Band

[Dyspoesie]

Band


Du hast nicht mal zurück geschaut
und bist einfach gegang'.
Aus deinem Mund kein einzig' Laut,
kein Wort, kein Satz, kein Klang.

Ich rief nach dir, wollt' hinterher,
doch warst du für mich taub.
Mir fehlte Kraft, die Beine schwer,
am Boden festgeschraubt.

Das einstig' Band, das uns verband,
gedehnt auf höchstes Maß.
Dass ich darüber Liebe fand,
ist, was ich dann vergaß.

Und als es riss, war nichts mehr da,
war alles fort und leer.
Als ich des Todes Antlitz sah,
begrüßte ich ihn sehr.

[Laie]

Hallo Dyspoesie,

auch dieses Gedicht gefällt mir gut. Wenn eine Liebe endet ist es immer schwer zu verstehen, egal ob man derjenige ist, der verlassen wird, oder der, der verlässt. Man fragt sich, wie sich etwas derart schönes bis zur Entzweiung verändern kann. Du hast mit deinem Band ein schönes Bild dafür gefunden. Und dass einem der Tod offenbar einen Ausweg aufzeigt, kann ich auch verstehen. Man sollte ihn ignorieren.

Die einzigen Stellen, die mich stören, sind die Verkürzungen "gegang", "einzig" und "einstig". Vor allem "gegang" ist eindeutig dem Reim geschuldet und wirkt etwas unbeholfen. Da du in dieser Strophe bereits von einem "Laut" schreibst, könntest du meiner Meinung nach auf "Klang" verzichten und so vielleicht auch die Verkürzung umgehen. Aber das ist natürlich nur meine Ansicht

Alles in allem gern gelesen!

Gruß,
Tiger

[Dyspoesie]

Huhu Tiger,


vielen Dank für deine lieben Worte und die Tipps.

Der Tod ist ja ständiger Begleiter in meinen Gedichten, was natürlich auch mit meinem Benutzernamen zusammenhängt.
Insofern hoffe ich einfach, dass niemand tatsächlich vermutet, dass ich kurz vor dem Suizid stehe. =)

Und so stimme ich dir zu, dass der Tod zwar einen potentiellen, dauerhaften Ausweg aus dem temporären Leiden darstellen kann, aber niemals leichtfertig gewählt werden sollte.


Lieben Gruß
Dyspoesie