Das Nachgeben und die Klugheit

[Sinneswandler]

Wieder greife ich zur Axt,
zerspalte einen Spruch,
erforsche mal sein Innerstes
begutachte den Bruch.
Ist Nachgeben denn wirklich klug?
Wenn man sich daran hält?
In meinem Leben fiel mir auf,
dass mir das nicht gefällt.
Ich hatte Berge voller Klugheit,
jede Kammer prall gefüllt,
doch war stets meine Umgebung
von den Dummen zugemüllt.
Ja, die Hecke wuchs und wuchs,
zu mir drang kaum Tageslicht,
doch den lieben Nachbar von mir,
störte das bei Leibe nicht.
Bitte schneiden sie die Hecke,
sie ist viel zu hoch und weit!
„Hau bloß ab, lass mich in Ruhe“,
sprach er wütend, suchte Streit.
Mich zu streiten war mir lästig,
ich gab nach, denn ich bin klug,
sah die Hecke munter wachsen,
bis sie bei mir Wurzeln schlug.
In der Einfahrt parkten Autos,
nicht von mir, doch überall,
dass sie da nicht stehen sollten,
war für mich ein klarer Fall.
Einmal stieg ein Fremder aus,
ich nutzte den Augenblick,
fragte höflich ob das sein muss,
er meinte, “ ob ich noch tick?“
Ja, so ließ ich ihn gewähren,
macht mir nichts, denn ich bin klug,
doch so langsam dämmert mir,
dieses Sprichwort füllt Betrug.
Immer kann man nicht nachgeben,
sonst wird man nur noch beschissen,
denn der Welt herum fehlt Klugheit,
sie nutzt schamlos dieses Wissen.

[Sinneswandler]

Gehört wohl eher in die Philosophisch und Nachdenken Kategorie...
Wusste aber nicht, wie sich das noch ändern lässt...