|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
29.03.2018, 10:42 | #1 |
Bin ich ein Nazi?
Bin ich ein Nazi,
wenn ich unterbinde, dass ein Ausländer meine Frau vergewaltigt? Oder bin ich ein Antifant, wenn ich einen arischen Landsmann daran hindere? Bin ich ein Nazi, wenn ich Flüchtlinge nicht applaudierend am Bahnhof begrüße? Oder bin ich ein Antifant, wenn ich aus einem brennenden Asylantenheim kein Grillfest mache? Bin ich ein Nazi, wenn ich die deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrsche? Oder bin ich ein Antifant, wenn ich mich weigere, meine Volksgenossen mit "Sieg Heil" zu begrüßen? |
|
29.03.2018, 11:22 | #2 |
Hi klaatu,
sehr, sehr gut dargestellt, wie es heutzutage in vielen Köpfen aussieht! Es wird wirklich meist nur in Extremen gedacht. Diskussionen und gesitteter Meinungsaustausch sind so beinahe unmöglich. Mich nervt da bis aufs Blut. Vielen Dank für diesen Text! Gruß, Laie |
|
29.03.2018, 13:39 | #3 |
Hallo Laie!
Genau das geht mir auch furchtbar auf die Nerven. Sobald man etwas Mitgefühl zeigt, ist man ein "Bachblütentee trinkender Bahnhofsklatscher" und umgekehrt wird man oft direkt zum Nazi abgestempelt, wenn man sich kritisch zu bestimmten Themen äußert. So ist keine Diskussion möglich und ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass die auch gar nicht mehr erwünscht ist. Viele Leute - zumindest im Netz - scheinen sich eine Eskalation oder einen Bürgerkrieg ja regelrecht herbei zu wünschen. Danke für deinen Kommentar! LG k |
|
29.03.2018, 13:44 | #4 |
Ja, man macht sich schon verdächtig, wenn man human und aufgeschlossen bleibt.
Guter Text, lieber klaatu. LG g Geändert von gummibaum (29.03.2018 um 15:12 Uhr) |
|
29.03.2018, 14:48 | #5 |
Danke, lieber Gummibaum!
LG k |
|
29.03.2018, 15:27 | #6 |
abgemeldet
|
|
29.03.2018, 15:39 | #7 |
Na klar widme ich es dir!
Things Kommentar zu deinem Text war ja echte Realsatire... |
|
29.03.2018, 18:49 | #8 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Lieber klaatu,
Kant sei Dank - es gibt zwischen, unter und über den Nazis und Antifanten noch eine Spezies, nämlich die, die den Mut haben, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen. Liebe Grüße, Heinz |
31.03.2018, 06:11 | #9 |
gesperrt
|
Klaatu, ich halte es wie Brecht.
Wie sehr sollen wir uns als Dichter in die Politik einmischen? Ist es unsere Pflicht? Ich hadere sehr damit momentan. Als Dichter will ich keine Partei ergreifen. Ist es unsere Pflicht politisch zu werden? Gem |
31.03.2018, 08:25 | #10 |
Hallo klaatu,
hat sicherlich auch damit zu tun, dass sich die Intellektuellen schon lange aus der Politik zurückgezogen haben. Heute werden nicht mehr die Köpfe zusammengesteckt, sonden die Steine ausgepackt. Wo sich "früher" eine Boheme um neue Denkansätze bemühte, sind die Proleten der Antifa gar nicht mehr an gesellschaftlichen Lösungen interessiert. Das ist bei der Bourgeoisie auch nicht anders. Als Deutschland geteilt wurde, entschieden sich die meisten Künstler für die DDR, denn die Kunstszene ist per se links verortet. Allerdings hatten viele das schnell bereut, flohen in die BRD...oder gingen in der DDR in den Untergrund. Ich glaube das wirkt sich bis heute...als eine Art Trauma...aus. Ihre "Helden", wie z.B. ein Mao, hatten sich sehr schnell als Massenmörder entpuppt. Alle kommunistischen Staaten dieser Erde waren und sind heute noch Unrechtsstaaten. Man kämpfte gegen das vermeintlich Böse und erntete nur böses, weshalb man sich heute lieber ganz heraushält. Die Intellelktuellen haben den Proleten das Feld überlassen - das Ergebnis sehen wir heute. Zwei Ereignisse brachten die BRD ins Ungleichgewicht: - der Mauerfall - Frau Merkel als Bundeskanzlerin Durch diese zwei Ereignisse verschob sich alles nach links, gab es keinen gemäßigten rechten Gegenpol mehr. Frau Merkel könnte ebenso dem rechten Flügel der Linken angehören. Einzig in ihrer Haltung zur Nato und zur Homoehe unterscheidet sie sich von den Linken. Ein künftiger Kanzler der Mitte könnte wieder für ein Gleichgewicht sorgen. Leute wie Seehofer fühlen sich genötigt extreme Positionen einzunehmen, was extreme Gegenreaktionen provoziert. Eine ausgewogene Politik der Mitte täte unserem Land gut. Gruß, A.D. |
|
31.03.2018, 08:42 | #11 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Hallo A.D.,
ich beneide Dich um Dein einfach gestricktes Weltbild. Wie kommst Du auf die Behauptung "Als Deutschland geteilt wurde, entschieden sich die meisten Künstler für die DDR,..." ? Richtig ist, dass einige sowieso in der ehemaligen DDR geboren waren und da lebten. Richtig ist auch, dass sich einige (Biermann, Brecht, Minetti - und wer noch?) entschieden, dorthin zu gehen. Diese wenigen Künstler dachten wohl, die DDR sei "links" verortet. Was war an der DDR "links"? Wie steht es mit Deiner Behauptung, alle kommunistischen Staaten seien auch heute noch Unrechtsstaaten? Ich widerspreche nicht - erlaube mir aber auch den Blick auf mindestens genausoviele Unrechtsstaaten, die nicht kommunistisch sind. Gruß, Heinz |
31.03.2018, 08:48 | #12 |
gesperrt
|
Ich bin bei AD, stehn wir nicht drüber?
Die Nazis waren übrigens eine linke Partei. |
31.03.2018, 09:06 | #13 |
Ich musste es etwas einfacher stricken, Heinz, damit es auch Leute wie du verstehen - was mir aber in deinem Fall nicht gelungen ist. Wenn du schon historische Fakten bezweifelst, dann macht eine weitere Diskussion nur wenig Sinn. Wissen ist eine Holschuld.
...und klaatu: inhaltlich stimme ich dir zu, aber Du hättest es m.E. etwas lyrischer verpacken können... |
|
31.03.2018, 09:30 | #14 |
gesperrt
|
Ich denke, wir sind die letzte Instanz. Ich schreibe nie politisch. Ich sehe meinen Platz als Dichter eher als eine Art "Übergewissen".
Das ist eine schöne Gabe. Sich für etwas einvernehmen zu lassen, würde die Kunst beschädigen. Die Reinheit des Intellekts. Die Sprache. Die Schönheit in den Worten. Meine Meinung. Gem edit: Wir Dichter sollten als das "Weltgewissen" auftreten. Wir sollten nur von unserem Turm herabsteigen, wenn es um Leben und Tod geht. Unser Ding sind die Zeilen und die Kunst der Worte und die Perfektion dieser. Wir sind im Elfenbeinturm und wenn wir herabsteigen, muss es einen scheiß guten Grund geben. |
31.03.2018, 09:50 | #15 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Hallo Gem,
"Die Nazis waren übrigens eine linke Partei" - eindeutig falsche Rubrik. Hättest Du unter "Kokolores" einstellen müssen. Heinz Hallo A.D., "Wenn du schon historische Fakten bezweifelst" - ich bezweifle keine historischen Fakten, ich bezweifle Deine Darstellung historischer Fakten. Sei doch mal so nett und nenn mir (neben den von mir schon angeführten) die Künstler, die sich in die DDR begeben haben. H. Geändert von Heinz (31.03.2018 um 18:05 Uhr) |
02.04.2018, 12:42 | #16 |
R.I.P.
|
Wie wenig Ahnung vom Nationalsozialismus muß man haben, um die Nazikeule zu schwingen! Das ernste Gedenken an das Großverbrechen wird inflationiert und wertlos gemacht. (Rüdiger Safranski) |
02.04.2018, 18:24 | #17 |
Liebe Thing,
dieser ständige Streit. Die Stärke liegt in der Gemeinsamkeit, in der stillen Übereinkunft ein Ziel gemeinsam erreichen zu können und zu wollen. Heute ist so ein Tag. Ostermarsch, Friedensmarsch. Liebe Grüße und danke für Deinen Einwurf. Wie wohltuend in all diesen Querelen. Liebe Grüße |
|
03.04.2018, 08:06 | #18 | |
Moinsen!
Schon lustig dieses Links-Rechts-Denken... Als wäre es eine Entscheidung zwischen Leben und Tod. @ Gemini Zitat:
Wenn du die Nazis als "linke" Partei definierst würde mich deine Definition von "rechts" mal interessieren. Wie kommst du darauf? Nur wegen dem "sozialistisch" im Namen? @ Andere Dimension Ja, ich hätte es lyrischer verpacken sollen/müssen. Mit ein paar Tagen Abstand gefällt mir mein Machwerk immer weniger... @ Vers-Auen Witzig... LG k |
||
07.04.2018, 09:08 | #19 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.497
|
Juchhu Bürgerkrieg, yeah, alles kaputtschlagen.
Ob man die Scheibe vom Bundestag mit nen Bello klein kriegt? Das ist ein Trick um die Bürger gegenander aufzuhetzen , damit wir nicht die wirklichen Schuldigen zusammentreten. Scheint aber gut zu klappen. |
07.04.2018, 09:18 | #20 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.497
|
Bis 1998 gab es keine Vergewaltigung in der Ehe, die Partner durften sich so oft sie wollten missbrauchen. Auch wenn der Mann zum anderen Ameisenhaufen gehörte oder umgekehrt.
Der Hahn vergewohltätigt auch die Hühner, dafür passt er auf das er der Einzige bleibt. Die leistung könnte der Staat garnicht bringen, desswegen ist es denen recht wenn wir Partner haben. Das dümmste ist zu denken, wir wären die Bosse und unsere freie Meinung Intressiert irgendjemand. Außer den Staatsanwalt. Fröhlich zitschern die Vögel. |
07.04.2018, 10:46 | #21 | |
R.I.P.
|
Hallo, Trembalo -
Zitat:
Übrigens: Zur Fremdenfreundlichkeit sind wir nicht verpflichtet, aber unbedingt zur Neutralität und Höflichkeit - wie zu allen Menschen. LG Thing (Der Tippfehler ist gemeldet und wird hoffentlicch korrigiert) |
|
09.04.2018, 08:16 | #22 | |
Zitat:
|
||
09.04.2018, 08:39 | #23 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Zitat aus der Buchbesprechung: "Die gemeinsame Grundlage sieht Wolton im totalitären Charakter beider Bewegungen [deutscher Faschismus, Stalinismus], hervorgerufen und genährt durch Hass auf Demokratie, Liberalismus, Menscherechte, Individualismus. 'Rot und Braun' seinen also letztlich keine Gegensätze, sondern Bewegungen aus den gleichen Quellen." |
|
09.04.2018, 08:53 | #24 |
Wenn man zu weit nach links geht, kommt man rechts wieder raus... Die Gemeinsamkeiten sind unübersehbar. Alleine deshalb sollte man vielleicht aufhören, immer noch von links und rechts zu sprechen..
|
|
09.04.2018, 09:26 | #25 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Wenn wir heute leichtfertig von "links" und "rechts" sprechen, was einerseits Synonyme sein sollten für "sozial-fortschrittlich" und "konservativ", andererseits als Abgrenzung zum "Liberalismus" verstanden werden muss, verbindet man heute mit diesen Begriffen automatisch die äußersten Ränder der politischen Haltungen, nämlich die sich und der Gesellschaft feindlich gegenüberstehenden Extremisten. Es ist kein Wunder, wenn sich Menschen, die mit "links" oder "rechts" tituliert werden, gegen den ihnen unterschwellig angedichteten Nimbus einer extremen Gesinnung wehren. Wer von sozialer Politik überzeugt ist, ist deshalb längst kein "Linker", und wer eine konservative Haltung bevorzugt, ist deswegen kein "Rechter". In den meisten Fällen sind die Einstellungen der Menschen ohnehin nicht eingleisig, sondern driften durchaus mal auf die eine oder andere Schiene, je nachdem, welche der legitim getroffenen Entscheidungen unserer politisch Verantwortlichen besser in ihr eigenes Gesellschaftsbild oder zu ihrem Lebensentwurf passen. Bleibt die Frage, ob der Chuzpe, mit der manche Leute undifferenziert mit den Begriffen "rechts" und "links" umgehen und jeden Konservativen in die Nazi-Ecke prügeln, etwas Faschistoides anhaftet. |
|
09.04.2018, 13:56 | #26 |
So differenziert betrachten das die wenigsten, die diese Begriffe benutzen. Oftmals wird es einfach nur auf vermeintlich gegenteilige Weltanschauungen angewendet, habe ich den Eindruck. Alles, was einem politisch nicht in den Kram passt, ist dann entweder "links" oder "rechts".
Es geht ja nicht nur den Konservativen so, dass sie direkt in die rechte Ecke gedrängt werden... |
|
09.04.2018, 19:32 | #27 |
Die Menschen müssen einfach mehr Verständnis
Mitgefühl und Toleranz untereinander aufbringen. Der Gerhart Polt erklärt im Vid sehr ausführlich, wie weit man mit der Toleranz gehen kann. https://www.youtube.com/watch?v=-pJA5mbtkUo |
|
10.04.2018, 00:57 | #28 |
Lieber Klaatu!
Dieses von dir recht gut dargestellte Lebensgefühl teilen derzeit sicher Viele. Dieses Spannungsfeld zwischen den Extremen "Nazi" und "Linksradikaler" ist zermürbend und was ziehen viele für einen Schluss? Sie werden unpolitisch. Auch nicht das gelbe vom Ei. Wird unsere Generation zu dem , was Georg Kreisler seinerzeit eine "Generation von Blumengiessern" nannte? Weiß nicht ob mir das gefällt. Andererseits: ein Blumengiesser sprengt wenigstens nicht sich und andere in die Luft... Gruß, Schreibfan |
|
10.04.2018, 08:37 | #29 |
@ Vers-Auen
Bist du dir denn sicher, dass du den Polt auch richtig verstanden hast? @ Schreibfan Diese ominösen "Blumengießer" bereiten mir weniger Sorgen als die "Blumenausreißer" oder diejenigen, die gleich das ganze Beet in die Luft sprengen wollen. Oder die Leute, die behaupten, so etwas wie "Blumen" hätte es nie gegeben... Nein, wegen der "Blumengießer" sollten wir uns keine Sorgen machen - eher darum, dass die Blumen in Zukunft überhaupt noch gegossen werden. LG k |
|
10.04.2018, 22:05 | #30 |
11.04.2018, 01:37 | #31 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.497
|
Immer diese Nazi diskriminierung. Die sind eine Minderheit. Ständig wird auf ihnen rumgehackt. Diese armen Menschen, sie sind verzweifelt weil sie in die Ecke gedrängt werden. Wir sollten auch mal Decken an Nazis verteilen und ihnen Tee anbieten.
Bloß weil sie anders denken als du sind sie keine schlechten Menschen. Selbst wenn es einen Neuen Hitler gibt sind wir als Deutsche ureinwohner in der Unterzahl, vielleicht gibt es dann Reservate oder eine art Palestina für Ureinwohner. So ähnlich wie bei Columbus. |
11.04.2018, 02:28 | #32 |
11.04.2018, 08:08 | #33 |
Forumsleitung
|
Dazu fehlt den Deutschen "Ureinwohnern" als unbiblisches "Volk" der historische Anspruch. Sie können sich allenfalls in die Wälder der Mittelgebirge zurückziehen und dort wieder auf die Bäume klettern. Manch einer, der hier seinen Stuss von sich gibt, wäre dort bestimmt naturverbunden aufgehoben.
|
Lesezeichen für Bin ich ein Nazi? |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Kleiner Nazi | Orakel | Sprüche und Kurzgedanken | 0 | 19.07.2014 23:43 |
Nazi Göring | BABSvomKUTSCHI | Zeitgeschehen und Gesellschaft | 4 | 23.06.2014 14:53 |
Nazi für einen Tag | Mindrunner | Philosophisches und Nachdenkliches | 1 | 06.12.2013 19:30 |
Nazi | lucky.girl | Gefühlte Momente und Emotionen | 3 | 30.01.2007 15:31 |