Zucker im Kaffee bei Poetry.de

Ex Carina M. · 24.11.2012, 07:53

Zuckergüsse

Die Tür geht auf, Duft von frisch gebackenen Brötchen und Brot umgibt mich mit Wärme, lässt mich die kalte Welt vergessen.
Es ist heute, trotz Sonne wirklich frostig.
Hier im Bistro ist es kuschelig warm.
Die Gäste sitzen vor heißem Kaffee, Gebäck oder belegten Brötchen.
Man könnte schon schwach werden bei all den köstlichen Sachen.

Berliner, frisch und lecker, steht auf einem Schild, wahlweise mit Zucker oder Zuckerguss, grinsen zu mir herüber.
Knusprige Brötchen lachen mich an, belegt mit Käse und Schinken, mit Tomaten, Salat und Eiern.
Ein Pudding strahlt zu mir herüber, weiß mit roter Kirschsoße.
Ob ich mir einen davon gönnen sollte?

Die Soße ist über den Rand des Schüsselchens gelaufen.
Übergelaufenes Blut?
Wer hat hier wen verletzt?
Ich verzichte lieber, schiebe als Begründung die Kalorien vor, schlürfe aber mit Genuss den heißen, köstlichen Kaffee.

Das Bistro füllt sich.
Menschen unterhalten sich, reden ins Nichts.
Ich mache mir viele Gedanken, kann sie nicht aufhalten, sie kommen einfach, so wie ein Windhauch der plötzlich vorüber zieht.
Husch, sind sie auch schon wieder fort, schweifen mit meinen Blicken umher.

Ich sehe die Menschen, eine gemischte Gesellschft und frage mich welches Schicksal sie wohl haben mögen?
Sie sitzen an kleinen, runden Tischen, Zeitung lesend, rauchend, redend, schweigend, schauend.
Später gegen Mittag werden Angestellte kommen, die sich hier eine warme Mahlzeit bestellen.
Schnell, es darf nicht zu lange dauern, die Mittagspause ist kurz.

Einge Tage später, gehe ich noch mal in dieses Bistro.
Draußen fegt ein eisiger Wind, ein Kaffee würde mir jetzt gut tun.
Ich schaue, ob irgendwo noch ein Platz für mich frei ist.
Ich habe Glück.
An einem Tisch, neben der Theke ist noch ein Stuhl frei.

Der Pudding ist heute unverletzt.
Er lächelt mir zu.
Nein; auch heute nicht.

Ein Mann, am Tisch neben mir, verspeist einen Kirschstreusel.
Ein Krümel, von ihm unbemerkt, hängt an seinem Mundwinkel.
Ich glaube, er merkt gar nicht was er isst. denn seine Augen kleben an einer Zeitung fest.
Schade, der Streusel sieht soooo gut aus.
Es ist schon traurig, wenn man überhaupt nicht von seiner Umwelt wahrgenommen wird.
Der Streusel teilt sein Schicksal wohl mit vielen Menschen.
Stück für Stück verschwindet in seinem Mund, wusch und weg.
Armer Kirschstreusel.

Ein kleines Geschenk, festlich verpackt, steht auf seinem Tablett.
Es erinnert mich daran, es ist bald Weihnachten.
Er steht auf und verlässt das Bistro.
Das Päckchen bleibt auf dem Tisch liegen.
Kurz darauf kommt er zurück und nimmt das Geschenk mit.

Weihnachten ist so schnell vergessen.

Ex-sternschnuppe · 25.11.2012, 11:31

Hallo Carina,

ich finde ja, deine Geschichten sind sehr angenehm zu lesen. Du könntest da auf sprachlicher Ebene aber noch einiges mehr herausholen.
Ich will dir jetzt nicht zu arg in deinem Text herumfuhrwerken, aber diese zwei Stellen nehme ich mal heraus.

Gleich der Anfangssatz:

Zitat:

Die Tür geht auf, Duft von frisch gebackenen Brötchen und Brot umgibt mich mit Wärme, lässt mich die kalte Welt vergessen.

Die Tür geht auf.
Von allein? Kommt jemand heraus?
Lass doch einfach das LI die Tür öffnen, eintreten und von der Wärme umfangen werden. Dann ist die Distanz, die sich aus der einfach so aufgehenden Tür ergibt, auch gleich verschwunden.

Und dann noch den Satz hier:

Zitat:

Sie sitzen an kleinen, runden Tischen, Zeitung lesend, rauchend, redend, schweigend, schauend.

Warum nicht:
Sie sitzen an kleinen runden Tischen, lesen Zeitung, rauchen, reden, schweigen, schauen.

Soweit erst einmal :-)

Lieben Gruß
sternschnuppe

Ex Carina M. · 25.11.2012, 11:44

Hallo Sternschnuppe,

ja du hast recht, deine Vorschläge übernehme ich gerne.

Zunächst erst mal in meiner Geschichtendatei.
Momentan kann ich ja hier nichts mehr ändern.

Es freut mich, dass du dich mit meiner Geschichte beschäftigt hast und sie lesenswert findest.

Derweil liebe Grüße,
Carina

Coconut Kiwi · 01.01.2013, 22:22

Hallo Carina
Ich finde du hast das Geschehen im Bistro mit schönen Worten umschrieben. Dashat mir gut gefallen.
Allerdings gibt es keine richtige Handlung. Erst am Ende passiert wirklich etwas. Das Ende kam auch ziemlich plötzlich und der Schlusssatz hat meiner Meinung nach nicht viel mit der Handlung zu tun.
Aber ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen

Lg Coconut Kiwi

24.11.2012, 07:53	#1
Ex Carina M. abgemeldet Dabei seit: 08/2012 Beiträge: 1.059 Meine Geschichten Meine Favoriten	Zucker im Kaffee Zuckergüsse Die Tür geht auf, Duft von frisch gebackenen Brötchen und Brot umgibt mich mit Wärme, lässt mich die kalte Welt vergessen. Es ist heute, trotz Sonne wirklich frostig. Hier im Bistro ist es kuschelig warm. Die Gäste sitzen vor heißem Kaffee, Gebäck oder belegten Brötchen. Man könnte schon schwach werden bei all den köstlichen Sachen. Berliner, frisch und lecker, steht auf einem Schild, wahlweise mit Zucker oder Zuckerguss, grinsen zu mir herüber. Knusprige Brötchen lachen mich an, belegt mit Käse und Schinken, mit Tomaten, Salat und Eiern. Ein Pudding strahlt zu mir herüber, weiß mit roter Kirschsoße. Ob ich mir einen davon gönnen sollte? Die Soße ist über den Rand des Schüsselchens gelaufen. Übergelaufenes Blut? Wer hat hier wen verletzt? Ich verzichte lieber, schiebe als Begründung die Kalorien vor, schlürfe aber mit Genuss den heißen, köstlichen Kaffee. Das Bistro füllt sich. Menschen unterhalten sich, reden ins Nichts. Ich mache mir viele Gedanken, kann sie nicht aufhalten, sie kommen einfach, so wie ein Windhauch der plötzlich vorüber zieht. Husch, sind sie auch schon wieder fort, schweifen mit meinen Blicken umher. Ich sehe die Menschen, eine gemischte Gesellschft und frage mich welches Schicksal sie wohl haben mögen? Sie sitzen an kleinen, runden Tischen, Zeitung lesend, rauchend, redend, schweigend, schauend. Später gegen Mittag werden Angestellte kommen, die sich hier eine warme Mahlzeit bestellen. Schnell, es darf nicht zu lange dauern, die Mittagspause ist kurz. Einge Tage später, gehe ich noch mal in dieses Bistro. Draußen fegt ein eisiger Wind, ein Kaffee würde mir jetzt gut tun. Ich schaue, ob irgendwo noch ein Platz für mich frei ist. Ich habe Glück. An einem Tisch, neben der Theke ist noch ein Stuhl frei. Der Pudding ist heute unverletzt. Er lächelt mir zu. Nein; auch heute nicht. Ein Mann, am Tisch neben mir, verspeist einen Kirschstreusel. Ein Krümel, von ihm unbemerkt, hängt an seinem Mundwinkel. Ich glaube, er merkt gar nicht was er isst. denn seine Augen kleben an einer Zeitung fest. Schade, der Streusel sieht soooo gut aus. Es ist schon traurig, wenn man überhaupt nicht von seiner Umwelt wahrgenommen wird. Der Streusel teilt sein Schicksal wohl mit vielen Menschen. Stück für Stück verschwindet in seinem Mund, wusch und weg. Armer Kirschstreusel. Ein kleines Geschenk, festlich verpackt, steht auf seinem Tablett. Es erinnert mich daran, es ist bald Weihnachten. Er steht auf und verlässt das Bistro. Das Päckchen bleibt auf dem Tisch liegen. Kurz darauf kommt er zurück und nimmt das Geschenk mit. Weihnachten ist so schnell vergessen.

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25.11.2012, 11:44	#3
Ex Carina M. abgemeldet Dabei seit: 08/2012 Beiträge: 1.059 Meine Geschichten Meine Favoriten	Hallo Sternschnuppe, ja du hast recht, deine Vorschläge übernehme ich gerne. Zunächst erst mal in meiner Geschichtendatei. Momentan kann ich ja hier nichts mehr ändern. Es freut mich, dass du dich mit meiner Geschichte beschäftigt hast und sie lesenswert findest. Derweil liebe Grüße, Carina

01.01.2013, 22:22	#4
Coconut Kiwi Dabei seit: 01/2013 Alter: 25 Beiträge: 8 Meine Geschichten	Hallo Carina Ich finde du hast das Geschehen im Bistro mit schönen Worten umschrieben. Dashat mir gut gefallen. Allerdings gibt es keine richtige Handlung. Erst am Ende passiert wirklich etwas. Das Ende kam auch ziemlich plötzlich und der Schlusssatz hat meiner Meinung nach nicht viel mit der Handlung zu tun. Aber ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen Lg Coconut Kiwi