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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 01.04.2022, 21:51   #1
männlich Sinneswandler
 
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Beiträge: 159

Standard Böse Welt

Immer vor den Kopf gestoßen, verletzt und attackiert,
so hat sich Angst vor Einsicht, schon tief im Kopf formiert.
Egal was kommt, wer auch was sagt, Nichts bringt einen mehr ab,
so schaufelt man sich unbewusst, in Einsamkeit das Grab.
Auch ist die Sicht im Dunkel trüb, man kann kaum noch was sehen,
niemals denkt man im Traum daran, den Fehler zu gestehen.
Man bleibt sich treu, die Andern Schuld, man denkt sich in sein Recht,
es frisst und nagt, man weiß es auch, fühlt sich nur mies und schlecht.
Doch wieder tritt der Selbstschutz ein, die Welt ringsum gemein,
so schleicht man in die Dämmerung, verlassen und allein.
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Alt 02.04.2022, 15:06   #2
männlich ganter
 
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Beiträge: 2.485

Hi Sinneswandler,

standfest sein oder flexibel wie das Rohr im Schilf.

Deine gereimte Mahnung hilft hoffentlich manchem
bei der Entscheidungsfindung.

Biegsamer Gruß
-ganter-
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Alt 02.04.2022, 19:59   #3
männlich Sinneswandler
 
Dabei seit: 12/2020
Ort: in einer besseren Welt
Beiträge: 159

Hallo Ganter,
ja, vielleicht findet sich irgendwer darin wieder und wagt den Sprung über den eigenen Schatten :-)

Liebe Grüsse

Sinneswandler
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Alt 02.04.2022, 22:58   #4
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
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Beiträge: 31.082

Guten Abend,

da haben sich etliche Rechtschreibfehler eingeschlichen. In den Versen zwei und vier gehören die Kommata gestrichen.

Vers zwei: "nichts" anstatt "Nichts", denn das ist kein Substantiv, sondern ein Pronomen und Zahlwort, und deshalb Kleinschreibung.

Vers sieben: Hier fehlt ein Wort, es muss heißen "die anderen sind schuld" oder "die anderen bleiben schuld"; auch hier Kleinschreibung, denn es handelt sich bei "die anderen" um ein Pronomen und unbestimmtes Zahlwort, und schuld sein/bleiben ist ein Adjektiv.

Auch im vorletzten Vers fehlt ein Wort: "die Welt ist ringsum gemein".

Beim Rhythmus hakt es auch, aber das lasse ich mal außen vor.

VG
Ilka



Zitat:
Zitat von Sinneswandler Beitrag anzeigen
Immer vor den Kopf gestoßen, verletzt und attackiert,
so hat sich Angst vor Einsicht, schon tief im Kopf formiert.
Egal was kommt, wer auch was sagt, Nichts bringt einen mehr ab,
so schaufelt man sich unbewusst, in Einsamkeit das Grab.
Auch ist die Sicht im Dunkel trüb, man kann kaum noch was sehen,
niemals denkt man im Traum daran, den Fehler zu gestehen.
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Alt 03.04.2022, 09:45   #5
männlich Sinneswandler
 
Dabei seit: 12/2020
Ort: in einer besseren Welt
Beiträge: 159

Hallo,
es freut mich, dass du dich mit meinem Gedicht beschäftigt hast.
"Nichts" schreib ich in manchen Zusammenhängen einfach gerne groß
um dem Sinn mehr Bedutung zu verleihen.
Ja, die Kommas schleichen sich bie mir immer mal wieder gerne an Stellen wo sie nicht sein sollten, Danke.
So wie ich es für mich betone hakt der Rhythmus bei "Nichts" bringt einen mehr ab ein bisschen, aber das würde ich schnell lesen und "bringt" vordergründig betonen...dann geht's eigentlich.
Die für dich fehlenden Wörter sind bei meinem Text bewusst nicht eingesetzt,
allerdings glaube ich nicht, dass man es ohne sie nicht versteht...und diese würden eventuell bei "meinem" Lesen zu Unstimmigkeiten führen.
Das sehe ich sozusagen mal wieder als " Künstlerische Freiheit" an. Darüber hab ich ja auch schon ein kleines Gedicht eingestellt gehabt ;-)

Freundliche Grüße

Sinneswandler
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Alt 03.04.2022, 09:54   #6
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Guten Morgen, Sinneswandler
Ilka-Maria hat Dich schon auf die etwas zu häufigen Rechtschreibfehler hingewiesen. Jetzt komm ich und schau mir den Inhalt, Metrik und die Wortwahl an.
(bei dem Zitat Deines Gedichts habe ich die Rechtschreibfehler schon korrigiert)

Immer vor den Kopf gestoßen, verletzt und attackiert,
so hat sich Angst vor Einsicht schon tief im Kopf formiert.
Egal was kommt, wer auch was sagt, nichts bringt einen mehr ab,
so schaufelt man sich unbewusst in Einsamkeit das Grab.
Auch ist die Sicht im Dunkel trüb, man kann kaum noch was sehen,
niemals denkt man im Traum daran, den Fehler zu gestehen.
Man bleibt sich treu, die andern schuld, man denkt sich in sein Recht,
es frisst und nagt, man weiß es auch, fühlt sich nur mies und schlecht.
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1. Vers: "verletzt und attackiert" empfinde ich als überflüssige Doppelung. Für mich bleibt die Frage, ob es nicht anmaßend ist, gewissermaßen von allen zu behaupten, dass sie sich vor den Kopf gestoßen, verletzt und attackiert fühlen. Ein "vor den Kopf stoßen" beinhaltet bereits die Attacke und deutet auf eine Verletzung hin. Zur Metrik: XxXxXxXx xXxXxX - hier ist der einführende Satz im Trochäus geschrieben, die Fortsetzung in Jamben.

2. Vers: Sprichst Du so, oder ist es dem Reim geschuldet ("In meinem Kopf hat sich tief Angst formiert" ? Zur Metrik: xXxXxXx xXxXxX - hier wählst Du anfangs den Jambus und nach Einsicht erzwingst Du eine Pause, um im Jambus fortzufahren. Du unterstellst wiederum, dass alle Angst empfinden und es allen an Einsicht mangelt.

3. Vers: "wer" auch was sagt, nichts bringt einen ab - Wer ist "wer"? Und wovon bringt wer einen? Ist es die Absicht des "wer", einen von der Angst abzubringen. "Komm her, ich bring dich von der Angst ab", hört sich doch belämmert an. Metrik: xXxXxXxX XxXxxX - da stimmt was nicht.

4. Vers: Wer ist "man"? Dieses "man" tritt noch viermal auf. Mann o Mann, das ist zuviel. Der einsame Grabschaufler - ich überlass es Dir, sich das Bild vorzustellen, auf dem ein verängstigter, einsamer Grabschaufler tätig ist und jambisch vor sich her murmelt (xXxXxXxXxXxXxX)

5. Vers: Ein Vers, der sich einimpft. Im Dunkel ist die Sicht trüb und "man" kann kaum noch was sehen. Wir Bergmänner hatten den schönen Spruch: Vor der Hacke ist es dunkel. Das war nicht poetisch, sondern gab die Einsicht bekannt: Keiner weiß, wie es hinter der Hacke aussieht. Dein Vers verkündet, dass man im Dunkeln schlechter sieht. Ist das Poesie? (XxxXxXxXxXXxxXx - das ist, um bei der Bergmannsprache zu bleiben, ein Konglomerat.

6. Vers: Welchen Fehler gäbe es von wem zu gestehen? Ist die Angst ein Fehler? (XxXxxXxX xXxxxXx - siehe Konglomerat)

7. Vers: Zweimal wieder dieser ominöse "man". Wie denkt "man" sich in sein Recht? (xXxXxXxXxXxXxX - hier zur Abwechslung vom Trochäus des 6. Verses wieder einmal erzählende Jamben)

Damit höre ich auf, um meine Meinung zu sagen: Hau das Ding in die Tonne.

Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 03.04.2022, 10:01   #7
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Na ja, auch mit der künstlerischen Freiheit muss man künstlerisch umgehen können. Ein Adjektiv wie "nichts" gewinnt bei mir durch Großschreibung keine Bedeutung, da müsste schon das große "Nichts" im Sinne von totaler Leere daherkommen. Wer dem "kleinen" Adjektiv "nichts" schon eine derartig philosophische Bedeutung zukommen lässt, hat keine Steigerungsmöglichkeiten mehr und amputiert somit sein künstlerisches Repertoire.

Mit falscher Rechtschreibung hat noch nie jemand Bedeutung erzeugt, eher ist das Gegenteil der Fall. Und Wörter auszulassen erregt bei mir den Verdacht, dass es der Schreiber entweder nicht gemerkt hat oder ihm nichts eingefallen ist, um den Rhythmus zu halten. Es sich so einfach zu machen ist für mich keine Kunst, sondern eine Ausflucht.

Das soll nicht heißen, dass ich von dir erwarte, es mir recht zu machen. Ich will damit nur signalisieren, dass mich derartige Ausreden nicht überzeugen. Aber nun gut ... niemand killt gerne seine Darlings.

Schönen Sonntag und weiterhin Spaß am kreativen Schreiben.

VG
Ilka
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Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2022, 15:59   #8
männlich Sinneswandler
 
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Hallo Ilka,
ja, muss zugeben in dem Fall passt das mit dem "Nichts" wirklich nicht so gut...ist ja nicht so, dass ich mir nichts sagen lasse... :-)
Bei "die Andern" oder das ein oder andere...streiten sich "M(m)anche" glaub ich immer wieder, scheinbar ist die Regel es immer klein zu schreiben. Falls ich es mal wieder falsch mache, lass ich mich jederzeit gerne korrigieren.
" Künstlerische Freiheit" hin oder her...

Lieber Heinz,
vielen Dank für dein gekonntes Zerlegen und für deinen Blick auf das Gedicht. Natürlich, wie von dir ( früher in Briefen groß...?) nicht anders erwartet hast du es in Einzelteile zerlegt und begutachtet. Da kann es immer wieder vorkommen, dass einen das eigene Gefühl trügt und die Stimmigkeit nicht so ganz passt...
Immer wieder schön, wenn man hier auf den Boden der Tatsachen zurück geholt wird ;-)
Was ich aber wirklich interessant fand ist, dass scheinbar wenn ich deinen Kommentar lese garnicht rüberkam worum es geht. Das hatte ich bei allen fachlichen Verbesserungsvorschlägen nicht erwartet. Für mich war es sehr klar herauszulesen. Je mehr ich aber deine Sichtweise annahm umso undeutlicher wurde mir selbst das Bild meines Gedichts. Vor allem diese ganze "Mann oh Mann" Sache.
Um es kurz zu erklären geht es um eine Person, die zu verbohrt ist sich selbst einzugestehen, dass sie auch mal falsch liegt. Da sie nur auf ihr Recht beharrt treibt sie andere Leute die es durchaus gut mit ihr meinen aus ihrem Leben. Anstatt wiederum den Weg der Versöhnung zu suchen fühlt sie sich im Recht und gibt anderen die Schuld für eigenes Fehlverhalten. Dies führt über kurz oder lang dazu, dass sich selbst ehemals gute Freunde oder Bekannte von ihr abwenden und sie überzeugt von den bösen Anderen alleine vor sich hin lebt...
Da du also den Kern in Frage gestellt hast habe ich mich dafür entschieden,
die Tonne für das Vorhandene zu öffnen und hab es geändert.
Ich hoffe, es ist so flüssiger, verständlicher und mit hoffentlich nur wenigen Rechtschreibfehlern.

P.s falls eine Möglichkeit besteht das Gedicht einfach auszutauschen,
würde ich dies begrüssen :-)

Böse Welt

Du fühlst dich vor den Kopf gestoßen, hilflos und verletzt,
so hat sich dein Blick auf die Welt im Denken festgesetzt.
Egal was kommt, was man dir sagt, nichts bringt dich davon ab,
so schaufelst du dir unbewusst in Einsamkeit dein Grab.
Du fährst in eine Sackgasse, doch willst du es nicht sehen,
nicht mal im Traum vermagst du es, dir Fehler zu gestehen.
Du bleibst dir treu, gibst andern Schuld, beharrst auf deinem Recht,
trotzdem nagt es im Inneren, du spürst, es geht dir schlecht.
Doch da tritt klar der Selbstschutz ein, die Welt, sie ist gemein,
so führt dein Recht dich doch zu nichts, verlassen und allein.


Liebe Grüsse

Sinneswandler
Sinneswandler ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2022, 18:47   #9
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
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Beiträge: 7.879

Lieber Sinneswandler,
Dein bearbeitetes Gedicht ist um Längen besser als die Urfassung.
In einem Gedicht geht es ja auch darum, dass der Leser und die Leserin auch versteht, was der Dichter sagen will. Und das kommt nun allemal besser rüber.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.04.2022, 22:28   #10
männlich Sinneswandler
 
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Freut mich, dass ich geschafft habe das Gedicht stimmiger und verständlicher zu machen :-)

Grüsse

Sinneswandler
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