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Alt 08.10.2008, 23:00   #1
nepumuk
 
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 2


Standard herzkrieger...

Is´schon älter...wollt einfach mal nachfragen, wie sich´s so lesen lässt...(die Fehler mal bitte übersehen-ich habs ja auch geschafft )

Ein lineal-gezogener Horizont trennt sauber dämmerungsblau und grün. Die Abendsonne geht ihrem feuerroten Ende entgegen und taucht die Weiten der Pampa in einen orangen Hauch. Jene Landschaft kann, trotz des zwischen den Grasbüscheln teilweise großen Hervortetens der kraftentzerrten Erde, nicht verbergen ,dass eine Staubschneise ihre archaische Gestalt kontaminiert ,ihr durch diese zielgenaue Geometrie den menschenbefleckten Stempel aufdrückt .Der langsam entrückende Feuerball erschafft mit seinem Schleier eine Homogenität ,die dieses straßenähnliche Überbleibsel fast wehmütig in die Szene einbettet ,als stände sie für das skelettierte Ausrufezeichen der Menschheit. Sommerwärme treibt ihren kaum spürbaren Wind in jeden Riss des scheinbar toten Bodens und ein rhythmisch-insektoider Geräuscheteppisch erhebt sich sanft in alle Höhen , um das Nachtlied anzustimmen.
Aus dem Hitzeflimmern des Weges konkretisiert sich zeitlupenartig die leise Ahnung einer menschlichen Silhouette. In einklänglicher Schwere bahnt sie sich ihrer Kraftlosigkeit entgegen -nichts und niemand vermag hier im Überschwang die letzte Reserve dem alles aufzehrenden Stern preiszugeben ,geradezu jede Bewegung bleibt durchdacht und offenbart den gleißenden Himmelskörper nicht als Lebensbringer ,sondern vielmehr als gegenteiligen Lebenszerstörer.
Könnte man Anfangs noch meinen, diese behäbige Figur trägt einen Schädel in die Gegend ,so wird man bei näherer Betrachtung einen Helm erkennen -einen staubigen Soldatenhelm.
Stahlgeplagt und klimpernd ,ein klebriger Mix aus Dreck und Schweiß.
Die Schritte versinken in Kontinuierlichkeit.
Am Körper nichts als Hemd und Hose ,transpirational gewickelt um den Leib ,die Stiefel abgewetzt wie der Verstand.Er trägt den Helm zum Spaß? Als Ausdruck des Soldatentums vorm geistigen Auge?
Es sollte zwar kein knallendes Lebenszeichen sein, aber dem menschlichen Chamäleon in seiner Pampakluft kommt es nicht mehr auf ebenjene Funktion seiner leicht zerlöscherten zweiten Haut an.
Wenn ihn jemand über den Haufen schießt ,so ist er in dieser Einöde wenigstens etwas anderem begegnet als Gras und Stein. Nein ,er denkt nicht so, man könnte nur den Eindruck haben , er konzentriere sich nicht mehr auf das Leben , weil Mimik hier Verschwendung ist .Ein Schweif zerflusender Fetzen seines Anzuges zieht sich hinter ihm her, ein abstürzender Komet ,der längst seines Schicksals klar wurde, auch wenn ihn der letzte treibende Impuls als Selbstbestimmer führt.

Sein Name ist Seyk Voltansen.

Das Namensschild an der Brusttasche erzählt es und zeugt gleichzeitig als einziger versiffter Identifikationspunkt , wenn es denn, hier auf der einsamen Straße, zur Wichtigkeit eines Grenzposten kommen sollte.“ Wahrscheinlich hätten sich die Grenzer vor langer Weile mit dem Papierstapel erschlagen, dem die Bürokratie hier ein Grenzhäuschen bauen lies“. “Aber - so denkt er weiter - nach den unnachvollziehbaren Formalismusstatuten kann es keinen besseren Platz geben als diesen ”.
Wie dem auch sei, jedenfalls könnte das Namensschildchen auch noch wichtig für ihn sein, sollte die Sonne sein Gedächtnis wegbrennen - sozusagen die einzige Möglichkeit, die Selbsterkenntnis und den verbundenen Glauben in dieser Gleichgültigkeit nicht zu verlieren, wenn man hier doch schon alles verloren hat.
Die Gleichgültigkeit der Straße wirkt… langsam. Er bleibt stehen, die herunterhängenden Schultern drücken ihn in den Boden. Schief ragt seine Gestalt aus der Straße, der Kopf baumelt vor sich hin, als würde er nur noch an ein paar Nerven zusammen gehalten.
“Mann, ob ich jetzt noch einen Schritt vor oder zurück mache, spielt doch keine Rolle mehr! Ich bewege mich in einer beschissenen Unendlichkeit!”. Unendlichkeit, das bedeutet für ihn aus eigener Kraft nicht mehr am leben bleiben zu können. Seine Feldflasche hat vor zwei Tagen das Zeitliche gesegnet, sofern man dass von einem solchen Objekt sagen kann, als er es in der Nacht nach einem “…Kojoten-ähnlichen Tier geschmissen habe, direkt in diesen bekackten Abhang der neben mir schlief. Davon gerannt vor zwei leuchtenden Augen. Sollte ich nun froh sein, dass das blöde Vieh nicht aus der gegenüberliegenden Richtung kam ? Meine Flasche wäre dann sicherlich noch heil, nur ich nicht.
Obwohl es letztlich auf´s Gleiche rauskommt, nur dass ich die Schluchtfelsen in der schönen Nacht nicht gesehen und vor lauter Unwissen und Konfusität das Brechen meiner Knochen nicht so detailliert wahrgenommen hätte - was für ein Segen- kann ich doch nun lebhaft spüren, wie´s zaghaft mit mir zu Ende geht. Auf solche Informationen will ich verzichten ! Gut, könnte auch durchaus möglich sein, dass ich in der Tiefe des Abhanges überlebt hätte, mit meinem Fuss im Gesicht, der die falsche Rechtswinkligkeit meines Knies bevorzugen würde und ich könnt ihn nicht mal aus meiner Visage heben, da sich das mit Armen schlecht machen lässt, die plötzlich sechsgliedrig umher hängen.
Wie tief es wirklich ist, weiss ja nur meine Feldflasche.”
Sein Verstand scheint sich aufrecht erhalten zu wollen, in dem er über jedes kleinste Detail resümiert, Strategien ableitet, aufklärt o. darstellt. Seine Augen suchen nach verwertbarem , aber solange es immer
“…derselbe Mist ist, die selben Dreckspflanzen…” würde er andere Themen bestimmen müssen damit er ihnen ein Geheimnis entlocken kann - des Ablenkens wegen. Manchmal hat er die Idee, jemand sammle heimlich die bereits passierten Steine ein, um sie in sadistischer Weise in weiter Entfernung wiederkehrend zu platzieren. ”Dieses monotone Steinmuster!”.
Bevor er erwägt, eine Frage nach dieser ominösen Person zu formulieren, erfassen seine Augen ein kleines Flussbett. Die marode Steinbrücke, auf Grund der Größe des Flussbettes auch nicht sehr groß, wird schnell außer Acht gelassen. Die Vorstellung von Wasser, oder zumindest Nässe, gibt die Richtung an. Sie führt ihn zielstrebig den kleinen Hang herunter. Sich überwerfend landet er in einer Staubwolke vor den längst vergangenen Spuren eines Baches .
Ein naturelles Puzzle breitet sich vor ihm aus, zahllose Bruchstücke, wie sie der aufgesprungene Boden aufweist, pastellhaft schlägt es ihm entgegen, kein dunkler Fleck der auf Feuchtigkeit hinweist. Er bleibt stumm, der Kopf gesenkt, die Augen zusammen gekniffen und die Mundwinkel nach oben gezogen-wie sich das halt ergibt, wenn man nichts in die Augen bekommen will. Er verfolgt die Bachschneise bis zur Mündung im Horizont. Ein kurzes Lachen fährt durch ihn hindurch- die Wasserabstinenz hatte sein Auge schon auf der erhobenen Ebene des Weges ausgemacht “… aber dass ich trotzdem irgendetwas erwartet habe, gibt mir meine Lächerlichkeit preis…“ . Während er sich an den Steinen der Brücke abstützend zurück auf den Pfad begibt, halten seine Gedanken nicht an. Wie hätte er enttäuscht sein können, wenn er nicht davon ausgegangen wäre, das ein kilometerlanger Bachweg einen Tropfen für ihn übrig hat- denkt er bei sich. Noch vor Minuten hätte er sich über diese Nichtigkeit stundenlang aufgeregt. Nun aber fällt sein Blick, von einer Staubschicht des geneigten Kopfes unter seinen Augenbrauen hervorstechend, auf den Umriss von Häuserruinen. “Die geben der Horizontlinie endlich mal Charakter”. Ohne emotionale Regung wird der Weg fortgesetzt. “Häuser kann man leider nicht essen und Wasser gibt es hier auch keins. “Die Dürre hat doch längst alles aufgefangene versoffen”. An ihm schieben sich die Ruinen gemächlich vorbei, ganz im Sinne seines debilen Geh-Stiles, als er weiter phantasiert “…ich bräuchte eine riesige Schraubzwinge um das Wasser aus den Wänden herauszupressen …und Lehm gibt ja auch Geschmack!” Er steuert ein Gebäude an, dass halbwegs steht und liegt. An diesem Ort sind es noch sieben Ruinen die sich Häuser nennen dürfen, aber mit restlichen fünf “Ex-Häusern” ist er auch nicht sehr groß. Es sind diese typischen Lehmhäuser , wie sie in den wärmeren Gebieten stehen, die eine jährliche Durchschnittstemperatur von 25 Grad Celsius haben. Glaslose Fenster, Holzbalken lugen aus den Außenwänden, ein Holzkonstrukt dient als Stabilisator für die umgebenden Lehmwände und Lehmdächer der Häuser, von denen einige bis zu 50 qm groß sind oder waren, vereinzelt schlängeln sich kleine Steinmauern durch das Dorf, sie sind auch Abgrenzung zur umliegenden Landschaft . Es sieht alles ein bisschen aus, als hätte ein kindlicher Gott hier seine Spielzeugbausteine liegen gelassen- ockerfarbene Würfelspiele …wie ein archaisches “Tetris” blitzen die geometrischen Bauten zwischen der Zerstörung hervor. Zerborstene Tonkrüge auf der Straße weisen auf die Spontanität des Krieges hin.

...
nepumuk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.10.2008, 00:43   #2
Garfield
 
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 20


Zitat:
Zitat von 'nepumuk',index.php?page=Thread&postID=204544#post 204544
Is´schon älter...wollt einfach mal nachfragen, wie sich´s so lesen lässt...(die Fehler mal bitte übersehen-ich habs ja auch geschafft )
Sorry, aber mit so ner Einleitung setz ich mich doch nicht hin und lese deinen Text und schreib ne lange Kritik! Du musst dir bei deinen Texten schon Mühe geben, mit irgendeinem von dir zusammgeschriebenes Zeug, indem du Fehler, die du sogar selber anscheinend bemerkt hast, nicht ausmerzt,will ich mich doch nicht auseinandersetzen!

Gruß Garfield
Garfield ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.10.2008, 12:08   #3
nepumuk
 
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 2


najaaaa...ok, einverstanden-keine kritik von dir (also, eine hab ich ja zumindest bekommen)...hört sich auch irgendwie heuchlerisch an, solche ratschläge von jemanden zu bekommen, der sein avatar mit dem attribut "faul" ausstattet und im text auch nicht so sicher ist


grüße zurück
nepumuk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.10.2008, 15:57   #4
Garfield
 
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 20


Nur weil das Attribut "faul" in über meinem Ava steht, heißt das noch lange nicht, dass ich erwarte, dass Leute meine fehlerhaften Texte lesen, zu deren Überarbeitung ich mich nicht entschließen kann. Und genauso wenig, dass ich das bei anderen tu!
Garfield ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.10.2008, 16:03   #5
Askeron
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 59


Solange es nicht um Kritik am Text geht klärt das Via PNs. Danke.

MfG

Askeron
Askeron ist offline   Mit Zitat antworten
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