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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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09.07.2023, 11:31 | #1 |
Forumsleitung
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In Freiheit gefangen
Vogelfrei sind die Gedanken,
leicht, wie Federkleider sind, ohne Zügel, ohne Schranken schweben sie im hohen Wind, fühlen nicht, wie sie verwirren: Ohne Kurs und Ziel im Blick bleibt im Kopf nur Fliegenschwirren über einer Grube Schlick. Soll die Freiheit nicht früh sterben, ist Gebot, dass man sie pflegt. Geld und Titel sind für Erben, frei zu sein ist selbstbewegt. 09.07.2023 |
31.07.2023, 23:32 | #2 |
Ein sehr nachdenklich stimmendes Gedicht.
Was bleibt einem selbst nach dem Tod, was nimmt man mit in ein anderes Dasein? Gerne gelesen. LG Schreibfan |
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01.08.2023, 23:22 | #3 |
Frei von was? Verantwortung? Die Voraussetzungen unserer -heutzutage für selbstverständlich erachteten - "Freiheit" wurden gemeinschaftlich erstritten; sie sind kein Selbstverständnis, das sich aus unserem bloßen Wunsch nach/oder Gedanken von Freiheit ergibt - noch erhalten bleibt. Wenn Freiheit nur durch das definiert wird, was uns selbst bewegt, dann bleibt der Begriff von Freiheit ein sinnentleerter, denn "Die Freiheit eines jeden hat als logische Grenzen, die Freiheit der anderen". |
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01.08.2023, 23:49 | #4 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Das Gehirn arbeitet bekanntlich immer, Tag und Nacht. Man kann es nicht abstellen. Sogar im Schlaf setzt es unsere Gedanken in mehr oder weniger verschlüsselte Bilder um. Gedanken sind deshalb frei wie ein Vogel, weil sie schlicht und einfach gedacht werden. Aber jeder hat im Laufe seines Lebens kapiert, besser nicht alles rauszulassen, was er wirklich denkt. Was er dann äußert, sind "frisierte" Gedanken, angepasste und gefällige Gedanken, mit sozialem Kitt geschmierte und in Kommunikation gefasste Gedanken. Die wahren Gedanken hingegen sind frei und bleiben das Geheimnis ihres Trägers. Vereinzelt gab es Menschen, die aus ihren wahren Gedanken keinen Hehl machten und dafür auf grausame Weise ermordet wurden. Wie zum Beispiel Giordano Bruno. Er hatte das Bild eines durch und durch lebendigen Universums verkündet, wurde in Rom dafür der Ketzerei angeklagt und im Jahr 1600 in den frühen Morgenstunden als Auftakt zu einem Festspektakel auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leib verbrannt. Als man ihm vor dem Entzünden der Scheite das Kreuz vor das Gesicht hielt, um es zu küssen und um Erlösung zu bitten, spuckte er darauf. Mehr Gedankenfreiheit kann es nicht geben. Nicht zur Nachahmung zu empfehlen. Ich vermute, dass die meisten Menschen von ihren wahren Gedanken nur eine geringen Bruchteil "veräußern". Recht so! |
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04.08.2023, 09:09 | #5 |
Du behauptest, ich würde Meinungsfreiheit und Gedankenfreiheit verwechseln, argumentierst dann aber selbst so, dass die Freiheit der Gedanken sich darin manifestiert, das wir anderen unsere „wahren“ Gedanken vorenthalten können. Auch dein Argument von Bruno, der als Ketzer hingerichtet wurde, bezieht sich auf Meinungsfreiheit. Denken an sich ist weder frei noch unfrei. Wir denken tagaus, tagein so viel und das meiste davon unbewusst. Erst wenn wir einen unserer Gedanken zielgerichtet zum Gegenstand unserer Betrachtung machen, wird er für uns greifbar, aber im selben Moment werten wir; nicht nur das, was wir äußern, sondern auch das was wir nicht äußern unterliegt unserer subjektiven Bewertung. Oder wie sonst gelangst du zu dem Schluss, dass das, was du als dein Geheimnis für dich bewahrst, deine „wahren“ Gedanken sind? Wir bewahren ein Geheimnis doch in aller Regel um uns selbst zu schützen, oder nicht? Ist also ein Gedanke, den wir anderen bewusst vorenthalten deshalb automatisch frei? Oder ist der bloße Umstand, dass man ihn vor anderen verbergen möchte nicht viel mehr ein Hinweis darauf, dass wir in unserem Denken niemals wirklich frei sind? Dass wir die Zensur bereits in unserem Kopf vorwegnehmen, macht einen Gedanken nicht wahrhaftiger oder freier, wir bewerten ihn nur dahingehend. Zu denken, dass unsere Gedanken frei sind, weil wir sie nicht mit anderen teilen ist eine Illusion. Zugegeben eine schöne und auch eine notwendige … bisweilen.
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04.08.2023, 09:58 | #6 |
Forumsleitung
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Stimmt alles, ist aber nicht das Thema meines Gedichts. Es kommt eben darauf an, ob man davon ausgeht, dass die Gedanken den Menschen machen, oder der Mensch die Gedanken. Jetzt kann man behaupten: Zwischen beidem wirken Interdependenzen. Aber ist das immer der Fall? Was ist, wenn Gedanken - wie du vorträgst - unbewusst sind? Ist das nicht die höchte Form gedanklicher Freiheit, wenn sie sich dem Erfassen entziehen?
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06.08.2023, 13:34 | #7 | ||
Danke.
Habe ich das irgendwo behauptet? Du hattest dieses Thema aufgebracht, nicht ich. Ich bin lediglich auf deine Ausführungen im Zusammenhang mit meiner angeblichen Misinterpretation eingegangen. Zitat:
Zum Verständnis deines Gedichtes? Bei einer Interpretation deines Gedichts in deinem Sinn? Um verstehen zu können, um was es dir eigentlich geht? Werde da doch bitte mal konkreter. Zitat:
Dann fragst du mich (und dich?), ob unsere unbewussten Gedanken nicht die höchste Form der Gedankenfreiheit sind. Warum kleidest du das in eine Frage an mich? In Bezug auf dein Gedicht – oder das Thema deines Gedichtes – ist doch nur von Interesse wie deine Antwort auf diese Frage lautet. Du beziehst keine eindeutige Stellung und hebst auch das Thema, um das es dir in deinem Gedicht geht, nicht hervor. Worauf ich hinaus will, ist folgendes: Was wirfst du mir mit „misinterpretiert“ und „Thema verfehlt“ eigentlich vor? Dass ich grundsätzlich bereit bin mit dir über deine Verse und verschieden Formen von Gedankenfreiheit zu diskutieren, kann es ja wohl nicht sein – oder? |
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06.08.2023, 15:38 | #8 | |
Forumsleitung
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Rein rhetorisch, niemand muss meine Fragen beantworten.
Zitat:
Welches Thema solltest du verfehlt haben? Wo habe ich dergleichen moniert? Es gibt doch von dir hier gar kein Thema, lediglich Interpretationen meines Themas. Dass ich damit nichts anfangen kann muss nicht an dir liegen, vielleicht ist das mein Problem. Kann sein, dass ich nicht den richtigen Ausdruck gefunden habe, um das, was ich meinte, klarer zu vermitteln. |
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07.08.2023, 14:33 | #9 |
Wenn der erste Satz, mit dem du auf meinen vorangegangen Beitrag reagierst, lautet: „Stimmt alles, aber das war nicht das Thema meines Gedichts“, dann vermittelt mir das den Eindruck ich hätte etwas Wesentliches übersehen. Deshalb meine Bitte konkreter zu werden, das heißt das Thema schärfer zu umreißen.
Ich bin nicht der Meinung, dass es eine Auslegungssache war, sondern einfach ein Verständnisproblem meinerseits, weshalb ich nachhaken wollte. Selbstverständlich steht es auch dir frei auf meine Nachfragen nicht zu antworten. Auch wenn ich mich immer um einen offenen Austausch bemühe, kann ich auch für mich nicht ausschließen, dass ich mich nicht immer klar genug ausdrücken kann. Abschließend: Gedankenfreiheit – spannendes Thema, über das ein Austausch immer lohnt. Habe auf jeden Fall interessiert mitgenommen, was du dazu beizutragen hattest. |
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07.08.2023, 14:48 | #10 |
Forumsleitung
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Das Thema ist nicht einfach, PetScha, und ich kann nicht ausschließen, mich damit verhoben zu haben. Ich bin ein Freund der knappen Worte, und da ist immer damit zu rechnen, dass der Leser sich seine eigene Welt daraus baut. Ich hätte es dabei belassen sollen, denn jeder hat das Recht zu seiner eigenen Interpretation.
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07.08.2023, 14:52 | #11 |
Den Versuch war es allemal wert.
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