errungenschaften auszusprechen - aber alles zu seiner Zeit und in einem gewissen Rahmen. Im Grunde tut mir diese Computergeneration leid - zu viel ist oft zu wenig! Viele liebe Grüße wüstenvogel |
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10.02.2013, 10:01 | #5 |
R.I.P.
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Ich schließe mich Wüstenvogel an.
Bei mir selbst mußte ich mit Erschrecken feststellen, daß ich im Grunde zu viel Zeit in die Lyrikforen investiere, daß dadurch andere Interessen zu kurz kommen, daß Wichtigeres hintansteht. Ich muß meine ganze Vernunft zusammenraffen, um nicht zu lange am Bildschirm zu kleben. Play-Station o.ä. habe ich ebensowenig wie Handy oder dergleichen. Wenn ich mir ausmale, ich hätte - o Schreck! Bei meiner letzten Zugfahrt habe ich auch das ganze Abteil - bis auf wenige Ausnahmen - der Schüler mit ihren Geräten hantieren sehen. Die haben so gut wie kein Wort miteinander gesprochen. Beängstigend. LG Thing |
10.02.2013, 10:36 | #6 |
Gast
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Re: Computerjugend
Liebe Dichterfreunde,
es ist ja nicht nur der Zeitverlust, der Wortverlust und der Lebensgestaltungsverlust, die da drohen. Die Schlüsselfrage bleibt: Geht Schöpferisches mit dem bloßen "Gedaddel" nicht verloren? Ich selbst habe mich insoweit gewappnet, als ich nur noch eine ganz bestimmte Zeitspanne pro Tag mit dem Computer verbringe - und mich streng an diese selbst auferlegte Norm halte. Herzliche Grüße und einen schönen Sonn(en)tag wünscht Euch R. R. Karg |