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Alt 20.12.2010, 20:03   #1
weiblich Venetianskies
 
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Standard lästiges Unkraut

Carlos trägt stets grau und hat gekämmtes Haar,
sonntags geht er zur Messe, wie schon Jahr für Jahr.

Dana gilt als Musterkind und lernt ohne jede Pause,
sie kommt niemals später als 10 Uhr nach Hause.

Beide sind zur Achtung von Grenzen angehalten,
ein allwissender Gott wird über Sünder walten,
so wurden sie es von klein an gelehrt,
wer nicht danach strebt, handelt verkehrt.

Unsitte ist zum Glück für beide nur ein Fremdwort,
Carlos und Dana kennen einen gemeinsamen Ort,
ihre Spuren konnten sie bisher gut verwischen,
um dem allsehenden Auge Gottes zu entwischen.

aber bei diesem Mal erkannte das Paar nicht die Gefahr,
gelinkt vom eigenen Instinkt, hatten sie keine andere Wahl,
fort ab von jeglicher Klage und Scheinwerferlicht,
brachten sie die Waage aus ihrem Gleichgewicht,
mit der wachsenden Liebe und der jungen Neugier,
siegten brünstige Triebe, als sei man wildes Getier,
durch das Gesetz der Anziehung näherte sich die Haut,
wie Lava im Vulkan haben sich ihre Hormone gestaut,
entfacht vom inneren Feuer vergaßen sie die Zeit,
und so verflogen die kurzen Stunden zu zweit.

An diesem Abend kam Dana nach 10 Uhr ins Bett,
ihr Geheimnis blieb von den Eltern unentdeckt,
Gottes Sehkraft hingegen nahm sie in Kauf,
die Tage darauf nahmen ihren alltäglichen Lauf.

Erst Wochen später zeigte sich der Schrecken,
ihre zarte Unschuld ist beschmutzt mit Flecken,
der Samen der Liebe wurde gesät und begann zu sprießen,
dieses lästige Unkraut wird man nur mit Spott begießen,
drum wollte sie den Keim im Ansatz ersticken,
du warst nie dazu bestimmt die Welt zu erblicken,
das ganze ehe die Nachbarn etwas davon erfuhren,
denn in dieser Stadt stehen schon seit langem die Uhren.

Sie ließ das Problem dank passendem Gift beheben.
ausgerüstet mit dem Werkzeug begann das Ableben,
ein Doktor packte die Wurzel am Schopf,
den Sämling beförderte er aus dem Topf,
doch ein Missgeschick begingen seine Hände,
es erstarrte ihr Blick mit einem bösen Ende.

Nun schmücken weiße Lilien ihr unterirdisches Bett,
und einige Straßen weiter grüßt man selbstredend nett,
das ganze damit die Nachbarn nichts davon erfuhren,
denn in dieser Stadt stehen schon seit langem die Uhren.
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Alt 21.12.2010, 00:10   #2
weiblich Ex-phönixe
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Hallo Venetianskies,
...ein echter Engelmacher Schinken, schön
aber einige Bereiche könntest du auslassen, wegen der Überlänge...
ab
mit der wachsenden liebe-
bis...die kurzen Stunden zu zweit ( ist zum nachdenken in Eigenregie besser)-und im anderen Textblock nur 2 Zeilen beibehalten
der samen wurde gesät und begann zu spriessen
dieses lästige Unkraut...

insgesamt straffen

...und der Teil mit dem Gift- ist inhaltlich Mist- ( die Docs damals waren doch eigentlich nur mit Werkzeugen zugange, oder irre ich mich und sie wurden Engelmacher wegen dem Betäubungsmittel?)


lg phönixe
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Alt 21.12.2010, 19:50   #3
weiblich Venetianskies
 
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Vielen dank für deinen Post. Hat mich sehr gefreut. Mit der Überlänge hast du Recht. Eigentlich sollte es ein Art Songtext werden. Nicht unbedingt ein Gedicht, aber dieses Problem mit der Länge und dem Kürzen habe ich leider immer wieder. Mir war es schon wichtig den Liebesakt mit ein paar Worten zu beschreiben, wenn er auch für dich vllt. etwas zu lang geworden ist. Eigentlich war es meine Absicht, dass die Gesichte in der heutigen Zeit spielt und zwar in einem verschlafenen Städtchen, in dem die Zeit stehen geblieben ist und alle noch in alten Traditionen leben. Von daher ist die Methode mit dem Gift schon möglich. Ich weiß leider nicht wie eine Abtreibung genau von statten geht, aber mir war es wichtig das Gift als Gegenteil von der Medizin zu erwähnen, da ein Arzt ja eigentlich Leben retten soll und nicht zerstören.
Aber die Worte "Werkezug" und "Gift" sollten auch leichte Übertreibungen sein, da ich den Embryo ja mit "Unkraut" bezeichne. Also nicht ganz so ernst nehmen
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Alt 22.12.2010, 00:08   #4
weiblich Ex-phönixe
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Hallo Venetianskies,
musst du wissen- wegen der Überlänge...
bei einem Song eignen sich die von mir bemängelten Passagen für eine zweite Stimme ( wie bei gut und böse, eine Engelstimme die sachlich bleibt und weil der Teufel im Detail steckt- Tonleiter höher die zweite- also genau umgedreht wie es in den Hinterköpfen der Menschen verankert ist)

Abtreibung kenne ich auch nur vom Hörensagen -für mich war es nie ein Thema, aber meine Oma erwähnte was... Frauen hätten sich damals Kleiderbügelhaken eingeführt um Kinder zu verlieren...

lg phönixe
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Alt 25.12.2010, 14:14   #5
weiblich Venetianskies
 
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Stehende Uhren

Carlos meidet Exzesse und hat gekämmtes Haar,
sonntags geht er zur Messe wie schon Jahr für Jahr.

Dana gilt als Musterkind und lernt ohne Pause,
sie kommt immer geschwind vor 10 Uhr nach Hause.

Beide sind zur Achtung von Grenzen angehalten,
ein allwissender Gott wird über Sünder walten,
so wird es von klein an gelehrt,
wer die Werte nicht ehrt, der handelt verkehrt.

Unsitte ist zum Glück für beide nur ein Fremdwort,
Carlos und Dana kennen einen gemeinsamen Ort,
ihre Spuren konnten sie bisher gut verwischen,
um dem allsehenden Auge Gottes zu entwischen.

Aber bei diesem Mal erkannte das Paar nicht die Gefahr,
gelinkt vom eigenen Instinkt, hatten sie keine andere Wahl,
fort ab von jeglicher Klage und Scheinwerferlicht,
brachten sie die Waage aus ihrem Gleichgewicht,
mit der wachsenden Liebe und der jungen Neugier,
siegten brünstige Triebe, als sei man nichts als Getier,
durch das Gesetz der Anziehung näherte sich die Haut,
wie Lava im Vulkan haben sich ihre Hormone gestaut,
entfacht vom inneren Feuer vergaßen sie die Zeit,
und so verflogen die kurzen Stunden zu zweit.

In dieser Nacht kam Dana nach 10 Uhr ins Bett,
morgens erwacht blieb das, was geschah unentdeckt,
Gottes Sehkraft hingegen nahm sie in Kauf,
die Tage darauf nahmen ihren alltäglichen Lauf.

Wochen später erst entpuppte sich der Schrecken:
"Des Täters Unschuld ist beschmutzt von Flecken!"
Der Samen der Liebe wurde gesät und begann zu sprießen,
dieses lästige Unkraut wird man bloß mit Spott begießen,
somit wollte sie den Keim im Ansatz ersticken,
du warst nie dazu bestimmt die Welt zu erblicken,
das ganze, ehe die Nachbarn etwas davon erfuhren,
denn in dieser Stadt stehen seit langem schon die Uhren.

Dank passendem Gift lässt sich das Problem beheben,
ausgerüstet mittels Werkzeugen begann das Ableben,
ein Doktor packte die Wurzel am Schopf,
den Sämling beförderte er aus dem Topf,
doch ein Missgeschick begingen seine Hände,
es erstarrte ihr Blick samt einem bösen Ende.

Nun bedecken weiße Lilien ihr verrottendes Bett,
und Straßenecken weiter grüßt man garantiert nett,
das ganze, damit die Nachbarn nichts davon erfuhren,
denn in dieser Stadt stehen seit langem schon die Uhren.


Ich hab den Text nocheinmal überarbeitet, ihn jedoch nicht gekürzt. Mir sind noch einige Dinge eingefallen, die ich hätte besser machen können, so gefällt er mir nun um einiges besser, aber ich vielleicht stehe ich ja alleine da mit dieser Meinung Hab auch den Titel geändert.
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Alt 25.12.2010, 14:48   #6
Thing
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Halli Hallo,


gibt es wirklich Orte, in denen Uhren s o stillstehen?
Mir behagt an diesem Gedicht Vieles nicht.

Zum Beispiel:


Carlos trägt stets grau und hat gekämmtes Haar, (Grau oder graue Kleidung)
sonntags geht er zur Messe, wie schon Jahr für Jahr.

Dana gilt als Musterkind und lernt ohne jede Pause,
sie kommt niemals später als 10 Uhr nach Hause. (sie kommt nie nach zehn Uhr nach Hause)

Beide sind zur Achtung von Grenzen angehalten, (Achtung vor..)
ein allwissender Gott wird über Sünder walten,
so wurden sie es von klein an gelehrt, (von Kleinauf gelehrt
wer nicht danach strebt, handelt verkehrt. (Wer..)

Unsitte ist zum Glück für beide nur ein Fremdwort,
Carlos und Dana kennen einen gemeinsamen Ort, (reim Dich, oder ich freß Dich! - Fremdwort : Ort - Betonung!)
ihre Spuren konnten sie bisher gut verwischen,
um dem allsehenden Auge Gottes zu entwischen. (wischen:wischen ist nicht sehr originell)

aber bei diesem Mal erkannte das Paar nicht die Gefahr,
gelinkt vom eigenen Instinkt, hatten sie keine andere Wahl, (gelinkt? gelinkt? gelinkt? - eher: verführt )
fort ab von jeglicher Klage und Scheinwerferlicht, (fernab)
brachten sie die Waage aus ihrem Gleichgewicht,
mit der wachsenden Liebe und der jungen Neugier, (Neugier)
siegten brünstige Triebe, als sei man wildes Getier, (Getier)
durch das Gesetz der Anziehung näherte sich die Haut,
wie Lava im Vulkan haben sich ihre Hormone gestaut,
entfacht vom inneren Feuer vergaßen sie die Zeit,
und so verflogen die kurzen Stunden zu zweit.

An diesem Abend kam Dana nach 10 Uhr ins Bett, (ich würde "zehn" schreiben)
ihr Geheimnis blieb von den Eltern unentdeckt,
Gottes Sehkraft hingegen nahm sie in Kauf, (Sehkraft? Sehkraft? Klingt sehr nach Optiker)
die Tage darauf nahmen ihren alltäglichen Lauf. (Tage - alltäglich: sehr dürftig. Wie wäre es mit ihren gewonten Verlauf
?)
Erst Wochen später zeigte sich der Schrecken,
ihre zarte Unschuld ist beschmutzt mit Flecken,
der Samen der Liebe wurde gesät und begann zu sprießen,
dieses lästige Unkraut wird man nur mit Spott begießen, (wird man mit Häme begießen..)
drum wollte sie den Keim im Ansatz ersticken,
du warst nie dazu bestimmt die Welt zu erblicken, (da fehlt ein Komma)
das ganze ehe die Nachbarn etwas davon erfuhren, (das Ganze, )
denn in dieser Stadt stehen schon seit langem die Uhren. (Du meinst, daß dort die Uhren stillstehen. Uhren stehen überall, vor allem in Uhrengeschäften)

Sie ließ das Problem dank passendem Gift beheben. (beheben)
ausgerüstet mit dem Werkzeug begann das Ableben, (Ableben)
ein Doktor packte die Wurzel am Schopf,
den Sämling beförderte er aus dem Topf, (aus welchem Topf?)
doch ein Missgeschick begingen seine Hände,
es erstarrte ihr Blick mit einem bösen Ende. (Ihr Leben nahm ein blutiges Ende)

Nun schmücken weiße Lilien ihr unterirdisches Bett,
und einige Straßen weiter grüßt man selbstredend nett,
das ganze damit die Nachbarn nichts davon erfuhren, (dass Ganze, ...)
denn in dieser Stadt stehen schon seit langem die Uhren. (still)


-

Keinem Doktor unterläuft ein solches Mißgeschick. Höchstens Engelmachern-Macherinnen.


Insgesamt bin ich weder vom Inhalt noch von der Form angetan.


Thing
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Alt 25.12.2010, 20:06   #7
weiblich Venetianskies
 
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Hallo, vielen dank für deine Kritik. Schade, dass dir mein Text nicht so gefallen hat, aber in einigen Punkten hast du mit deiner Kritik, die ich mir zu Herzen genommen habe, natürlich Recht. Über die Rechtschreibfehler oder Zeichenfehler schaue ich mal weg. Für dich scheint das ein gewichtiger Punkt zu sein, was mir schon öfters aufgefallen ist, aber das lässt sich ja eher schnell beheben, von daher mache ich an solchen Punkten nicht die Qualität eines Gedichtes aus ( solange es nur Kleinigkeiten bleiben und der Sinn dennoch vorhanden ist ). Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden wie kleinlich er ist. Mit den " stehenen Uhren " hast du recht. Diesen Fehler habe ich übersehen, ich würde stattdessen vielleicht von schlafenden Uhren eher reden, um die gesamte Satzstruktur nicht umändern zu müssen. Desweiteren unterstreicht es den Chrakter dieser verschlafenen Gesellschaft. Danke, dass du mich darauf hingewiesen hast Die Wortwahl " gelinkt vom eigenen Instinkt" möchte ich dennoch beibehalten. Eigentlich ist der Instinkt ja das natürliche und ehrliche im Menschen, aber in dem Text geht es darum, genau diese Triebe zu unterbinden, von daher finde ich meine ironische Formulierung doch passend.
Um ehrlich zu sein habe ich mich bei der Idee für den textlichen Inhalt von einem Songtext von Shakira bedient, in dem es um eine altmodische Gesellschaft geht, die Sex vor der Ehe ( und erst recht Schwangerschaft ) ablehnt. So hat sich dieser Text entwickelt. Ob soetwas in diesen Maßen heutzutage noch stattfindet möchte ich nicht beurteilen, es ging mir darum den Originaltext möglichst naturgetreu ins Deutsche zu übertragen, aber ihn dennoch mit eigenen Ideen zu schmücken. Ich möchte den Text einmal zeigen :

http://www.magistrix.de/lyrics/Shaki...ung-12435.html

und hier zum Song:

http://www.contactmusic.com/videos.n...quiere-se-mata

( Ich hoffe es ist erlaubt, Links zu posten )

Da es sich um eine Übersetzung handelt, geht vieles vom eigentlichen Text verloren. Ich bin wohl auch etwas falsch in diesem Thread, da es ja eigentlich ein Songtext sein müsste, statt einem Gedicht. Das möchte ich entschuldigen. Zudem bin ich noch eine ziemliche Anfängerin auf diesem Gebiet und vorallem mit dem Metrum hab ich meine Schwächen. Das erscheint mir als ein unüberwindbares Hindernis, was euch vllt. so leicht fällt, aber schon damals in der Schule konnte ich nicht mal das Metrum richtig bestimmen. Ingesamt möchte ich mich für deine Mühe bedanken, deine Kritik hat mir an manchen Stellen echt weitergeholfen.

liebe Grüße
Venetianskies ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.12.2010, 20:27   #8
Thing
R.I.P.
 
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Halli Hallo!

Daß dies eine Song-Übertragung ist, wußte ich nicht, zumal ich keine "Schlager" höre und auch der englischen Sprache nicht mächtig bin.

Das kannst Du dann von meiner Kritik schon mal abziehen..

Also:
Nix für ungut!

Thing
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