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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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17.02.2024, 22:18 | #1 |
Die Bergwiese
Hoch oben in den Bergen
liegt meine Wiese über Abgründen zwischen Felsklüften und den himmlischen Lüften Wo alle Linien stürzen wo kein Halten mehr ist Weit, weit oberhalb der Alm Weit oberhalb des Kuhgeläut dort, wo Stein- und Eisschlag dräut Im Sonnenschein zu dieser Stund so freundlich, so verzaubert still was nur beginn ich mit dieser Zeit wer bin ich an diesem heimlichen Ort denn jeder Weg führt von hier fort Ich sagte zu dir: "Ja, die Wiese, was soll ich über sie schreiben? Bergkitsch, mehr kann es nicht sein“ Dir schien das lachhaft und egal du wusstest ich habe jede Wahl Ich blieb dort oben nie stehen und ließ den Moment vergehen aber sie lebt in mir in ewigem Grün in Farben wie ein fremdes Land und in all meinen Träumen ergreif ich dort deine Hand |
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19.02.2024, 10:55 | #2 |
Hallo Ludwig,
wir kennen uns noch nicht. Sei herzlich willkommen. Die ersten beiden Strophen haben mich eingeladen, auf die Berge zu kraxeln. Einfach schöne Bilder. Besonders "Wo alle Linien stürzen", wunderbar. Leider erlosch das Gefühl, weil die dritte Strophe Fragen aufwirft. Jemand scheint deinen Bergmoment nicht zu teilen. Macht sich wohl noch lustig. Und die letzte Strophe erschließt sich mir gar nicht, weil du plötzlich nie stehen bleibst und die Momente einfach vergehen lässt. Mir kam sogar der Gedanke, als hättest du/ vielmehr dein LI einen lieben Menschen verloren. Und kannst deshalb alles Schöne in den Bergen nicht mehr genießen. Du siehst, es fing wunderbar an und dann ... vielleicht kann man hier und da noch drehen und wenden. Nette Grüße, Candlebee |
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19.02.2024, 18:49 | #3 |
Liebe Candlebee,
vielen Dank für deinen netten Willkommensgruß und den schönen Kommentar. Und wirklich hast du es eigentlich Punkt für Punkt getroffen, fast schon unheimlich genau! Ja diese Wiese gibt es wirklich: umgeben von Steilhängen hoch über den Almwiesen. Ein unerwartetes Idyll auf einer Wanderung, das mich ungewöhnlich bewegte und ergriff. Ich wanderte trotzdem einfach durch und blieb nicht stehen, was mich nachträglich ärgerte. Und ja es kommt jemand anders ins Spiel, ich erzählte ihr von dieser Wiese und dass ich gerne ein Gedicht darüber schreiben würde, aber Bedenken habe es würde als Kitsch aufgefasst. Darüber war sie amüsiert und verwundert, dass ich soviel auf andere Meinungen gab. Es war eine der letzten Gespräche mit ihr über Gedichte, eines der letzten überhaupt...und seitdem ist diese Wiese in meiner Erinnerung mit ihr verknüpft, dieses Bergidyll ist zu einer Erinnerung an sie geworden. Das Gedicht ist also schon absichtlich in der Mitte gebrochen, aber du hast trotzdem recht es verliert dann auch stark an Qualität (vor allem die vorletzte Strophe, die ist richtig schlecht) und ich habe es nicht besonders gut lösen können. Aber ich wollte das Gedicht über die Wiese doch schreiben und es jetzt nicht mehr umbauen. Liebe Grüße, Ludwig |
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20.02.2024, 07:45 | #4 | |
Lieber Ludwig,
auch mir gefällt dieses Gedicht über die Bergwiese sehr. Ich glaube, du hast einen ganz besonderen eigenen Stil gefunden. Was es bedeutet, darüber wurde ja schon ausgiebig gesprochen. Ich finde auch die zweite Strophe besonders gut gelungen, allerdings stört mich grammatikalisch etwas: Zitat:
Edit: Vielleicht „weit oberhalb vom Kühlgeläut'," aber das mit dem Apostroph ist auch keine zufriedenstellende Lösung. Sorry, dass ich so pingelig bin, aber ich bekomme den ganzen Tag Grammatik um die Ohren gehauen, und abends auch. LG DieSilbermöwe |
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20.02.2024, 22:08 | #5 |
Liebe Silbermöwe,
danke dir für dein Lob! Und natürlich hast du recht mit der Genitivendung. Es war mir selbst auch bewusst, aber ich wusste keinen Ersatz und dachte es fällt kaum auf... Nein ernsthaft, es ist nicht das erste Mal, dass mir der Genitiv am Zeilenende Ärger bereitet. Mit dem Genitiv -s- oder gar -es- kann man am Zeilenende kaum ein Wort enden lassen, der Reim ist meist unschön und das Nomen oft seines Klanges beraubt. Ich lasse den Genitiv leben und nehme mir ab und an die Freiheit ihn ohne Endung dahin vegetieren zu lassen. Viele Grüße, Ludwig |
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20.02.2024, 23:06 | #6 |
Hallo...
...bitte um pardon, dass ich mich hier einmische, aber wie wäre es mit: "weit (oder: hoch) über allem Kuhgeläut"? Damit wäre der Genitiv umgangen, der unsereinem in der Tat oft das Leben schwer macht... Gruß Cornelius |
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