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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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14.05.2015, 10:28 | #1 |
Herbarium für eine Rose
Neig’ dich doch hin zum Tal des toten Flieders,
blüh’ hinaus in schlummerndes Land, wirst wohl des Nachts in Blätterpracht versinken, dankbar sein für dein schönstes Gewand. Wirst selbstgefällig deiner Schönheit götzen, die dich keinen Stich größer gemacht, die dir nicht zu Zukunft und Erben verholfen, dich nur mit Mitleid bedacht. Leiste dir keinen Blick mehr nach droben, glaub mir, Rosen weinen niemals. Was nützen dir lebensverlängernde Vasen, was nützt dir schattendes Glas? Wohl denn; Deine Blüte und Jugendlichkeit vorbei nun und dürstend zerrinnt deine Hand, die sich nie – wie wurzelnde Triebe – in Sandboden krallte für ein Kind. Sag mir, was bleibt nach einem Blütenleben, das nie durch Nektar versüßt, das nie von Bienen umsummt und umschwirrt, das nie von Tau geküsst? Vielleicht pflück’ ich dich aus moralischem Grund. Dann kann ich dich trocknen und glätten, und schließlich deine staubige Blütenpracht in memoriam zu Grabe betten. Geändert von kathamané (14.05.2015 um 14:36 Uhr) |
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14.05.2015, 10:42 | #2 |
Das Ganze Gedicht ist wunderbarst geschrieben.
Nur bei dem Wort plätten am Ende musste ich ein wenig lachen |
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14.05.2015, 14:32 | #3 |
Liebe kathamane,
da muss ich Versard zustimmen. „dann kann ich dich trocknen und plätten „ fällt lyrisch etwas ab im Bild des gesamten Textes. Ich meine das man auch „glätten“ als alternative nehmen könnte. Gefällt mir insgesamt gut. Liebe Grüße Gylon |
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14.05.2015, 14:36 | #4 |
Hallo ihr Guten, das klingt tatsächlich besser, wird übernommen
Danke für eure Kommentare, einen schönen Tag noch! Kathamané |
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19.05.2015, 16:57 | #5 |
Herbarium für eine Rose
Hallo Kathamané,
deine Traurigkeit liest man aus jeder Zeile heraus. Ein wunderbar melancholisches Gedicht, das aber zeigt, wie innig du dich mit der Materie beschäftigt hast. Ich hatte es schon vor der Änderung gelesen, ja „glätten“ ist tatsächlich besser als „plätten“, obwohl mir der Begriff Plätteisen noch sehr geläufig ist. Aus der Studentenzeit habe ich noch den Rest eines Textes im Ohr: „Die gute Hose wird geplättet, mit Freunden um ein Bier gewettet, dass man ’ne 5 baut, garantiert. Und dann wird prüfungswärts marschiert.“ 5: bedeutete damals durchgefallen, schlechtere Noten gab es nicht. Um nochmals das Gedicht in den Vordergrund zu heben: du hast deinen eigenen Stil, den du konsequent und zielstrebig weiterführst. Das finde ich sehr gut und ich meine, dass du gut damit umgehen und ihn entwickeln kannst! Liebe Grüße Lewin. |
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19.05.2015, 22:43 | #6 |
Liebe kathamané,
erst fehlte mir die Ruhe sechs Strophen zu lesen, dann stellte sie sich ein, die Ruhe, beim Lesen deiner Verse. Liebe Grüße scrabblix |
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