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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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16.04.2014, 14:58 | #1 |
Auch ein Versuch (Sonett)
Hallo miteinander,
fresst mich nicht. Aber ich konnte es nicht lassen... Leider war ich unfähig, die Zeilen auf 10 oder 11 Silben zu verlängern. Insofern und in Anbetracht der vielen anderen Fehler, die mein Text vermutlich enthält, sollte ich vielleicht nicht von Sonett-Versuch sprechen. Aber es hat mich schwer gepfupfert... Des Menschen Sein Ein Mensch, berauscht von seinen Trieben, sucht sehnsuchtsvoll nach einem Wesen, das ihm gewogen, das kein Besen und das er ewig könnte lieben. Doch dann hat er ein Buch geschrieben, darin er schmäht der Liebe Thesen. So kam´s, dass niemand wollt es lesen. Der Mensch ist nun allein geblieben. Er saß verhärmt im Kämmerlein und herzte seine Miezekatz. Dann sprach er: "Prost!" zu seinem Wein. "Das Leben ist an sich recht fein. Doch feiner wär´s mit einem Schatz!" Wie schwierig ist des Menschen Sein! 16.4.14 |
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16.04.2014, 15:46 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, Rosmarie -
ich bin nicht Experte genug, um zu beurteilen, ob es nach den Regeln ein echtes Sonett ist; ich sag einfach mal: wahrscheinlich.
Hauptsache, es gefällt. Und mir gefällt es gut, auch und besonders vom Inhalt her. Jaja - so isses! Herzlichen Gruß von Thing |
16.04.2014, 16:05 | #3 |
Lieber Thing,
dass dir mein Text vom Inhalt her gefällt, freut mich über die Maßen! Ich muss gestehen, dass ich mich beim Schreiben selbst immer wieder amüsiert habe. Nein, natürlich nicht, weil es so ein tolles Ding wäre. Aber als sich der inhaltliche Faden so peu à peu in mir entspann, musste ich einfach lachen. Ich finde nämlich auch, dass wir uns im Leben so manches Bein stellen... Ich kenne das zur Genüge. Vielen lieben Dank für deine ermutigenden Worte! Und dir einen schönen, sonnigen Nachmittag mit Freude an deinen hoffentlich schon sprießenden Rauken! Rosmarie |
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16.04.2014, 17:49 | #4 |
Forumsleitung
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Leider, liebe Rosmarie, haut das nicht hin. Dein Gedicht hat vierhebige Verse, ein Sonett sollte fünfhebige Verse haben. Aber inhaltlich ist es gut und könnte, meine ich, noch zu einem Sonett zurechtgepfriemelt werden können.
LG Ilka |
16.04.2014, 18:01 | #5 |
Ja, liebe Ilka, ich habe schon so etwas befürchtet.
Ich hatte mich nach der von Sylvester eingesetzten Seite gerichtet. Dort steht, dass jederZeile 10 bis 11 Silben haben muss, meine bestehen aber nur aus 8 bis 9. Mir war klar, dass da noch ein Stückchen fehlt. Aber jeder Versuch endete bei mir im unguten Gefühl: Das klingt ja grauenvoll! Fünfhebige Verse braucht das Sonett also. Und meine sind vierhebig. Sicher hast du Recht, dass ein Könner die Zeilen doch noch zur Fünfhebigkeit umbauen könnte. Aber in diesem Falle lasse ich das Ganze einfach, wie es ist. Ich sage mir: Es klingt so nett als kein Sonett. In Wahrheit bin ich vielleicht auch nur zu bequem. Aber ich freue mich sehr, dass ich jetzt weiß, was Vierhebigkeit und Fünfhebigkeit sind. Gilt dieser Ausdruck auch für andere Rhythmen, z.B. Trochäen? Ich danke dir sehr, Ilka, und wünsche dir und allen hier einen schönen Abend! Rosmarie |
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16.04.2014, 20:24 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Nach Korinthus von Athen gezogenMan beachte, wie raffiniert Goethe dem Leierton entgegengearbeitet hat durch den Wechsel von weiblichen und männlichen Kadenzen am Anfang und das Einfügen von zwei Dreitakt-Versen. |
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17.04.2014, 07:26 | #7 |
Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438
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Hallo Rosmarie,
schön, noch eine "Sonett-Jüngerin" bei ihren ersten Schritten zu sehen. Wer suchet, der findet ; Im Internet gibt es jede Menge Informationen, wie Sonette beschaffen sein sollten. Die wikipedia-Seite dazu ist auch ganz hilfreich. Ferner wurden Gedichtformen auch in anderen Foren schon mal theoretisch behandelt und vorgestellt, ob das hier der Fall ist kann ich nicht sagen, aber vielleicht finde ich noch einen Link, wo damals einige Fragen zum Sonett geklärt wurden. Ansonsten gibt es ja hier im Forum auf jeden Fall fachkundige Kenner- und Könner/innen, die Dir weiterhelfen können. Den vorliegenden Text finde ich spritzig und auch etwas boshaft. Der arme Mensch Gruß, Sylvester |
17.04.2014, 13:27 | #8 |
abgemeldet
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Er hat scheinbar selbst nicht gemerkt, was er am Schatz hat.
Buchstaben haben ihr Bett auf dem Papier und steht das Weib nicht außer Konkurrenz, gibt es diese nur noch auf dem Papier Wie zutreffend Rosemarie, und mit der Miezekatz zeigst Du dein Feingefühl. Zustimmende Grüße Täubchen |
18.04.2014, 17:45 | #9 |
Hallo Ilka, hallo Sylvester und liebe Täubchen,
entschuldigt, dass ich eure Kommentare erst jetzt beantworten kann. Ich war unterwegs... Aber ich freue mich sehr über eure weiteren erklärenden und positiven Gedanken! Über dein interessantes Goethebeispiel, liebe Ilka, habe ich mir schon einige Gedanken gemacht. Aber entweder geht mein Rhythmusgefühl seine eigenen, störrischen Wege oder ich verstehe dein Beispiel grundsätzlich nicht. Vermutlich müsste ich den Text auf andere Art laut vorgelesen bekommen, als ich ihn mir selbst vorlese. Aber mach dir bitte keine Gedanken. Ich verstehe mit dem Verstand durchaus das, was du erklärst, kann es aber nicht auf das Goethegedicht anwenden. Nur wie geschickt Goethe dem Leierton entgegenarbeitet, das erschließt sich sogar mir. Ich danke dir aber sehr, dass du dir die große Mühe gemacht hast, mir meine Frage verständlich und anschaulich zu beantworten! Ich werde wohl vorerst wieder zu meinem intuitiven Reimen zurückkehren. Eure Gedichte lese ich ja auch in erster Linie so, dass ich mich frage: Überträgt sich der Inhalt auf mein Gefühl? Was kommt bei mir an? Ist das echt, glaubwürdig, mitnehmend? Die Form, in der das Gedicht geschrieben ist, ist dabei für mich nur das Vehikel, mit dem dieses Berühren transportiert wird. Sie ist wichtig, aber letztlich eben doch nur Mittel zum Zweck. Aber ich kann natürlich nachvollziehen, dass es auch großen Spaß machen kann, die Form mal an erste Stelle zu rücken und sich mit formalen Feinheiten zu beschäftigen. Um etwas Gutes zu schaffen, benötigt man schließlich auch Handwerkszeug. Und nicht nur das. Man muss es auch perfekt benutzen können... Lieber Sylvester, für deine geduldigen Ausführungen bedanke ich mich auch herzlich! Ich werde, falls es mich nochmal pfupfert, mich in Bezug auf das Sonettschreiben weiterzubilden, auch Wikipedia und vor allem noch einmal deine bereits genannte Seite besuchen. Zum Glück bin ich in einem Alter, wo ich mich weit freier fühle als früher. Insofern werde ich das Ganze gelassener auf mich zukommen lassen. Ein großer Gewinn waren eure Reaktionen und Erklärungen aber für mich! Es hat mir großen Spaß gemacht, diese Erkenntnisse über das Sonett vermittelt zu bekommen! Über deine Einschätzung: "Den vorliegenden Text finde ich spritzig und auch etwas boshaft. Der arme Mensch!" freue ich mich riesig. Die ist für mich ein großes Kompliment. "Ein wenig boshaft" finde ich meinen Text übrigens nicht. Ich sehe das Leben so... Ständig verdrängen wir etwas. Ständig gehen wir unseren geheimen Motivationen auf den Leim. Ständig fallen wir auf die Nase und müssen sehen, ob wir uns irgendwie wieder hochrappeln können... Wie schwierig ist des Menschen Sein! Liebe Täubchen, danke für deine Äußerungen dazu, wie der Text auf dich wirkt! Ich finde uns Menschen wirklich äußerst kompliziert - und du verstehst dies offensichtlich auch... Euch und allen hier einen unkomplizierten und entspannenden Abend! Rosmarie |
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