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Schreibwerkstatt / Hilfe Gedichte und diverse Texte, an denen noch gefeilt werden muss. |
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#1 |
Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 69
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Der Gedanke ist fast reif,
Liegt mir beinah auf der Zunge. Doch meine Lippen bleiben steif, Nicht ein Hauch verlässt die Lunge. So gerate ich ins Stammeln. Die Gedanken sind verstreut Wie eine scheue Vogelschar. Ich muss sie mühsam wieder sammeln Und beginne dann erneut, Wo ich stehn geblieben war. Im letzten Vers stimmt die Zeitform nicht. Eigentlich müsste es doch heißen „Wo ich stehn geblieben bin.“, oder? Seht ihr eine Möglichkeit, dass geradezubiegen? Das Bild mit den aufgeschreckten Vögeln möchte ich dabei gerne beibehalten. Oder stört es beim Lesen gar nicht und kann so bleiben? |
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#2 | |
Forumsleitung
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 28.520
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Zitat:
Die Schwierigkeit liegt bei deinen Strophen auch darin, dass zu Beginn von nur einem Gedanken die Rede ist, in der zweiten sind es aber viele Gedanken, die verstreut sind. Es hätte vielleicht so heißen können: Das Ergebnis ist fast reif, Liegt mir beinah auf der Zunge. Doch meine Lippen bleiben steif, Nicht ein Hauch verlässt die Lunge. So gerate ich ins Stammeln. Die Gedanken sind verstreut Wie eine scheue Vogelschar. Ich muss sie mühsam wieder sammeln Und beginne dann erneut, Wo ich schon kurz vorm Ziele war. Bei dieser genaueren Benennung des Punktes, wann die Gedanken davonwirbelten (nämlich in der Vergangenheit), dürften beide Versionen (war/gewesen bin) in Ordnung sein. Das "mühsame" Einsammeln der geflüchteten Gedanken könnte einen längeren Zeitraum suggerieren, so dass die absolute Vergangenheit für mich okay wäre. Vielleicht fällt dir aber noch etwas Besseres zu den problematischen Stellen ein. VG Ilka |
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#3 |
Hallo Faber
Ich sehe nicht, dass es verkehrt ist, wenn man auf die symbolische und kontextbezogene Bedeutung achtet. In der ersten Zeile ist vom fast (zukunftsform) die rede darauf folgt ausschließlich die Gegenwartsform und in der letzten Zeile liest man die vergangenheitsform Ich denke hier wird rhetorisch sehr gut die Zeit genutzt, um etwas bevorstehendes und beängstigendes (fast, beinah) anzusprechen. Während der Entstehung der Ausformulierung wird schon wieder alles als bereits "hinter sich gebracht" dargestellt. Das Ende zeigt, dass die anfängliche (Zukunft formende) Angst, bereits wieder als Empfindung von gestern kategorisiert wird, da sie in die Vergangenheit form (war) gerät. Ein sogenannter Teufelskreis, der aus denken und schweigen besteht. Ich persönlich sehe keinen Grund, warum der Text in der Schreibwerkstatt steht. Lg Mono |
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#4 |
Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 69
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Hallo Ilka,
danke für deine Überlegungen zu meinem Gedicht, bei denen ich dir grundsätzlich rechtgebe. Aber ich glaube, ich lasse es erst mal liegen und nehme es mir ein anderes Mal noch mal vor. So ganz glücklich bin ich mit dem Gedicht nämlich noch nicht. Schöne Grüße, Faber |
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#5 | |
Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 69
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Zitat:
Grüße Faber |
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#6 |
Forumsleitung
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 28.520
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Gute Idee. Mit Abstand sieht man meistens besser auf das Werk. Außerdem kann ich auch gut Mono Tons Argumenten folgen. Jeder Leser halt eben eine andere Art, einen Text aufzunehmen.
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