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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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18.02.2022, 13:39 | #1 |
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Das bisschen Leben
Bedenke, wenn du säufst und frisst,
und wenn du pisst und kackst und kotzt, dass du wie alles sterblich bist, auch wenn du auf die Zukunft rotzt. Du fühlst dich wie ein kleiner Gott furzt durch die Welt, als sei sie dein, hältst deinen Schwanz für ein Fagott: Blast, liebe Engel, kräftig rein! Du bist genial, ganz ohne Zweifel, doch trotzdem ein gemeines Schwein, verkommen und vom Typ „Pfui, Deibel!“ Und doch im Herzen kindlich rein. Aus dir wird keine Menschheit klug: Du bist famos und grundverderbt, hast bis zum Hals davon genug, was deine Väter dir vererbt. Dir ist egal, ob es dich gibt, du spuckst dem Dasein ins Gesicht und darauf, ob dich jemand liebt, erst recht auf Gottes Hochgericht. 18.02.2022 |
18.02.2022, 22:10 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Wow!
Liebe Ilka-Maria, wenn es mir dreckig geht, dann, so habe ich es mir angewöhnt, lese ich - na wen wohl? - paar Seiten Goethe (und der hat so viel geschrieben, dass ich immer wieder etwas Unbekanntes entdecke), auch ein paar Seiten Schiller und wie gestern - Heinrich Heine. Beim Lesen entspanne ich mich und fühle mich (vor allem, wenn Mozart oder Beethoven, gestern war es Mussorsky mit dem Großen Tor von Kiew (Bilder einer Ausstellung für die Musik verantwortlich sind) erholt und gekräftigt. Und gleich wirst Du die Größe meines Kompliments erkennen, nämlich dann, wenn ich gestehe, dass solche Gedichte wie "Das bisschen Leben" zu den Wohltaten zählen, die das bisschen Leben schöner machen. Nicht, weil da in einer feierlichen Ode Gottes Lob gesungen wird, sondern weil Du beherzt hinein greifst in diesen Kübel voller Unrat, Kot und Eiter. Ein bisschen Villon, ein bisschen vielleicht auch Bert Brecht und aus seiner Sturm- und Drangzeit auch ein Schnipsel von Deinem Landsmann. Doll gemacht! Liebe Grüße, Heinz |
18.02.2022, 22:47 | #3 |
Jo. Da stimm ich Heinz zu und sag sonst nix.
Habs ja auch mit Freude und Grinsen gelesen ;-) |
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18.02.2022, 22:57 | #4 |
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18.02.2022, 23:45 | #5 |
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Na ja, ich hatte einen Zusammenstoß mit Charles Bukowski .
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19.02.2022, 06:05 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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ja, Bukowski, das alte Lästermaul (der nicht zu meinen Favoriten zählt). Mir ging Goethes
"Dieses ist das Bild der Welt, Die man für die beste hält: ..." durch den Kopf und so nebenbei Villons Lästerzungen. LG, Heinz Geändert von Heinz (19.02.2022 um 17:16 Uhr) |
19.02.2022, 16:28 | #7 | ||
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Zitat:
Zitat:
Bei Sublimierungsbedarf wäre ich ansonsten für Wagner. Ebenfalls ein sehr feiner "Seelenkenner", erhebt sie allerdings in einem narkotischen Rauschzustand in eine andere Welt Liebe Grüße |
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22.02.2022, 18:21 | #8 |
Hallo Ilka,
also mir gefallen die Kraftausdrücke in Gedichten nicht und folglich das ganze Gedicht nicht. Da ändert auch Bukowski nichts daran (der übrigens durchaus nicht immer unflätig geschrieben hat). Sorry, ich finde dieses Gedicht weder poetisch noch halte ich es für große Lyrik. Insgesamt habe ich schon gemerkt, dass du in letzter Zeit ein Faible für Gedichte mit solchen Kraftausdrücken entwickelt hast. Finde ich eher schade. Schöne Grüße DieSilbermöwe |
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22.02.2022, 18:51 | #9 |
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Das muss man nicht mögen. Aber irgendwann werden wir alle vom Ross runtergeholt, und da fragt keiner mehr, was wir mögen.
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23.02.2022, 07:26 | #10 |
Hat doch nichts mit auf dem hohem Ross sitzen zu tun, wenn man Kraftausdrücke nicht mag.
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23.02.2022, 07:42 | #11 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
es handelt sich bei den im Gedicht verwendeten Ausdrücken nicht um Kraftausdrücke. Es ist Vulgärsprache, ordinär und obszön (obszön = in das Schamgefühl verletzender Weise auf den Sexual-, Fäkalbereich bezogen; unanständig, schlüpfrig). Ich würde in keinem Gedicht solche Ausdrücke verwenden, weil ich diese Sprache der asozialen Bevölkerung zuordne und nicht zu dieser Gruppe der Gesellschaft gehöre. Deshalb gefällt mir der Text auch nicht. Kraftausdrücke sind dagegen eher harmlos und etwas anderes. Corazon |
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23.02.2022, 08:17 | #12 |
Guten Morgen
Ob man die Ausdrücke jetzt mag oder nicht, ok, ich würde auch eher nicht in diese Richtung tendieren, wiegesagt eher. Ich hab solche Texte aber nicht primär im Auge, also ob im Moment extrem viel in die Richtung kommt, möglich. Ich hab spontan andere Texte von Ilka im Kopf. Es waren auch derbere Texte dabei, aber wie viel Egal die Ausdrucksweise hier ist aber denk ich mehr ein Stilelement, also sie erfüllt meiner Meinung nach einen Zweck und kontrastiert gut. Man muss es jetzt nicht mögen, aber mit Engelsflügelworten wär der Text vielleicht nicht scheiße, aber er hätte viel verschenkt. Unabhängig davon glaub ich nicht, dass die Wortwahl jetzt ausschlaggebend wäre was das hohe Ross angeht. Stumpf, flach, einfach, ... klingt halt nicht so, dass Ross kann genauso hoch sein. Viele Grüße |
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23.02.2022, 08:29 | #13 |
Liebe Corazon,
du hast natürlich recht. Mir fiel das richtige Wort nicht ein. Ich würde solche Vulgärsprache auch in keinem Gedicht verwenden. LG DieSilbermöwe |
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23.02.2022, 09:14 | #14 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Es gibt ja auch keinen nachvollziehbaren Grund diese Sprache in Gedichten zu verwenden.
Mit einer Ausnahme: Ich habe hier schon user erlebt die gezielt Vulgärsprache und Obszönitäten in ordinären Texten verwendeten um zu provozieren und sich dann an den Reaktionen der user ergötzten. Aber sowas erkennt man schnell und kann es ignorieren. Warum Ilka-Maria Gefallen an dieser Art Sprache findet, keine Ahnung. |
23.02.2022, 09:57 | #15 |
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Leute, einen literarischen Text zu schreiben hat nichts damit zu tun, welcher Sprache sich der Autor im eigenen Leben bedient. Das lyrische Ich ist nicht der Autor. Schon Luther sprach davon, man müsse dem Volk aufs Maul schauen, und zu seiner Zeit sprach man im Volk sehr direkt. Man aß und trank nicht, sondern fraß und soff. Sogar Goethe hat zweihundertfünfzig Jahre später Gedichte in obszöner Sprache geschrieben, sie jedoch der Gesellschaft, in der er sich bewegte, nicht öffentlich gemacht. Mit Sicherheit hat er jedoch, wenn er mit seiner Christiane allein war, kein Blatt vor den Mund genommen.
Wer ignorieren möchte, dass Vulgärsprache der Authentizität wegen in die Literatur, aber auch in die bildenden Künste und in den Film, gehört, dem entgeht so manches große Werk. Ich liebe jedenfalls die Literatur von Bukowski, Miller und Houellebecq, denn sie bilden ihren Zeitgeist ab. Als Toulouse-Lautrec seine Bilder der verhärmten Prostituierten und Tänzerinnen veröffentlichte, was das in Paris ein Skandal; heute kann man darüber nur schmunzeln. Fellinis "Casanova" halte ich für ein Meisterwerk. Auch bewundere ich Isabelle Huppert für die Rolle, die sie sich in "Elle" zu spielen getraut hat; in den moralisch heuchlerischen, puritanischen U.S.A. hat sich keine Schauspielerin dazu überreden lassen: Die Rolle war zu hart und zu obszön, so dass sie fürchteten, nach so einem Film keine Angebote mehr zu bekommen. Das ist übrigens Maria Schneider nach ihrer Rolle in "Der letzte Tango von Paris" passiert: mit 19 Jahren bereits das Karriereaus - niemand wollte sie mehr vor der Kamera haben. Aber die Kinosäle waren wegen der berüchtigten "Butterszene" jeden Tag gerammelt voll. Kinski war wegen seiner vulgären Auftritte und obszönen Bekenntnisse verachtet worden, aber ganz Deutschland stürzte sich auf seine Biografie "Ich bin so wild auf deinen Erdbeermund" - ein Stück pornografischer Schundliteratur, in der er übrigens bereits darüber schrieb, die eigenen Töchter sexuell missbraucht zu haben. Verlogen geht die Welt zugrunde. |
23.02.2022, 14:40 | #16 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Von mir aus kann jeder schreiben wie er möchte. Ob er nun einen grossen Namen trägt oder nicht. "Jedem das Seine" wie man sagt.
Ich habe nicht kritisiert, dass es solche Texte gibt. Ich sagte nur, dass ich sie nicht mag. Auf mich wirken sie abstossend. Ich wurde so erzogen mich immer züchtig zu verhalten. In dem was ich tue, wie ich rede oder was ich schreibe. Vielleicht war das altmodisch, ich nenne es konservativ. Ich schreibe so, wie ich rede. In einem angemessenen Ton. Das erwarte ich auch in der Lyrik von einem Text. Aber die Geschmäcker sind unterschiedlich. Wer Fäkalsprache mag soll sie haben. Jedem das Seine. Corazon |
23.02.2022, 16:10 | #17 | |
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Zitat:
Komischerweise stört sich niemand daran, im "Tatort"-Krimi jede Minute das Wort "Scheiße" zu hören; wie sich auch niemand daran stört, in amerikanischan Action-Filmen fünfmal pro Minute das Wort "Fuck" zu hören. Nur die auf Vornehm machenden Deutschen sind sich zu schade, ihr Wohlgefallen an den meschlichen Niederungen zuzugeben. Aber in Wahrheit trägt jeder seinen Heiligenschein wie eine Monstranz vor sich her, sogar dann noch, wenn er ins Bordell geht. Nee, mir macht da niemand etwas vor. Man schläft zusammen, und jeder von beiden oder auch von mehreren geht in Gedanken seinen wildesten Phantasien nach. Wenn das allein nicht hilft, schaut man sich Pornos an. Und dann schreiben diese Geister Gedichte über "wahre Liebe". Einfach nur armselig. Falls es noch niemandem aufgefallen ist: Ich bin kein Befürworter dieser ganzen Scheiße. Ich kann aber nicht ignorieren, dass es es sie gibt. Und deshalb schreibe ich darüber. Und ich bin hocherfreut, diese Diskussion damit losgetreten zu haben. Weil diese Scheiße nun einmal existiert. |
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23.02.2022, 18:02 | #18 | |
Was für eine Diskussion? Corazon und ich sagten nur, dass wir eine solche Sprache nicht mögen. Nicht dass man sie nicht verwenden dürfte oder dass diese Vulgärsprache nicht existiert. Aber nur weil sie existiert, muss man sie keineswegs verwenden.
Interessant finde ich nur, dass immer Bukowski als Grund (oder Ausrede?) herhalten muss. Oder neuerdings Houellebecq. Habe mir ein paar Bücher von letzterem angesehen und sie gähnend beiseite gelegt. Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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23.02.2022, 18:03 | #19 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Tatort kann man hier nicht sehen, das kann ich nicht beurteilen. Aber wie gesagt, wer's mag soll's geniessen, ich finde es abartig. |
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23.02.2022, 20:33 | #20 |
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Schade. Ich finde, dass er den Nagel der Zeit voll auf den Kopf trifft. Ansehen der Bücher reicht halt nicht, man muss sie lesen.
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23.02.2022, 21:20 | #21 | |
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Hallöchen . Sry Ilka, mir juckt hier ein wenig das Fell:
Zitat:
Ein berühmtes Gegenbeispiel wäre etwa der von mir (für seinen Stil und seine Themenwahl, nicht unbedingt für seinen Tonfall) sehr verehrte Gottfried Benn, der ja als Kontrahent von Brecht aufgespielt wurde. Da bleibt am Ende herzlich wenig von der "Volkstümlichkeit" - sofern man diesen Begriff überhaupt definieren kann und nicht synonym für "Einfachheit" verwendet. Ansonsten mögen manche Irritationen vielleicht auch infolge einiger Gattungserwartungen, bzw überhaupt Erwartungen an Lyrik im Allgemeinen zustande kommen. Viele verbinden mit Lyrik wohl v.a. die zumeist sehr wohl brave Sprache von Goethe und co. und sind vulgäre Sprache mehr aus anderen Kunstformen und Medien wie dem Fernsehen gewohnt; ich denke, bei letzterem sieht man einfach öfter über die Vulgarität hinweg, da die (breiteren, allgemeineren) Konventionen einfach andere sind. Ich persönlich find den Text übrigens durchaus unterhaltsam Er kontrastiert und überlagert zugleich ostentativ zwei semantische und stilistische Ebenen und weckt dadurch eine gewisse Komik - zumindest für South-Park-Fans wie mich. LG aus Nicht-Österreich |
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23.02.2022, 21:41 | #22 |
Hallo Ilka
Ich komme zwar aus dem Nordfriesischen Gefilde und kenne mich gut mit Plattdeutsch aus, aber ick will det Jedicht irjendwie automatisch uff Berliner Mundart bekieken, dabei kann ick Berliner Ködderschnauze nich mal. Ich verstehe diese Vulgär-Obszön Diskussion ehrlich gesagt nicht ganz. Gehts noch um den Text oder ist das echauffieren auf hohem Niveau? Aus meiner Sicht hat der Text Charakter. LG Mono |
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24.02.2022, 06:11 | #23 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Jeder Text hat, genau wie jeder Mensch, seinen Charakter.
Manche Charaktäre sind einem sympathisch, manche nicht. Die Aussage dass ein Text Charakter hat, sagt überhaupt nichts über den Text aus und ist reinstes Larifari. Es ging hier in der Diskussion auch überhaupt nicht um die Qualität des Textes, sondern nur darum, dass manche der im Text verwendeten Wörter von einigen wenigen usern als abstossend empfunden wurden. |
24.02.2022, 06:45 | #24 |
Solch ein Text ist mir 10 mal lieber als 10 Texte in denen vielseitig mit lieben Worten ein kleines Mädchen in hübschen Kleidern misshandelt wird.
Wenn wir schon von unsympathisch und abstossend sprechen. |
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24.02.2022, 06:53 | #25 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
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24.02.2022, 08:07 | #26 | |
Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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24.02.2022, 12:19 | #27 |
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Eigentlich schon wieder von gestern. Als "Elementarteilchen" rauskam und ich das Buch im Büro auf dem Tisch liegen hatte, bemerkte eine Anwältin: "Sie lesen das Buch, über das jeder spricht, das aber keiner gelesen hat."
Und genau so ist es: Jeder bequatscht alles, weil es offensichtlich ein starkes Bedürfnis ist, bei allem mitzureden. Aber in Wahrheit hat keiner Ahnung von den Dingen. Ich habe alle Bücher von Houellebecq gelesen, ausgenommen das letzte, das jetzt gerade herausgekommen ist. Er ist ein Ausnahmeschriftsteller, von denen es leider nur wenige gibt, in Deutschland gar keinen mehr. Und er schaut in eine Zukunft, die durchaus real werden könnte, seine Romane sind visionär. Die meisten Leute, die noch lesen, beschäftigen sich jedoch nur mit Krimis statt mit tiefergehenden Themen. Das ist etwas, was ich als Zeitverschwendung bezeichnen würde. Die Franzosen haben ohnehin viel mehr Mut, der Gesellschaft in der Literatur und im Film auf den Nerv zu drücken und die Dinge beim Namen zu nennen. Es muss einen Grund haben, dass sie großartige Literaten wie Zola, Balzac, Hugo und Stendhal hervorbrachten, denen man allenfalls noch Russen wie Dostojewski und Tolstoi an die Seite stellen kann. Dagegen sind unsere deutschen Schriftsteller rückwärtsgewandte Schlaftabletten. Meine größte Enttäuschung: Frank Schätzing. Zwei gute Romane und aus die Maus. Deutschland ist in Sachen Kultur zum Ödland geworden. |
24.02.2022, 12:44 | #28 |
Hallo zusammen,
über das Problem der vulgären Sprache in der Literatur ist hier schon viel geschrieben worden. Ich denke, sie hat ihre Berechtigung, wenn ich sie auch nicht mag. Allerdings möchte ich folgendes zu bedenken geben. Es gab eine Zeit, wo es angemessen war, gegen eine Literatur anzuschreiben, die vulgäre Aspekte im Leben einfach ausblenden wollte und tabuisiert hat. Aber ist das heute noch nötig? In den sogenannten sozialen Medien haben wir eine Flutwelle von aggressiver Obszönität und beleidigender, vulgärer Sprache. Da ist nichts mehr tabu. Daher denke ich, es ist aktuell nötiger einer differenzierenden, feinsinnigen Sprache wieder zur Dominanz zu verhelfen. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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24.02.2022, 12:49 | #29 |
Dabei seit: 07/2006
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24.02.2022, 13:06 | #30 | |
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Zitat:
Gleichzeitig dürfen aber in der Rap-Szene Gewaltorgien ihre Urstände feiern, dass es dem Zuhörer schlecht werden kann. Und da regt ihr euch über ein Gedichtchen von mir auf, in dem es vergleichsweise harmlos zugeht? Nennt mir doch mal die vier bis fünf Wörter, die euch stören, die jedoch, soweit mir bekannt ist, in jedem Schulhof und an jedem Stammtisch täglich rausgehauen werden. Von Hardcore-Ausdrücken ganz zu schweigen. |
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24.02.2022, 13:12 | #31 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
So jemand würde bei mir auch gleich rausfliegen. Das gleiche würde passieren wenn jemand meinen würde, er müsse Intimitäten mit hardcore Ausdrücken garnieren. Wie auf Schulhöfen oder deutschen Stammtischen gesprochen wird ist mir gleichgültig. Ich lese immer "dem Volk auf's Maul geschaut". Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Volk vorwiegend aus angetrunkenen Stammtischbrüdern und Schulkindern besteht. Auch sehe ich für mich keine Veranlassung meine Texte an den Jargon von Schulhöfen oder deutschen Stammtischen anzupassen. |
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24.02.2022, 15:25 | #32 |
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Du bist halt mehr beim Militär und bei den Einschusslöchern in die Stirn von Menschen zu hause. Jeder halt, wo er hingehört.
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24.02.2022, 19:09 | #33 | |
Zitat:
Aber okay, du hast es geschafft jetzt bin ich neugierig. Habe mir mal gerade eine Leseprobe von Hollebequ auf meinen E-Reader geladen. Mal schauen, ob ich ihn so spannend finde, dass ich das Buch kaufe. Ach ja, zur Sprache noch: Ich gebe AlteLyrikerin recht. Und Gedichte sollten poetisch sein. Das bekommt eine Vulgärsprache nicht hin. LG DieSilbermöwe |
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