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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 13.04.2022, 18:19   #1
weiblich Herbstreiter
 
Dabei seit: 02/2022
Ort: alzey
Beiträge: 18

Standard Kirschblütenblätterschneefall

Kirschblütenblätterschneefall


Sacht im Frühlingswiegetrudeltanz
wie kleine weiße Federn zart
fein ausgeschmückt in weißem Glanz
sie schweben, leicht nach ihrer Art,
durch den Wind,
getragen, lind.

Und wiegt der Föhn nun lauer noch
hauchdünne Blütenkronen seicht
empor, als sollten sie erneut nun doch
den Kischbaum krönen, fein vielleicht.
Es haucht die Luft
Kirschbblütenduft.

Und nieder senkt sich langsam gleitend
ein kleines Rund dem andren gleich
zartweiße Decken um sich breitend,
zätlich, behutsam, sammetweich,
sie zum Schwingen,
die Seele bringen.

Ein Windhauch scheucht sie noch mal auf
und dreht sie leicht im Kreise
sie tupfen hoch in zartem Lauf
und legen sich ganz leise,
sacht und still
auf den April...
Herbstreiter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2022, 16:47   #2
weiblich Candlebee
 
Benutzerbild von Candlebee
 
Dabei seit: 04/2022
Ort: noch auf diesem Planeten
Beiträge: 835

Hallo Herbstreiter,

was für ein schönes Gedicht über das Rieseln der Kirschblüten im Wind. Ich sehe es vor Augen. Ein wunderbares Bild, was die Seele berührt.
Was ich am tollsten finde: "Kirschblütenblätterschneefall" und "Frühlingswiegetrudeltanz".
Ich mag solche Wortspielereien. Dem Dichterherz sind eben keine Grenzen gesetzt.

Nette Grüße, Candlebee
Candlebee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2022, 16:56   #3
weiblich fee-reloaded
 
Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 39

Servus, Herbstreiter!

Ich lese da sehr viel Schönes und Melodiöses! Auch, dass das Gedicht selbst tanzt wie die Kirschblütenblätter, ist sehr stimmig umgesetzt.

Lediglich hier, in Strophe 3 (fett markiert):

Zitat:
Zitat von Herbstreiter Beitrag anzeigen
Und nieder senkt sich langsam gleitend
ein kleines Rund dem andren gleich
zartweiße Decken um sich breitend,
zätlich, behutsam, sammetweich,
sie zum Schwingen,
die Seele bringen.
ist diese wirklich unfeine Inversion, die - zumindest mir - angesichts der Leichtheit und tänzerischen Sprache des restlichen Textes richtig weh tut.
Inversionen finde ich persönlich immer heikel und ich finde sie auch in den wenigsten Fällen, wenn ich sie wo lese, gelungen oder notwendig. Meistens fühlt es sich nach "reim dich oder ich fress dich" in ein Schema gezwungen an und wirklich nie klingt es nach guter Sprache.

Ah, und bei zärtlich ist dir das "r" abhanden gekommen.

Mein Vorschlag - das ungelenke "sie" durch ein "will" ersetzen. Dann hat es nicht mehr diesen Yoda-Touch.

"will zum Schwingen
die Seele bringen"

Was meinst du? Damit wäre m.E. nicht in die Aussage und den Text eingegriffen, dafür aber sprachlich alles etwas schöner einheitlich gelungen.

Auf jeden Fall sehr gerne gelesen und innerlich mitgetanzt. Und deine Wortschöpfungen, die auch schon meiner Vorrednerin so gefallen haben, finde ich auch sehr hübsch!

LG,
fee
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