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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 08.04.2022, 13:29   #1
weiblich I.A.M.
 
Dabei seit: 04/2022
Beiträge: 1

Standard Der Zar

Ich lausche dem Gesang
der kleinen Nachtigall
Die stille Nacht trägt weit
diesen süssen Schall.

Wie ist es möglich, dass mein Herz
so tief bewegt ihr lauscht?
Wie ist es möglich, dass der Vogel
meinen Sinn berauscht?

Sein Schluchzen und sein Jubilieren
können mich betören
und eine Stimme fragt in mir:
Wie lange noch kann ich ihn hören?

Was wohl ist nicht bedroht
auf dieser schönen Welt?
Durch Neid, Hass und Habgier
an denen das Gute im Menschen zerschellt.

Und doch, ich glaube fest daran,
es ist noch nicht zu spät,
wir müssen ja nicht ernten,
was andere ausgesät.

Wer Krieg will, soll ihn führen.
Doch er, für sich allein!
Mit welchem Recht, so frage ich
zieht er andere mit hinein?

Warten wir auf Befehle:
Tu dies! Und das lass sein!
Mensch, hab den Mut, steh auf
und sage endlich einmal: Nein!

Das Recht, verbrieft im Grundgesetz
auf Eigenverantwortlichkeit
es für Dich anzuwenden
Mensch, bist du dazu bereit?

Du hast das Recht, zu widersprechen
und deine Meinung laut zu sagen.
Solang es friedlich ist im Land
wird niemand dich anklagen

Doch wenn es kriselt, bist du stumm
hast keine eigene Meinung mehr.
Sie wird auf einmal die
der anderen ringsherum.

Keine Kritik und kein Widersetzen
wenn „Sie“ den Krieg beschliessen.
Du folgst dem Zaren und lässt dich
für Ihn mal eben erschiessen.

Wo ist die Mutter, die dich einst
unter Schmerz geboren?
Wo ist die Frau, die ihren Mann
gerade hat verloren?

Wo sind die Kinder, denen man
den Vater hat gestohlen?
Ihr, die Krieg wollt,
Euch sollte der Teufel holen!

Aber der will euch ja nicht haben,
auch er verachtet euch.
Nun frage ich: Wo wollt ihr hin
wenn eure Seele fleucht?

Nur tot und aus – so ist es nicht
Zar, gebe ich zu bedenken.
Noch ist es Zeit, diplomatisch
vieles einzurenken.

Lass das Land, das du begehrst
los, lass es sich selbst regieren.
Von deinem Machtanspruch
lass dich nicht terrorisieren.

Willst du, dass in dein Land
fremde Nationen eindringen?
Sie die Mütter, Frauen, Kinder
die die Hände ringen.

Hast du, Zar, eine Mutter,
eine Frau und Sohn?
Bitte, frage sie doch erst!
Was haltet ihr davon?

Bevor du, großer Zar, andere
in Leid und Top befiehlst
lausche dem Leid der Nachtigall,
dass einmal Demut im Herzen du fühlst.

I.A.M.
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Alt 08.04.2022, 13:54   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.045

Zitat:
Wer Krieg will, soll ihn führen.
Doch er, für sich allein!
Mit welchem Recht, so frage ich
zieht er andere mit hinein?
Hübsche Theorie, die der Menschheitsgeschichte viel erspart hätte, wenn sie mit der Realität vereinbar wäre oder ihr ein bisschen Logik anhaften würde.

Nur weiß ich leider nicht, wie man mit sich allein Krieg führen kann. Zwar kann man sich selber den Schuss geben, aber das nennt man Suizid. Wer Krieg will, muss schon jemanden vor sich haben, dem er ein Loch in den Pelz brennen kann.

Besonders nett ist die Frage nach dem Recht. Wenn Krieg nicht so schrecklich wäre, könnte ich über so viel Naivität lachen.

Verhaltensforscher haben beobachtet, dass Schimpansengruppen Kriege gegeneinander führen, die sich über Jahre hinziehen. Wäre doch interessant zu erfahren, ob diese Affen eine formelle Kriegserklärung abgegeben und auf welches Recht sie sich berufen haben. Vielleicht gibt es ja eine Schimpansenverfassung mit Paragrafen, die man heranziehen kann.

Sorry für den Zynismus, das ist der kleine Voltaire, der immer wieder mit mir durchgeht. Angesichts dessen, was in der Ukraine passiert, kann ich ihn kaum noch zügeln.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 08.04.2022, 14:16   #3
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo I.A.M.,
Dein Einstieg in die heiligen Hallen des Forums besteht aus einer Aneinanderreihung von Banalitäten, Allerweltssweisheiten, naiven Aussprüchen, rhythmischen Aussetzern und seltsamen Verrenkungen der Sprache zugunsten des Reimzwangs.
Schade, ich begrüße Neulinge in der Regel freundlich und aufmunternd, aber Deine Litanei ödet einfach zu sehr an.
Gruß,
Heinz
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Stichworte
krieg, russland, ukraine

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