Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Philosophisches und Nachdenkliches

Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 25.05.2013, 09:09   #1
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Roman oder Novelle?

Roman oder Novelle?

©Hans Hartmut Karg
2013

Ich weiß nicht, wie es andern geht,
Doch lese ich nicht gern Romane,
Weil dort alles in Breite steht,
Geschrieben oft von Egomanen.

Doch auch Novellen sind zu lang,
Da hab´ ich leider keinen Nerv.
Sie sind zwar dichter, doch der Strang
Verlangt, dass man sich unterwerf´.

Da lob ich mir die Dichterfreunde,
Die mir im Netz Freude bereiten,
Weil doch die Kürze dort aufräumte,
Wo ich sonst Zeitnot müsste leiden.

Denn: „In der Kürze liegt die Würze“,
Das wussten schon die alten Dichter,
Die, nur bekleidet mit ´ner Schürze,
Lieber malten Sonnengesichter.

Gedichte sind ja so bequem,
Gelesen heut´ zu jeder Zeit.
Man liest sie manchmal auch im Gehn
Und rettet so die Zeithoheit.

*
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2013, 09:37   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.080

Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen
Ich weiß nicht, wie es andern geht,
Doch lese ich nicht gern Romane,
Weil dort alles in Breite steht,
Geschrieben oft von Egomanen.

Doch auch Novellen sind zu lang,
Lieber Doktor,

mal abgesehen von Ausdruck und technischer Perfektion freue ich mich immer, wenn ich in Poetry ein Gedicht aufstöbere, das ein nicht alltägliches Thema besingt.

Wie ergeht es anderen Lesern mit Romanen und Novellen?

Lässt die Länge eines Romans tatsächlich auf einen "Egomanen" schließen?

Ich bezweifle das. Auf Inhalt und Sprache kommt es an, und wenn beide hervorragend sind, so dass das Lesen Vergnügen bereitet, ist die Länge der Geschichte schnell vergessen. Oft genügt auch schon der Aufbau höchster Spannung, um die Zeit nicht mehr zu spüren, das sind dann die sogenannten "pageturner". Davon lebt der größte Teil der Literaturfabrik.

Da kann ein Leser richtig ins Dilemma kommen: Er giert schon nach der nächsten Seite, um zu erfahren, was dem Protagonisten weiterhin widerfährt, wünscht sich endlich das Buch zu Ende, um die Spannung aufzulösen, ist aber beim Zuklappen des Buches traurig, dass der Schlusspunkt gesetzt ist.

Da hilft nur eins: Aufschlagen des nächsten Buches.

Lieben Gruß
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2013, 09:59   #3
weiblich Ex Carina M.
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2012
Beiträge: 1.059

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen


Da kann ein Leser richtig ins Dilemma kommen: Er giert schon nach der nächsten Seite, um zu erfahren, was dem Protagonisten weiterhin widerfährt, wünscht sich endlich das Buch zu Ende, um die Spannung aufzulösen, ist aber beim Zuklappen des Buches traurig, dass der Schlusspunkt gesetzt ist.

Da hilft nur eins: Aufschlagen des nächsten Buches.

Lieben Gruß
Ilka

So ist es Ilka, da muss ich dir 100% Recht geben.
Carina - Bücherwürmin.
Ex Carina M. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2013, 10:08   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Abgesehen davon, daß so manche Ballade Novellenlänge erreicht:
Ich stimme Ilka-Maria zu -

manche Romane sind

erstens so gut, daß man lieber 1000 statt nur 600 Seiten gelesen hätte und
zweitens sie immer wieder liest, auch wenn man sie in- und auswendig kennt.
Aus dem einfachen Grund, daß sie so großartig geschrieben sind, daß man sich (man ist hier ich) immer wieder daran delektieren kann.

Lyrik und Poesie Novellen und Romanen gegenüberzustellen finde ich außerdem sehr heikel.

LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2013, 10:10   #5
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.080

Jede Gattung hat ihre eigenen Merkmale, die Anzahl der Seiten spielt da eigentlich keine Rolle. Es gibt kurze und lange Romane, längere und kürzere Geschichten, Novellen unterschiedlicher Länge, und Schiller hat seitenlange Gedichte geschrieben.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.05.2013, 10:02   #6
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Re: Roman oder Novelle?

Liebe Dichterfreunde,
das Gedicht ist mit einem Augenzwinkern geschrieben. Es handelt sich natürlich um eines meiner Ironiegedichte. Außerdem schränkt das "oft" die Egomanie ein.
Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag
wünscht R. R. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Roman oder Novelle?

Stichworte
dichtkunstlob

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Haiku Roman ThePOEMist Humorvolles und Verborgenes 5 06.01.2013 22:02
Zeit zu vergessen - Roman Reisender Geschichten, Märchen und Legenden 36 10.07.2012 03:03
Roman-Jargon - Simpel oder Komplex? Geist zu Staub Theorie und Dichterlatein 26 24.02.2011 13:54
Fantasy Roman Fascaritas Geschichten, Märchen und Legenden 2 05.12.2009 16:01
Roman und historische Fakten anapaest Theorie und Dichterlatein 1 04.08.2006 12:45


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.