Im Hospiz

[ettenna]

Nach 90 Jahren Lebenszeit
war sie zum Sterben nun bereit.
Sie dachte an ihr langes Leben,
dort im Hospiz, in Zimmer sieben.

90 Jahre Glück und Leid,
soviel geschah in dieser Zeit.
Im Traume konnt sie alles sehen,
es war, als wär es gerad geschehen.

Worüber sie geweint, gelacht,
all das erlebte sie zur Nacht.
Und wenn der Tag herangebrochen war,
erblickte sie der Kinder Schar,
vor ihr in den Bilderrahmen
und leise sprach sie ihre Namen.

Am Morgen früh, am Abend spät
sprach sie zum Himmel ein Gebet.
Schwach ihr Körper und das Herz
erbat Erlösung sie vom Schmerz.

3 Wochen später

Sie ist erlöst, sie durfte gehen,
sie darf an den sie glaubte sehen.

Gewidmet E. in Liebe A.

[Ex-Peace]

Das ist ein wirklich schönes Gedicht.
Es ist traurig und zeugt zugleich von Dankbarkeit für ein langes Leben und Bereitschaft für den Abschied. Sehr schön.

Liebe Grüße
Peace

[Thing]

Halli Hallo, ettena
(Anagramm von Anette?)


Ich schließe mich Peace an.
Da es Ansichtssache ist, noch eine kleine Nachbemerkung.
Die letzten Verse sind mir zu religiös verbrämt.
Aber das ist sehr subjektiv, zum Gedicht paßt es.

LG
Thing

[Ex-Ralfchen]

na ja anagram nicht wirklich, denn es müsste eine bedeutung haben, wie SALVADORE DALI und AVIDA DOLLAS (wie von BRETON geprägt) eben nur verkehrt geschrieben. fein zu lesen mit ein wenig herangezogenem, wie sieben und leben und winzigen unreinheiten und: auch mir am ende zu sehr vergottet.

[ettenna]

Danke für eure Kommentare.
Es ist in diesem Fall beabsichtigt,die religiöse Seite hervorzuheben.
Der Glaube hat dieser so tapferen Frau eine solche Kraft verliehen, dass ich sie darum bewundert habe.
ettenna(annette)

[Ex-Ralfchen]

dann macht dieses ende absoluten sinn.

[Twiddyfix]

dein Gedicht ist sehr zum Nachdenken gegeignet, egal ob religiös oder nicht.
Du hast es wunderbar verstanden, den Schmerz des Abschieds in warme Worte zu kleiden.
LG von mir