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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen.

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Alt 18.07.2022, 13:09   #1
männlich Hans Plonka
 
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Standard Ethik

Ethik

Wer nicht glauben will, muss sich an seinem subjektiven Wissen orientieren. Für sein Verhalten ist die Ethik eine gute Orientierungshilfe. Wie alles ist Ethik auch relativ und steht so dimensional in Bezug zu Raum und Zeit sowie auch subjektiv zu Leben. Ethik umfasst alle Normen, auf denen verantwortungsvolles Handeln basiert. Dazu ist die Zielorientierung entscheidend, die dann immer für einen bestimmten Raum, einer Zeit und dem sich orientierenden Leben gültig ist. Für die Orientierung ethischen Handelns sollten die dimensionalen und subjektiven (Leben) Bezüge, so weit wie sie erkennbar sind, berücksichtigt werden. Die Nichtbeachtung von Bezügen kann subjektiv zu Vorteilen führen, führt in einer übergeordneten Einheit jedoch immer zu einem Schaden, der dann jedoch in weit größeren Einheiten einen Ausgleich findet. Bei der Orientierung ethischen Handelns sollten die dimensionalen und subjektiven (Leben) Bezüge, so weit wie sie erkennbar sind, berücksichtigt werden. Subjektiv wird Ethik oft mit Moral, sowie Gut und Böse verknüpft. Dies sind jedoch auch Begriffe, die nur einen subjektiven Bezug haben.
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Alt 19.07.2022, 09:46   #2
männlich MonoTon
 
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Also ist es doch unethisch gewesen mir als Kind eintrichtern zu wollen, dass ich keinen imaginären Freund habe, nur weil ich ohne Manipulation und Lehre an etwas glaubte? Er hat mich irgendwann allein gelassen, das fand ich sehr traurig. Vermutlich war er enttäuscht von mir.
Ich kann es ihm nicht mal übel nehmen.
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Alt 19.07.2022, 16:46   #3
männlich Hans Plonka
 
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Lb. MonoTon,

an Stelle von Glauben, sollten wir Denken setzen. Wir sollten bedenken, unter welchen Voraussetzungen ist es möglich und wie wahrscheinlich ist es.
Zitat:
Wie alles ist Ethik auch relativ und steht so dimensional in Bezug zu Raum und Zeit sowie auch subjektiv zu Leben.
LG Hans
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Alt 20.07.2022, 13:04   #4
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Das mit dem "Mal - intensiv - drüber- Nachdenken" finde ich schon sehr gut, lieber Hans.
Im privaten Bereich muss es auch so laufen, könnte man meinen.
Problem ist nur, das i.d.R. jeder das gut findet, was er macht und sagt, denkt oder glaubt, denn der Philosoph in sich selbst ist jedem vertraut. Der weiß haargenau, wie es gemeint ist. Und klar, jeder kann nur seinen eigenen subjektiven Horizont zu Rate ziehen und ihn zur Norm seines Handelns machen.
In Konflikt gerät, wer strafbare Handlungen für sich selbst legalisiert, wer z.B. das sexuelle Spiel mit Kleinkindern für eine ethisch notwendige Erziehung hält, oder die Blutrache für die einzig moralisch vertretbare Maßnahme hält, die einer guten Tradition und Familienethik entspricht.
Oder wer das Finanzamt betrügt, aus stillem Protest, weil er dem bösen Staat eins auswischen will, weil er den Schaden an der Allgemeinheit für ethisch vertretbarer hält, als den Schaden am einzelnen.
Das eigene Denken bleibt leider immer der limitierende Faktor bei aller Philosophiererei. Es lässt den Sturkopf Sturkopf bleiben, und der Rechthaber folgt seiner eigenen Rechtsauffassung, sonst wären sie nicht das, was sie sind - unbelehrbare und kritikresistente Schmalspurphilosophen.
Das alles lässt sich leider nur schwer überwinden. Da kann der einzelne nur wie er kann, und wenn er die falschen Bücher dazu liest, ist er zudem falsch beraten.

Was hältst du - in der gesellschaftlichen Dimension gesprochen - von einem ständigen Ethikrat, bestehend aus renommierten Wissenschaftlern, Juristen, Medizinern, Theologen etc., welcher bei gesellschaftsrelevanten Fragen (Sterbehilfe, Einbindung von KI, Abtreibung, Impfreihenfolge, Triage Systeme....) sich um eine ethisch vertretbare Antwort bemüht - als Orientierungshilfe und Empfehlung für den Gesetzgeber oder den eher eindimensionalen Denkertypus?
lG. Donna
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Alt 20.07.2022, 16:51   #5
männlich Hans Plonka
 
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Lb. Donna,

die Mitglieder eines Ethikrates müssten ihre Entscheidungen neutral nach der Logik treffen und nicht nach Interessen die von Gefühlen und Ideologien gesteuert werden. Kapazitäten aus verschiedenen Fachgebieten könnten sich gegenseitig helfen. Unsere Politik wird leider viel zu sehr von subjektiven Interessen und Macht gesteuert.

LG Hans
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Alt 20.07.2022, 17:19   #6
weiblich Ilka-Maria
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Logik?
Nach welcher?
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Alt 21.07.2022, 08:25   #7
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Lb. Donna,

die Mitglieder eines Ethikrates müssten ihre Entscheidungen neutral nach der Logik treffen und nicht nach Interessen die von Gefühlen und Ideologien gesteuert werden.
LG Hans
Ja, da sprichst du sehr weise Worte, lieber Hans! Vermutlich wird jeder, der in solch einen Rat berufen wird, sich seiner ihm zugänglichen Logik bedienen. Und wenn diese Logik nicht in das Weltbild von Hans Ponka passen will, haben wir ein Problem. Wird Hans diesem Rat eine gefühls-und ideologiegesteuerte Entscheidung unterstellen, weil er nur die eigenen Gedanken als logisch empfinden kann?
Ilka-Marie fragt zurecht- welche Logik ist maßgebend?
Es existieren ja schießlich oft genug diametrale Vorstellungen, der Theologe folgt vermutlich einer ganz anderen Logik als der Wirtschaftswissenschaftler. Wir bekommen das Resultat einer intensiven Beratung und Auseinandersetzung geliefert.
LG donna
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Alt 21.07.2022, 20:36   #8
männlich Hans Plonka
 
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Lb Ilka-Maria, Lb Donna,


Zitat:
Bei der Orientierung ethischen Handelns sollten die dimensionalen und subjektiven (Leben) Bezüge, so weit wie sie erkennbar sind, berücksichtigt werden.
Wenn ich von Logik geschrieben habe, dann nicht von einer subjektiven Logik, sondern von einer Logik, die auf einen Raum einer Zeit und auf einen subjektiven Kreis zutrifft.

LG Hans
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Alt 21.07.2022, 22:09   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Wenn ich von Logik geschrieben habe, dann nicht von einer subjektiven Logik, sondern von einer Logik, die auf einen Raum einer Zeit und auf einen subjektiven Kreis zutrifft.
Kannst du das näher erklären, damkit es auch eine Dumpfbacke wie ich versteht? Und falls es deine Fähigkeiten zulassen, in verständlichem Deutsch.
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Alt 22.07.2022, 04:08   #10
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Was ist daran so schwer zu verstehen, liebe Ilka- Marie?

Der Ethikrat hat einen Raum, logisch, er nimmt sich ordentlich Zeit, weil alle sehr gewissenhaft sind und da sitzen die Subjekte im Kreis zusammen, wenn sie diskutieren, damit sie sich dabei in die Augen schauen können.
Entschuldige Hans, dass ich da so einfach vorgegriffen habe, aber mit Logik kenne ich mich aus.

l.G. Donna
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Alt 22.07.2022, 06:50   #11
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Donna Beitrag anzeigen
Der Ethikrat hat einen Raum, logisch, er nimmt sich ordentlich Zeit, weil alle sehr gewissenhaft sind und da sitzen die Subjekte im Kreis zusammen, wenn sie diskutieren, damit sie sich dabei in die Augen schauen können.
Entschuldige Hans, dass ich da so einfach vorgegriffen habe, aber mit Logik kenne ich mich aus.
Dein Versuch, dich über die Aussage von Hans lustig zu machen, hilft auch nicht weiter. Ich bin vielmehr der Meinung, dass der Satz ein einziges Hohlgeschwätz ist, das sich jeglicher klaren Definition entzieht.
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Alt 22.07.2022, 10:33   #12
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Lb Ilka-Maria, Lb Donna,

Wenn ich von Logik geschrieben habe, dann nicht von einer subjektiven Logik, sondern von einer Logik, die auf einen Raum einer Zeit und auf einen subjektiven Kreis zutrifft.

LG Hans
Hi Ilka -Marie,

es ist also nicht die subjektive Logik, die Hans meint, logisch. Er meint ja nicht seine eigene hausgemachte Logik

sie trifft auf einen Raum zu
sie trifft auf eine Zeit zu
sie trifft auf einen subjektiven Kreis zu

diese Think Tank Bubble ist für mich z.B. solch ein Ethikrat. Es ist ein subjektiver Kreis. Subjektiv aus verschiedenen Richtungen wird ein Problem (das Objekt) beleuchtet. : Aus meiner Sicht stellt sich Triage z.B. folgendermaßen dar....
Und zum Schluss haben wir ein Ergebnis, welches von verschiedensten Seiten beleuchtet wurde.



Ich glaube nicht, dass Hans dieses "Hohlgeschwätz" auf sich sitzen lässt. Er wird mich bestätigen, du wirst sehen.
bin gespannt, Donna
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Alt 22.07.2022, 10:40   #13
weiblich Ilka-Maria
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Gib dir keine Mühe, Donna. Meine Frage an Hans war rein rhetorisch, im Grund erwarte ich von ihm keine plausible Antwort. Ich wäre nämlich verwundert, wenn er es ausnahmsweise mal hinbekäme, die Gedanken über seine Plastik-Philosophie zu ordnen. Deine Sichtweise ist für mich nicht interessant, denn ich habe sie nicht angefragt.
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Alt 22.07.2022, 13:07   #14
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Deine Sichtweise ist für mich nicht interessant, denn ich habe sie nicht angefragt.
Ja, davon ist auszugehen, liebe Ilka - Marie.
Denn es geht ja auch um Hans' Gedicht, und da wollen wir mal mächtig gespannt sein, wie wir es zu verstehen haben.
l.G Donna
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Alt 22.07.2022, 19:16   #15
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Lb. Ilka-Maria, lb. Donna,

Zitat:
Ich bin vielmehr der Meinung, dass der Satz ein einziges Hohlgeschwätz ist, das sich jeglicher klaren Definition entzieht.
Hohlgeschwätz gebe ich Dir bezüglich dieser Aussage zurück. Verständlich sind meine Aussagen, denn Donna hat sie gut verstanden.
Ethik ist relativ, denn:
Zitat:
sie trifft auf einen Raum zu
sie trifft auf eine Zeit zu
sie trifft auf einen subjektiven Kreis zu
Es muss also immer dazu angegeben werden auf was, wen und welche Zeit es zutrifft.
Zitat:
Ich wäre nämlich verwundert, wenn er es ausnahmsweise mal hinbekäme, die Gedanken über seine Plastik-Philosophie zu ordnen.
Wenn ich meine Gedanken veröffentliche, sind sie für jene die mich verstehen wollen verständlich geordnet. Philosophieren ist etwas Subjektives, dafür gibt es keine subjektbezogene Bezeichnung und wenn doch, dann ist es eine subjektive (Deine) Wortschöpfung, die ich hier nicht für sinnvoll halte.

LG Hans
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Alt 22.07.2022, 19:49   #16
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Philosophieren ist etwas Subjektives,...


Nach meinem Verständnis sind die Akteure der Philosophie bestrebt, der objektiven Wahrheit so nah wie möglich zu kommen.

Aber offensichtlich gehst du einen anderen Weg.
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Alt 23.07.2022, 08:13   #17
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Nach meinem Verständnis sind die Akteure der Philosophie bestrebt, der objektiven Wahrheit so nah wie möglich zu kommen.
Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Philosophieren ist etwas Subjektives. Wer nicht glauben will, muss sich an seinem subjektiven Wissen orientieren. Für sein Verhalten ist die Ethik eine gute Orientierungshilfe. Wie alles ist Ethik auch relativ und steht so dimensional in Bezug zu Raum und Zeit sowie auch subjektiv zu Leben. Ethik umfasst alle Normen, auf denen verantwortungsvolles Handeln basiert. Dazu ist die Zielorientierung entscheidend, die dann immer für einen bestimmten Raum, einer Zeit und dem sich orientierenden Leben gültig ist
LG Hans
Nun, das passt nicht zusammen.
Wenn wir typische ethische Problem betrachten-- Big Data, Geschlechtervielfalt, autonome Systeme, Beschneidung etc. - so wird das im deutschen Ethikrat sicherlich anders besprochen als bei der religiösen Führung im Iran, als beim Ältestenrat der Taliban oder in China... oder bei Hans Plonka, der sich an seinem subjektiven Wissen orientieren will. Insofern trifft es schon zu, dass der Ort entscheidend ist, und auch die Zeit, und die Bubble, in welcher wir leben.
Das Problem der persönlichen Überlegungen, liegt bei Dingen, die außerhalb des eigenen Horizontes liegen, weil sie zu komplex sind. Was mich nicht überzeugt, fällt meinem Weltbild, meinen Ängsten, meiner geistigen Flickschusterei, meiner Vorurteile, meiner Laune und letztendlich meiner momentanen geistigen Verfassung zum Opfer. Diese offensichtliche Anfälligkeit kann ich einer Allgemeinheit nicht antun, eine Lex Plonka in ethischen Fragen ist unzumutbar. Und weil es nur subjektiv sein will, ist es gleichermaßen willkürlich, und gefährlich. Man stelle sich nur einen Machthaber vor, der sich diese Plonka- Maxime zueigen macht, und sich darauf beruft. Natürlich kann ich mir das Denken von keinem Rat abnehmen lassen, aber ich kann die Subjektivität nicht zum Maßstab der Dinge erheben, weil es mir oder meinem subjektiven Kreis so passen will. Das hilft meiner Sturheit, meiner Kritikrestistenz und meiner Engstirnigkeit nicht viel weiter. Die Orientierung an eine Objektivität scheint mir da wesentlich einleuchtender, weil sie offen für andere Betrachtungen ist, Sie lässt das subjektive Empfinden außen vor, und untersucht erstmal, bevor sie ein Urteil fällt. Sie beruft sich auf mühsame, seriöse Forschung, die für mich und jedermann nachvollziehbar ist. Selbst was nicht in mein Weltbild und in meine Logik passen will, muss sich diese Überprüfungen und ggf. Revidierung gefallen lassen. Ich kann ja hingehen, und mir die einzelnen Untersuchungen im Detail betrachten
Wenn ich das alles grundsätzlich in Fage stelle, und alle Untersuchungen und Grundlagen für gefaked, manipuliert, und für eine Lüge halte, um sie dann wieder meiner Subjektivität und meinem Horizont zu unterstellen, dann habe ich u.U. in Wirklichkeit ein Vertrauensproblem, was sich nicht mit solchen Überlegungen und Statements lösen lässt.
Was hältst du davon, lieber Hans?
L.G.Donna

Geändert von Donna (23.07.2022 um 09:27 Uhr)
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Alt 23.07.2022, 09:15   #18
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Lb. Ilka-Maria, lb. Donna,

Zitat:
Nach meinem Verständnis sind die Akteure der Philosophie bestrebt, der objektiven Wahrheit so nah wie möglich zu kommen.

Aber offensichtlich gehst du einen anderen Weg.
Ich gehe den Weg, wie ich ihn in meinem Aufsatz "Erkenntnisforschung" beschrieben habe. Jeden anderen Weg halte ich für nicht sinnvoll.

Zitat:
Nun, wenn wir wir ein ethisches Problem betrachten, das wird im deutschen Ethikrat sicherlich anders besprochen als bei der religiösen Führung im Iran, oder beim Ältestenrat der Taliban,
Jede Abhängigkeiten wie z.B. an Ideologien oder andere Interessen und Gefühle, dürfen bei einer Erkenntnissuche und der Bestimmung von Ethik keinen Einfluss haben.

LG Hans
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Alt 23.07.2022, 11:12   #19
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Ich gehe den Weg, wie ich ihn in meinem Aufsatz "Erkenntnisforschung" beschrieben habe. Jeden anderen Weg halte ich für nicht sinnvoll.
Da niemand hier diesen Aufsatz kennt, ist es völlig fruchtlos, auf ihn zu verweisen.
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Alt 23.07.2022, 12:55   #20
männlich Hans Plonka
 
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Lb. Ilka-Maria,


Zitat:
Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Ich gehe den Weg, wie ich ihn in meinem Aufsatz "Erkenntnisforschung" beschrieben habe. Jeden anderen Weg halte ich für nicht sinnvoll.
Da niemand hier diesen Aufsatz kennt, ist es völlig fruchtlos, auf ihn zu verweisen.
Diesen Aufsatz habe ich am 19.3.2021 hier im Form eingestellt. Es gab einen Kommentar von Dir und eine Antwort von mir.

LG Hans
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Alt 23.07.2022, 13:07   #21
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Lb. Ilka-Maria,



Diesen Aufsatz habe ich am 19.3.2021 hier im Form eingestellt. Es gab einen Kommentar von Dir und eine Antwort von mir.

LG Hans
Okay. Da muss ich graben.

Ein Link wäre schön gewesen, macht aber nix. Ist ja nicht dein Problem.

P.S.:
Das stimmt nicht ganz. Das Datum ist nicht korrekt, aber ich habe das Posting trotzdem gefunden. Es stimmt aber nicht, dass ich deinen Aufsatz kommentiert habe, sondern ich habe ihm lediglich einen Link beigefügt. Das war's dann auch mit dem Faden. Resonanz null.
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Alt 23.07.2022, 13:28   #22
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Aber jetzt mal etwas anderes, Hans,

ich bewundere deine Haltung und dein Durchstehvermögen. Anfangs, als du ins Forum kamst, schriebst du einmal, du fühltest dich nur geduldet.

Dem ist nicht so. Auch wenn ich, wie macher anderer User, die Welt mit anderen Augen sehe als du, und wir dir deshalb kräftig kontra geben, bist du deswegen nicht weniger vollwertig wie jeder, der sich hier seinen Blick auf die Welt von der Seele schreibt.

Letztendlich ist jeder von uns sein eigenes Universum.

Kurz: Ich bin mit dir nie einig, aber ich schätze dich und will, dass du dich auch bei Gegenfeuer auf Poetry wohl fühlst. Ich bin dir jedenfalls wohlgesinnt und finde es gut, dich bei uns zu haben.

Mach weiter so!

LG
Ilka
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Alt 23.07.2022, 14:04   #23
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Ethik ist also nur eine Art und Weise mit persönlichen Erfahrungen auf persönlicher Ebene fertig zu werden.
Solange ich niemanden verletze ist meine Ethik immer die richtige, sonst driftet diese Ethik schnell in Manipulation oder Missbrauch ab.
Das gilt für Glauben, im Sinne geistiger Unversehrtheit, oder auch praktische Anwendung, im Sinne von körperlicher Unversehrtheit.
Ethik ist nichts anderes als der Weg Dinge an andere heran zu bringen, ohne ihnen direkt zu sagen, dass sie eigentlich nicht vertretbar sind.
Dazu wird an den "gesunden/rationalen" Menschenverstand appelliert, der bei jedem Individuum, das ethische Bedenken hat, (da es falsche Dinge als falsch hinterfragen muss) schon im Vorfeld nicht als Vorhanden akzeptiert.
Wer ethische Voraussicht besitzt lebt einfach nach ethischen Grundsätzen und lebt anderen diese Grundsätze vor. Einige haben falsche Grundsätze weil sie ein falsches Bild von gemeingültiger Ethik besitzen und einem Wahnbild folgen.
Als Beispiel

Jeder Veganer lebt nach der ethischen Vorstellung, dass das Töten von Tieren dem Recht des Tieres entgegenwirkt Unversehrtheit zu erleben.

Also muss ein Veganer jedem erzählen wie er die ethischen Bedürfnisse eines Tieres vertritt um im Gegenüber unwohl sein auszulösen seinem Bedürfnis nach Fleisch nachzugeben. Im Großen und Ganzen wird daran appelliert seinem eigenen leiblichen Wohl zu suggerieren, das es nicht mehr benötigt wird Fleisch zu konsumieren, weil Zeiten des Jagens wohl Zeiten von gestern sind. Ganz gleich ob der Körper die zufuhr von Fleisch benötigt um seinen B12 Haushalt aufrecht zu erhalten.
Es ist ethisch nicht von Nöten Fleisch zu Jagen und zu Töten.
Gemeint ist aber eigentlich die Massentierhaltung, Überproduktion, Misshandlung und Überkonsum.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ist es ethisch Korrekt ein Tier zu verachten und nicht zu konsumieren? Ist es umsonst gestorben da es am Ende nicht mal Wert ist konsumiert zu werden?

Ethisch korrekt wäre es dem Menschen nahezulegen er solle sich sein Fleisch entweder selbst erjagen, oder aber zu einem Jäger gehen und diesen bitten ein Tier zu erlegen dass die Person die es Schlachten will selbst groß gezogen hat, um seinem Bedürfnis nach Fleisch gerecht zu werden.
Erst wenn der Mensch sein Essen selbst erlegen muss, oder etwas in dass er Zeit investiert hat und dann zu seinem Nutzen ausbeuten soll zeigt sich eine ethische Realisierung. Die Frage wäre, bin ich selbst dazu im Stande den Schritt zu tun mir zu nehmen was ich möchte und dabei respektvoll mit dem Leben vor mir umzugehen, oder gehe ich weiter den respektlosen Weg zu nehmen was bereits da ist ohne darüber nachzudenken woher es kommt?

Ich muss nicht jeden Tag Fleisch konsumieren, nicht mal einmal die Woche, aber alle paar Wochen empfinde ich als Normal und ethisch Vertretbar.

Ethisches Handeln ist oft nichts weiter, als die Kunst der Manipulation, andere Glauben zu machen man handele in ihrem Interesse.

In der Politik wird oft die ethische Meinung der Mehrheit reflektiert.
Die Politik ist der Beste Spiegel dafür wie ein einzelnes Individuum dafür zu sorgen hat die Dummheit der Masse im Volk zu vertreten. Denn egal wie absurd die Meinung dieser einzelnen Person auch zu sein scheint, sie vertritt die Ansicht von Wählern.

Ich werf das jetzt einfach mal so in die Diskussion und schau was dabei herum kommt.
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Alt 23.07.2022, 14:58   #24
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Was für ein Sermon! Ich bin gerade dabei, ein saftiges Hüftsteck zu essen. Aber mir kam noch nie in den Sinn, einen Menschen zju morden. Ich bin halt ein Situations-Ethiker, und wer weiß, ob nicht doch einmal einem Mitmenschen den Schädel einschlagen werde.

Ethik ist gut für Religion und Philosophie, aber untauglich für den Alltag.
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Alt 23.07.2022, 23:48   #25
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Sermon, umgangssprachlich, abwertend langweiliges, weitschweifiges, nichtssagendes Gerede, Geschwätz

Zitat:
Ethik ist gut für Religion und Philosophie, aber untauglich für den Alltag.
Religion und dessen Ausleben ist für mindestens 70 % der Bevölkerung Alltag, egal welchen Glaubens. Es handelt sich bei der Ethik nur um zentrale Werte. Sittenhaftes Verhalten.

Allerdings hielte ich mehr davon ein Kind empathisch zu erziehen, anstatt ihm religiöse Zwangsvorstellungen einzureden.
Jemand der auf den Glauben als Argumentationsgrundlage zurück greift, sieht darin oft die Chance sich von Verantwortung frei zu sprechen. Zudem empfinde ich diese Weise oft Gleichwertig mit Gaslighting, da man jemandem etwas weiß machen will das nicht greifbar oder real erscheint. Aber als solches unterjubeln möchte. Massen/Gruppenmanipulation.
Empathische Kinder sind sich klar darüber, das auftretendes Fehlverhalten Personen/Charakter abhängig ist und nicht von sich gewiesen werden kann und man Verantwortung trägt. Die ethisch zentralen Werte eines Empathen beziehen sich demnach darauf, gar nicht erst in eine solche Lage zu geraten und bedacht zu Handeln.

Ein Empath vertritt m.E. ethisch höhere Werte als ein Religionsanhänger.
Religiöse Menschen neigen dazu mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn etwas nicht ihrem Verständnis entspricht, oder sich nicht mit suggeriertem vereinbaren lässt.
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Alt 24.07.2022, 00:04   #26
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Ein Empath vertritt m.E. ethisch höhere Werte als ein Religionsanhänger.
Religiöse Menschen neigen dazu mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn etwas nicht ihrem Verständnis entspricht, oder sich nicht mit suggeriertem vereinbaren lässt.
Diese Aussage halte ich für anfechtbar. Empathie ist kein per se positiv besetzter Begriff. Auch ein psychopathischer Massenmörder kann empathisch sein. Gerade diejenigen Menschen, die sich auf Manipulation verstehen, sind empathisch, denn wenn sie sich nicht in andere heineinfühlen könnten, wüssten sie nicht, wie man sie steuern kann. Die Marketing-Branche lässt grüßen, denn da geht es nur um "Empathie". Bedauerlicherweise hat sich dieser halbgare Modebegriff als positiv durchgesetzt und den Begriff der "Sympathie" ins Abseits gedrängt, der unmissverständlich für Einfühlung und Mitleiden stand. Aber damit lässt sich keine Werbung durchziehen und kein Produkt verkaufen.

Ebenso kann ich nicht zustimmen, dass religiöse Menschen grundsätzlich "mit dem Finger auf andere zeigen", sondern ich halte das für ein Vorurteil verunglimpfenden Charakters. Es gab religiöse Menschen, die ihren Glauben so ernst genommen haben, dass sie ihr Leben für andere hergaben - freiwillig.

Wer glaubt, ein ethisch handelnder Mensch zu sein, überschätzt sich. Ethisches Denken und Handeln kann nur ein erstrebenswertes Ziel sein, es im Alltag fehllos zu leben ist von niemandem durchzuhalten. Das beginnt schon bei solchen "Kleinigkeiten" wie das Erschlagen einer Stechmücke, die wie jedes Lebewesen dieser Erde ein Recht auf ihre Existenz haben sollte. Oder fragt jemand danach, wieviele Hamster und Kitze bei der Getreideernste von den Maschinen weggesäbelt werden für das Mehl, aus dem unser Brot gebacken ist? Gibt jemand mit einem Bedürftigen Mitleid, der von einem Ladenbesitzer von seinem Zugang weggescheucht wird, weil sich die Laufkundschaft belästigt fühlen könnte?

Bevor jemand leichtfertig über Ethik, Empathie und höhere Werte parliert, sollte er erst einmal sich selbst unter die Lupe nehmen und seine dunklen Ecken ausleuchten. Der Mensch ist viel zu komplex, um ihn mit zwei Allgemeinplätzen einordnen zu können.
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Alt 24.07.2022, 03:24   #27
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Ich wollte darauf eigentlich etwas Antworten, aber ich denke ich tue besser daran es nicht zu tun.
Stattdessen entschuldige ich mich für mein Verhalten in einem Faden der Ethik benannt ist, über die Ethik und daran anknüpfende Begriffe parlieren zu wollen. Vor allem so leichtfertig.
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Alt 24.07.2022, 07:56   #28
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Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Stattdessen entschuldige ich mich für mein Verhalten in einem Faden der Ethik benannt ist, über die Ethik und daran anknüpfende Begriffe parlieren zu wollen. Vor allem so leichtfertig.
Du warst damit gar nicht gemeint, MonoTon. Losgetreten hat Hans Plonka das Thema. Nur kann niemand so tun, er hätte er oder sie Ethik verstanden oder sei nach ihren Maßstäben erzogen, während wir uns dick und krank fressen, bis zur Ohnmacht vollsaufen, die Tier-und Pflanzenwelt ausrotten, die Umwelt zumüllen und die Luft mit Gasen verpesten, die unsere Kinder einatmen. Da fragt man sich, ob die Religion nicht schon einen Schritt weiser war, wenn sie die Völlerei zur Sünde deklarierte. Oder auch Ex-Kanzler Ludwig Erhardt: Maßhalten!. Sie wollten niemanden kasteien, sondern, dass die Leute gesund und bodenständig blieben.

Wer nach ethischen Normen leben will, sollte mit einem Gebot Jesu Christi beginnen: "Wer von euch frei ist von Schuld, der werfe den ersten Stein." Und dazu stehe ich, obwohl ich keiner Religion angehöre. Wir alle sind Sünder, weil uns das Leben Fehltritte nicht erspart.
__________________

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Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2022, 17:09   #29
weiblich Donna
 
Dabei seit: 02/2020
Beiträge: 406

Danke lieber Hans, dass du uns soviel Diskussionsstoff beschert hast. Damit hast du ja einen ordentlichen Stein ins Wasser geworfen, der mächtig Wellen geschlagen hat.
Vielleicht konnte der eine oder andere Aspekt dieser Diskussion deine "Erkenntnisforschung" sogar weiter vorantreiben.
Viel Spaß bei deinen weiteren Forschungstätigkeiten und halte uns auf dem neuesten Stand
L.G. Donna
Donna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2022, 18:29   #30
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
Ort: 59590 Geseke
Beiträge: 847

Ethik trennt das Positive vom Negativen oder anders benannt das Gute vom Bösen. Das Positive sowie das Negative gibt es in bestimmten Grenzen (Raum, Zeit), sowie in der Betrachtung (Erkenntnis). Die Betrachtung hat jedoch keinen Einfluss auf den bestehenden Unterschied von Positiv und Negativ. Auch wenn etwas als positiv oder negativ betrachtet (erkannt) wird, muss dies nicht der Betrachtung entsprechend so sein. Umfassend denke ich, dass der Erhalt und die Mehrung von Ordnung innerhalb von Begrenzungen (Raum, Zeit) positiv und so auch ethisch ist. Nach dem Gesetz der Entropie gibt es im Gesamten eine stetige Minderung von Ordnung, sodass das Gesamte soweit wie wir es betrachten, erkennen und verstehen, als überwiegend nicht ethisch zu bezeichnen ist.
Unterschiedliche Ansichten und Meinungen sind doch die Grundlage für Diskussionen. Dann wenn es nicht schadet sollte es toleriert werden auch wenn sie falsch sind.

LG Hans
Hans Plonka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2022, 23:18   #31
männlich Ex-Tristanhirte
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2021
Beiträge: 139

Hallo Hans,

Physik mit Ethik zu verbinden, ist schon mal ein interessanter Ansatz. Du scheinst interdisziplinär zu arbeiten. Gefühlt hinkt deine Logik jedoch schon, noch bevor sie die ersten Schritte gehen konnte, denn ich frage mich bei der folgenden These (die einleitenden Worte, wonach Positives und Negatives nur „in Raum und Zeit“ stattfinden könnten (wo denn sonst – im Nichts?), ignorier ich mal):

Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Umfassend denke ich, dass der Erhalt und die Mehrung von Ordnung innerhalb von Begrenzungen (Raum, Zeit) positiv und so auch ethisch ist.
ob die „Mehrung von Ordnung“ (ich schätze mal, du meinst ihre Potenzierung, Ordnung ist kein Gegenstand) in den deutschen Konzentrationslagern der 1930er/ 40er für dich somit auch positiv und ethisch war (dieser Teil war eine rhetorische Frage, das traue ich dir nicht zu)? Oder die gegenwärtige „Mehrung von Ordnung“ in Nordkorea, China, Syrien... (das war keine rhetorische Frage)? Und von welcher Instanz soll die „Mehrung von Ordnung“ eigentlich ausgehen? Von oben, von unten (dem „Volk“(deine Ablehnung "des Gesamten" lässt deine Antwort jedoch schon mal erahnen))? Jetzt sag nicht nach der subjektiven Logik von Raum und Zeit – Raum und Zeit taugen schlecht zum Anthropomorphismus und wie du allein schon an diesem Thread erkennen könntest, unterscheiden sich die subjektiven Logiken von Menschen zum Teil sehr stark. Das, was wir für richtig und falsch halten und auf die Gesellschaft für applizierbar erachten, ergibt sich in erster Linie aus soziokultureller Sozialisation, elterlicher/frühkindlicher Prägung und persönlicher Erfahrung und könnte in ihrer Gesamtheit wohl als Ideologie bezeichnet werden (natürlich ein sehr scharfer Begriff, immer bezogen auf ihre gesellschaftliche Anwendung), die sich von Mensch zu Mensch unterscheidet und auch gar nicht vermieden werden kann. Sofern du nämlich mal konkret werden würdest, was du dir im Einzelfall als richtig und falsch vorstellst, dürfte es wohl ziemlich leicht sein, dich einer Gruppe mit ähnlichen Weltanschauungen einzuordnen.

Herzlich
Tristanhirte
Ex-Tristanhirte ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2022, 16:47   #32
weiblich Donna
 
Dabei seit: 02/2020
Beiträge: 406

Zitat:
Zitat von Tristanhirte Beitrag anzeigen
Das, was wir für richtig und falsch halten und auf die Gesellschaft für applizierbar erachten, ergibt sich in erster Linie aus soziokultureller Sozialisation, elterlicher/frühkindlicher Prägung und persönlicher Erfahrung und könnte in ihrer Gesamtheit wohl als Ideologie bezeichnet werden (natürlich ein sehr scharfer Begriff, immer bezogen auf ihre gesellschaftliche Anwendung), die sich von Mensch zu Mensch unterscheidet und auch gar nicht vermieden werden kann.
Interessant, lieber Tristanhirte,
so frage ich mich, nach welchen ethischen Grundsätzen sich globale Strukruren richten, die ja ausdrücklich keine Ideologie oder Religion bedienen wollen: Nobelpreis Gremium, UN, internationaler Gerichtshof, oder NGO's wie Green Peace, Amnestie International, etc.
Gibt es so etwas wie eine Welt Ethik? - Freude schöner Götterfunke
L.G.donna
Donna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2022, 18:51   #33
männlich Ex-Tristanhirte
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2021
Beiträge: 139

Moin Donna,

also eigentlich meinte der zitierte Abschnitt Einzelpersonen, die zwangsläufig ein persönliches Raster aus bewussten/Unbewussten Wertvorstellungen (die meisten sind wohl unbewusst, zumindest, sofern das berühmte Freudsche Über-Ich-Ich-Es-Schema noch vom Grundsatz her zeitgemäß ist) mit sich tragen und sich darauf aufbauend verhalten. Diese Wertvorstellungen mögen auf der kleinsten Mikroebene zwar differieren, einen gemeinsam Überbau haben sie aber alle. Mit dem soziokulturellen und ethische Werte vermittelnden Überbau meine ich v.a. das prägende Umfeld: Familie, Freunde, Schule, Arbeit, „Schicht“, Land… und dessen kulturelle Normen. Wertvorstellungen sind ja schließlich Teil einer Kultur, in der man lebt/aufwuchs und der man sich nicht entziehen kann.
Aber auch Organisationen bzw. ihre Richtlinien, nach denen sie sich halten wollen, müssen/mussten zwangsläufig Werturteile fällen und Entscheidungen treffen, sobald sie vor eine Wahl gestellt werden/wurden. Ethik spielt in den zu treffenden/getroffenen Entscheidungen der von dir genannten Organisationen natürlich eine unterschiedliche Rolle: für das innerhalb einer ästhetischen Sphäre seine Entscheidungen treffende Literatur-Gremium vermutlich weniger (wenngleich ideologische, nach mehr Gerechtigkeit strebende Strömungen wie die postkolonialen oder genderspezifischen der Literaturwissenschaft mit einfließen dürften), als das sich explizit für ethische Grundsätze einsetzende aktivistische Greenpeace. Sofern sie sich auf eine gemeinsame Makro-, bzw „globale“ Ebene ethischer Normen verständigt haben, wird das wohl reichen, um Differenzen auf Mikroebene zu kaschieren. Aber „eine“ globale Kultur (wobei sich hier die Frage stellte, was du mit „global“ meintest? Die aufgelisteten Organisationen stammen ja primär aus „dem Westen“ und sind mehr (links-)liberal ausgerichtet) mit einem einzigen ethischen Grundsatz dürfte es wohl kaum geben, dafür sind ihre Ausprägungen, in denen Ethik auf eine Rolle spielt, zu vielseitig.

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Tristanhirte

Geändert von Ex-Tristanhirte (25.07.2022 um 20:25 Uhr)
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