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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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23.10.2010, 01:06 | #1 |
ein Gedicht?
stehend, laufe ich davon
und stumm schreie ich im Aufzug voller Menschen während ich aufgezogen werde In der Fußgängerzone voller Hast schlendere ich vor mich her und sehe eine verkrüppelte Taube wird mit einer Krücke zerstoßen Darauf erbreche ich mich in einem Gespräch über’ s Wetter ohne hungrig zu sein verhungere ich an einem Kaffee und frage mich wer ich bin während ich meinen Namen sage Ich bin tot und lebe vor mich hin und voll mit Liebe hasse ich die ganze Welt Bin ich von Sinnen oder im Gegenteil aber ich fühle mich am Leben weit entfernt davon Wer hat gesagt, dass sowas Leben ist? |
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23.10.2010, 07:01 | #2 |
Forumsleitung
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In diesem Text sind einige Gedanken, die ich sehr viel besser finde als in dem "Vom-Stuhl-gefallen"-Gedicht. Und gerade an den kurzen, schlichten Passagen blieb ich hängen:
und lebe vor mich hin und voll mit Liebe hasse ich die ganze Welt Oder diese Stelle: ohne hungrig zu sein verhungere ich an einem Kaffee und frage mich wer ich bin während ich meinen Namen sage Etwa störend wirken die sprunghaften Übergänge, und manche Ausdrücke haben etwas unfreiwillig Komisches. "Aufgezogen" wird z.B. eine Uhr - oder auch ein Mensch, mit dem man seine Possen treibt. Ein Aufzug transportiert oder fährt nach oben. Das Bild "stumm schreien" ist schon ziemlich abgegriffen. In der Fußgängerzone voller Hast schlendere ich vor mich her Hier sollte stärker herausgestellt werden, daß die Hast die Fußgängerzone betrifft und nicht in Widerspruch zu "schlendern" steht, denn man könnte lesen: "... voller Hast schlendere ich ...". und sehe eine verkrüppelte Taube wird mit einer Krücke zerstoßen Was bedeutet in diesem Fall "zerstoßen"? Mit einer Krücke erschlagen oder weggeschubst, das könnte ich verstehen. Darauf erbreche ich mich Da dachte ich zuerst, wegen der mißhandelten Taube; aber nein, es geht um so etwas Banales wie das Wetter. Dieser Strophenübergang ist völlig daneben. Wer hat gesagt, dass sowas Leben ist? Das hat mit Sicherheit noch nie jemand behauptet. LG Ilka-M. |
23.10.2010, 09:26 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo,
das erinnert mich an das Nonsens-Gedicht: "Dunkel war's, der Mond schien helle..., Schnee lag auf der grünen Flur..". Mich dauert das vereinsamte Komma in der ersten Zeile. Es steht so verloren und fehl am Platze! In meinen Augen ist es kein Gedicht. Es ist auseinandergerissene Kurzprosa. Unmetrisch. Unmelodiös. "Bin ich von Sinnen" hat mich auch unwillentlich zum Lachen gebracht, weil mir die Hella einfiel. LG Thing |
30.10.2010, 19:27 | #4 |
Hallo Libell,
der Aufzug, die Fußgängerzone, das Gespräch übers Wetter und der Kaffee könnten das Leben postiv gestalten. Doch wie die Krücke, die der verkrüppelten Taube nicht hilft, sondern sie zerstößt, ist alles ins lebensfeindliche Gegenteil verkehrt. Ich bin tot, heißt es und zur Begründung, weil ich lebe. Ich bin ein Krüppel wie das Leben selbst in dieser Welt. Eine Aussage, die zu denken gibt. "Gedicht" heißt dicht schreiben, also noch etwas kürzen. Abgegriffene Bilder (vgl. Hinweise von Ilka) vermeiden. Sonst nicht schlecht. Danke. LG gummibaum |
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