|
|
Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
12.09.2012, 13:50 | #1 |
Das Schwälbchen
Das Schwälbchen
Gerade gestern saß ich staunend vorm Haus und ließ die Sonne gleißen, sah unter Wolkenbergen raunend ein Schwalbenheer am Himmel kreisen, das unser Schwälbchen mit sich nahm. Verlassen es zu uns in Pflege kam, bis ihm sein Käfig schien zu klein, saß auf dem Dach und rief mit lauter Stimme fein, als plötzlich kam der Schwarm geflogen. Und zwitschernd schraubt es sich hinauf, nach Süden ist es fortgezogen, ich sitze immer noch und schaue auf. Es ist schon ein kurioses Ding, wenn ich es recht betrachte, ich sag zum Schwälbchen, flieg und sing, die Menschheit aber ich verachte. Mit ihrer Habgier, ihrem rücksichtslosen Treiben, ihrer Bequemlichkeit und ihrem feigen Schweigen, ihrer Verlogenheit und Heuchelei, mit ihrem Hochmut, ihrer Spötterei. Der Mensch verdirbt bereits als Kind, er spielt sich auf als Herr der Welt, Natur und Tiere seine Opfer sind, die Erde stinkt von seinem Geld. Der Sapiens richtet sich zu Grunde, die ganze Welt gleich mit dazu, vermessen geht er vor die Hunde, die Erde stirbt, nun gibt er Ruh. Und alles, was vor ihm gelebt, gekreucht, gefleucht, getaucht, gewebt, reißt sterbend mit sich ins Verderben der Narr anbetend seine Scherben. Drum wend ich mich den Schwächsten zu, die wehrlos sind in seiner Hand, was dem geringsten Tier ich tu, das Schwälbchen pfeift’s ins ferne Land. 08 |
|
12.09.2012, 15:53 | #2 |
abgemeldet
|
Das Schwälbchen
@Desperado
Hast dir Kummer von der Seele geschrieben. Naja, wenn es hilft? Hübsch deine kleine Geschichte. Nitribitto |
12.09.2012, 17:22 | #3 |
Ach, Desperado,
so schön und hoffnungsfroh fing´s an... und dann ... ich kann dein Leiden an der Welt ja nachvollziehen, manchmal wünsch ich mir aber, du könntest deine Gedanken auch mal nur dem "Netten" zuwenden... lg simba |
|
12.09.2012, 17:51 | #4 |
Das Schwälbchen
Gerade gestern saß ich staunend vorm Haus und ließ die Sonne gleißen, sah unter Wolkenbergen raunend ein Schwalbenheer am Himmel kreisen, das unser Schwälbchen mit sich nahm. Verlassen es zu uns in Pflege kam, bis ihm sein Käfig schien zu klein, saß auf dem Dach und rief mit lauter Stimme fein, als plötzlich kam der Schwarm geflogen. Und zwitschernd schraubt es sich hinauf, nach Süden ist es fortgezogen, ich sitze immer noch und schaue auf. So besser? Weißt Du, Simbaldung, für mich ist die ausweglose Situation der Menschheit nicht vorwiegend schrecklich, es ist unvermeidbare Wirklichkeit und nichts weiter, einfach nur nüchterne Realität, über die ich rede und schreibe wie übers Wetter, aber klar, mach das mal jemandem verständlich. Kummer, Nitribitto? Kann ich so nicht sagen, hab's eher zufällig in meiner Sammlung entdeckt und dachte, passt recht gut zur Jahreszeit. Danke für Eure Zuschriften! Desperado |
|