Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 04.09.2012, 13:29   #1
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Am Sterbebett

Ich habe Angst. Und Angst läßt jede Nacht
aus dumpfen, schweren Träumen mich erwachen.
Ich habe Agnst, Du gehst von mir.
Ich habe bang an Deinem Schlaf gewacht
und spürte neue Ängste sich entfachen,
denn Du warst nah und doch so fern von mir.

Du lagst so stumm, so reglos. So verborgen
war Dein Herz dem meinen,
daß Du mein Flehen nicht vernahmst.
Und über dich gebeugt, voll qualgetränkter Sorgen,
mußt ich die Tränen weinen,
weil Du aus Deiner Ferne nicht mehr zu mir kamst.

Aus Deinem fahlen, schlafgetränkten Schweigen
fiel mich die Ferne Deines Fühlens an
mit schwarzen Schwingen, viel zu nah.
Ich wollte über Dich mich neigen,
Dich drängen, fragen wann
etwas geschen ist und was geschah.

Fast warst Du mir entflohen.
Sehr weit warst Du - in einem andern Land?
Verschlossen meinen Klagen blieb Dein Herz.
Ach, weh! - nur Hand ind Hand
und Arm in Arm, Du meines Lebens Unterpfand.

So wird mich jede weitre Nacht bedrohen,
denn: Was in diesem Leben hat Bestand?
Mir bleiben Sehnsucht und so tiefer Schmerz.







2004
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2012, 19:55   #2
männlich Martand
gesperrt
 
Dabei seit: 04/2012
Beiträge: 745

Hi Thing,

schön, auch längere Gedichte von dir zu lesen, das hier lebt weniger durch die Wortwahl, sondern mehr von der Schwere des Inhalts. Schade, dass du die Tippfehler (dritte Zeile und dritte, vierte Strophe) vorraussichtlich nicht mehr ändern können wirst.

"Schlafgetränkt" ist eine brilliante Schöpfung, das habe ich noch nie so gelesen. Was mir auch gefällt: das Werk versetzt den Leser direkt in die Situation und den Schmerz, und berichtet nicht zu sehr über Melancholie der Vergangenheit. Die Strophen springen geradezu von Kummer über Leid und zur Angst.

Einziger Kritikpunkt: Ab und an positionierst du dich in meinen Augen zu sehr auf bestimmte Punkte, Gefühle, statt bsp. durch (mehr) Metaphern mehr Abwechslung hineinzubringen. Vielleicht wolltest du aber auch einfach mehr Wert auf Schlichtheit legen.

Gerne (mehrmals) gelesen!

LG
Martin
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2012, 11:57   #3
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Nein, lieber Martand, die Tippfehler lassen sich nicht mehr korrigieren.
Eigentlich schreibe ich immer schlicht (außer in manchen Naturgedichten).
Vielleicht wirkt das Gedicht auch ein wenig statisch, weil Angst und Sorge und Leid lähmend wirken können - ob sich dss mitteilt?

Hab Dank für Dein mehrmals lesen und das Lob!

Ganz liebe Grüße
von
Thing


Ich stelle demnächst eine überarbeitete Fassung darunter.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Am Sterbebett



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Poet am Sterbebett Ex-Erman Düstere Welten und Abgründiges 7 13.08.2011 16:49


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.