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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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24.08.2011, 09:52 | #1 |
R.I.P.
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Stumm
Stumm leidet sie. Ihr Angesicht:
fahlgrau.Verdorrte Erde hofft, daß aus den Wolken bricht, was ihr Gesundung werde. Krank liegen Büsche wie Gebein; der Himmel ist zu nah. Zu weiß. Platanen häuten sich und fein krüllt sich das Gras. Es ist so heiß. Die Sonne ist, wie ewig, Feuerball; sie kümmert weder Ziel noch Widerhall, noch nie war Mitleid ihr zueigen. Mag ich auch tränenvoll mich neigen vor Feldern, die nach Wasser schrei'n: Verbranntes Antlitz wird heut schweigen. Und morgen voller Narben sein. Juli 2008 (c) |
24.08.2011, 14:12 | #2 |
Forumsleitung
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Fast dachte ich, einige von uns hätten im Augenblick die gleichen Gedanken - aber nein, das Gedicht stammt aus dem Jahr 2008 und verdankt seine Wiederbelebung nicht aktuellen Gedanken, sondern der Erinnerung und Assoziation. Auch fällt es nicht unter die sportlich-lyrische Herausforderung, ein Sonett sein zu wollen, sondern es folgt einer eigenen Form.
Da sieht man doch, welche Schätzchen in so manchen Truhen schlummern. |
24.08.2011, 17:52 | #3 |
In der Tat - ein Schatz!
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24.08.2011, 22:46 | #4 |
abgemeldet
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Ich kann nur zustimmen, ein Leckerbissen. Dazu einer, der darunter leiden würde, presste man ihn in die Sonettform. Aber es macht mir Lust, wieder ein solches zu schreiben
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24.08.2011, 22:56 | #5 |
R.I.P.
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Ilka-Maria hatte mich durch ihr Hitze-Gedicht dazu angeregt, dieses uralte Stück auszugraben.
Später mehr... Thing |
24.08.2011, 23:35 | #6 |
abgemeldet
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ROMchen. du warst schon geraumstens gut und: steigerst dich weiters. staunenswert. gratulien.
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31.08.2011, 16:34 | #7 |
Dieses Gedicht einmalig,
fantastisch dargestellt, das Leiden der Natur. Man kann es spüren und nachvollziehen,vor sich sehen und fast erleben. Super! Danke |
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01.09.2011, 13:16 | #8 |
mal wieder eine schön eingefangene Atmosphäre aus deiner Feder;
schwer und traurig in der Lautmalerei. Respekt Jörg |
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03.09.2011, 01:52 | #9 |
Hallo Thing,
eine ganz eigene Strophenform, fast als würde sie dem Sonett trotzen wie die Natur der Sonnenhitze.
Neu war mir der Begriff "krüllt", für vermutlich kräuselt oder Ähnliches. Dieses Jahr hatten wir derlei Probleme ja nicht, aber ich denke, der Text steht ja auch mehr für das "Darben" des Lebens ansich unter der Sonnenwillkür der Götter. LG Perry |
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03.09.2011, 22:19 | #10 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Ihr Lieben!
Das Lob tut gut! "gekrüllt" ist ein Tabakindustrieausdruck. Je dünner geschnitten (feinfädiger), desto feiner gekrüllt. Das Gedicht hat mit einer Metapher auf das Leben ansich nichts zu tun, ist wirklich als reines Naturgedicht geschrieben. Der Sommer war schier mörderisch. LG! Thing Ich lege euch dies https://www.poetry.de/showthread.php?t=28799 an Eure wohlwollenden Herzen .... |
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