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20.12.2020, 16:54 | #1 |
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Triumvirate Erhellung (3)
https://www.poetry.de/showthread.php?t=92193
Triumvirate Erhellung (3) Ich hebe meinen Kopf aus der Denksenkung und blicke in die Reflexionen ihrer Dunkelbrille. ********* Ich überlege im Moment ob meine Gedanken noch liberate sind. Vor allem in Anbetracht meiner Entscheidung an diesem Spiel teilzunehmen. An der Suche. Kann sie meine Gedanken erraten, ist diese Ärztin unter ihrer Psycholarve ein guter Geist? Oder geht sie im Grunde genommen an den Dingen vorbei? Ich habe zu viele Fragezeichen ohne Fragen in meinem Kopf. Natürlich habe ich, was mein Studium und meine Okkupation betrifft, gelogen. Ich hatte diese beiden Begriffe in einem virtuellen Symptoposium aufgeschnappt. Es ging um Worte die eine Art Mischung aus Widerspruch und dem Non Sequitur der Preantike bedeuten. Ich erinnere mich an das synthetische Hintergrundlachen von dem dieses Symptoposium begleitet wurde. Nun was werde ich ihr sagen? Das gilt es nun schnell zu überlegen. Anscheinend bin ich einer Dilutation der Zeit unterlegen, was bewirkt, dass meine inneren Prozesse relativ zu meinem subjektiven Wachempfinden schneller abgelaufen sind, da mein Bio-System relativ zur beobachtenden oder handelnden Ärztin bewegungslos war. Das bedeutet, dass die Zeitmesser im OP schneller gehen als mein relativ zum Beobachtungskombinat Erlebtes. Dies hat den Effekt, dass die Unterhaltung welche Dr. I-2120A mit mir führte, eine Projektion meines Imaginationsspektrums war. Gleichzeitigkeit vom räumlich getrennten Ereigniss des Implantationsvorganges, entfällt die Frage der sogenannten Irrelevanz der Gleichzeitigkeit. Angesichts der Zeitdulatation muss eine transparente Erlebnisbewertung aufgegeben werden. Mein Kopf ist in eine schleimige, fast zähe chirurgischen Maske eingebettet. Das Gefühl der lauen Wärme ist angenehm. Ich öffne die Augen. Doktor I-2120A steht am linken oberen Rand der leicht schrägen, kopfseitig erhöhten Liegebasis. Sie lächelt. „Das hätten wir nun erledigt und sie haben elf neue Sinnesempfindungen in ihrem Empfindungsportfolio, mein lieber R-1215Chen.“ Nach ihrem letzten Wort kann ich direkt durch die Vorderfront ihrer Kopfschale blicken. Ich sehe, dass sie Implantate in den frontalen Loben hat. Geändert von Ex-Ralfchen (20.12.2020 um 19:28 Uhr) |
23.12.2020, 13:57 | #2 |
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Fortsetzung
Im ersten Moment bin ich komplett irritiert. Erst kneife ich die Augen zusammen und dann schliesse ich sie mehrmals schnell, so als würde ich versuchen einen Schleier wegzuwischen. Dr. I-2120A hat sich von mir abgewandt und ich sehe durch die Schädelschale in ihren Hinterkopf. Was ich sehe irritiert mich komplett: Ein wesentlicher Teil ihrer Scheitel- und Hinterhauptlappen besteht aus einer metallischen Gitterstruktur. Winzige Lichtblitze leuchten in Sukzession immer wieder in dieser Art Netzwerk auf. Manche in Grün, Orange und manche in Rot. |
23.12.2020, 14:23 | #3 |
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Fortsetzung
Ich trete mental einen Schritt zurück und betrachte die diversen Licht-Cluster und versuche aus diesen Wechselwirkungen zu erkennen. Mag sein, einer meiner neuen Sinne ist ein Erkennen des Bewusstseins. Bei Dr. I-2120A scheint es ein quantendynamisches System zu sein, dass ihre natürlichen Fakultäten ersetzt. Ich werde mir kaum einen simplen Determinismus vorwerfen, sondern versuchen eine einfache Vorhersagbarkeit ihres Verhaltens zu microfestieren. In einer Art ultra-quantitativen neuronalen Determinismus. Ich könnte determinieren ob ihr ein hochdynamisches Exo-System oder ein chaotisches zur Verfügung steht. Erkenne ich sämtliche Anfangsbedingungen ihres Systems, könnte ich ihre Zukunft oder jene ihrer zukünftigen Handlungen vorhersagen. |
27.12.2020, 21:10 | #4 |
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Fortsetzung
Seit Jahrtausenden diskutieren wir darüber, ob jeder lernen kann, sich an seine Träume - vor allem jene die unter dem Subliminalium stattfinden – zu erinnern. In der Folge geht es darum, sich diese auch zu Nutze zu machen und an das denke ich im Moment. Es wieder Nacht und ich tauche ab in die totalen Tiefen einer Box, die man früher Pandoras-Deflations-Box nannte. Von der klassizistischen Pandora ist man seit einigen Jahrtausenden abgefallen. Natürlich erwarte ich, dass nicht nur merkwürdige Dinge passieren. Mit diesem Implantat sind extramerkwürdige Dinge möglich. Ich weiß noch nicht welche neuen Sinne ich habe. Auf jeden Fall kann ich durch Knochenstrukturen blicken. Das allein ist eine Überraschung die ich nicht erwartet habe. Im Moment beginne ich Personen, Positionen und Destinationen komplett zu vertauschen. Mag sein, dass ich eine Zeitreise antrete und pandoraisch überlagerte Albtraumszenarien entstehen werden. Es kann gut möglich sein, dass Naturgesetze und Logik für mich nicht mehr die Gültigkeit haben die sie vorher hatten. |
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