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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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04.08.2015, 15:44 | #1 |
Obhut
Auf morschem Schoß sitzt du und klagst.
Ich kann dir nicht genügen. Als du nach Mamas Rückkehr fragst, erwäge ich zu lügen. Derweil fügst du recht ernst hinzu in düstern Wortgewalten: "Sie ist viel fröhlicher als du." Ich kann dich nicht mehr halten. Mich hältst du bis zum Abendrot und trocknest meine Wange. Ich flüstre: "Mama ist jetzt tot", und du fragst mich, wie lange. |
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04.08.2015, 19:07 | #2 |
Hallo Schmuddelkind,
ich verstehe es so, dass das Kind auf Vaters oder Großmutter Schoß sitzt, vielleicht, weil die Mutter im Krankenhaus ist. "Wortgewalten" kann ich in dem Ausspruch nicht erkennen, vielmehr Tragik, da es die ersehnte Fröhlichkeit schon nicht mehr gibt. Gern gelesen LG gummibazum |
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08.08.2015, 13:33 | #3 |
Hallo Schmuddelkind,
bewegend, gefällt mir gut! Liebe Grüße Gylon |
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08.08.2015, 15:21 | #4 |
Hallo, Schmuddelkind,
schön subtil, genau so sollte man solche Szenen zeichnen. Einfach hinschauen, zuhören, sich bewusst zurückhalten als Schreiber. Kindern sollte man öfter ganz genau zuhören. Sie können in stillen Momenten wunderbare Dinge sagen und man steht dann da und sucht hilflos die richtigen Worte. sehr gern gelesen, simba |
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09.08.2015, 11:43 | #5 |
Forumsleitung
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Wundervoll. Traurig. Klasse Wortwahl.
Schmerzhaft. Lieben Gruß Ilka |
09.08.2015, 22:19 | #6 |
R.I.P.
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Hallo Schmuddelkind,
die letzte Strophe hat mich zum Weinen gebracht, mehr ist nicht zu sagen. Merith |
12.08.2015, 10:09 | #7 | ||||||
Vielen Dank, ihr Lieben, für die geneigte Aufmerksamkeit.
Zitat:
"Wortgewalten" habe ich eher wegen des bedrohlichen Anklangs gewählt. Klar, die Absicht des Kindes war eine ganz andere; dennoch wird dadurch eine bedrohliche Situation für das LI unterstrichen. ...Ich sehe gerade, dass hier eine automatische Verschlimmbesserung aktiv ist. Das war früher nicht so. Liegt das an meinem PC? Kann ich das irgendwie wieder abstellen? Zitat:
Zitat:
Hätte nicht erwartet, dass dieses Gedicht solch intensive Regungen auslösen könnte, zumal ich ja schon etwas aus der Übung bin. Aber es ist natürlich eine tragische Situation, die hier dargestellt wird und da sind mir fremde Tränen alles andere als unangenehm. Vielen Dank fürs Hineinfühlen! Zitat:
Zitat:
Zitat:
LG |
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02.12.2018, 13:20 | #8 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Großartig! Mich erschleicht eine unaufhaltsame Traurigkeit, die einer Machtlosigkeit Platz macht. Ich fühle mich klein, ob dieser Zeilen.
Wer hier der Stärkere ist, wer hier wen hält, wen tröstet, ich vermag es nicht zu ergründen. Ab auf meine Favoritenliste damit. Gruß Unar |
03.12.2018, 13:05 | #9 |
Schon viele Leser haben die Großartigkeit dieser Verse gelobt, ihre sublime Wirkung. Ich kann mich dem nur beeindruckt anschließen.
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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03.12.2018, 13:24 | #10 | ||
Vielen lieben Dank ihr beiden!
Zitat:
Zitat:
Dass mir eine derartige Wirkung gelungen zu sein scheint, erfüllt mich mit Dankbarkeit (dem Leser und der Muse gegenüber). Ich denke, es war hier wohl die richtige Wahl, einfach auf die Beschreibung zu setzen und Raum zu lassen, den der Leser selbst mit Gefühl füllen kann. LG |
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