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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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05.03.2012, 14:43 | #1 |
Ein schöner Tag
Die Sonne spiegelt sich so grell
im zahmen Wasserlauf aus eines fernen Berges Quell und gibt mir Rätsel auf. Warum mir wohl das Herz nicht lacht und mich an milden Tagen schönes Wetter traurig macht, vermag ich nicht zu sagen. |
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05.03.2012, 14:47 | #2 |
abgemeldet
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Sehr gut, Schmuddel!!!
Wetter versus Gemütszustand. Liebe Grüße Peace |
05.03.2012, 14:50 | #3 | |
Danke!
Zitat:
LG |
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05.03.2012, 14:52 | #4 |
abgemeldet
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Tja, das Wetter können wir nicht beeinflussen
- aber das Wetter in uns ein bisschen |
05.03.2012, 14:56 | #5 |
Hallo Schmuddi,
zunächst ignorierte ich das Gedicht bewusst, und versuchte mir vorzustellen, über was denn geschrieben werden könnte - mit so einem Titel. Ich muss zugeben: Ich wurde überrascht. Weiterhin: Das Gedicht lässt mich unbefriedigt zurück; aber das ist nicht negativ gemeint, sondern ich fragte mich: War es das jetzt? Ende? Die Beschreibungen waren für sich genommen wirklich gut; v.a. in der ersten Strophe. Und auch Antworten finde ich im Text nicht. Genau das macht es aber aus. Alles in allem weiß ich nicht was deine primäre Intention war, aber es ist für mich nicht notwendig sie zu kennen. Denn das naturalistische Einfangen eines solchen Moments, ist Grund genug, einen Tag zu gestalten. Abschließen möchte ich, mit der These, dass du nicht Schönheit beschrieben hast, sondern die Wahrheit. |
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06.03.2012, 20:51 | #6 | ||||
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LG |
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06.03.2012, 20:59 | #7 |
abgemeldet
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Mir fällt darauf nichts passenderes ein, als: Wow. (Sind meine Kommentare nicht schlau?)
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06.03.2012, 21:06 | #8 |
"Wow" klingt doch super! Ein Kommentar soll ja nicht in dem Sinne schlau sein, dass er den Intellekt des Autors beansprucht. Er soll ja nur einen Hinweis geben, wie der Text rezipiert wird und wie wäre das besser möglich als durch ein schlichtes, aber offenkundig tief empfundenes "Wow"?
Vielen Dank dafür! |
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06.03.2012, 21:11 | #9 |
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Schmuddel, du hast mich grad zum Grinsen gebracht.
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06.03.2012, 21:25 | #10 |
Ja, die Leute lachen gerne über mich.
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06.03.2012, 21:31 | #11 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Schmuddelkind -
wie schlicht, rein und schön! LG Thing |
06.03.2012, 21:58 | #12 |
Das ehrt mich. Vielen Dank!
LG |
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07.03.2012, 07:01 | #13 |
Forumsleitung
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Es ist gerade das Spannende an dem Gedicht, daß es keine Lösung liefert. Im wahren Leben bekommt man ja auch nicht auf alles eine Antwort.
Schön gedacht und gemacht. LG Ilka |
07.03.2012, 08:10 | #14 |
abgemeldet
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Das „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so tra-haurig bin“ ist ein immer wieder gern hervorgeholtes Motiv beim Beschrieb melancholischer Gemütszustände. Die Fragestellung impliziert Publikum, und der Dichter oder Sänger hofft dabei, sein persönlicher, vom Umfeld abweichender Befund sei bemerkenswert.
In aller Regel ist er das aber ganz und gar nicht. Der Zahn- oder Seelenschmerz Dritter geht dem Rest der Welt eher auf die Nerven, wenn das Umfeld ebengerade nicht danach ist. Wobei ganz konkret zu diesem Ambiente hier anzumerken wäre, dass es ihm ein wenig an – sprachlicher – Logik fehlt: Grelles Licht macht keinen milden Tag, sondern schmerzt in den Augen; vom Berg schleichen sich die Wasser nicht herab, sondern fallen mehr oder weniger geräuschvoll in die Tiefe, jedenfalls aber laufen sie ungezähmt. Es sei denn, man hätte sie kanalisiert. Dann wäre man zu recht traurig. Bei der Loreley erfahren wir, woher die Melancholie rührt. Hier aber macht sich der Sänger mit seiner rhetorischen Frage nur wichtig, und der Leser bleibt im Ungewissen, ob’s der Zahnschmerz ist oder (nur) Liebeskummer. Oder was anderes Psychosomatisches. Und deshalb geht das Mädchen geschwind weiter und pfeift eine fröhliche Melodie. zonkeye |
07.03.2012, 08:43 | #15 |
R.I.P.
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Diese Ironie mißfällt mir.
Und der zahme Wasserlauf kommt eindeutig aus eines fernen Berges Quell. Im Tal kaskadet nichts mehr. U. |
07.03.2012, 15:47 | #16 | |||||
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07.03.2012, 15:55 | #17 | |
Oh, jetzt habe ich glatt Ilkas Kommentar überlesen. Sorry!
Zitat:
Schön, wenn es dir gefällt! LG |
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07.03.2012, 18:05 | #18 | |
abgemeldet
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Ich glaube nicht, dass man sich rechtfertigen muss, wenn man im schieren Bild eines in der Sonne sitzenden Melancholikers nichts als eine eher langweilige Pose erkennt, die lyrisch bereits tausendmal eingenommen worden ist:
Zitat:
Dass grelles Licht im Auge schmerzt, ist keine persönliche Assoziation zonkeyes, sondern etwas naturbedingtes - "grell" ist, ob als optischer oder akustischer begriff, immer unangenehm. Jeder vernünftige Mensch meidet grelle Töne und grelles Licht. Im Zusammenhang mit der hier bemühten Idylle ist das Wort ein buchstäblicher Störenfried. Wenn im Angesicht der Berge Wasserläufe bemüht werden, macht es keinen Sinn, dort zahme Wasserspiegel sehen zu wollen. In den Fließen der voralpinen Schotterebenen gibt es die nicht. Sondern Kräusel, die das Sonnenlicht blitzen lassen. Da könnte es dann vielleicht wirklich kitzeln auf der Retina - vorausgesetzt, es ist nicht zu grelle. Kritik an einem Stück ist etwas anderes als die Kritik am Autor. Zonkeye hat nicht den Urheber des Stückes, sondern den Sänger als Wichtigmacher erkannt. Was man damit anrichten kann, wenn Autor und lyrisches Ich in einen Topf geworfen werden, erfahren wir gerade beim vergnüglichen Krieg zwischen den Rezensenten von Krachts "Imperium" - Spiegel kontra SZ. Also bitte fein säuberlich trennen, und schon bleibt alles locker! Lieben Gruß zonkeye |
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07.03.2012, 20:21 | #19 | ||||
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07.03.2012, 21:03 | #20 |
R.I.P.
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@ mooney -
da spricht wer von sich in der dritten Person. Was soll das? Thing mag das nicht. Er ist sonst nicht so empfindlich. Aber Thing sieht hier einen Kasper. Selbst U.U. hätte nie gesagt: Reich-Ranicki sieht das anders, er hätte (als Großer) gesagt: "Ich sehe das so und so.... etc.". Hier findet Thing den , wie heißt er? - zonkeye sehr selbstüberheblich. Thing hat zonkeye als sich-Wichtigmacher erkannt. Brrr! |
07.03.2012, 21:09 | #21 |
Ja, das ist genau, was Schmuddelkind an zonkeye am meisten auf die Nerven geht. Dieser herablassende Ton!
Ich bin sicherlich nicht empfindlich (und ich hatte mal ein Reh-Hirn in der Hand), aber diese Arroganz finde ich widerlich! |
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07.03.2012, 21:17 | #22 |
R.I.P.
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Geduld!
Thing macht (überheblich, wie er ist) eine Prophezeiung: per PN |
07.03.2012, 21:31 | #23 |
Das Schöne an Prophezeiungen ist, dass sie sich mit der Zukunft beschäftigen.
Das Blöde daran ist nur, dass sich die Zukunft selten prophezeien lässt. Aber bei dieser Prophezeiung möchte ich mich anschließen. LG |
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07.03.2012, 21:46 | #24 |
R.I.P.
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Wart's nur ab....
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07.03.2012, 21:57 | #25 |
Hallo, Schmuddelkind,
Wenn du vor "schönes Wetter" noch ein "selbst" stellst, ist das Versmaß durchgehalten. Es verändert natürlich den Sinn auch etwas. Im Gedicht würde die Melancholie zerstört, wenn das lyr. Ich ihre Hintergründe aufdecken würde. Im praktischen Lebensvollzug kann die Ursachensuche nützlich sein. LG gummibaum |
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07.03.2012, 21:58 | #26 |
Oh, das ist mir gar nicht aufgefallen. Danke für den Tipp!
Ich denke darüber nach... LG |
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07.03.2012, 21:59 | #27 |
R.I.P.
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oder ein "auch" -
aber muß es sein? Ich finde es, wie es da steht, wirklicher. Weil ich dabei bin. |
07.03.2012, 22:02 | #28 |
Danke auch für dein "auch", Thing. Ich selbst denke, wenn ich es ändere, dann passt "selbst" besser.
Aber vielleicht hast du auch recht, dass man es lieber so lassen soll, trotz des Metrik-Fehlers. Mal sehen... |
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07.03.2012, 22:06 | #29 |
R.I.P.
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Ich, wenn es mein Gedicht wäre, würde nichts ändern.
Wer zu lesen weiß, hat es gelesen. LG Thing |
07.03.2012, 22:13 | #30 |
Lass dich von dem nich ärgern, Schmuddi.
Dein Gedicht ist gut. Irre Grüße |
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07.03.2012, 22:19 | #31 |
Mach ich nicht.
Vielen Dank! LG |
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07.03.2012, 22:53 | #32 |
Hallo, Schmuddelkind,
da du Interesse an Aussagen zur Rezeption hast und ich dich nicht ärgern will, möchte ich meine Rezeption kurz skizzieren. "Grell" ist ein agrgessives Erlebnis und passt gut, da diese Seele empfindlich und leicht überreizbar ist. So wird auch die Sonne nicht als angenehm empfunden. Der "zahme Bach" entspricht dieser Seele und seine/ihre Quelle ist weit entfernt: zwischen ihr und dem Betrachtungsort liegt die Zähmung. Und in dieser Zähmung liegt auch die vage Antwort auf die Frage, die die zweite Strophe eröffnet. Und so gesehen ist für mich das Wort "mild" für Tage nicht ganz richtig, wenn "grell" stimmen soll. Gegen die positiven Wertungen, die abgegeben wurden, spricht das nicht. LG gummibaum |
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07.03.2012, 23:33 | #33 |
abgemeldet
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Lieber Schmuddi,
gefällt mir wieder sehr gut! So wie es ist. Mag sein, dass das Ende offen ist, aber es schließt rund. Mir gefällt der Übergang von der Frage in die Antwort in der zweiten Strophe ungemein. Ach, ist wirklich schön geschrieben. Du schaffst es mal wieder mein Herz und mein inneres Auge anzusprechen: So eine feine Sprache. Liebe Grüße Encki |
Lesezeichen für Ein schöner Tag |
Stichworte |
melancholie, sehnsucht, sonne |
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