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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 29.05.2022, 01:47   #1
weiblich Dumbo
 
Dabei seit: 05/2022
Beiträge: 2

Standard Momentlichkeit

Auf einmal zittern meine Sinne,
und beginnen,
durch Tränen zu verschwimmen.

Der nasse Boden ist am glitzern.
Und von oben,
ist das Sternenlicht am lichtern.
-----------------------------------


was denkt ihr?
sollte eigentlich in dieses Forum: Gefühlte Momente und Emotionen
kp ob man das ändern kann
Dumbo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2022, 02:25   #2
Ex-Pennywise
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2020
Beiträge: 599

Moin Dumbo,

ich finde den Begriff Momentlichkeit ganz schön. Aber dann wird es echt schwierig.
Die Sinne beginnen durch Tränen zu verschwimmen? Alle? Wie kann man sich das vorstellen?
Am glitzern oder am lichtern ist keine schöne Ausdrucksweise. Der Boden glitzert... Aber am glitzern?
Das Sternenlicht lichtert? Unabhängig davon, dass es das Wort nicht gibt, klingt das total doppelt.

Das ist nicht böse gemeint, aber da musst Du glaube ich nochmal ran.

Gruß

Pennywise
Ex-Pennywise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2022, 03:20   #3
weiblich Dumbo
 
Dabei seit: 05/2022
Beiträge: 2

Heyy,
danke für deine Antwort. Ich schreib noch nicht sehr lange Gedichte und habe mich das erste mal ans Veröffentlichen getraut. Daher bin ich für jede Kritik und jeden Verbesserungsvorschlag dankbar. Es ist spannend, wie meine Gedichte auf andere wirken. Vor allem, da ich zum ersten Mal Feedback bekomme.

Ich muss sagen, ich mag das Wort lichtern eigentlich ganz gerne, vorallem weil es den Begriff noch nicht gibt. Es beschreibt leuchten oder strahlen noch einmal anders. Am glitzern sowie am lichtern finde ich insofern schön, da es die ganze Situation nicht einfach nur beschreibt, sondern das Sternenlicht und den Boden ein wenig lebendiger wirken lässt. Die Dopplung ist in der Tat nicht so schön, Stolper ich jetzt auch drüber. Ich versuche da dann noch einmal andere Worte zu finden. Und das mit den Sinnen werde ich auch noch einmal genauer ausführen.
Ich schau einfach nochmal was sich daraus entwickelt sobald ich in der Stimmung dazu bin.

Liebe Grüße und danke fürs Feedback
Dumbo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2022, 06:55   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.076

Zitat:
Zitat von Dumbo Beitrag anzeigen
Am glitzern sowie am lichtern finde ich insofern schön, da es die ganze Situation nicht einfach nur beschreibt, sondern das Sternenlicht und den Boden ein wenig lebendiger wirken lässt. Die Dopplung ist in der Tat nicht so schön, Stolper ich jetzt auch drüber.
Guten Morgen, Dumbo,

zusätzlich zu Pennywises berechtigter Kritik möchte ich mit einem Irrtum aufräumen: Ein substantiviertes Adjektiv bzw. Adverb ("... ist am Glitzern", "... ist am Lichtern") ist das genaue Gegenteil von dem, was du behauptest, nämlich nichts als eine banale Beschreibung. Hingegen drücken Verben Handlung aus, und Handlung wirkt immer lebendiger als eine Beschreibung. Der einfache Ausdruck ist in der Regel sowieso stärker als eine umständliche Beschreibung, und deshalb klingt "der nasse Boden glitzert" und "die Stene funkeln" (meinetwegen auch eine Neuschöpfung wie "die Sterne lichtern") am besten.

"Das Sternenlicht lichtert" wirkt hingegen wegen der Doppelung aufgesetzt, als habe sich der Dichter bemüht, etwas besonders Originelles zu schreiben. Das ging jedoch daneben.

"Die Sinne beginnen, durch Tränen zu verschwimmen" ergibt kein schlüssiges Bild, weder real noch poetisch. Allenfalls verwässern die Tränen die Sinne, vor allem den Blick auf die Umwelt und unter Umständen die Fähigkeit, klar zu denken. "Auf einmal" ist überflüssig, denn dem Ausdruck fehlt jeglicher Bezug zu einem auslösenden Faktor. Gemeint ist wohl eher "grundlos", aber wenn geschrieben stünde: "Ich beginne zu zittern, und in meinen Tränen verschwimmt die Welt", hätte dies vollauf genügt.

Auch "von oben" ist überflüssig, denn von wo sonst als vom Himmel kommt der Schein der Sterne, wenn sie sich nicht gerade in einem Teich, Fenster oder anderem Medium spiegeln? Aber selbst dann sehen wir sie zusammen mit dem Himmel. Allenfalls könnte man schreiben: "Über mir ...", weil das suggeriert, dass der Blick des Lyrischen Ichs zum Himmel gerichtet ist.

Nicht nur in der Kürze liegt die Würze, sondern im einfachen Ausdruck und vor allem in der Auswahl von Wörtern, die am besten passen. Krampfhaftes Bemühen um Originalität geht hingegen meistens daneben.

Ich beginne zu zittern.
In meinen Tränen
verschwimmt die Welt,
die Nässe lässt den Boden glitzern,
und über mir
lichtern die Sterne.

Beste Grüße
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2022, 13:42   #5
Ex-Fourwaystreet
Gast
 
Beiträge: n/a

Zitat:
Zitat von Dumbo Beitrag anzeigen
Auf einmal zittern meine Sinne,
und beginnen,
durch Tränen zu verschwimmen.

Der nasse Boden ist am glitzern.
Und von oben,
ist das Sternenlicht am lichtern.
-----------------------------------


was denkt ihr?
sollte eigentlich in dieses Forum: Gefühlte Momente und Emotionen
kp ob man das ändern kann

Hallo Dumbo,

kurz meine Eindrücke, ohne die Kritiken der MitleserInnen geschaut zu haben:

Die Sinne sind Tastsinn, Hörsinn, Sehen Schmecken und Riechen.
Zittern können da die Augen und die Hände / der Tastsinn. Hören, Schmecken und Riechen kann nicht zittern.

Die Sinne können sich täuschen, getäuscht werden.

Die Wahrnehmung insgesamt kann verschwimmen.

Der nasse Boden .... - durch das Vorangeschriebene ist impliziert, dass er durch die Tränen nass geworden sei. Dann wirkt das auf mich lächerlich, denn selbst bei sehr viel Weinen wird der Boden nicht nass.
Lichter und lichtern ist unschön.

Viele Grüße und frohes Dichten!

FWS
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