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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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10.06.2006, 20:33 | #1 |
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Schwarz-Rot-Gold
Dort flattert er im Wind,
der schwarz-rot-goldene Stoff, aus dem die Träume sind. Schwarz, für unseren Todesmut, den wir in zahllosen Schlachten bewiesen? Rot, für die Bande des Blutes, die uns mit unserer großen Vergangenheit verbinden? Gold, für unser Bestreben, besser sein zu wollen als die anderen und vor ihnen zu glänzen? oder... Schwarz, für unsere Trauer über den Tod und das Leid, das wir über andere brachten. Rot, für unser Bedauern über das unschuldige Blut, das in unserem Namen vergossen wurde. Gold, für die Wahrheit, für die wir in Zukunft eintreten wollen. Wachen wir aber darüber, dass nicht wieder einer kommt, der den Tod für´s Vaterland und die Ehre des Blutes und Deutschland - über alles menschliche und vernünftige Handeln stellt! |
10.06.2006, 22:10 | #2 |
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Nanu? Bin ich aus Versehen statt in einem Lyrik- in einem Moralisierforum gelandet?
Nein, das nehme ich zurück Nichtsdestotrotz scheint mir dieses Stück aber trotz einigen handwerklichen Geschicks doch etwas zu oberflächlich zu sein. |
10.06.2006, 22:31 | #3 |
Hallo!
Finde es in keinster Weise zu oberflächlich! Klar und ehrlich! Zudem stellt es sich in Wirklichkeit genauso dar. Hab es, wie stets bei diesem Thema, mit Wehmut gelesen! Wobei ich den letzten Absatz...naja...er paßt letztendlich schön zu dem Rest...aber...leider...der Durschnittsmensch bedarf der Führung...Andere denken lassen ist oft einfacher...besonders, wenn es einem wirtschaftlich eh schlecht geht...letztendlich denkt der Mensch an sich und sein Voran-bzw. Durchkommen...wer mag es ihm verdenken... Zudem lehrt uns die Geschichte (und mich die eigene Erfahrung), dass Querdenker selten die Früchte ihrer Saat ernten...zumindest nicht zu Lebzeiten... LG Maniac |
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11.06.2006, 01:43 | #4 |
Hallo Albatros,
sicher keines der gängigen lyrischen Themen, aber umso interessanter und m.E. gut gelöst! Du fühlst den Hemmungen "unserer" Nation (sofern man auf die Identifikation mit derselben Wert legt) auf den Zahn und setzt es zielsicher um. Liebe Grüße! |
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11.06.2006, 02:03 | #5 |
Shit man wo ist der Patriotismus us ?
SCheiß Deutsche immer mit dem verfickten Selbsthass. SchwarzRot Gold steht fgür Güte, Ehrgeiz und Streben. Einige Wahrhaft edel Charakterzüge, aber es ist halt überall wo Schatten ist auch Sonnne ! |
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11.06.2006, 06:33 | #6 |
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RE: Schwarz-Rot-Gold
Lieber Albatros,
es ist eine Spezialität der Deutschen zu moralisieren. Und sich selbst zu erniedrigen. Jedes andere Volk kehrt unrühmliches unter den Teppich, was sicher auch nicht immer richtig ist. Aber diese Art moralisierend sich selbst anzuklagen, mit dem Hintergedanken, sich selbst als "besser" darzustellen ist typisch deutsch. Mir leider absolut unverständlich. Darkskin |
11.06.2006, 09:03 | #7 |
Interessante Diskussion. Kunze diagnostizierte mal bei einem Dichter, er sei ein "Schmarotzer des deutschen Selbsthasses". Das soll keine Anspielung sein auf unseren Albatros. Das Phänomen an sich; dieses gespaltene Verhältnis des Deutschen zu seinem Land; diese Dauerschuldigkeit, diese moralisch ungemütliche Heimat ... Merkwürdig schon. Vielleicht aber ist das auch gut. Selbstkritik hält ja doch wach.
Interessant auch, weil ich grad gestern über die Bedeutung der Farben SchwarzRotGold nachgedenktet habe. Da die Flagge jetzt so häufig zu sehen ist, gehe ich davon aus, dass ihr Verwendungszweck sich geändert hat. Es ist eine Fussballfahne. Rot und Gelb ist klar. Das sind die Karten, die der schwarzgekleidete Schiri (ist der noch schwarz?) den Spielern zeigt. Logisch, oder? Und damit erklärt sich alles. Die Moralische Dunkelsicht des Deutschen verwarnt ihn ständig selbst. Auf was für einen Dummfug man so am Sonntagmorgen kommt. Das Gedicht selbst finde ich so "naja". Das "Wir" und das "uns" stört mich schon. "das unschuldige Blut, / das in unserem Namen vergossen wurde." Da ist wieder diese Generalschuld. Ja? In meinem Namen? Nönö! Ich behaupte, es gibt unschuldige Deutsche. Als herausgebrochenes Fragment gefällt mir der Schluss des Gedichtes. |
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11.06.2006, 09:14 | #8 | |
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Zitat:
Ich denke auch, dass wir kein Recht haben über die zu richten, die sich täuschen oder blenden liessen. Nur ein paar Besserwisser gibt es, die behaupten, "ihnen hätte das nicht passieren können". Und das ist genau die typisch deutsche Arroganz, die dann auch - wie in dem Gedicht - mit Schuldzuweisungen schnell bei der Hand ist. Denn wer sich selbst anklagt, der kann ja nicht soooo schlecht sein. Durchschaubar. Darkskin |
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11.06.2006, 13:52 | #9 | |
Zitat:
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11.06.2006, 14:53 | #10 |
nee, nee albatros, dass kannst du besser. viel besser.
vor allem das "wir" stört mich (auch). also ich bin schwarz, weil es in berlin nachts am schönsten ist, rot, weil ich leidenschaftlich bin und gold, weil das silber auf der fahne dann wohl doch zu sehr nach weiß ausgesehen hätte |
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11.06.2006, 15:17 | #11 |
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Hi Albatros.
Ich finde dein Gedicht recht gelungen. "Oberflächlich" auf keinen Fall. Auch wenn ich mit dem Inhalt nicht ganz einverstanden bin. Ich bin stolz darauf Deutscher zu sein. Ich fühle mich in keinster Weise schuldig für das, was zwei Generationen vor meiner geschehen ist. Man sollte nicht alles auf den Nationalsozialismus in den 30ern und 40ern zurück führen. Definitiv haben wir Verantwortung, unsere Welt vor einem erneuten Entflammen solcher Ströhmungen zu beschützen, doch die hat jeder. Ich gebe auch Darkskin recht, die behauptet, dass wir kein Recht haben über das deutsche Volk zu dieser Zeit zu urteilen. Was wissen wir denn schon über diese Zeit?! Natürlich steht es ausser Frage, dass es "scheisse" war, was damals passierte, doch wir sollten aus "unseren" Fehlern lernen und lieber mit Entschlossenheit und natürlichem Patriotismus nach vorne schauen. Das, was nach dem 2.Weltkrieg in Deutschland entstanden ist, ist ein Grund stolz zu sein! Es grüßt, der stolze Tobi. |
11.06.2006, 18:05 | #12 |
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Hallo Ihr Alle,
da habe ich wohl ungewollt in ein Wespennest getreten.
Ich versuche alle Eure Beitrage aus Gründen des Umfangs und meiner knapp bemessenen Zeit ausnahmsweise in einem Beitrag zu beantwor- ten und bitte hierfür um Euer Verständnis. Offen gesagt war ich total überrascht über die umfangreiche wenn auch sehr kontroverse Reaktion. Es ging mir mit dem Gedicht eigentlich nicht vordergründig darum, für die eine oder andere Seite Stellung zu beziehen. Ich wollte einfach nur zwei gegensätzliche Pole von Meinungen aufzeigen, deshalb das oder... zwischen These und Antithese. Vielleicht ist mir das nicht ganz gelungen und man merkt, zu welcher Sei- te ich mehr tendiere. Selbstverständlich habe ich mir erlaubt, am Schluss aufzuzeigen, was m. E. nie mehr passieren darf, aber dazwischen liegt das weite Land von jedermanns eigener Meinung. Ich hege absolut keinen Selbsthass über mein Deutschtum, wie das ei- ner der Beiträge unterstellt. Es sollte auch nicht moralisierend wirken,wie von anderer Seite zu hören war, sondern wie oben erwähnt, nur dazu anregen, unser Deutschsein differenziert und nicht zu einseitig zu be- trachten. Es ist mir klar, dass dies aufgrund unserer jüngerern belasten- den Vergangenheit nicht so ungezwungen möglich ist (siehe Beitrag von Dakkskin), wie bei anderen Nationen. Nun ja, mich stört es auch, dass in den Medien mancher, hauptsächlich nordeuropäischer Länder, sich dieses Klischee vom Dauernazi so hart- näckig hält, obwohl "wir schon lange nicht mehr mit dem Stahlhelm ins Bett gehen". Ich fühle mich, um auf den Beitrag von tagedieb zurück- zukommen auch nicht Schuld für das, was vor ca. 60 oder 70 Jahren passierte, aber vom Ausland werden wir eben über einen Kamm gescho- ren, über die Zeiten hinweg als ein statisches Ganzes betrachtet. Das Gedicht entstand natürlich auch unter dem Hintergrund, dass man momentan die deutschen Farben an allen Ecken und Enden zu Gesicht bekommt. Aber ich glaube, wie tagedieb auch bemerkte, dass es mo- mentan nur eine Fussballfahne ist. Ansonsten halte ich es mit Tobit, dass wir auch ein Stück weit stolz sein können über das, was durch unsere Großeltern und Eltern nach dem Zusammenbruch des 3. Reiches geschaffen wurde. Aber trotzdem meine Mahnung: "Holzauge, sei wachsam." In jedem Fall lieben Dank an alle, die sich gemeldet haben und wenn der Beitrag zu solch regem Überdenken der eigenen Standpunkte ge- führt hat, war er, Professionalität einmal dahingestellt, doch wert, dass er gepostet wurde. Liebe Grüße Euch Allen Albatros |
11.06.2006, 18:13 | #13 |
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RE: Hallo Ihr Alle,
Lieber Albatros,
ich bedanke mich sehr für deinen fundierten, überlegten Kommentar. Vielleicht habe ich auch "dich" etwas vorschnell vorverurteilt, aber dein Kommentar zeigt mir deine Gedankengänge und da hast du meine Achtung und meinen Respekt, auch wenn ich vielleicht in manchem (dein Gedicht betreffend) anderer Meinung bin. Danke Darkskin |
11.06.2006, 19:15 | #14 |
Wir können auch das auf das vor 1945 stolz sein
mit Ausnahme von 13 Jährchen |
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12.06.2006, 00:12 | #15 |
@grünkreuz und den rest der stolzen bande
stolz sein? worauf? darauf, dass ihr rein zufällig in die deutsche nationalität hineingeboren wurdet? oder glaubt hier jemand an schicksal? bitte keine antwort auf die frage! tut mir leid, aber das musst ich jetzt mal loswerden! sowieso viel zu off-topic, wäre eher was für den philosophiethread... kritische grüße max |
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12.06.2006, 01:26 | #16 | ||||
Zitat:
Man kann auf alles stolz sein, dem man verbunden ist und an dem man irgendein Anteil hat Zitat:
Zitat:
Zitat:
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13.06.2006, 16:58 | #17 | |
Zitat:
wie uneigennützig! oder fühlst du dich ausgleichenderweise etwa schuldig für "die 13 jährchen"? schade, dass es dich nervt, wenn sich jemand mit deinen kommentaren beschäftigt ein in frage stellender max |
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13.06.2006, 17:12 | #18 |
gesperrt
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juhu! eine sinnlose nationalismus bzw. patriotismus diskussion. wie ich sowas liebe.
deutschland ist besser als viele andere länder. in jeglicher hinsicht. darauf kann man aber nicht stolz sein, denn daran hatte man keinen anteil (zumindest nicht in grünkreuz alter). abgrenzungen eines staates sind meiner meinung nach sinnvoll. einfach weils mir gefällt. weil ich gern deutscher bin. weil ich kein europäer bin. und wenn auch nicht auf ersteres, so bin ich doch auf zweiteres um so stolzer. ich hoffe das ging jetzt voll an der diskussion vorbei, denn ich habe keinen einzigen post hier gelesen. das gedicht finde ich übrigens etwas ... flach. mir fällt kein anderes wort ein. aber das ist kein flach im sinne von niveaulos. es fehlt einfach der witz. |
13.06.2006, 17:39 | #19 | |
Zitat:
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13.06.2006, 17:44 | #20 |
gesperrt
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muss mich grünkreuz ausnahmsweise anschliessen. sollte man denn auf die stolz sein? ist doch völlig idiotisch. ich denke mit dem heimatland ist es wie mit verwandten. man ist ja auch stolz wenn das kind irgendwas tolles geschafft hat. ich bin sogar gelegentlich stolz auf meine eltern obwohl ich an deren erfolgen meist keinerlei anteil hatte. so kann das mit der heimat auch sein. warum soll man nicht stolz darauf sein, dass das hier mal das land der dichter und der denker war? oder mal was anderes: warum soll es einen nicht freuen im ausland freundlicher behandelt zu werden als zum beispiel ein engländer, franzose oder ami?
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13.06.2006, 18:25 | #21 | |
Zitat:
dann muss ich das nicht mehr für dich tun 8) ende |
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