|
|
Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
26.11.2006, 17:55 | #1 |
Westwärts
Westwärts sind die Fenster leer
Keine strahlend Äuglein mehr Und jedes Mal, wenn ich dort schau Klingt es von den Bäumen grau Westwärts sind die Träume taub Schlittern über's nasse Laub Das Grau raubt ihnen alle Kraft Und das Leer die Leidenschaft Westwärts ist die Erde hart Viele Leichen drin verscharrt Ihnen wird das Herz so schwer Denn es werden täglich mehr Westwärts sind die Brücken alt Geben nicht mehr lange Halt Unterm Laub und grau und leer Bröckeln sie und ächzen schwer Westwärts sind die Kinder brav Jedes tut nur, was es darf So halten sie die Fenster leer Und träumen keine Träume mehr Westwärts sind die Winde tot Dort sind sie der Leichen Brot So ist es ein stiller Ort Sag mir doch, was willst du dort? --- Lange her. Kritik erwünscht. |
|
26.11.2006, 18:22 | #2 |
gesperrt
|
RE: Westwärts
Riif-Sa,
das gedicht spricht mich sehr stark an. inhaltlich und wegen des (fast) perfekten rhythmus´ auch formal (nach meinem verständnis hat form viel mit inhalt zu tun, und sei es nur, dass ich dem leser das gefühl gebe, dass ich mich auch um ihn bemühe und nicht nur meine genialen gedanken herablasse - ich esse lieber eine halbe tafel schokolade, die liebevoll verpackt ist als eine ganze, die mir unverpackt in die hand gedrückt wird.) es wirkt auf mich wie ein ziemlich endgültiger abgesang auf die ausgeuferte ideologie und maja des hollywoodkapitalismus - liege ich da richtig? liebe grüße norbert |
26.11.2006, 19:05 | #3 |
Danke für die Worte.
Naja, man kann es so sehen, aber eigentlich war es nicht ideologisch gedacht, sondern rein geographisch und sehr viel kleiner, aber interessanter Gedanke. Stimmt, dass der sich gradezu aufdrängt. |
|