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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 13.06.2022, 15:17   #1
männlich Walther
 
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Standard Traum. Angst. Angst. Traum.

Traum. Angst. Angst. Traum.
- Sonnet in Amphybrachien -

Ich spüre mein Atmen. Ich fühle mein Herz.
Es will nach dir schlagen. Es will nicht verstehn.
Mir trocknen die Tränen. Doch tief in mir Schmerz
Und höchste Verzweiflung: Erhöre mein Flehn!

Vergaß ich die Liebe? Vergaß ich auch dich?
Den Kopf in den Händen, den Windzug im Haar:
Mich martern Gedanken, ich fühle nur mich
Und spüre die Leere. Ich weiß, es ist wahr,

Was ich stets negierte: Dass du heute gehst,
Die Türe verschließt. Von dir bleibt nichts im Raum.
Ich sehe dein Zögern, wie du kurz noch stehst,
Dann höre ich Schritte und glaube es kaum:

Nach dir kommt der Winter. Selbst Sommer sind kalt.
Mit dir flieht die Jugend. Ich fühle mich alt.
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Alt 13.06.2022, 15:42   #2
männlich MonoTon
 
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Hallo Walther

dein Gedicht gefällt mir gut, aber hier hatte ich das Gefühl als gab es eine rhythmische Änderung die mich raus warf, irgendwie kämpfen hier die Amphybrach um Geltung?

Zitat:
Was ich stets negierte: Dass du heute gehst,
Die Türe verschließt, und nichts bleibt im Raum.
Lg Mono
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Alt 13.06.2022, 15:48   #3
männlich Walther
 
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Hallo Walther

dein Gedicht gefällt mir gut, aber hier hatte ich das Gefühl als gab es eine rhythmische Änderung die mich raus warf, irgendwie kämpfen hier die Amphybrach um Geltung?



Lg Mono
Hey,
danke! ich hab's mal besser umgebaut.
lg W.
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Alt 13.06.2022, 15:56   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
Hey,
danke! ich hab's mal besser umgebaut.
lg W.
Nee, jetzt sind die Amphis kaputt, ab "verschließt" sind es jetzt Jamben. Vorher wars völlig in Ordnung.
__________________

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Alt 13.06.2022, 16:07   #5
männlich Walther
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Nee, jetzt sind die Amphis kaputt, ab "verschließt" sind es jetzt Jamben. Vorher wars völlig in Ordnung.
schauen wir mal genauer hin:
Zitat:
Die re verschließt. Von dir bleibt nichts im Raum.
die alternative:
Zitat:
Die re verschließt. Päusken und nichts bleibt im Raum.
das päusken muss man sich denken, hat aber überfordert, lb Ilka.
lg W.

Geändert von Walther (13.06.2022 um 18:32 Uhr)
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Alt 13.06.2022, 16:28   #6
weiblich Ilka-Maria
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Überzeugt mich nicht Walther, denn in der Mitte ist der Amphibrachy nun mal stiften gegangen, und bei "im Raum" kann man de facto die Hebung auch auf das Wörtchen "im" legen. Ich finde den Rhythmus so nicht mehr stimmig. Aber wie du meinst ... es bleibt ja deine Entscheidung. Mit hat es halt vorher besser gefalllen.
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Alt 13.06.2022, 16:36   #7
männlich MonoTon
 
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Zitat:
Was ich stets negierte: Dass du heute gehst,
Die Türe verschließt, und nichts bleibt im Raum.
xXxxXx xXxxX
xXxxX xXxxX

Zitat:
Was ich stets negierte: Dass du heute gehst,
Die Türe verschließt. Von dir bleibt nichts im Raum.
xXxxXx xXxxX
xXxxX xxXxxX

ich sehe nicht was Ilka da stört, außer sie Betont automatisch ein Personenbezogenes Wort wie "dir" für mich war es im Kontext unbetont, da es nicht als persönliche Anrede hervortrat.


Eine andere Frage die sich mir stellt wäre
wie kann das "nichts" einer Person einen Raum füllen?
Ich verstehe das Oximoron, aber es kann von "nichts" kaum eine Steigerung geben. Daher liest sich "nichts bleibt" eher wie eine leere Phrase.

Die Türe verschloss sich, verlassen der Raum.
Die Türe geschlossen. Verlassener Raum.
Die Türe verschlossen. Verliesst du den Raum.

Das wären Ideen die mir dazu einfallen würden, um den Amphi aufrecht zu halten. Natürlich Frei gestellt und nicht als Vorgabe zu verstehen.
Es liegt mir fern etwas vorzuschreiben, ich wollte lediglich auf Unstimmigkeit hinweisen, allerdings frage ich mich gerade ob nur ich die so empfand.
Falls ja bitte ich um Entschuldigung.

Lg Mono

ps:

je öfter ich es lese desto mehr frage ich mich, ob es nicht vielleicht tatsächlich nur der widersprüchliche Kontext war der mich störte und nicht die betonungsweise. Irgendwas wirkte auf mich deplaziert und ich vermutete es lag am Rhythmus, den hätte man aber ohne Probleme dem Gewohnheitsmetrum des Amphy zuschreiben können...
Es tut mir leid dass ich anscheinend für Verwirrung gesorgt habe.
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2022, 17:42   #8
männlich Walther
 
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
xXxxXx xXxxX
xXxxX xXxxX



xXxxXx xXxxX
xXxxX xxXxxX

ich sehe nicht was Ilka da stört, außer sie Betont automatisch ein Personenbezogenes Wort wie "dir" für mich war es im Kontext unbetont, da es nicht als persönliche Anrede hervortrat.


Eine andere Frage die sich mir stellt wäre
wie kann das "nichts" einer Person einen Raum füllen?
Ich verstehe das Oximoron, aber es kann von "nichts" kaum eine Steigerung geben. Daher liest sich "nichts bleibt" eher wie eine leere Phrase.

Die Türe verschloss sich, verlassen der Raum.
Die Türe geschlossen. Verlassener Raum.
Die Türe verschlossen. Verliesst du den Raum.

Das wären Ideen die mir dazu einfallen würden, um den Amphi aufrecht zu halten. Natürlich Frei gestellt und nicht als Vorgabe zu verstehen.
Es liegt mir fern etwas vorzuschreiben, ich wollte lediglich auf Unstimmigkeit hinweisen, allerdings frage ich mich gerade ob nur ich die so empfand.
Falls ja bitte ich um Entschuldigung.

Lg Mono

ps:

je öfter ich es lese desto mehr frage ich mich, ob es nicht vielleicht tatsächlich nur der widersprüchliche Kontext war der mich störte und nicht die betonungsweise. Irgendwas wirkte auf mich deplaziert und ich vermutete es lag am Rhythmus, den hätte man aber ohne Probleme dem Gewohnheitsmetrum des Amphy zuschreiben können...
Es tut mir leid dass ich anscheinend für Verwirrung gesorgt habe.
hey,
du brauchst dich nicht zu entschuldigen. mein fehler - ich hätte einen bindestrich einbauen sollen.
lg W.
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Alt 13.06.2022, 17:47   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
ich sehe nicht was Ilka da stört, außer sie Betont automatisch ein Personenbezogenes Wort wie "dir" für mich war es im Kontext unbetont, da es nicht als persönliche Anrede hervortrat.
Für mich ist in der korrigierten Version "bleibt" betont, und die beiden letzten Wörter "im Raum" sind für mich eigentlich gleichgewichtig, zumindest ist Raum nicht mehr als deutliche Hebung erkennbar, sondern "fällt runter". Wohl meine Lesart. Es gibt halt im Deutschen eine große Anzahl von Wörtern, bei denen, aneinandergereiht, die Hebungen nicht mehr deutlich sind, und andere wiederum kann man variabel betonen. Das wird oft nicht berücksichtigt, weil man sie immer in eins der klassischen Versmaße drücken will. Ich habe neulich in eine Facharbeit reingeschaut, die sich damit befasste und weit mehr als nur Jambus, Trochäus, Daktylus und Anpäst als Beispiele für völlig andere Rhythmen brachte, die zum Teil hebungsneutral waren. Vielleicht bin ich davon ein wenig beeinflusst.

Aber egal, der Autor des Gedichts hat darüber das letzte Wort.
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Alt 13.06.2022, 18:23   #10
männlich MonoTon
 
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Zitat:
Zitat:
Was ich stets negierte: Dass du heute gehst,
Die Türe verschließt. Von dir bleibt nichts im Raum.
xXxxXx xXxxX
xXxxX xxXxxX

ich sehe nicht was Ilka da stört, außer sie Betont automatisch ein Personenbezogenes Wort wie "dir" für mich war es im Kontext unbetont, da es nicht als persönliche Anrede hervortrat.
ich habe den angesprochenen Satz von Ilka noch mal überblickt und
uiiii da hab ich aber riesen Schwachsinn verzapft.
Ich war im unrecht, es wäre tatsächlich ein Jambus aus dem Nachsatz geworden

[QUOTE]
Zitat:
Was ich stets negierte: Dass du heute gehst,
Die Türe verschließt. Von dir bleibt nichts im Raum.
xXxxXx xXxxX
xXxxX xXxXxX
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Alt 13.06.2022, 18:35   #11
männlich Walther
 
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Hi,
es gäbe noch eine weitere variante:

Zitat:
Die Türe verschließt. - Und nichts bleibt im Raum.
Zitat:
Die Türe verschließt. Stille. Nichts bleibt im Raum.
die dritte ist vielleicht sogar die beste.

man sieht: textarbeit lohnt sich.

lg W.
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Alt 14.06.2022, 20:18   #12
männlich curd belesos
 
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Standard päusken

Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
das päusken muss man sich denken, hat aber überfordert, lb Ilka.
lg W.
Moin lieber Walter,
langsam mag ich sie, sogar bei meinen Versen.
Hier ist es auch nicht fehl in deinem beachtlichen Sonett, das Gefallen findet.
LG
CB
curd belesos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.06.2022, 17:36   #13
männlich Walther
 
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Zitat:
Zitat von curd belesos Beitrag anzeigen
Moin lieber Walter,
langsam mag ich sie, sogar bei meinen Versen.
Hier ist es auch nicht fehl in deinem beachtlichen Sonett, das Gefallen findet.
LG
CB
lb Curd, der bescheidene dichter dankt! lg W.
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