|
|
Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
02.03.2012, 21:31 | #1 |
Forumsleitung
|
Traumland
Welch seltsam Land jenseits der Grenze,
die zwischen Tag und Nacht sich zieht, doch Schranken hebt, auf das zur Gänze der Mensch in seine Seele sieht! In diesem Land ist alles möglich, in diesem Land wird alles wahr, die Zeit, der Raum, beide bestechlich, die Handlung unberechenbar: Wir sehn uns segeln wie auf Schwingen, in Zügen auf die Reise gehn, im alten Rom zur Leier singen, Verstorbene kurz wiedersehn, mal splitternackt herumspazieren, mal vor dem Dämon auf der Flucht, ein bißchen Rebellion probieren und straflos sinken in die Sucht. Wenn wir die Grenze überschreiten, ist jeder von uns oscarreif, wir könnten jedes Fach bestreiten mit Unikaten, nächtlich live. 2. März 2012 by Ilka-M. |
02.03.2012, 23:56 | #2 |
Hallo, Ilka,
zunächst das Lob. Ein überdurchschnittliches Gedicht. Die erste Strophe sehr schön, weil Zonen und Räume tief gedacht werden. Tag und Nacht für bewusst und unbewusst. Die Grenzüberschreitung führt in die unbekannten Seelenbereiche. Doch die folgenden Strophen entfalten nur die Vielfalt der Erscheinungen, zeigen nicht, wie ich hoffte, Hintergründe und Verbindungen. Dennoch: gute Einfälle sprachlich mühelos umgesetzt. LG gummibaum |
|
03.03.2012, 07:22 | #3 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Es geht nicht um Hintergründe, sondern um Taumbilder, also um Kreativität. Psychoanlalyse war mit meinem Gedicht nicht vorgesehen, das dürfte bei Traumbildern auch ziemlich schwierig sein, wenn nicht gar in die Irre führen. Indem wir Traumbilder erzeugen, werden wir in der Nacht zu unseren eigenen Filmemachern. LG Ilka |
|
03.03.2012, 12:08 | #4 |
Liebe Ilka,
ich habe das Gedicht noch mehrmals gelesen und finde es noch besser als gestern. Die Fokussierung auf deine Intention, die du hervorhebst, war hilfreich. Ich will ein bisschen beiseite treten und Gedanken anführen, die mit dem Thema im weiteren Sinn zu tun haben. Ich gehe davon aus, dass wir im Wach- und Schlafzustand träumen, wie die Sterne auch tags am Himmel stehen. Man kann sie sehen, wenn man in einen tiefen Brunnen steigt und das machen Psychoanalytiker, Dichter und Filmregisseure mit dem Unbewussten auf ihre Weise. Der Film, den wir im Traum sehen, der uns "oskarreif" macht, bestimmt die Wahrnehmungen und Schöpfungen am Tag mit und entnimmt dem Tag neuen Vorrat. Es ist also kein Vexierspiegel, der uns die verrückte Welt vorführt. Und wenn dort viel passiert, was der Tageserfahrung widerspricht, die wir zur Wissenschaft ausgebaut haben, so ist das Originelle jeder neuen Theorie vielleicht dort beheimatet. In die Hintergründe zu loten (nicht psychoanalytisch) scheint mir verlockend, wenn auch schwer. LG gummibaum |
|
07.03.2012, 14:21 | #5 |
Liebe Ilka,
ein sehr schönes Gedicht über das Träumen! Das Wunderbare daran ist, dass auf diese Weise jeder einmal ganz groß sein kann; das hast Du wunderbar beschrieben. Handwerklich ist es ein vierhebiger Jambus, den Du schön durchgehalten hast. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass das Gedicht mit fünf Strophen zu lang geraten ist; keine Strophe erscheint langweilig oder überflüssig. Am besten gefällt mir die Erste. Herzliche Grüße an Dich! Galapapa |
|
09.03.2012, 22:06 | #6 |
Hallo,
ich habe bereits mehrere deiner Gedichte gelesen, und finde dass diese handwerklich gut gemacht sind. Es ist eine nachvollziehbare Handlung integriert, die sich durch die flüssige Schreibweise gut lesen lässt. Das schöne an deinen Texten ist, dass sie alle so etwas wie eine Message bzw. ein Fazit haben. Nicht viele Texte sind so gut durchdacht. Soweit ich es beurteilen kann sind die Hebungen und Senkungen in deinen Texten in Ordung, wobei ich hier keine guten Kenntnisse habe, da ich mehr der freien Lyrik anhänge. Gerne gelesen. |
|
09.03.2012, 22:16 | #7 |
Forumsleitung
|
Ich bedanke mich ergeben und freue mich.
|
09.03.2012, 22:20 | #8 |
R.I.P.
|
Wieso hab ich darauf noch nicht reagiert?
Ach ja, ich glaubte, der Tippfehler sei noch zu bereinigen. Lob, Lob - ein erstauntes Lob, weil sich hier Deine Phantasie ausnahmsweise einen nichtanalytischen Durchbruch verschafft. Gelungen! LG Thing |
10.03.2012, 20:52 | #9 |
Hm. So kann man es auch natürlich sehen, Thing. Danke. Und danke natürlich auch nochmals an Ilka.
LG gummibaum |
|
Lesezeichen für Traumland |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Traumland | Wolverine118 | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 0 | 21.09.2010 00:34 |
Traumland | Shiva | Philosophisches und Nachdenkliches | 7 | 16.06.2009 20:59 |
Traumland | Raison in der Bibliothek? | Shiva | Philosophisches und Nachdenkliches | 0 | 15.06.2009 19:37 |