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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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04.04.2022, 02:04 | #1 |
Warnung - nach Laotse (44/81)
Was glaubst du, Name oder Sein?
Was ist es, das uns näher wär? Was ist Essenz und was bleibt Schein? Was glaubst du ist am Ende mehr? Das, was du hast? Das, was du bist? Gewinnen und Verlieren, sag was denkst du, was wohl schlimmer ist? Nur danach ordne deinen Tag. Denn hat das Herz ein and'res Ziel verbraucht es sich und wird nicht weit und logisch ist doch, hat man viel verliert man viel von Wichtigkeit. Wer selbst sich als genug ersann der kann der Schande so entgeh'n das Wollen trägt in sich das Leid. Wer Einhalt sich gebieten kann der wird die Schrecken übersteh'n und dauern bis zur Ewigkeit. |
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04.04.2022, 09:52 | #2 |
Hi Anaximandala,
Laotse, Alter Meister, ein Lotse für den,
der aus Sprüchen das Ideal aller Existenz erkennt Ordne Deinen Tag! -ganter- |
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04.04.2022, 10:53 | #3 |
Hey Ganter,
Laotse - Lotse das gefällt mir eigentlich richtig gut Ein einmaliger Denker, 81 Sprüche und 60 Minuten Lesezeit und nach Jahren entdecke ich immer noch und jedes Mal neues... Die ganze Philosophie gründet auf dem jahrtausende (da schon) alten Orakelprinzip des I Ging, stellt aber statt der schöpferischen Kraft sanfte, stille Schwäche und explizit das Orakelzeichen des Friedens (bzw allen Zeichen, die auf innerer Stärke bei äußerer Biegsamkeit beruhen) in den Mittelpunkt. Das Idealbild taoistischer Stärke ist das Wasser. Nichts kann es verändern, beschädigen. Es läuft den Weg des geringsten Widerstands, wo es nicht weitergeht, staut es sich... bis es weitergeht. Es strebt danach niedrig zu sein. Seine Macht ist die Zeit, mit ihr zermürbt es Stein. Bei alldem trägt es in sich die Macht ganze Landstriche zu vernichten. Stärke bricht - Schwäche biegt So das soll reichen Falls du es nicht kennst kanns ich dir von Berthold Brecht sehr das Gedicht Die Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration empfehlen Hab einen schönen Tag und Liebe Grüße |
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04.04.2022, 11:57 | #4 | |
Forumsleitung
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Grüß dich, Anixamandala,
du hast die Form eines Sonetts für deine philosopische Betrachtung gewählt, zwar nicht in der absolut klassischen Form der deutschen Dichtung, aber auch andere Dichter haben damit variiert. Kann man also nicht meckern. Aber ist die ungewohnte Absetzung der Strophen voneinander Absicht? Oder doch ein Versehen? Hinter "glaubst du" fehlt ein Komma, ebenfalls hinter "sag", "Ziel" , "weit", "viel", "ersann", "entgeh'n" und "kann". Die Apostrophen würde ich rausnehmen. Zitat:
"... und logisch ist doch, hat man viel / verliert es seine Wichtigkeit" (damit wäre auich das doppelte "viel" eliminiert). Oder: "... und logisch ist doch, hat man viel /verliert sein Wert an Wichtigkeit." Oder: "... und logisch ist doch, hat man viel / verliert der Mensch an Wichtigkeit." Na ja, mal wieder Korinthen gekackt, deshalb setze ich jetzt einen Punkt. Insgesamt ragt das Gedicht jedenfalls aus der Masse heraus, auch wenn man über die philosophische Aussage streiten könnte. Man könnte nämlich hinterfragen, wie es einem Menschen ergeht, der sich Hierarchien, Massenkonsum, vorgegebenen Werten und erwarteten Haltungen in einer Gesellschaft wie der unsrigen widersetzt. Das hat insbesondere in den 70er Jahren die Jugend versucht und ist daran gescheitert. Besten Gruß Ilka |
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04.04.2022, 14:22 | #5 | |
Hey Ilka,
achwas, das seh ich nicht als korinthenkacken, du schreibst nämlich zu ein paar sehr guten Punkten. Erstmal die Form, die Ähnlichkeit zum Sonett hat sich eher zufällig ergeben in diesem Fall, das ist mir garnicht aufgefallen aber ja du hast recht. Das Reimscchema am Ende war eigentlich eine Notlösung, ich hatte zu viel Inhalt für eine Strophe, aber zu wenig für zwei übrig, also hab ich etwas experimentiert Die Absetzung war so geplant, ich hab etwas mit mir gerungen ob ich das so machen möchte, aber ich wollte hier die Zugehörigkeit vom Sinn her klar zeigen, es hätte sonst mich zumindest gestört die Frage was mehr ist bei Name und Sein statt bei haben oder sein stehen zu haben. Ich hab mir grad abgewöhnt am Zeilenende Kommas zu setzen aber ganz ehrlich, dass sie fehlen hat mich selbst schön stolpern lassen wo ich wusste, wie der Fluss sein sollte... das ganze wäre wohl möglich gewesen, als Zeilenende auch Ende Sinnabschnitt / Zäsur bedeutet hat, aber so ist es doch besservich füge sie gleich noch ein Zu deinem letzten Punkt, kein Ding eigentlich find ich es sogar gut, dass du da mehr drauf eingehst einfach weil Klarheit und Eindeutigkeit bei mir oft zu kurz kommen, da bin ich öfters schon mit einem Freund am diskutieren dem sowas doch wichtig ist. Also im Originaltext, bzw. meiner Übersetzung, lautet die Stelle Wer viel sammelt, verliert notwendig Wichtiges. Ich hab hier auf kosten der Eindeutigkeit ein wenig getrickst, um die Strophe zu schreiben. Mit einem 'an' würde sich der Sinn ein wenig ändern, (also würde er, wenn er klar gewesen wäre^^) aber andrerseits sind sie Übersetzungen teils Bücher mit grundverschiedenem Inhalt... ich werd mal schauen ob ich eine Lösung finde oder wirklich deinen Vorschlag umsetze Zitat:
aber so faszinierend ich diese Philosophie/Religion und andere auch finde und so viel ich mich auch damit auseinandersetze (mal mehr, oft weniger dafür spring ich schon zu viel) und so schön die Gedanken auch sind, ich hab nicht vor irgendeins der Ideale zu erfüllen... schon weil du dit klar recht hast, sie ist keinesfalls zeitgemäß und noch lieber als ein Träumer bin und vermutlich bleibe ich ein Mensch der manchmal schon aus Spass an der Freude entgegengesetzt handelt :-D Ilka ich danke dir für deinen hilfreichen Kommentar und beste Grüße auch an dich |
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04.04.2022, 14:36 | #6 |
Forumsleitung
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Gut. Auf weiterhin Schaffen.
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04.04.2022, 14:49 | #7 |
Dankeschehr
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Lesezeichen für Warnung - nach Laotse (44/81) |
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